Mariner II / SplashDrone mit MiniX FC

    ACHTUNG: Mit der neuen EU Drohnenverordnung muß sich jeder Drohnen-Betreiber beim Luftfahrtbundesamt registrieren und seine Drohne mit der e-ID kennzeichnen! Ein passendes Kennzeichen bekommst Du hier im Shop. Außerdem benötigst Du eine Drohnen-Versicherung. Hier geht es zu unserem Drohnen-Versicherungsvergleich. Informationen zum neuen EU Drohnenführerschein gibt es hier.

    • Mariner II / SplashDrone mit MiniX FC

      Hallo,

      Ich hatte heute den Erstflug meiner Mariner II, ausgestattet mit dem MiniX von X-Aircraft und will Euch mal an den bisherigen Erfahrungen teilhaben lassen.

      Der MiniX ist für mich neu, bisher flog ich nur meine Microdrones MD4-200, meinen Phantom 2 und zwei Helis mit Wookong H. Da ist natürlich der Vergleich im Verhalten interessant.
      Die Entscheidung für den Minix traf ich aufgrund dessen Unempfindlichkeit gegenüber magnetischen Störungen. In der Mariner sitzt die GPS-Antenne mitsamt Kompass ja sehr dicht am FC, über dem zentralen Stromverteiler und den Leitungen zu mindetens einem Motor, da wäre die Naza doch gleich ein Kandidat für einen vorprogrammierten Flyaway. Ein weiterer Kandidat wäre noch der AUAV2 Pixhawk-Clone gewesen, aber bei dessen APM-Software weiß ich zuwenig über die Anfälligkeit auf Kompass-Störungen.

      Zum Erstflug war ich auf einer großen Wiese. Gimbal und Kamera waren noch nicht montiert, denn man kann ja nie wissen...
      Beim Startversuch fielen mir gleich ziemliche Drehzahlunterschiede bei den Motoren auf. Ich dachte mir, das sollte sich von alleine geben wenn sich der Kopter erst mal bewegt und gab mehr Gas, mit dem Erfolg eines Überschlags am Boden. Ok, nichts weiter passiert.
      Beim zweiten Versuch habe ich die Motoen nach Gehör so gut wie möglich ausgeregelt und erst dann Gas gegeben. Und siehe da, sie flog schon ziemlich perfekt und das mit den Default-Gains. Nur das Altitude-Gain muss ich wohl ein bisschen erhöhen, vermutlich wegen der gedämpften Druckerfassung durch die wasserdichte Membran im Rumpf.

      Dann kam mein ultimativer Test für die Qualitäten eines FCs, langsames Drehen auf der Stelle. So gut wie keine Drift feststellbar, ähnlich wie bei meiner MD4-200 und kein Vergleich zum Herumschwimmen des Phantoms.
      Auch sonst war das Verhalten ziemlich vorbildlich inklusive sauberem Abbremsen aus Fahrt.
      Nur auf Knüppelausschläge von Gas und Gier reagierte sie ziemlich heftig, so dass ich dort wohl Expo programmieren muss.
      Das GPS ist leider etwas schwachbrüstig. Anfangs kam ich auf gerade mal 6 Satelliten und der kurzzeitige Spitzenwert war 9. Das kenne ich auch besser.

      An Bord war auch bereits der XLink-Modul, welcher Flugdaten zur X Station App auf dem Smartphone liefert und auch so Sachen wie Follow Me und einfachen Waypoint-Flug unterstützt. Leider ist die App noch ziemlich buggy, neigt oft zum Absturz und hat Probleme mit der Kartendarstellung. Und das obwohl ich ein Nexus 6 mit originalem ROM verwende.

