Winterflüge - Ja oder lieber nicht

    • Phantom 3 Advanced

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    • War am Wochenende auch bei niedriger Außentemperatur beim Fliegen. Den Flugakku hatte ich bis zum Start in der Innentasche meiner Jacke verstaut. Beim Flugakku konnte ich keinerlei Einfluß auf die Flugzeit feststellen. Durch die Belastung beim Flug heizt dieser sich ja auch quasi von selbst. Beim Akku der Fernsteuerung hatte ich dagegen durchaus das Gefühl, daß dieser schneller nachläßt als bei hohen Außentemperaturen.

      Gruß: Frank
      Gruß: Franki
    • Hallo liebe Gemeinde,

      ein kurzes Wort zur Vereisung: Ich war früher leidenschaftlicher Flieger und hatte auch ein sehr schönes einmotoriges Flugzeug. Auf einem Flug an die Adria bekam ich über Tschechien Propellervereisung. Folge war eine sofortige Unwucht und damit ein entsetzliches Schütteln der Maschine. Nur durch besonnenes Handeln - Notfallmeldung nach Prag, Reduzierung der Drehzahl auf ein Minimum und sofortige Einleitung des Sinkfluges mit anschließender Sicherheitslandung in Prag - konnte ich eine Katastrophe verhindern.

      Das Einsprühen mit Türschlossenteiser ist eine Ammenmähr und funktioniert natürlich nicht!

      Also, wenn Euch Euer Kopter lieb ist, verzichtet lieber auf Flüge, wenn die Taupunktdifferenz bei Temperaturen um den Gefrierpunkt gegen Null geht. Bei Einhaltung von Vorsichtsmassnahmen (Taupunktdifferenz mindestens 2° bei Temperaturen um den Gefrierpunkt) ist gegen einen schönen Winterflug sicher nichts einzuwenden.

      Ich wünsche Euch allen schöne Flüge und eine schöne Adventszeit,

      Burkhard von der Krummen Lanke
      Burkhard von der Krummen Lanke

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von golfburkhard ()

    • @golfburkhard In deinem geschilderten Fall hätte es natürlich keinen Sinn gemacht, vorher etwas mit Enteiser zu behandeln. Ich habe über solche Fälle mit Flugzeugen auch schon einiges gelesen (böse Sache). Ich kann allerdings nur die Erfahrung wiedergeben, dass dieser Trick eines Modellfliegers in meinem Fall funktioniert hat. Wie schon beschrieben, handelt es sich dabei nicht um ein X-beliebiges Srühmittel wie Scheibenenteiser. Das Zeug hat in der Tat absolut keine Wirkung. Es muss tatsächlich Türschlossenteiser auf "Ölbasis" sein. Wie lange es wirkt, weiß ich auch nicht, aber während eines 5 Minuten Testfluges bei sog. Eisnebel hat es halt ganz gut funktioniert.
    • @Luise35: Das stimmt. Aber das Zeug ist hoch wirksam , teuer und wirkt nur sehr kurzfristig. Wenn der Flieger gestartet und durch die Wolkendecke ist, besteht keine Gefahr mehr. Außerdem wird parallel - insbesondere auch beim Abstieg, da ist die Wirkung nicht mehr vorhanden - je nach Größe des Fliegers und Ausstattung - mit bis zu drei weiteren Methoden gearbeitet: 1. Durch Düsen wird bordeigenes Enteisungsmittel auf die Flächen aufgebracht, 2. die Flächenvorderkante wird beheizt, 3. die Flächenvorderkante ist mit einer Art aufblasbaren Schicht versehen, durch deren Betätigung das Eis abgesprengt werden kann. Variiert, wie gesagt, bei den Fliegern nach Typ und Größe.

      @biber: Hast Recht, kurzzeitig mag es nützen. Bei bestimmten Temperatur/Taupunktdifferenz-Konstellationen würde ich es trotzdem nicht wagen.

