Propeller auswuchten

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    • Propeller auswuchten

      Hallo,

      im Nachbarforum hat sich user MCrombach einen tollen Ballancer für wenig Geld ausgedacht.

      Er hat eine kleine Aluminium Wasserwage aus dem baumarkt auf einer Seite mit Löchern versehen (geohrt) und dann Gewinde eingeschraubt. Da hinein kleine Füße mit deren Hile er die Wasserwaage genau lotrecht ausrichten kann. Dann Propeller mit einer Achse drauf legen und schon sieht man anhand der Drehung des Propellers wo die Unwucht ist. Zum Thema propeller wuchten gibt es unzählige Videos. Einfach mal googeln
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      Zweiter zu sein heißt erster Verlierer zu sein
    • Aus meiner Erfahrung heraus bringt das statische Auswuchten nicht viel oder verschlimmbessert eine Unwucht sogar noch, da die Masseverteilung auf die Länge des Propellerblatts nicht berücksichtigt wird.

      Besser ist, nur dynamisch auszuwuchten und das funktioniert sogar ganz ohne teure Hilfsmittel.

      Hierzu stellt man den Kopter auf einen Tisch und montiert nur einen einzigen Propeller. Dann hält man den Kopter am Landegestell gut fest und (am besten ein Helfer) startet die Motoren. Die drehzahl wird langsam auf etwa Abhebedrehzahl hochgefahren.

      Dann schaut man als erstes genau seitlich in die Propellerebene und da auf die Blattspitzen. Ist der Propeller ok, dann darf man hier nur einen schmalen Strich sehen. Sind da zwei Striche, so bedeutet dies dass ein Propellerblatt aus der Spur läuft, z.B. weil ein Blatt verzogen ist oder die Nabe krumm ist. In diesem Fall sollte der Propeller ausgetauscht werden.

      Anschließend fühlt man mit einer Hand unterhalb des Motors, ob starke Vibrationen auftreten. Wenn ja, dann kann man ein kleines Stück Klebestreifen auf eines der Blätter kleben und den Test wiederholen. Ist die Vibration stärker, dann muss der Klebestreifen auf das andere Blatt. Die Größe des Klebestreifens wird jetzt so lange optimiert bis die Vibrationen am minimalsten sind.
      Wenn man erst mal weiß welches Blatt zu schwer ist, dann kann man zum Schluss natürlich auch das Blatt ohne Klebestreifen so lange abschleifen, bis die Vibrationen auch ohne Klebestreifen minimal sind.

      Das Ganze wiederholt man dann für die anderen Propeller in gleicher Weise.

      Gruß Gerd
    • Die Masseverteilung ist relativ wurscht. Entscheiden ist der Schwerpunkt jeder Propellerhälfte. Der muß auf beiden Seiten gleich weit vom Mittelpunkt weg sein. Wie sich die Masse verteilt, ist dann egal. Wichtig wäre noch, dass die beiden Schwerpunkte und der Drehpunkt auf einer Linie liegen.

      Dynamisches Wuchten hat aber noch einen Vorteil. Wenn der Propeller nicht absolut genau zentriert auf der Moorwelle sitzt, bewirkt das auch wieder eine Unwucht.
    • Baufuchs schrieb:

      @Gerd,

      wie lange brauchst Du bei Deiner dynamischen Methode mit Deiner Erfahrung dann für einen P3? 1 Stunde mit an und Abbau?
      Pi mal Daumen 5-10 Minuten pro Propeller. Wobei die meiste Zeit für das Optimieren des Gewichts eines Blattes drauf geht. Aber das muss ich bei der statischen Methode genauso machen. Aus meiner Erfahrungen schenken sich die beiden Methoden zeitlich nicht sehr viel und ich denke, mein Ergebnis ist deutlich besser.

      Beispiel:
      An meinem Mariner habe ich die CFK-Props ausnahmsweise mal statisch gewuchtet und musste eine Menge Material pro Propeller abschmirgeln Das Ergebnis bei der anschließenden Nachkontrolle mit meiner dynamischen Methode war trotzdem desaströs schlecht!
      Einen zweiten Propellersatz habe dann rein dynamisch gewuchtet und musst fast nichts nacharbeiten. Wenn ich diesen Satz aber ebenfalls statisch prüfe, dann müsste ich auch hier wieder deutlich abschleifen.
      Fazit: Den ersten Propellersatz habe ich mit der statischen Methode sogar vermurkst!

