D-Log und Grading - Sinnvoll oder nebensächlich?

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    • skyscope schrieb:

      Beim P4P bleibt dabei auch die ISO auf 500 stehen, wenn man von Video/D-Log in den Foto-Modus schaltet. Man muss da also (noch) selbst dran denken, die EInstellungen umzuschalten, oder sich einen der 4 Plätze für Custom-Profile entsprechend belegen.
      Die ISO 500-Einstellung bleibt, wenn im Fotomodus auch in D-Log gearbeitet wird und ist nicht verstellbar, jedenfalls bei mir nicht. Ob man uns vor Unterbelichtung bei D-Log schützen will?
    • Muß mal doof fragen,
      sind die D-Logs eh nicht nur geminderte RAW´s, insachen Kontraste und Farbumfang? Da könnte ich doch via Vorgabewerte (Custom-Einstellung) den gleichen Effekt erreichen, oder?
    • MST schrieb:

      Muß mal doof fragen,
      sind die D-Logs eh nicht nur geminderte RAW´s, insachen Kontraste und Farbumfang? Da könnte ich doch via Vorgabewerte (Custom-Einstellung) den gleichen Effekt erreichen, oder?
      Nein, auf keinen Fall, Du machst wie viele andere auch den Fehler, Dich nur am "kontrastarmen" Aussehen von Log-Footage auf Deinem Monitor/Screen zu orientieren. Siehe dazu im Detail mein Post #8.

      Im Kern ist Log-Gamma / D-Log eine "Krücke", wenn auch eine willkommene, um in ein Aufnahmeformat mit nur 6-7 Blendenstufen (Rec.709) mehr Blendenstufen unterbringen zu können.
      RAW hat aber diese Dynamik-Beschränkung nicht, daher braucht man auch die Krücke nicht - im Gegenteil, sie schadet eher. Das RAW-Format soll ja gerade die Sensordaten möglichst unprozessiert liefern. Und wie gesagt, dass sich auf das RAW ein Log-Gamma-Profil legen lässt, ist völlig untypisch wie einzigartig, und schlichtweg ein Bug in der Umsetzung oder auch der Denke bei DJI.

      Zu Kontrast:
      Den Kontrast schon in der Kamera bei der Aufnahme zu reduzieren, bringt 0 mehr Dynamik, sondern beschränkt nur "den Ausschlag" von Helligkeiten nach Oben und Unten, und schiebt dabei die anderen Werte näher zusammen. Über oder unter der Beschränkung lassen sich dadurch aber nicht zusätzliche Werte aufnehmen, das bleibt toter, ungenutzter Raum, was vor allem im sowieso schon stark beschränkten 8-Bit-Raum natürlich ein völliger Blödsinn ist. In Kurzform: Das Herrunterregeln von Kontrast bei der Aufnahme schafft nur gefühlt mehr Dynamik, aber nicht real. :)
      Daher - als kleiner Nebentipp - lässt es sich so auch schnell auf die Kompetenz von Leuten schließen, die für mehr Dynamik empfehlen, mit einem Kontrast von -1 oder -2 aufzunehmen. Dann muss man selbst nur noch kurz beurteilen, wie es wohl allgemein um deren Empfehlungen wohl bestellt ist. :)

      Noch zur Sättigung bei den Aufnahmeeinstellungen:
      Auch diese zu reduzieren, ist zu 99% auch Blödsinn, und macht nur Sinn, wenn man im Schnittprogramm bspw. in einer der Anzeigen einer RGB-Parade feststellt, dass ein einzelner der Farbkanäle Rot, Grün oder Blau überstrahlt. Dabei liegt es aber meist an falsch eingestellter Farbtemperatur, und nicht daran, dass die Kamera ein zu gesättigtes Bild aufnimmt. Alles Weitere kann ich in der Postproduktion vornehmen, und es ist als Faustregel im Nachhinein immer besser, etwas zu reduzieren oder zu dämpfen, als etwas zu verstärken.

      Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von skyscope ()

    • Vielen Dank für Deine Aufklärung!!!
      Wieder was gelernt, und ja ich sehe das teils auch so...aber war nie soooo tief in der Materie. ;)
      Ich finde aber das DJI bei den dunklen Bereichen immer ein wenig schwächer war als zb. die Yuneec (gerade bei Gegenlichtsituationen). Die saufen bei DJI sehr gerne komplett ab, und hier dachte ich auch mit weniger Kontrast diesem vorab entgegenwirken zu können. Hinterher in der Post dann die Basic´s wieder nachregeln zu können.
      Bei uns im Forum hat ein User auch Bilder der P4P eingestellt welche mit Kontrasten quasi vergwalltigt sind, und beim Mavic habe ich die Kontrastempfindlichkeit auch schon festgesellt.
      Man muß halt ein wenig ausprobieren. Ich werde mal deine Tipps zunächst anwenden um mal über eine längere Strecke und Verhältnisse einen Eindruck zu bekommen.
      Danke! :thumbup:
      VG
      Michael

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von skyscope () aus folgendem Grund: Vollzitat rausgeschmissen. :-)

    • MST schrieb:

      Ich werde mal deine Tipps zunächst anwenden um mal über eine längere Strecke und Verhältnisse einen Eindruck zu bekommen.
      Perfekt, das ist sowieso mein Tipp #1: (Mehrere) Meinungen sammeln, sich die Grundlagen reinziehen und die Werkzeuge (auch zur Analyse) lernen, und dann selbst rumprobieren und vergleichen. Dabei lernt man auch am meisten und am schnellsten. :thumbup:


      MST schrieb:

      Ich finde aber das DJI bei den dunklen Bereichen immer ein wenig schwächer war als zb. die Yuneec (gerade bei Gegenlichtsituationen). Die saufen bei DJI sehr gerne komplett ab, und hier dachte ich auch mit weniger Kontrast diesem vorab entgegenwirken zu können. Hinterher in der Post dann die Basic´s wieder nachregeln zu können.

      @MST, probiere genau das mal aus. Nimm eine gleiche Gegenlichsituation (einfach am Boden) mit den gleichen Belichtungseinstellungen einmal mit Kontrast 0 und einmal mit Kontrast -1 oder -2 auf, und schau Dir das im Schnittprogramm an, parallel mit der Waveform-Anzeige. Du wirst feststellen, dass die dunklen Bereich / Schatten mit reduziertem Kontrast zwar heller scheinen, aber nicht mehr Details zu sehen sind. In der Waveform-Anzeige ist der Schattenbereich einfach nur nach Oben versetzt, darunter gibt es jedoch keine zusätzlichen Informationen - anders eben bei der Aufnahme in D-Log (logischerweise mit Kontrast 0).

      ___
      P.S. Habe mal das Vollzitat des direkten Vorposts zur besseren Lesbarkeit rausgeworfen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von skyscope ()

    • Es wird immer empfohlen die Schärfe auf -1 zu setzten... leider wird aber erst bei +1 keine Rauschminderung mehr durchgeführt. Dann ist es auch in dunklen Flächen plötzlich nicht mehr verwaschen. Allerdings sind Kanten dann etwas überschärft. Das hat DJI wirklich blöd gelöst!
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    • skyscope schrieb:

      Daher - als kleiner Nebentipp - lässt es sich so auch schnell auf die Kompetenz von Leuten schließen, die für mehr Dynamik empfehlen, mit einem Kontrast von -1 oder -2 aufzunehmen. Dann muss man selbst nur noch kurz beurteilen, wie es wohl allgemein um deren Empfehlungen wohl bestellt ist. :)
      Das ist aber ziemlich harsch formuliert und führt dazu, daß man sich nicht mehr traut, zu posten, ohne ein ausgewiesener Experte in Details zu sein...
      Ich würde dies z.B. empfehlen, zwar nicht für mehr Dynamik, aber sehr wohl für Dämpfung der Spitzlichter.
    • Brunetti schrieb:

      skyscope schrieb:

