Outdoor - auf Tour mit dem Phantom in den Alpen

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    • Outdoor - auf Tour mit dem Phantom in den Alpen

      Den folgenden Text habe ich sowohl im Forum „Luftaufnahmen, Videos“ als auch im Unterforum „Phantom 3“ eingestellt. Die ausführliche Beschreibung bezieht sich auf Spezifisches zum Phantom, aber eben auch auf den Schwerpunkt Anwendbarkeit und Umsetzung in Foto und Film.

      Im Urlaub, unterwegs auf Tour in den Alpen mit dem Kopter – Ein Video und ein Erfahrungsbericht

      Das hat echt Spaß gemacht!
      3 Wochen Touren und Wandern in Südtirol. Das Ganze sollte fotografisch und filmisch begleitet und umgesetzt werden. Erstmalig war nun auch oft der Kopter (Phantom 3 Pro.) mit dabei und im Einsatz. Kombiniert mit Aufnahmen einer Panasonic FZ 1000 (Hey, das Ding ist echt eine eierlegende Wollmilchsau) und für die Unterwasseraufnahmen ein Sony Z3 Compact Handy, dass ebenso auf Tour beim Fliegen mit der Fernbedienung zum Steuern genutzt wurde.

      Wer den längeren Bericht nicht lesen möchte, kann hier schauen, wie ich das Ganze umgesetzt habe und wie der fertige Film aussieht:


      vimeo.com/michaelschulze/elements

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      Informationen zu Technik, Vorgehensweise und persönlichem Eindruck im folgenden Text

      Zunächst ein paar Worte zur Ausrüstung und zum Transport.

      Auf Tour, Wandern (Tagestouren) und das auch noch im Hochgebirge.
      Das wirft natürlich als Erstes die Frage auf, wie der Kopter sinnvoll und sicher transportiert werden kann. Übliche Transportrucksäcke scheiden für mich sofort aus, weil weitere Ausrüstung und Wandergepäck (mir) nicht genug Platz bieten oder weil sie zu unbequem sind.

      Die Lösung bestand für mich darin, den Kopter außen auf meinen schon vorhandenen Rucksack zu schnallen. Ganz am Schluss des Films, kurz vor dem Abspann, sieht man auf einem Foto, wie das aussieht.
      Es ist ein Lowepro Kamerarucksack, Photo Sport Pro 30L AW. Aber auch die Umsetzung wäre kaum praktikabel gewesen, wenn ich zusätzlich noch eine (oft schwere) Spiegelreflexausrüstung hätte mitnehmen wollen. Aufnahmen mit dem Kopter sehe ich aber nur als Ergänzung und Erweiterung meiner fotografischen und filmischen Möglichkeiten. Also musste in jedem Fall noch eine gute Kamera mit.

      Ich fotografiere seit vielen Jahren, kurzzeitig auch nebenberuflich. In letzter Zeit nutze ich aber immer mehr das Medium Film. Meine komplette Spiegelreflexausrüstung habe ich aus zahlreichen Erwägungen heraus zwischenzeitlich verkauft und benutze für solche Touren eine Highend Kompaktkamera. Es ist die Panasonic FZ 1000, die nicht nur hervorragende Fotos ermöglicht, sondern mit der sich zudem auch fantastisch filmen lässt und das auch noch in 4K. Timelapsevideos erstellt sie selbstständig aus einstellbaren Fotoserien in variabler Auflösung, bietet Zeitlupe und ist mit einem lichtstarken Zoomobjektiv von 25-400mm ausgestattet, welches eine sehr hohe optische Qualität bietet und viele Standardobjektive locker überholt. Das Beste jedoch, sie wiegt dabei nur gut 800 g und passt in jeden Rucksack, auch ohne separatem Fotofach. Oder sie ist gleich ständig griffbereit, um den Hals oder an einen Gurt befestigt. Als zusätzliches wichtiges Ausstattungsdetail war noch ein flexibles JOBY Gorillapod Stativ dabei, mit dem sich die Kamera überall festklemmen oder aufstellen lässt und das beim Filmen eine deutlich höhere Stabilisierung ermöglicht, dabei selbst nicht viel wiegt. Als Gimmick sollten ein paar Unterwasseraufnahmen aus Bächen und Seen dabei sein. Dies ließ sich sogar mit einem Handy realisieren (Sony Z3 Compact).