      Gruß Gerd
    • Ich prüfe grundsätzlich jeden Propeller, mehrfach und wenn's passt noch einmal um 180° in der Achse gedreht.
      Wenn ich es extrem genau haben möchte, dann wird Motor und Propeller auf einem ein Meter langen Vierkant-Alu montiert
      auf dem ich auch meinen Entfernungslaser fixiere. Motor starten und den Laserpunkt an der Wand beobachten.
      Dann mit dünnen Tesastreifen so lange nach der "try and error" Methode abkleben, bis der Punkt an der Wand sich nicht mehr
      bewegt...das ist dann allerdings 'ne Aktion für lange Winterabende wenn die Wölfe vor der Hütte heulen.

      Ich steh für den normalen Gebrauch auf den Balancer von DuBro.
      Kopter haben mich zwischen 500 und 5000 Euro gekostet. Da fange ich nicht beim Balancer mit Sparen an.
    • Ich bin auch der Meinung dass das beispiel oben nicht optimal ist. Der Drehpunkt müsste schon auf der Höhe der Achsmitte liegen. Wenn die Achse 3 mm dick ist, liegt die 1,5 mm über der Auflage. Außerdem könnte man die Auflage noch optimieren indem man nicht ein Glasrand nimmt, sondern 2 Rasierklingen.
    • Bodensee65 schrieb:

      sollte man prinzipiell die Propeller prüfen
      Ja, auf jeden Fall. Als Anfänger dachte ich auch: Der kommt doch aus der Fabrik. Ist also neu und top. Dann habe ich auf Grund der postings mal statisch gewuchtet. Eine Katastrophe sage ich Dir. Seit dem prüfe ich immer dann wenn einer meiner props Kontakt (auch wenn nur mit Gras) hatte.
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    • hi jungs, hab das jetzt mal gelesen ,da ich als greenhorn gar nicht wusste , das man überhaupt auswuchtet. klar wenn was verbogen ist,kann ich mir das gut vorstellen.
      die methoden dazu kann ich mir aber gar nicht vorstellen. da wird geschrieben festhalten und " etwa" abhebedrehzahl usw.

      statisches wuchten ist nicht zu empfehlen, besser dynamisch, masseenergie ,alles gut und schön,aber ich glaube nicht das eine einzige methode davon 1000% funktioniert.

      ich selbst bin aktiv im rennsport unterwegs und wir wuchten nur statisch, da dies einfach die bessere variante ist und die dinger die wir bewegen drehen auch ordentlich. klar beim copter geht es dann mal vier,ist auch verständlich. und ich würde mir nicht anmassen ein winziges millimeterchen mit freiem auge zu erkennen. dann noch das richtige gewicht des klebestreifens zu wissen ist auch schon grenzwertig .

      aus meiner erfahrung,da rede ich von reifen ,stimmen auch die toleranzen der wuchtmaschinen nicht wirklich,deswegen kann ich mir nicht vorstellen wie das bei tausensdel gramm gehen soll ,einfach so per hand,
      lasse mich auch gerne eines besseren belehren ,wenn ich da falsch liegen sollte.
      es lässt sich alles durch mathematik erklären ,doch die praxis lehrt uns meistens was anderes.
      lg croco1968
    • Ein richtiger Flugprofi wuchtet garnicht, der wechselt nur kaputte Props. :)

      Habe damals jemanden mit viel Erfahrung gesprochen, der meinte, moderne Flugsteuerungen gleichen das perfekt aus.
      Jeder, der zu tief in die Materie geht, würde übertheoretisieren. Das ist das, was uns auch oft die Mathematik "leert".
      Keine Ahnung. Ich habe noch nie und werde auch nie Propeller wuchten. In näherer Zukunft muss man wohl auch keine PIDs mehr einstellen. Die Technik gleicht das alles aus, bis zum gewissen "Grad".
    • Na, ja, so kann man das auch argumentieren. Vor allem wenn man nicht weis, für was das Wuchten sein soll.