      Herzliche Grüße,

      Burkhard von der Krummen Lanke
      Burkhard von der Krummen Lanke
    • golfburkhard schrieb:

      Hallo liebe Gemeinde,

      ein kurzes Wort zur Vereisung: Ich war früher leidenschaftlicher Flieger und hatte auch ein sehr schönes einmotoriges Flugzeug. Auf einem Flug an die Adria bekam ich über Tschechien Propellervereisung. Folge war eine sofortige Unwucht und damit ein entsetzliches Schütteln der Maschine. Nur durch besonnenes Handeln - Notfallmeldung nach Prag, Reduzierung der Drehzahl auf ein Minimum und sofortige Einleitung des Sinkfluges mit anschließender Sicherheitslandung in Prag - konnte ich eine Katastrophe verhindern.

      Das Einsprühen mit Türschlossenteiser ist eine Ammenmähr und funktioniert natürlich nicht!

      Also, wenn Euch Euer Konter lieb ist, verzichtet lieber auf Flüge, wenn die Taupunktdifferenz bei Temperaturen um den Gefrierpunkt gegen Null geht. Bei Einhaltung von Vorsichtsmassnahmen (Taupunktdifferenz mindestens 2° bei Temperaturen um den Gefrierpunkt) ist gegen einen schönen Winterflug sicher nichts einzuwenden.

      Ich wünsche Euch allen schöne Flüge und eine schöne Adventszeit,

      Burkhard von der Krummen Lanke

      Interessante Infos. So ganz schnall ich das mit Taupunktdifferenz nicht. Bei dem Flug (meine erste Schneesession) hier hatte ich keine Probleme punkto Vereisung. Temperaturen siehe Einblendung.



      Ok - Probleme hatte ich doch - da es ne sehr sponate Aktion war, hatte ich keine Handschuhe dabei und mir sind die Finger fast abgefroren... ;)
      Außerdem - der Boden weiß, der Himmel weiß, der Kopter weiß. Nicht gerade ne ideale Kombination um den Kopter in der Luft zu erkennen *g*

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Lutz G ()

    • Das Problem ist unterkühlter Nebel. Die Wassertropfen in diesem Nebel sind unter 0°C kalt, aber NICHT gefroren.
      Wenn diese Tropfen an den Propellern auftreffen, dann frieren die da sofort fest. Das kann zur Unwucht führen und verändert die Vorderkante der Propeller ungünstig, so dass die nicht mehr effektiv sind.

      Die Begriffe wie "Taupunkt" kennt in der Regel ja keiner, der nicht Pilot ist.
      Der Taupunkt ist die Temperatur bei der aktuellen Wassermenge in der Luft, bei der die Sätigung 100% erreicht. Das bedeutet, die Luft kann den Wasserdampf nicht mehr halten und es bilden sich Nebeltropfen.

      Was @golfburkhard mit "Taupunktdifferenz von 2°C bei Temperaturen um den Gefriepunkt" meint ist einfach, dass bei Temperaturen um und unter 2°C nicht fliegen soll, wenn die Luft schon fast vollständig mit Wasserdampf gesättigt ist.
      Also wenn es bei Kälte "dunstig" aussieht oder gar "neblig", dann NICHT. Wenn es klar ist und kalt, dann muss man nur den Akku schön vorwärmen, damit der seine Leistung bringt und keinen Schaden nimmt.

      Die Elektronik der Drohne ist in der Regel ja deutlich wärmer als die Umgebung... da wird sich die Feuchtigkeit nicht niederschlagen oder vereisen. Aber grade schnell drehende Propeller oder Tragflächenkanten bei Flugzeugen ziehen das Eis sehr an!
      Auch die Oberflächen von Kamera und Sensoren können ruck zuck "blind" werden.
      Android OnePlus3T (7.1.1) & Windows 10
    • Luise35 schrieb:

      Das erstaunt mich, dass der Türschlossenteiser nichts bringen soll. In der fliegerei werden die Flugzeuge doch auch dick eingenebelt. Oder ist das eine ganz andere Geschichte?
      Beim Flugzeug wird mit dem Enteiser zuerst mal vorhandenes Eis und Schnee entfernt und dann bleibt eine dünne, etwas zähe Schicht übrig, die Frostschutzmittel enthält und die nur wenige Minuten im Flug wirksam ist. Dass soll dem Flugzeug ermöglichen schnell und sicher über die gefährlichen Nebelschichten und Wolken zu kommen. Bei den Drehzahlen der Propeller würde so ein Zeug in Sekunden einfach weggeschleudert und deshalb bringt es da nichts. Vielleicht kann ein ölbasiertes Mittel auch länger helfen, aber Linsen und Sensoren kann man damit ja nicht behandeln. Das Gimbel würde einem auch ruck zuck verklemmen.