      Die gesamte Ausrüstung incl. Phantom 3 Prof., Fernsteuerung und drei Akkus wiegt so unter 4 Kg. Meine alte Spiegelreflexausrüstung mit hochwertigen Wechselobjektiven wog mehr – und fliegen konnte ich die vom Berg höchstens einmal lassen...
      Platz für Gepäck in Form von Kleidung und Verpflegung bleibt auch genug.

      Der Kopter ließ sich mit den Halterungen für Ski- oder Wanderstöcke am Rucksack (fixierbare und stabile aber elastische Bänder) mit einfachster Befestigung um zwei der Arme schon mal so befestigen, dass er sich auch beim Öffnen des Rucksacks nicht lösen konnte. Mit Befestigungsgurten, die vom Boden des Rucksacks nach oben führen und an den Rucksackdeckel geklickt werden und den Rucksack so schließen, konnte der Kopter zusätzlich fest und wackelfrei fixiert werden, indem die Gurte über alle vier Arme laufen und festgezurrt werden. Die Propeller liegen dabei relativ geschützt und fixiert auf dem Rucksack auf. Wichtig ist, das Kleidung nach außen weist und so zusätzliches Polster bietet. Nachteil: das Landegestell steht entsprechend ab und beim Umdrehen oder Absetzen ist darauf zu achten, damit nicht irgendwo hängen zu bleiben. Ansonsten ist die Lösung einfach und für mich ausreichend, zumal der Flieger so schnell zum Einsatz kommen kann. Bei Regen könnte noch eine wasserdichte Abdeckung, die schon in den Rucksack implementiert ist, komplett über den Kopter gezogen werden. Im allgemeinen nutze ich für die Steuerung ein Tablet (Sony Z3 compact), auf Tour wäre dies jedoch zusätzlicher Balast, zumal man in der Regel ja ohnehin schon ein Handy dabei hat. Mein Sony Z3 Compact Handy erwies sich hier – auch wenn der Bildschirm relativ klein ist – als absolut ausreichend. Zudem bietet es durch seine Wasserdichtigkeit auch die Möglichkeit unter Wasser zu fotografieren und zu filmen, sogar auch in 4 K.

      Nachdem in Hinblick auf Funktionalität, Gewicht und praktischer Anwendbarkeit für den Transport eine Lösung gefunden war, stellte sich die Frage, wie sich das Filmen mit dem Kopter vor Ort gestaltet. Ich denke hier nicht an Regeln oder dergleichen, die sind hinreichend bekannt, sondern an die reale Einsetzbarkeit.

      Ein häufiger Umstand war beispielsweise der gerade in großer Höhe oft vorhandene, leider auch oft zu starke, Wind. Dies gilt insbesondere auf hochgelegenen Touren. Vor allem, da Wind oft erst über einem Grat plötzlich einsetzte und tiefer gelegen, nicht zu spüren war. Enge Schluchten oder auch einfach nur Felsen verhinderten des öfteren sicheren GPS-Empfang. Das erforderte umsichtiges Steuern. In der Nähe von Wasserfällen kommt es zudem oft zu Böen und Fallwinden, was einen dichten Heranflug nicht ratsam macht. Ein weiteres häufiges Problem besteht darin, überhaupt einen ausreichend ebenen Start- und Landeplatz zu finden.
      In dem Zusammenhang gab es beinahe einen Totalschaden, als der Kopter – wie schon mehrfach in Foren berichtet – unerwartet wilde Flugmanöver machte. (Trotz Kalibrierung!) Unmittelbar nach dem Abheben vom schmalen Pfad am Steilhang tanzte der Kopter wild hin und her. GPS ausschalten, etc. brachte nichts. Letztendlich gab es eine harte Landung am mit Gras bewachsenen Steilhang und ein unkontrolliertes Herabrollen über Stock und Stein. Ohne entsprechende Vegetation wäre der Flieger in einer tiefen Schlucht gelandet und verloren. Ein Busch stoppte ihn 30 m unter mir, so dass ich ihn bergen konnte. Ich erwartete Schlimmes. Schäden? Keine! Unglaublich, vor allem, wenn man die Videoaufnahme der noch laufenden Kamera sieht, wo ständig Steine durchs Bild wirbeln. Danke DJI! Aber stellt endlich eine bessere Software zur Verfügung und arbeitet an den Bugs!!! Es war kein Kalibrierungsfehler und alles stand auf grün!
      Nun, nach einem vorsichtigen zweiten Start mit erneuter Kompass- und Kamerakalibrierung (Die IMU-Werte waren fehlerfrei und ich hätte ihn dort auch gar nicht kalibrieren können) ging es mit ruhigem und sicheren Flug zu einem Wasserfall mit grandiosem Ausblick – und pochendem Herz...
      Ja, ich bin schon der Meinung, dass ein solches Gerät – und letztendlich ist es bei allem Spaß nur ein sehr nützliches Ausrüstungsteil – sich nicht nur von einer weiten Wiese starten lassen sollte.