      Daher - als kleiner Nebentipp - lässt es sich so auch schnell auf die Kompetenz von Leuten schließen, die für mehr Dynamik empfehlen, mit einem Kontrast von -1 oder -2 aufzunehmen. Dann muss man selbst nur noch kurz beurteilen, wie es wohl allgemein um deren Empfehlungen wohl bestellt ist. :)
      Das ist aber ziemlich harsch formuliert und führt dazu, daß man sich nicht mehr traut, zu posten, ohne ein ausgewiesener Experte in Details zu sein...

      Und dennoch bleibe ich dabei. Wer Kontrast runter schraubt, weil er mehr Dynamik erwartet, hat einfach noch etwas Lernbedarf. Wer das aber anderen noch - beispielsweise in irgendwelchen YouTube Filmen - empfiehlt (für mehr Dynamik!), entlarft sich selbst als Dilettant. Da gibt es nun mal kein "Vielleicht aber..." oder "Unter gewisen Umständen...".

      Brunetti schrieb:

      Ich würde dies z.B. empfehlen, zwar nicht für mehr Dynamik, aber sehr wohl für Dämpfung der Spitzlichter.
      Ein probates Stilmittel, nur warum willst Du das schon in die Aufnahme "einbrennen"? Du gewinnst dadurch ja nichts, denn diese Dämpfung kannst Du ja auch in der Nachbearbeitung einfach vornehmen, hast dann aber noch Deine ursprüngliche Aufnahme mit mehr Spielraum, sollte sich Dein Geschmack mal ändern und Du die Aufnahme noch mal verwenden wollen.
      Und nicht vergessen, die Kontrastreduzierung wirkt sich nicht nur auf die Spitzlichter und Schatten aus - dadurch haben auch alle anderen Luma- und Chromabereiche im Bild weniger Werte zur Verfügung, da sie näher "zusammenrutschen", was vor allem im 8-Bit-Container äußerst ungünstig ist.

      Wo es während der Aufnahme vielleicht als Stilmittel noch Sinn machen würde, wäre, wenn man sich eine Nachbearbeitung ganz sparen will, ähnlich wie durch die Verwendung irgendwelcher In-Camera-Styles. Aber darum geht es ja in diesem Thread eben nicht, sondern um D-Log, was eine Kontrast- und Farbkorrektur bekanntlich eh zwingend erforderlich macht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von skyscope ()

    • Dynamik ist vereinfacht der Bereich an Helligkeitsstufen, die in einem Bild maximal gleichzeitig dargestellt werden kann.
      Also wenn du z.B. im Sommer, bei greller Sonne, ein Haus filmst, mit weißen Mauern und es gibt neben dem Haus einen schattigen Bereich in dem ein dunkles Auto steht. Dann kann bei sehr hoher Dynamik alles gefilmt werden und man sieht noch details in der hellen Wand UND auf dem dunklen Auto im Schatten.

      Wenn die Dynamik der Kamera nicht groß genug ist, dann ist entweder die Wand überbelichtet, oder das Auto im Schatten ist nur noch ein schwarzer Fleck.

      Bei D-LOG packt die Kamera die Sensordaten besser ein als es mit einem 8-Bit-Codec normal möglich wäre. Dann hat man bei der Bearbeitung später sowohl an hellen Stellen, als auch in sehr dunklen Bereichen, noch ein bisschen mehr Spielraum für Details, die bei normaler Aufnahme da nicht mehr reinpassen würden.

      Aber D-Log sieht ohne Nachbearbeitung lasch und farblos aus. Also man MUSS D-Log auf jeden Fall in einem geeigneten Programm nacher entsprechend bearbeiten, um davon zu profitieren.

