Hallo und herzlich willkommen im Forum!

Du schreibst, Du möchtest Kameraaufnahmen machen und hast Dir dazu einen FPV-Racer gekauft. Das wird leider nicht gutgehen. Der Racer ist für etwas komplett anderes konstruiert, nämlich das Fliegen mit der eingebauten Kamera im FPV-(First Person View)-Modus. Also quasi dem Blick aus dem Cockpit, der per Funk auf eine Videobrille (Idealfall) oder einen Monitor (Notlösung) übertragen wird.
Der Racer ist absolut ungeeignet, um eine Kamera mit Gimbal zu tragen - alleine schon aus Gewichtsgründen. Dazu kommt die "zappelige" Fluglage. Der Racer lebt davon, daß er sich ständig im Vorwärtsflug bewegt und dann entsprechend "auf Sicht" gesteuert wird. Ein ruhiges, stabiles Schweben, wie es für Filmen oder Fotografieren unabdingbar ist, ist hier nicht vorgesehen.

Zu Deinen einzelnen Fragen:

• Die Tasten und Knöpfe sind zur Steuerung bestimmter Funktionen (Umschaltung Flugmodus, Armen/Disarmen des Kopters, etc.) und zur Programmierung der Fernsteuerung vorgesehen. Die kann man ja auch für andere Fluggeräte nutzen.
  
• Das "Spielzeugteil" von Deinem Nachbarn kannst Du nicht mit dem Racer vergleichen. Wie oben geschrieben, ist ein Racer eher nicht für eine stabile, horizontale Fluglage ausgelegt, sondern lebt vom Vortrieb. Meist fliegt man die im Acro(batic)- oder Drehratenmodus, d.h. die Auslenkung der Knüppel bestimmt die Drehgeschwindigkeit (oder -rate) um die jeweilige Achse. Ohne Anschlag und automatische Nivellierung!
  
• Oft kann man einen Horizon(tal)- oder Angle-Modus einstellen, in dem die Neigungswinkel eingeschränkt sind. Abhängig von den Regler-Werten (Stichwort PID-Tuning) kehrt der Kopter dann mehr oder weniger schnell und sauber in eine horizontale Lage zurück. So schön wie das Spielzeug Deines Nachbarn wird er das aber eher nicht tun.
  
• Die zwei Antennen arbeiten im Diversity-Modus, d.h. der Empfänger nimmt das Signal, das er gerade besser empfängt. Die sind für die gleiche Frequenz.
  
• Über OpenPilot GCS (Ground Control Station) kannst Du den Flugcontroller programmieren und einstellen. Ist sinnvoll, um z.B. obige PID-Werte und damit das Flugverhalten anzupassen.
  
• Ausprobieren 200-300m dürften normalerweise problemlos drin sein. Flieg am besten mal so weit, wie Du die Fluglage noch zweifelsfrei erkennen kannst. Das werden vermutlich nicht mehr als 100m sein ...
  
• Es gibt verschiedene Flugmodi, wie ich oben schon andeutete. Z.B.:
  - Horizon: beim Loslassen der Sticks fliegt der Kopter relativ waagerecht
  - Acro: die Stick-Auslenkung bestimmt die Drehrate um die jeweilige Achse. Beim Loslassen bleibt die Lage erhalten. Man muß also ständig manuell nachsteuern!
  Die kann man normalerweise im Flug umschalten.
  

Ich hoffe, das hilft Dir ein wenig weiter

Grüße, Diet

Ah - ok Dann ist das gar nicht so verkehrt, mit einem Racer anzufangen! Da bekommst du erstmal ein Gefühl fürs Fliegen. Das wird sich allerdings ziemlich von einem "kameratragenden GPS-gesteuerten Reisebus" unterscheiden, den Du später mal für Foto- und Filmzwecke einsetzen wirst. Hilft aber ungemein weiter, wenn die technischen Helferlein (GPS, Position hold, etc.) mal aus irgendwelchen Gründen versagen sollten
Du schriebst halt oben "die eine GoPro tragen soll" und ich habe daraus auf ein Mißverständnis Deinerseits geschlossen. Mein Fehler

dee-loc schrieb:

Da bist Du ja von 0 gleich richtig durchgestartet zu einer Spezialdisziplin.

Genau! Vielleicht macht Dir das Racen ja so viel Spaß, daß du gar keinen Kamerakopter mehr haben möchtest. Bei dee-loc, DroneNuts und Kollegen bist Du da auf jeden Fall gut aufgehoben

... um Deinen Lernerfolg beim Fliegen zu dokumentieren
Genau! Wenn Du das irgendwann intuitiv kannst, dann hast Du die besten Voraussetzungen, mit fast jeder Flugsituation fertigzuwerden.
Doch, schon. Wenn es windstill ist, und die Startfläche absolut eben, dann steht auch ein Racer ziemlich ruhig in der Luft. In dem Moment, wo Du in eine Richtung losfliegst, mußt Du eben wieder aktiv abbremsen, um wieder ruhig zu stehen. Genau das lernt man nur durch Üben, Üben und nochmal Üben
Die Software hilft Dir da nicht viel. Wie Du die einzelnen Modi abrufst, sollte eigentlich aus der Beschreibung hervorgehen. Dieses Racer-Modell kenne ich leider nicht. Du solltest auf jeden Fall mit einem Horizon- oder ähnlichem Modus anfangen, in dem der Kopter automatisch wieder in die Waagerechte geht, sobald Du die Sticks losläßt. Mit dem Acro ist man anfangs üblicherweise überfordert.
Naja - die brauchten auch eine bestimmte Horizontalgeschwindigkeit - und wenn Du einem absoluten Frischling ein solches Gerät in die Hand gibst, hat er auch seine Probleme damit.