      Was ebenso dringend echt verbesserungswürdig ist, ist die Belichtungssteuerung der eingebauten Kamera. Viele Einstellungen waren mit Automatik fehl belichtet. Mal funktioniert die Automatik, dann wieder nicht, bzw. zu plötzlich. Die manuelle Steuerung ist gerade beim Filmen aber oft eine Herausforderung. Gerade, wenn man im schwierigen Gelände fliegt. Immerhin konnte ich meistens mit dem Rändelrad an der Funke für die Belichtung teilweise wirksam eingreifen. Der Rest passierte dann per Software bei der Produktion oder war Ausschuss.

      Wo immer ich auf Menschen traf, war das Interesse groß. Zum Teil gab es echte Begeisterung.
      Bei einer Hüttentour oben auf der Lenkjöchelhütte auf 2600 m bat man mich gleich um Aufnahmen. Hatte erst gar nicht vor hier zu fliegen, da ich mit der Einteilung der zur Verfügung stehenden Akkuzeit etwas anderes im Plan hatte. Aber gut so! Trotz relativ starkem Wind ließ sich prima fliegen und die Aufnahmen sind echt schön geworden. Im letzten Drittel des Films sind diese Aufnahmen zu sehen.

      Da ich gerade von Einteilung der Akkuzeit sprach, auch das war immer wieder eine Herausforderung. Manche Touren kannte ich aus der Vergangenheit und wusste, welche Einstellungen ich im Kasten haben wollte. Oft aber war eben vorher nicht ersichtlich, wann und wo der Flieger wie optimal genutzt werden konnte. Mit Tourenbeschreibungen und topografischen Karten konnte man aber doch z.T. zumindest die notwendigsten Geländeinformationen erhalten. Der Rest bleibt ohnehin, schon allein des Wetter wegens – wie bei aller Fotografie und Filmerei – auch ein Stück Glück.
      Letztendlich klappte alles gut und funktionierte prima. Das Material dann zu sichten hat oft spontane Begeisterung bei mir ausgelöst und ich könnte sofort wieder losziehen.

      Bis zum fertigen Film und dem sinnvollen Zusammenschnitt aller Filmschnipsel und Fotos, dem Suchen und Finden von passender Musik, dauerte es noch eine ganze Zeit und war recht aufwändig. Allein es ist mein Hobby und es macht Spaß!

      Zur Bearbeitung des nach Hause gebrachten Materials:

      Auch hierbei bin ich ein absoluter Anhänger des „MiniMax-Prinzips“
      Je nach Einsatz und Notwendigkeit – mit einfachsten, leichtesten, unaufwendigsten Mitteln arbeiten!

      Ich arbeite ausschließlich mit einem Laptop. Bereits am Urlaubsort konnte ich einiges Vorsortieren und sogar schon anfangen es zu bearbeiten.
      Die meist im RAW-Format aufgenommenen Fotos sichte und bearbeite ich zunächst mit Lightroom.
      Da ich gerne, gerade bei Aufnahmen mit dem Kopter, die ja oft einen erheblichen Kontrastumfang erfordern mit HDR-Technik (High Dynamic Range) arbeite, kommt hier Photomatix zum Einsatz. Es gibt zahlreiche andere Programme, auch kostenlose, im Ergebnis bevorzuge ich aber eindeutig das genannte Programm. Die eventuelle weitere Bearbeitung geschieht zum allergrößten Teil mit den „Nik-Filtern“. Das war bis vor zwei Jahren eine sehr teure Profisoftware, bis die deutsche Firma von Google aufgekauft wurde und sämtliche Filter jetzt dort für insgesamt 149,- € bezogen werden können. (Google NikCollection)
      Restbearbeitungsschritte mache ich mit Photoshop Elements.
      Filme bearbeite ich mit Cyberlink Powerdirector und Colordirector.
      Die musikalische Untermalung für ins Internet gestellte Filme bekomme ich über das Musikportal „Jamendo“. Aber Achtung, für jedes einzelne Lied ist die jeweilige Lizenz zu kontrollieren. Jedenfalls ist die Auswahl hier riesig und kann mit sinnvollen Suchfunktionen schnell auf das Gewünschte reduziert werden!