      In extremen Situationen reicht aber die Dynamic des Sensors der Mavic aber auch mit RAW-Fotos (die haben 10 Bit) oder mit D-Log (8 Bit mit entsprechend komprimierten 10-Bit Sensordaten) nicht aus. Dann ist oft trotzdem etwas überbelichtet oder unterbelichtet. Bei D-Log sollte man im Vergleich zu JPG oder NONE eher darauf achten die dunklen Bereiche nicht zu verlieren und lieber die hellen Bereiche leicht überzubelichten. Dann hat man das beste Ergebnis, was mit der Kamera der MAVIC möglich ist.

      Also:
      Fotos mit 10Bit - RAW (und Farbprofile NONE, weil die Mavic ssonst leider unsinnigerweise D-Log auf das RAW anwendet)
      Videos mit 8Bit - h.264 (und Farbprofil D-Log)

      Kontrast sollte 0 sein in diesen Fällen. Weil sonst unnötig in der MAVIC Informationen verschenkt werden.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sven Schumacher ()

    • Richtig, aber Vorsicht, nicht verzetteln:

      Sven Schumacher schrieb:

      Bei D-LOG packt die Kamera die Sensordaten besser ein als es mit einem 8-Bit-Codec normal möglich wäre.
      ... oder auch mit 10 Bit / 12 Bit usw. Die Bittiefe hat auf den Dynmikumfang (kurz "Dynamik") nämlich keinen EInfluss. Sie kennzeichnet nur, wie hoch aufgelöst die Daten im Container sind, unabhängig vom Profil (und somit der verwendeten Gammakurve).

      ___

      @JuG, siehe fürt Beispiele zu der Erklärung oben auch Post #8:
      Die ersten beiden Bilder haben eine niedrige Dynamik (genauer eigentlich: einen geringen Dynamikumfang), Bild 3 hat eine hohe Dynamik
    • Okay ;)

      Also es gibt halt einmal die Dynamic des Sensors (10Bit) für einen bestimmten Blendenumfang. Und es gibt die Dynamic des Containers (8Bit).
      Bei RAW-Bildern muss nichts in der MAVIC komprimiert werden. Es wird bei Farbprofil NONE einfach alles in die RAW-Datei gepackt, was der Sensor hergibt.

      Und wenn die MAVIC die Informationen des Sensors in 8Bit quetschen muss, dann gehen zwangsläufig Helligkeitsinformationen verloren. Das passiert bei JPG-Bildern und Videos.
      Leider gibt es RAW-Video mit 10 Bit nicht unterhalb einer Inspire2 und extra Lizenz und teurer X5-Kamera.

      Bei NONE werden die Daten Linear zusammengequetscht. Wenn man nachher versucht in sehr hellen Bereichen noch Details rauszuholen, dann sind da keine.
      Bei D-Log werden die Daten an den Grenzbereichen zu weiß oben oder schwarz unten etwas besser aufgelöst als bei NONE, dafür verliert man etwas Helligkeitsinformationen in den Mittleren Helligkeitsbereichen.
      Man kann so nachher in der Bearbeitung in sehr hellen oder dunklen Bereichen mehr der Ursprünglich vorhandenen Informationen sehen, aber dafür tritt dann an anderer Stelle evtl. ein Problem auf, weil sich im blauen Himmel oder anderen sonst weichen Farbflächen unschöne Farbabstufungen zeigen können (Banding)

      D-Log ist so was wie RAW-Video für arme ;) Wir können aber wirklich froh sein, dass die Mavic das kann. Es ermöglicht definitiv schon einiges mehr als normale 8Bit-Videos ohne D-Log-profil und ist gleichzeitig noch deutlich besser zu handhaben als RAW...
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    • Sven Schumacher schrieb:

      Okay ;)

      Also es gibt halt einmal die Dynamic des Sensors (10Bit) für einen bestimmten Blendenumfang. Und es gibt die Dynamic des Containers (8Bit).
      ...
      Und wenn die MAVIC die Informationen des Sensors in 8Bit quetschen muss, dann gehen zwangsläufig Helligkeitsinformationen verloren. Das passiert bei JPG-Bildern und Videos.