      Als nächstes kommt jetzt jedenfalls das wasserdichte Gimbal dran und der FPV-Sender drauf. Letzterer ist noch eine Herausforderung, denn egal wie man ihn einbaut ist es falsch. Baue ich ihn darunter, dann ist das Bild bei einer Wasserlandung weg, baue ich ihn oben drauf, dann gibt's Probleme wenn der Kopter höher fliegt und die Antenne abschirmt. Im RTF-Modell für FPV bauen sie den (600mW!) Sender mitsamt Antenne sogar im Rumpf ein, aber das ist mir zu heikel, zumal es da drin eh' schon ziemlich beengt her geht und Störungen des FCs, des RC-Empfängers oder von GPS nicht auszuschließen sind. Aber mal sehen...

      Und dann darf die Mariner natürlich bald in ihr zweites Element, das Wasser des Bodensees

      Gruß Gerd

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von GerdSt ()

    • So, heute morgen habe ich mal zwei komplette Akkuladungen hintereinander verflogen.
      Autostart mit dem MiniX klappt ohne Kippversuche, also nach Motorstart sofort Gasknüppel auf Mitte und fertig.
      GPS- und Atti-Modus funktionieren problemlos, vom ebenfalls verfügbaren Manual Mode habe ich natürlich die Finger gelassen.
      Man merkt dass da ein relativ schweres Schlachtschiff am Himmel hängt, verglichen mit meiner leichtgewichtigen MD4-200 oder selbst dem Phantom 2.
      Auf dem Gas- und Gierknüppel benötiige ich auf jeden Fall Expo, da reagiert der MiniX ziemlich heftig.

      Auf dem Videolink fange ich mir auch noch Störungen ein und habe verminderte Reichweite, da muss ich also noch mal ran.

      Hier mal zwei kurze Handy-Videos zum Verhalten des MiniX beim Abbremsen und Drehen auf der Stelle, also ohne dass ich korrigiert hätte. Da kann sich DJI eine dicke Scheibe abschneiden, finde ich.

      dl.dropboxusercontent.com/u/16225105/Mariner1.mp4
      dl.dropboxusercontent.com/u/16225105/Mariner2.mp4

      Jetzt ist mir erst mal eine der vier Alu-Rändelschrauben des Deckels abhanden gekommen, wenn Ersatz da ist, geht's endlich auf's Wasser.

      Gruß Gerd

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von GerdSt ()

    • Moin,
      Meine inspire macht das auch ohne mucken, und ich starte und lande immer manuell. Wenn es eng wird dann im gps Modus, sonst im manuellen Modus.

      Expo etc mache ich nicht, müsste halt feinfühliger Steuern. Ok ist bei den Fernbedienungen aber auch nicht leicht.... Grins

      Grüße
      Kai
      Dji Inspire 1
    • Bodenkamera geht nur bis 2m und nur wenn Kontrast ausreichend ist. Über Wiese / hohes Gras nicht.

      Über Wasser war ich noch nicht, kommt dieses Jahr .

      P.s. Flieg mal den gaui 330x nix mit stabilisieren. Max Lage wird gehalten, Rest musste Steuern .

      Viel Spaß und ist doch egal was man fliegt, Hauptsache Mann fliegt es.
      Dji Inspire 1
    • Klar, ist es egal was man fliegt, Hauptsache es macht Spaß und funktioniert wie es soll. Die Mariner löst bei mir auch keinen anderen Kopter ab, sondern ergänzt sie für Situationen, wo die anderen besser am Boden bleiben.
      Es ging mir eigentlich nur darum, den Unterschied zwischen der MiniX und den DJI-FCs aufzuzeigen, weil diese Positionshaltegenauigkeit schafft sonst nur mein MD4-200, in einer völlig anderen Preiskategorie. Mich würde auch mal interessieren, wie sich der Pixhawk hier schlägt...


      Übriegns noch ein paar Daten zur Mariner:
      Durchmesser von Blattspitze zu Blattspitze diagonal: 76cm
      Gewicht mit Gimbal, GoPro, FPV-Sender: 2300gr
      Bisher erreichte Flugzeit mit 4s 5200mAh: 12:30 Minuten bei Restspannung 14,2V

      Gruß Gerd
    • So, heute war der große Tag, der Albtraum jedes Kopterpiloten, Landung auf dem Wasser :D

      Erst noch mal durch Untertauchen die Dichtungen überprüft, dann von Land aus gestartet und in's flache Wasser gesetzt.
      Nach einer kurzen Pause die Motoren erneut gestartet und einen Autostart durchgeführt.

