Antennenfrage

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    • Antennenfrage

      Hallo,
      auch wenn dieses Thema hier schon in anderen Threads angeschnitten wurde, werd ich nicht so richtig schlau daraus:
      Im 5,8 Ghz-Bereich gibt es ja, insbesondere in Zusammenhang mit der Bildübertragung eine ganze Reihe von Antennentypen, die auf Stecker geschraubt werden und je nach Verstärkungsfaktor und Richtcharakteristik die Übertragung verbessern sollen. Bei 2,4 Ghz, insbesondere der herkömmlichen Fernsteuerung, finden sich eher nur einzelne Drähte als Antennen. Mal davon ab, dass eine technische Veränderung hieran natürlich gesetzenkonform sein müsste -
      Warum gibt es hier keine spezifischen Antennen im Einsatz? Würde ein Einsatz anderer Antennen mehr Sicherheit in der Signalübertragung bieten? Oder ist mit so einem Draht (und ggf. der daran befindlichen "Verdickung") schon ein Optimum erreicht? Nutzen die Reflektoren, die für den Sender zur Bildübertragungsverbesserung empfohlen werden, auch für die Sicherheit der FS-Signalübertragung (wenn ich die Richtung immer schön nachjustiere)?
      Danke vorab für eure fachlichen Meinungen,
      Gruß,
      Martin
    • Achtung, in diesem Beitrag geht es um Dinge wie Penetration und die F-Zone.

      Die FPV Antennen wie Helix, Cloverleaf, Patch usw gibt es auch für 2.4 GHz. Sie sind allerdings größer und sperriger. Wenn man mit UHF Fernsteuerung fliegt ist 2.4 GHz FPV keine schlechte Idee, da man mit sinkender Frequenz eine bessere Penetration erreicht.
      Mit 2.4 GHz Fernsteuerung ist 2.4 GHz FPV natürlich maximal unsinnvoll.

      Die Helix, Patch usw haben eine Richtcharakteristik, sie riechen in eine Richtung deutlich weiter, in alle anderen aber schlechter. Daher "Riechtantenne"

      Wenn die Nachführung nicht klappt, und nach Murphys Gesetz wird das unweigerlich irgendwann passieren, gibt es einen plötzlichen Failsafe. Ein kurzer Bildausfall ist noch ok, ein Steuerungsausfall ist je nach Fernlenkluftahrzeugbauart eher maximal ungut.

      Der größte Feind des FPV Signals ist aber die Fresnel-Zone. Aufgrund von Reflexion am Boden und sonstigen Hindernissen gibt es immer viele Wege nach Rom. Hält man sich in der falschen F-Zone auf löschen sich die Strahlen gegenseitig aus und man sieht vor lauter Schnee die Bäume nicht mehr.
      Der Trick bei den circular polarisierten Antennen ist der, dass sich der Drehsinn bei einer Reflexion umdreht und dass eine rechtsdrehende Antenne auf das linksdrehende Ohr taub ist (und anders rum genauso). So vermeidet man den Effekt der F-Zone etwas.

      So weit ich das verstanden habe, klappt diese Drehgeschichte vor allem bei einem analogen Signal. Die Fernsteuerung strahlt aber gepulst digital. Korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber AFAIK ist der Vorteil einer CP Antenne bei digitaler Übertragung minimal und den Aufwand nicht wert.
      Daher haben Fernsteuerungen und Receiver eher zwei linear polarisierte Diversitydipole. Warum zwei? Weil ein Dipol wenn er senkrecht steht auf sein liegendes Ohr taub ist. Würde man mit seinem Fernlenkluftahrzeug eine Kurve fliegen, würden die Polarisationsebenen nicht mehr deckungsgleich liegen und es würde zu Verlusten kommen.
      Zudem ein Dipol nicht in einer Kugel abstrahlen tut, sondern in einer Art Donut. Nach oben und unten ist ein Loch. Darum richtet man die zwei Receiverantennen 90° versetzt aus. Weil wegen Polarisationsebene und weil wegen Donut.

      Genau darum, liebe Kinder, richten wir die Fernsteuerungsantenne nie mit der Spitze auf das Modell aus. Weil wegen den Donuts.
      Und jetzt hab ich Hunger...
      Du nicht nehmen Kerze!
    • Vielen Dank,
      Don Promillo und Biber,
      für diese technischen Details, schön, dass ich neben dem G-Punkt jetzt auch die F-Zone kenne.
      >>Promillo: "...ist der Vorteil einer CP Antenne bei digitaler Übertragung minimal und den Aufwand nicht wert.
      Daher haben Fernsteuerungen und Receiver eher zwei linear polarisierte
      Diversitydipole. Warum zwei? Weil ein Dipol wenn er senkrecht steht auf...sein liegendes Ohr taub ist..."<<
      Bei meiner Phantom1 hab ich nur eine Antenne an Sender und Empfänger.... Wahrscheinlich ist es nicht möglich/sinnvoll, eine dazu 90° versetzte dazuzulöten????. Bei den höheren Phantoms sind doch aber die zwei Antennen auch relativ parallel zu einander (an den Landebeinen/dem Sender angebracht)?
      Gruß,
      Martin
    • Bei der Phantom 1 Fernsteuerung hast du nicht nur eine Antenne, sondern drei. Die sichtbare äußere Stabantenne ist für die Steuerung zuständig, aber im Inneren der Fernsteuerung befinden sich noch 2 weitere Antennen, die für die Bildübertragung (FPV) zuständig sind. Das sind 2 kleine Platinen, auf der sich jeweils eine Dipol-Antennen in Form einer Leiterbahn befindet. Zwei deshalb, weil die Bildübertragung per WiFi im MiMo-Mode (multi input/multi output) geschieht. Man kennt so etwas z.B. auch von den schnelleren WLAN-Routern, die auch 2 Antennen haben.
    • Hallo Biber,
      aha, hatte die FS gerade offen und frage mich wirklich, ob das wahr ist: Die Phantom 1 ist ja primär eine kameralose Drohne, und erst bei der Phantom2 vision kam ja explizit der Funk-Kamera-Teil dazu (aber zunächst noch extern)
      Wie dem auch sei, die FernSTEUERUNG ist da nur mit einer Antenne...
      Im Mavic-Unterforum wird ja gerade eine z.T. ähnliche Antennenfrage auf allerhöchstem Niveau abschwadroniert (ich kann da nicht mehr wirklich folgen), zumindest ein paar Hinweise zu meiner ursprünglichen Fragestellung habe ich aber in dem dortigen Thread immerhin bekommen.
      Danke,
      Schönen Gruß,
      Martin
    • Hast Recht, FPV ging ja erst mit der P2V los, da war ich mit dem P1 etwas früh unterwegs. Ja, im Prinzip ob Phantom, Mavic oder sonst wer, man muss schon sehen, dass man die Antennen immer so biegt (oder hält), dass die Drohne sich möglichst im Maximum der Abstrahlung befindet (siehe Donut weiter oben). Ich biege meine immer nach unten und richte sie ggf. im Winkel etwas aus, je nach dem wo die Drohne sich gerade befindet. Immer schön die volle Breitseite zu Drohne.

      Meine beiden Bebops z.B. fliege ich hin und wieder auch mit einer Patch-Antenne mit Richtwirkung (siehe Foto). Das Ding macht etwas mehr Gewinn als ein Rundstrahler, weil die gesamte Sendeleistung in eine Richtung abgestrahlt wird und nicht rundherum. Damit muss man sich allerdings etwas sportlicher bewegen und mit dem Ding ähnlich wie mit einer Taschenlampe in Richtung Drohne zielen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von biber ()