      Leider gibt es RAW-Video mit 10 Bit nicht unterhalb einer Inspire2 und extra Lizenz und teurer X5-Kamera.

      Nein, nochmal: ;) Die Dynamik des Sensors oder im Container hat nichts mit der Bittiefe zu tun. Nur etwas mit der Gammakurve, die nicht linear sondern logaritmisch ausgelegt Platz nach Oben/Unten schafft.

      Helligkeitsinformationen gehen also durch das Pressen in Standard Rec.709 mit seiner linearne Gammaverlauf verloren, und zwar genau so viel im 8 Bit wie im 10, 12, oder 16 Bit Container.

      Und RAW ist ein ganz anderes Thema (übrigens immer mindestens 12 Bit, meist mehr). Denn mit RAW kann man direkt nichts anfangen, man kann nur selbst entscheiden, wie es zur Verwendung interpretiert und verpackt werden soll: Beispielsweise als 10Bit Prores 422 mit S-Log3. Oder als 16Bit ProRes 4444 mit Log C der Alexa. Oder als was auch immer.

      Sven Schumacher schrieb:

      Bei NONE werden die Daten Linear zusammengequetscht. Wenn man nachher versucht in sehr hellen Bereichen noch Details rauszuholen, dann sind da keine.
      Nein, zusammengequetscht wird im Standardprofil nichts, es wird etwas abgeschnitten, entweder in den hellen oder in den dunkeln oder auch in beiden Breichen:
      Von den bspw 14 Blendenstufen Kontrastumfang der Szene, die der Sensor liefert, muss man sich entscheiden, welche zusammenhängenden maximal 7 Blendenstufen einem wichtig sind: Beispielsweise die hellen oder die dunklen Stufen. Beides zusammen geht nicht.


      Sven Schumacher schrieb:

      Bei D-Log werden die Daten an den Grenzbereichen zu weiß oben oder schwarz unten etwas besser aufgelöst als bei NONE, dafür verliert man etwas Helligkeitsinformationen in den Mittleren Helligkeitsbereichen.
      In D-Log verliert man keine Helligkeitsinformationen in mittleren Bereichen, sondern nur (sehr wenig) an Auflösung zwischen zwei Helligkeitsstufen. Wenn Du so willst, wird eben hier in Log etwas zusammengequetscht, um in hellen und dunklen Bereichen Platz zu schaffen für zusätzliche HelligkeitsInformationen.

      Sven Schumacher schrieb:

      Man kann so nachher in der Bearbeitung in sehr hellen oder dunklen Bereichen mehr der Ursprünglich vorhandenen Informationen sehen, aber dafür tritt dann an anderer Stelle evtl. ein Problem auf, weil sich im blauen Himmel oder anderen sonst weichen Farbflächen unschöne Farbabstufungen zeigen können (Banding)
      Und erst hier kommt die Auflösung ins Spiel. :) Während die absoluten Informationen, also die Anzahl der Blendenstufen, die gleichen sind, hat man bei 8 Bit viel weniger einzelne Abstufungen zwischen den Blendenstufen zur Verfügung, als bei 10 Bit und mehr.
      Es kommt beim Schieben von Helligkeit und Farben quasi zur "Treppchenbildung", was sich eben in Banding ausdrückt. Bei 10 Bit tritt das mit 4x weniger Wahrscheinlichkeit auf, bei 12 Bit, und bei noch mehr Bittiefe ist Banding quasi nicht mehr wahrnehmbar.

      Sven Schumacher schrieb:

      D-Log ist so was wie RAW-Video für arme ;) Wir können aber wirklich froh sein, dass die Mavic das kann. Es ermöglicht definitiv schon einiges mehr als normale 8Bit-Videos ohne D-Log-profil und ist gleichzeitig noch deutlich besser zu handhaben als RAW...
      So ist es. RAW will man nicht bearbeiten, nativ im Schnittprogramm schon gar nicht, ausser man hat sehr sehr sehr viel Power. Und allein das Umrechnen (Debayern etc) von RAW in einen Schnittcodec dauert auch bei sehr leistungsfähigen Rechnern ein Vielfaches der Aufnahmezeit.