      Was soll ich sagen, die Mariner ist lammfromm und gutmütig, keinerlei Probleme auf dem Wasser!

      Leider gab's ablandigen Wind, eine nahende Regenfront und dadurch Böen und Richtungswechsel. Ich bin also erst mal ganz brav geblieben und nicht gleich drauf los gedüst.

      Und leider war auch keiner da, der von außen gefilmt hätte, aber das Bordvideo der GoPro 3 Silver habe ich Euch natürlich hochgeladen.

      Jetzt brauche ich nur noch ein Mittelchen für die GoPro-Linse, damit das Wasser besser abperlt...

      Gruß Gerd

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von GerdSt ()

    • Und weiter geht's, gestern ein weiterer Flug über Wasser mit diesmal besserem Video, diesesmal auch mit einer Antibeschlags-Beschichtung auf der Linse.

      Ich muss noch was bezüglich FPV Bildqualität unternehmen, da stört's noch ganz kräftig rein, offensichtlich von der GoPro Versorgung. Muss mir mal einen LC-Filter basteln und hoffe dass der hilft.

      Gruß Gerd

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von GerdSt ()

    • Mal ein bisschen in's Detail:

      Sieht so aus als ob ich nach enorm viel Try & Error die FPV-Störungen weg bekommen habe.

      Auf Bild 1 mein spezifischer Kabelbaum.
      Rechts sind die Anschlüsse für 5V und Akkuspannung. Die 5V führen über einen Ferritring mit ca. 10 Windungen zum Gegenstecker für die GoPro am Gimbal.
      Nach oben führt ein Kabel zum OSD-Modul, bei welchem ich die beiden Masse-Pins nicht wie eigentlich vorgesehen anschließen darf (Störung durch Masseschleife).
      Nach links führt das silber-markierte Kabel zum FPV-Sender über einen extra steckbaren LC-Filter. Dieser besteht aus:
      - Induktivität 100µH in der Plus-Leitung, Nr. 449766
      - Elko Low-ESR 470µF vom Spulenausgang auf Masse, Nr. 446259
      - Kondensator 22nF, parallel zum Elko, Nr. 453366
      Alle Teile von Conrad Elektronik.

      Bild 2 zeigt das Innenleben.
      Von links nach rechts OSD-Modul, Empfänger Jeti R9-EX, MiniX FC, Gimbal Controller und GPS-Pilz. Oben links sieht man das aufgerollte UBS-Kabel der MiniX welches ich immer eingesteckt lasse, da man sonst nicht mehr ohne Ausbau oder Finger brechen an den Anschluss ran kommt. Zum Glück liegt ein sehr leichtes und flaches USB-Kabel bei.

      Bild 3 zeigt den Kabeldurchbruch für den FPV-Sender. Ist einfach eine passende Gummitülle und das ganze mit Silikon dicht gemacht. Als Steckverbinder kommen JR-Stecker zum Einsatz welche mit Silikon oder Heißsiegelkleber von hinten gedichtet sind. Auf die Steckkontakte kommt das Elekronik-Schutzspray.

      Bilder 4 bis 6 zeigen die Anbringung des FPV-Senders (IfronTech miniStinger) an einer einfachen, aus ABS-Platten und Kunststoff-Scharnieren gebastelten Klapphalterung. Die Klapphalterung ist einfach mit Spiegeltape unten am Rumpf angeklebt. Im Flug klappt daruch die Antenne nach unten, unterhalb von Gimbal und GoPro.
      Der Sender im Tablettenröhrchen wird ebenfalls von etwas Spiegeltape gehalten und ist zusätzlich mit zwei lösbaren Kabelbindern gesichert. Die Antenne ist von außen mit Schrumpfschlauch und innen wieder mit dem Schutzspray gegen Wasser isoliert. Auf Bild 5 sieht man zudem noch ein Stück Blei mit ca. 18g, welches ich am Gimbal-Motor angebracht habe, damit das Gleichgewicht mit der aktuell installierten GoPro 3 Silver besser stimmt.