      Rein vom Flugtechnischen her gesehen gleich die Technik einen Propeller der nicht seine Leistung bringt sehr gut aus. Da gab es sogar mal ein Video, wo jemand den Propeller seines Mavics Stück für Stück weiter "kastrierte" und der Mavic immer noch wie eine Eins in der Luftstand.

      Ist einem das Material sowie die Ergebnisse aus dem Flug egal, kann man das auch machen bzw. die Propeller Unwucht belassen.

      Zum Material: Unwuchten Propeller gehen auf die Lager der Motoren bis hin auf die Motoren selbst. Um mal wieder das Beispiel Auto zu zitieren. Sind die Räder (Reifen und Feldge) nicht gewuchtet, rüttelt und schüttelt es, dass ich es sogar am Lenkrad merke. Alle Teile dazwischen (Radlager, Aufhängungen, Lenkgestänge und - getriebe) die mit dem unwuchten Rad verbunden sind, sind von dem Auswirkungen betroffen. In extremen Fällen zieht das Fahrzeug sogar in eine Richtung, klar das kann man durch Gegenlenken ausgleichen so dass ich wieder in die richtige Richtung kommen. Aber auch wenn dann die ganze Karosserie schüttelt führt das zu Materialermüdung. Genau so verhält es sich auch mit den Räder des Phantom und das sind dann nun mal die Propps. Und hier ist die Karosserie nun auch mal das Gehäuse, wo sich die Unwucht durch kleinste Haarrisse vor allem an den schwächeren Struckturen wie den Motoraufhängungen bzw. den Propellerarmen zeigt. Stell doch jeder mal seinen Copter auf den Boden und schau nach wie er vibriert wenn die Propeller im Leerlauf drehen. Nur weil es bei höherer Drehzahl dann nicht mehr so heftig aussieht, heißt das, dass es weniger schlimm ist.

      Zum Material aus dem Flug: Und das führt dann auch zum Thema was will ich und was bekomme ich. Bei einem Racer ist das weniger von Interesse, die Bilder sind so oder so von Brizant und Tempo aus dem Flug geprägt, aber bei ruhigen Aufnahmen, wo ich nicht genau wissen soll, sind dies jetzt mit einem Copter oder aus einem Ballon entstanden, vor allem wenn es sich um Bildaufnahmen mit längeren Belichtungszeiten handelt, kommt es auf einen ruhigen Flug drauf an. Der Gimbal kann viel ausgleichen. Aber er sowie die Gummidämpfer, welche oft an den Gimbalplatten zwischen Gimbal und Gehäuse eingesetzt werden haben auch ihre Grenzen. So kann ein vibrierender Copter sich auch auf die Qualität der Aufnahmen auswirken. Das oft zitierte Jello findet meist seinen Ursprung in gerade solch unwuchten Propeller.

      Daher sehe ich das feine wuchten solcher Propeller weiterhin für eine wichtige Sache auch wenn die Qualität des gelieferten Material ziemlich gut geworden ist. Und da sage ich jetzt wiederum, ein Profi würde das niemals außer Acht lassen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von quadle ()

    • Unwucht erzeugt Vibrationen. Das kann man natürlich ausgleichen, ist aber sehr aufwändig und hat kein Kopter in unserer Preisklasse. Und Vibrationen erzeugen Belastungen im Material, so z.B. Risse im Gehäuse, abvibrierte Kabel, etc. Da gilt wie so oft: Die Dosis macht es. Bei geringer Unwuht passiert selten was, je größer die Unwucht, je größer die Wahrscheinlichkeit, daß was passiert. Der eine fliegt Jahrelang und sagt: "Berauchst nicht zu wuchten, das mache ich nie und habe keine Probleme" und beim anderen sieht man nach 5 Flugstunden die ersten Risse.

      Mit dem Aufwand hat man auch ein großes Spektrum. Man kann mit einem halben Propellerblatt fliegen, man kann auch eine Stunde pro Blatt aufwänden. Meine Meinung: ein wenig tun ist nicht verkehrt. Ab und an mal einen Prop auf die Wuchtwelle und aufs Wasserglas legen schadet bestimmt nicht und ist keim großer Aufwand!