      Ideal wäre die Aufnahme in einen Intraframe-Codec wie Prores, also in einem Format, indem wirklich alle Einzelbilder abgespeichert werden, anstatt mit berechneten Zwischenbildern zu arbeiten (wie MP4 bzw. h.264/h.265), und dann eben mit einer Bittiefe von mindestens 10 Bit - eben wie bei der Inspire 2 mit entsprechenden Optionen. Ich rechne aber nicht damit, dass das mittelfristig EInzug in die Consumer-Kopterklasse hält. Das sähe anders aus, wenn es Mitbewerber für DJI gäbe, die dahingehend Druck ausüben, aber die gibt es nicht. Und somit werden diese Codecs bei DJI der Pro-Klasse vorbehalten bleiben.

      Ich glaube, wir werden uns beim Mavic/Phantom auch mit deren Nachfolgern noch einige Zeit mit 8 Bit und D-Log arrangieren müssen, aber zumindest beim D-Log hat DJI in den letzten 3 Monaten so große Schritte gemacht, wie in der ganzen Zeit vorher nicht, da kann man also hoffen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von skyscope ()

    • Ich habe letzter Zeit wieder sehr viel damit getestet und kann Log Aufnahme nicht bedingungslos empfehlen. Es gibt wie immer Vor- und Nachteile und es ist sehr stark vom Einsatzzweck und Motiv abhängig.

      Warum wieder getestet? Nach so vielen magischen Beiträgen zu Log Aufnahmen grübelt man doch nochmals darüber.


      8 Bit sind 8 Bit (256 Helligkeitswerte) und daran ändert auch eine Log Aufnahme überhaupt nichts!

      Die aufgenommenen Helligkeitswerte werden mit DJI Log (D-Log) nur anderster in der 8 Bit Video Datei verteilt. Die dunklen und hellen Bildbereich bekommen jetzt zwar mehr Abstufungen zugeteilt, dafür verliert man aber im mittlerem Bereich wiederum an Unterscheidungen, logisch, mehr als 256 Werte gibt es nun mal nicht.

      Daher ist es sehr abhängig vom Einsatzzweck, ob eine Log Aufnahme oder die klassische Aufnahme seinen Vorteil ausspielt.
      Im Studio, Bühnenset, kontrollierer Beleuchtung etc. würde ich D-Log wshrscheinlich öffters den Vorzug geben, hier wird meist das komplette Histogramm abgedeckt, es gibt Helligkeitswerte von 0 bis 256.

      Wenn ich aber Aufnahmen aus 100 Meter Höhe bei nur minimalen disigem Wetter oder nicht perfekt zur Sonne ausgerichtete Aufnahmen erstelle, ist die klassische Aufnahme mit mehr an Auflösung im mittleren Helligkeitsbereich oft die bessere Entscheidung. Das Histogramm liegt hier meist nur zwischen 80 und 160 und ist sehr schmal bei der Darstellung. Auf dem Monitor später schaut das unbearbeitete Material mit dem sehr schmalen Histogramm flau aus und wird erst durch das Dehnen auf 0 und 256 schön knakig. Hier ist jetzt die normale Aufnahme mit mehr Auflösung im mittleren Helligkeitsbereich klar im Vorteil.
      Bei solchen Lichtverhältnissen hat man auch überhaupt keine Probleme mit z.b. Überstrahlungen, dass Histogramm wird bei solchen Lichtverhältnissen sowieso nur zu 40% ausgenutzt.

      Log ist nunmal eine Krücke und sehr anhängig von der Situation, es gibt daher keinen wirklichen Sieger.
      8 Bit sind nun mal 8 Bit, man kann die 256 möglichen Werte nur anderster in der Gewichtung verteilen, mehr ist eine Log Aufnahme auch nicht.