      Gruß Gerd
      Bilder
      • 1.jpg

        76,84 kB, 1.024×424, 330 mal angesehen
      • 2.jpg

        171,16 kB, 1.024×737, 342 mal angesehen
      • 3.jpg

        121,67 kB, 1.024×725, 338 mal angesehen
      • 4.jpg

        108,4 kB, 1.024×702, 318 mal angesehen
      • 5.jpg

        142,85 kB, 1.024×765, 342 mal angesehen
      • 6.jpg

        120,92 kB, 1.024×760, 353 mal angesehen
    • servus gerd!

      Bin neu hier, hab mich extra wegen deinen Beiträgen zum mariner hier angemeldet...

      Ich habe vor mir eine drone zuzulegen und hatte bisher den Phantom 3 stark im visier... zufälligerweise bin ich aber auch auf den mariner aufmerksam geworden und die wasserfestigkeit sagt mir enorm zu allerdings bin iCh noch ein wenig skeptisch was die ausgereiftheit der Technik betrifft vor allem nach deinen beiträgen mit der Bastelei

      Und zweitens .. an welchen Anbieter hast du dich wegen dem mariner gewendet und was muss man preislich dafür ausgeben ? Im Internet finde ich recht unterschiedliche Angaben vor allem in den USA sind die deutlich günstiger ... jedoch kommen da noch Zölle hinzu etc..

      Kann man den mariner 2 als einsteigerdrone empfehlen oder würdest du eher zum Phantom 3 raten ?

      Ich bin Anspruchsvoller Hobby fotograf/Filmer und bin zwar noch nie geflogen aber durchaus Joystick affin...

      Gruß kevin
    • Hallo Kevin,

      Mariner und Phantom 3 kann man nicht vergleichen, das sind zwei völlig verschiedenene Welten!

      Der Phantom ist ein komplett durchgestyltes monolitisches RTF-Modell, bei dem alle Komponenten speziell entwickelt und aufeinander abgestimmt wurden. Auspacken, Akku laden, App installieren, Propeller drauf und man kann ohne jegliche Kenntnisse in Elektronik und Modellbau drauf los fliegen.
      Selbst der Akku ist durchgestyled wie bei einem Laptop, Enstecken, fertig.
      Er ist wie eine Blackbox, das Innenleben ist tabu und hat den Käufer auch nicht zu interessieren.

      Dagegen ist die Mariner ein Do it yourself Kopter, egal welche Version. Sie besteht aus vielen voneinander unabhängig entwickelten und zusammen gekauften Komponenten, es gibt im Inneren ein Gewirr aus filigranen Kabeln und Steckern die auf den richtigen Platz gesteckt werden müssen, man muss improvisieren, je nach Ausführung auch löten. Und sei es nur die passenden Stecker an irgendeinen passenden Akku. Und den Akku muss man sehr gewissenhaft ein- und ausbauen, um dabei nichts vom filigranen Innenleben zu beschädigen.
      Es ist also sozusagen wie ein Schiffsrumpf, für dessen Innenleben und Ausbau man selbst verantwortlich ist.

      Wenn Du also keinerlei Modellbau- oder Elekotrnikerfahrung hast, dann lasse unbedingt die Finger von der Mariner!

      Und ohne Flugerfahrung würde ich Dir auch nicht sofort zum Phantom 3 raten, sondern erst mal zu einem kleinen Billig-Kopter für 50-100€. Lerne erst mal mit diesem das Fliegen. Die sind robust und halten einiges an Crashs aus. Zudem kannst Du in dieser Jahreszeit damit auch im Zimmer üben. Wenn Du dann mal das gleichzeitige Steuern aller vier Funktionen über zwei Steuerknüppel beherrschst, inklusive das auf Dich zu fliegen, dann kann Dir auch mit dem Phantom 3 nicht mehr viel daneben gehen.

      Gruß Gerd