      Ich habe lange nach einem funktionierenden und halbwegs schnellen und umfangreichen, dabei günstigem Filmschnittprogramm gesucht. Ich habe alle möglichen Testversionen ausprobiert und bin aus mehreren Gründen bei dieser Software von Cyberlink geblieben. Ein bisschen ist das ja auch immer eine Frage der persönlichen Vorliebe und der vorhandenen Technik, also in jedem Falle mal verschiedene Testversionen ausprobieren und nicht nur einfach irgendwelchen Aussagen folgen, auch nicht den meinen.
      Einfacher Filmschnitt geht schon mit Bordmitteln (nutze Windows). Für schön und flexibel kommt man dabei aber rasch an die Grenzen. Powerdirector 13 läuft bei mir stabil und auch 4K-Aufnahmen werden zuverlässig gelesen und hinreichend schnell bearbeitet. Dazu braucht es evtl. etwas Geduld, bis von den großen Dateien Schattenkopien, mit denen man arbeitet, erstellt worden. Gemäß MiniMax nutze ich auch dafür meinen (recht schnellen) Laptop. Eine SSD, viel Arbeitsspeicher und eine zweite große HD für das Material, schnelle Grafikkarte stehen auf der Technikseite zur Verfügung. Natürlich geht auch weniger, vor allem, wenn man bei Full HD bleibt. Da reicht auch deutlich weniger Technik.

      Deutlichen Nutzen auf der Softwareseite ziehe ich in Sachen Filmbearbeitung aus dem Programm „Colordirector“ von Cyberlink. Das Programm entspricht auf der Filmseite z.T. den Möglichkeiten, die Lightroom bei der Fotobearbeitung bietet. Gerade in Hinblick auf Farb- und Belichtungssteuerung, Schärfe, Rauschen, HDR(!) globalem und sogar auch bereichsweisen Arbeiten mit dem Videobild, lässt sich viel aus dem Rohmaterial herausholen. Allerdings muss ich einschränkend sagen, dass die Bearbeitung mit dem Programm deutlich mehr Ressourcen verbraucht. Heißt, es dauert länger, bis der so bearbeitete Film gerendert ist. Vor allem wenn Verlaufs- oder Bereichsänderungen vorgenommen werden. Damit ist gemeint, dass ich z.B. mittels Maske nur die überbelichteten Teile eines Filmabschnitts verändere, etc.

      Fazit:

      Die Nutzung des Phantom hat mein großes Hobby Fotografie und Film unglaublich bereichert. Für mich ist der Flieger jeden Cent wert und ich habe vor allem sehr, sehr viel Spaß damit. Im wahrsten Sinne eröffnet er neue Ansichten und Einsichten und ist – entsprechend genutzt – ein tolles Werkzeug.

      So, es ist doch viel geworden, auch wenn noch etliches im Detail zu berichten wäre.
      Danke dass Du bis hierher gelesen hast!

      Hoffentlich konnte ich ein paar Anregungen und Überlegungen bieten, die nützlich sind, und den Spaß am Hobby „Videokopter“ steigern.
      Wer Fragen hat, kann sich gerne direkt hier oder auch über meine Homepage (michaelschulze-foto.de) an mich wenden. Der Link zum Film ist am Anfang des Berichts zu finden.

      Viele Grüße

      Michaeldrohnen-forum.de/index.php/Att…54c8abc3ab5199a84d7c8a2b0drohnen-forum.de/index.php/Att…54c8abc3ab5199a84d7c8a2b0drohnen-forum.de/index.php/Att…54c8abc3ab5199a84d7c8a2b0
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