      Für meine Art von Filmaufnahmen hat D-Log in ca. 80% der Fälle leider mehr Nachteile. Mir sind die mittleren Helligkeitswerte weitaus wichtiger.

      Soviel zum Mythos Log Aufnahmen...

      PS: Bei H265 habe ich bei D-Log negative Effekte bemerkt, dass liegt an der neuen Arbeitsweise der Kompression gegenüber H264. Aber das wäre wiederum ein eigenständiges Thema...

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von S t e f a n ()

    • Sobald es sowohl Details in Schatten und auch in Lichtern geben soll, scheint mir D-Log besser zu sein.
      Also z.B. wenn ich eine Burg filme und es direkt beleuchtete Mauern gibt und einen Innehof, der im Schatten liegt ist das z.B. so.
      Wenn diese Details nicht wichtig sind oder im Motiv nicht so vorkommen, dann ist ein normales Profil vielleicht besser.

      Leider muss man sich vor der Aufnahme entscheiden und es ist etwas tricky D-Log und NORM nachher so zu graden, dass man das nicht so merkt, dass es unterschiedliche Profile bei der Aufnahme gab.
      Android OnePlus3T (7.1.1) & Windows 10
    • Guten Morgen @S t e f a n.

      S t e f a n schrieb:

      Log ist nunmal eine Krücke und sehr anhängig von der Situation, es gibt daher keinen wirklichen Sieger.
      8 Bit sind nun mal 8 Bit, man kann die 256 möglichen Werte nur anderster in der Gewichtung verteilen, mehr ist eine Log Aufnahme auch nicht.
      Da gebe ich Dir uneingeschränkt Recht. Ich gebe Dir auch Recht, dass D-Log von vielen insofern mystifiziert wird, als sei es für alle Situationen der heilige Gral, was es nicht ist.

      Allerdings ist Deine Annahme nicht korrekt:

      S t e f a n schrieb:

      Die aufgenommenen Helligkeitswerte werden mit DJI Log (D-Log) nur anderster in der 8 Bit Video Datei verteilt. Die dunklen und hellen Bildbereich bekommen jetzt zwar mehr Abstufungen zugeteilt, dafür verliert man aber im mittlerem Bereich wiederum an Unterscheidungen, logisch, mehr als 256 Werte gibt es nun mal nicht.

      Das stimmt eben nicht, siehe dazu vereinfacht meinen Beitrag #8, "Zur 8-Bit Thematik".

      Selbstverständlich ist jede Log-Kurve anders, allen gemein ist aber, dass sie in den mittleren Belichtungen eben nicht an Daten-Abstufungen einbüssen. Würde Deine Annahme stimmen, würde letztlich niemand irgendein Log-Gammaprofil benutzen, da man so ja Abstufungen in den wichtigen Bereichen der Hauttöne verlieren würde, was für jeden Kameramann und Coloristen völlig untragbar wäre.

      Man kann sich dazu auch die Spezifikationen und damit die detaillierten Werte von Gammakurven ansehen, die ja öffentlich und bekannt sind: Linear (Rec 709) sowieso und als Worst Case beispielsweise S-Log2, wo die Belichtung in mittleren Bereichen ja wohl am meisten von allen Log-Gammas geschoben wird.
      Aber auch wenn die Belichtung absolut woanders liegt, so steht auch S-Log2 in den Mitten die gleiche Anzahl an Datenwerten zur Verfügung wie in Normalprofilen (nämlich 23 Werte in 8 Bit zu +/- 10% IRE bei EV 0 auf 18% Grau belichtet).

      Das DJI D-Log, unabhängig vom Copter, ist da noch viel, viel einfacher gestrickt, da es über große Bereiche nämlich eigentlich linear ist, und im wesentlichen nur in den sehr hellen Bereichen komprimiert wird.