      Also Nebel in der Nähe des Gefriepunktes ist wirklich schlecht. Da können schon wenige Sekunden in der Suppe reichen.
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    • Sven Schumacher schrieb:

      Der Taupunkt ist die Temperatur bei der aktuellen Wassermenge in der Luft, bei der die Sätigung 100% erreicht. Das bedeutet, die Luft kann den Wasserdampf nicht mehr halten und es bilden sich Nebeltropfen.

      Was @golfburkhard mit "Taupunktdifferenz von 2°C bei Temperaturen um den Gefriepunkt" meint ist einfach, dass bei Temperaturen um und unter 2°C nicht fliegen soll, wenn die Luft schon fast vollständig mit Wasserdampf gesättigt ist.
      Also wenn es bei Kälte "dunstig" aussieht oder gar "neblig", dann NICHT.

      Bei mir sieht man ja in dem obigen Video Nebel und die Temperaturen waren so um 1 - 2 Grad über Null. War das dann kritisch?
    • Eisnebel, also Eiskristalle in der Luft, macht weniger schnell Probleme. Diese Kristalle haften nicht so gut. Sehr blöd ist nur unterkühltes Wasser, aber das optisch zu unterscheiden ist nicht so einfach. Es KANN also gutgehen, aber das Risiko ist grade bei Temperaturen um den Gefriepunkt deutlich größer. Also muss man sich einfach nur im Klaren sein, dass das riskant sein kann. Wenn man sicher gehen will, dann sollte man nicht in Nebel einfliegen, speziell bei den genannten Konditionen. Aber auch wenn es nicht friert beschlägt einem bei Nebel schnell die Linse, auch die vom Kollisionswarsystem.
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    • Eins haben wir hier noch gar nicht so groß behandelt und das ist die Problematik mit Feuchtigkeit und Nässe im Inneren der Drohne. Höherwertige Drohnen fliegen heute nicht mehr mit der üblichen Stabilisierungselektronik wie noch vor 2 bis 3 Jahren. Heute werden unsere Drohnen vielfach von Prozessrechnern unterstützt. Der enge Platinenaufbau in SMD-Technik mit zahlreichen IC's und Prozessoren birgt eine weitere Gefahr, wenn sich zwischen den Pins von Bauteilen, die teilweise weniger als 1 mm auseinander liegen, Wiederstandwerte durch Feuchtigkeit oder Nässe verändern und die gesamte Elektronik dadurch anfängt zu spinnen. Ich hatte ja schon geschrieben, dass dies durchaus eintreten kann, wenn die Drohne aus kälter trockener Luft in wärmere, feuchtere Luftmassen (z.B. Nebel und Dunst) in Bodennähe fliegt. Ganz gefährlich ist es, die Drohne sofort aus der Kälte ins Warme (Haus /Auto) zu bringen, man sollte ihr immer eine Aklimationszeit gönnen, damit sich kein Schwitzwasser bildet.
    • Wenn man die Drohne im Auto aufwärmt besteht die Gefahr nicht. Die Luft ist ja von Außen und wird beim Erwärmen sehr trocken. Selbst wenn sie dann auf das kalte Modell trifft kondesiert es nicht, weil sie auch am Modell nicht unter den Taupunkt kommt, wenn sie da auf die kalten Komponenten trifft. Gefahr besteht nur, wenn man sie in einen geschlossenen, geheizten Raum mitnimmt, wo die Wassermenge pro m³ höher ist als draußen(Wohnung).

      Von der MAVIC weiß ich, dass die Platinen auch gegen solche Feuchtigkeit durch eine Beschichtung etwas geschützt ist. Das sieht man in den Videos, die das Innenleben zeigen. Sollte man aber trotzdem drauf achten.
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    • Wenn man sich traut eine Drohne zu zerlegen und wieder zusammenzubauen, kann man die Empfindlichkeit gegen Feuchtigkeit auch nachträglich noch verbessern. Es gibt auf dem Markt inzwischen sehr gute Elektronik-Schutzlacke... das wird wahrscheinlich aber keiner mit einem nagelneuen Gerät machen wollen, da dann die Garantie futsch ist.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von biber ()