      Und das kann man auch nicht mit dem Histogramm testen, denn wo Werte auf dem Histogramm liegen, ist zur Beurteilung einer Über- oder Unterbelichtung nicht brauchbar - es gibt kein falsches oder richtiges Histogramm!
      Beispiele, beide Aufnahmen sind korrekt belichtet (Quelle RED):



      Was ein Histogramm normalerweise hinsichtlich der Belichtungsbeurteilung zu leisten vermag ist, zu zeigen, ob Bereiche überstrahlt sind oder in Schwarz absaufen. Aber selbst das nicht in DJI Go, siehe Beitrag #28, Ermittlung der bestmöglichen Belichtung, Pfeil 3.
      Wenn man also testen will oder überhaupt Gamma-Kurven vergleichen will, ist das Histogramm nicht geeignet, und man muss schon auf Waveform-Anzeigen zurückgreifen, ansonsten trägt man mehr zum Mythos bei.


      S t e f a n schrieb:

      Im Studio, Bühnenset, kontrollierer Beleuchtung etc. würde ich D-Log wshrscheinlich öffters den Vorzug geben, hier wird meist das komplette Histogramm abgedeckt, es gibt Helligkeitswerte von 0 bis 256.
      Auch das verstehe ich nicht, wenn ich die Beleuchtung kontrollieren kann, verzichte ich grundsätzlich auf Log-Gamma. Wir stimmen doch überein, dass es eine Krücke für Motivsituation mit ausschließlich hoher Dynamik ist, und da habe ich doch insbesondere im Studio selbst Einfluss drauf.

      Aber völlig OK, letztlich soll ja jeder das benutzen, womit er sich am wohlsten fühlt und womit er für sich die besten Ergebnisse erziehlt. Es gibt auch viele erfahrene Leute, die schwören auf D-Cinelike. Ich denke nur, man sollte dabei nicht nur nach Gefühl agieren, sondern genau wissen, warum man mal das eine oder das andere macht, und was man sich mit dem einen oder anderen Profil genau einhandelt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von skyscope ()

    • @Sven Schumacher

      Genau!

      Mal ein Beispiel:
      In der Burg, oder in 10 Meter Höhe wird man ein vollständiges Histogram haben, weil hohe Kontraste vorhanden sind. Hier hat man generell das Problem von Unter- und Überbelichtung. Jemand mit einem Camcorder innerhalb der Burg wird ebenfalls mit Log super glücklich sein. Klarer Gewinner ist hier die Log Aufnahme.

      Aber aus 60 Meter Höhe betrachtet (hier fliege ich der größte Teil meiner Aufnahmen) werden die Kontraste schon wesentlich kleiner. Mit überstrahlungen oder harten Kontraste hat man nicht mehr zu kämpfen. Meist kann man das volle Spektrum des Histogramm gar nicht nutzen und muss das Material später künstlich spreizen. Hier ist man froh mehr Auflösung im mittleren Helligkeitsbereich zu haben.

      Eine Burg im Nebel hätte ebenfalls Nachteile bei D-Log.
    • @skyscope

      Deine rausgesuchten Motive sind für D-Log geeignet, keine Frage.
      Aber wenn ich alle meine Aufnahmen aus dem Alltag analysiere, benutzen 80% davon viele Teile des Histogramms überhaupt nicht, also 0 bis 256. Diese Aufnahmen haben Werte von vielleicht 70 und 170. Ich muss die Werte im Nachhinein dehnen und hier war D-Log immer bei meinen Tests im Nachteil. Ich habe bei solchen Aufnahmen auch kein Problem mit Kontrasten, der Gegenteil ist sogar der Fall. Die Höhe und die Entfernung zum Motiv verschlimmert diese Eigenschaft zusätzlich, z.B. ein Motiv aus 5 Meter Höhe oder z.B. 10000 Meter Höhe sind vom Kontrastumfang komplett unterschiedlich.

      8 Bit sind 8 Bit, mit oder ohne D-Log. Wird mehr Priorität in Schatten und Lichtern gelegt, muss man im Gegenzug an andere Stelle etwas wegnehmen.

      Und Hauttöne sind ein Problem bei Log Aufnahmen :) Aber das wird bei Koptern glaube nicht so oft vorkommen...