Dji Mavic ins Meer gestürzt

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    • Das defekte Video wird DJI aber auch nicht mehr umstimmen. Ein Video kann die Zusammenhänge auch gar nicht erfassen, für DJI sind die Logs eindeutig und aussagekräftiger.

      Interessant würde ich eine Antwort von DJI zu dem Auto-Landing bei RTH finden. Dazu gibt es ja weltweit einige Fälle und läßt vielleicht auf ein Fehler in der Firmware schließen.

      Letztendlich war es aber eine Kette von unglücklichen Ereignissen, leider.

      Vielleicht kann man noch etwas mehr Rabatt (Kulanz) bewirken, mehr wird meiner Meinung aber nicht drin sein.

      Ich finde es klasse von @Lara mit dem Thema so offen umzugehen. So könnten wir alle davon lernen.
    • Eigentlich ist das ja nachvollziehbare Physik: Die Flugsteuerung orientiert sich beim RTH wohl an der Effizienz. Stick hoch bis zum Anschlag bewirkt einen starken Neigungswinkel, der widerum eine größere Signatur und damit mehr Angriffsfläche für den Wind bringt, das ist dann kontraproduktiv, zumal maximaler Vortrieb auch mit einem gewissen Höhenverlust einhergeht, der irgendwann ausgeglichen werden muss. Ob am Meer oder nicht, ich habe auch schon bemerkt, dass RTH mit weniger Anstellwinkel effektiver "heim schleicht" als ich selber mit Gewalt. Und das mit A2, über 1m Durchmesser und 15" Latten. Da ist das Thema Angriffsfläche noch ganz anders besetzt als bei dem kleinen Mavic. Und: Ob am Meeroder sonstwo: Ich passe die RTH Höhe grundsätzlich vor jedem Flug an die Umgebung an.
    • das ist sachlich falsch. Die erreichbare Geschwindigkeit bei geringer Neigung ist definitiv geringer als bei hoher Neigung. Bei flacher Neigung und hoher Leistung der Motoren steigt die Drohne. Die höchste Geschwindigkeit erreicht man bei 100% Leistung und dabei großer Neigung, so dass möglichst viel Energie für den Vortrieb genutzt wird.
      Android OnePlus3T (7.1.1) & Windows 10
    • Zwar steigt bei stärkerem Anstellwinkel der Widerstand, aber der Anteil der Energie für den Vortrieb ist der Sinus des Winkels.
      Wenn die Drohne genau waagerecht steht steht keine Antriebsenergie für den Vortrieb zur Verfügung. Also kann die Drohne so nur die Höhe verändern wenn die Leistung der Motoren sich ändert. Das ist logisch, oder?
      Wenn die Drohne genau 90° seitlich steht ist die Komplette Antriebsenergie nur für den Vortrieb verfügbar, aber sie kann so nicht die Höhe halten. Auch logisch
      Dazwischen läuft es nicht linear!

      Hier eine Tabelle des Anteils des Vortriebs zu Auftrieb im Verhältnis zum Winkel:
      0° -> 0%
      5° -> 9%
      10° -> 17%
      15° -> 26%
      20° -> 34%
      25° -> 42%
      30° -> 50%
      35° -> 57%
      40° -> 64%
      45° -> 71%
      ...
      60° -> 87%

      Jetzt soll die Drohne ja ihre Höhe halten. Also darf sie nur etwa 7,5N Auftrieb haben. Sonst würde Energie in Höhe umgewandelt. Das will man beim RTH ja nicht.
      Experimente haben gezeigt, dass die Mavic maximal ca. 20N Reserve Kraft hat. Hier noch mal die Tabelle, aber dieses Mal so, dass man sieht wie viel Kraft für den Vortrieb genutzt werden kann, wenn der Auftrieb 7,5N ist. Ich rechne hier einfach mit mit 1N = 100g.
      Optimal für den Vortrieb ist es, wenn die Motoren 100% Leistung bringen und gleichzeitig davon nur etwa 7,5N für den Auftrieb genutzt werden.
      Also Winkel, Newton Vortrieb bei 7,5N Auftrieb (HOLD) und % Motorleistung


      0° -> 0N -> 27,2%
      5° -> 0,7N -> 27,4%
      10° -> 1,3N - 27,7%
      15° -> 2N -> 28,2%
      20° -> 2,7N -> 29%
      25° -> 3,5N -> 30,1%
      30° -> 4,3N -> 31,5%
      35° -> 5,3N -> 33,3%
      40° -> 6,3N -> 35,6%
      45° -> 7,5N -> 38,6%
      ...
      60° -> 13N -> 54,5%

      Also bei 22,5° stehen 3,1N für den Vortrieb zur Verfügung. Die Motoren sind dann bei ca. 30%
      Bei 45° sind es 7,5N und die Motoren sind bei 40%
      10% mehr der verfügbaren Motorleistung verdoppeln(sogar mehr als das) in dem Bereich den Vortrieb.

      Stärker als 45° hab ich meine Mavic noch nicht geneigt gesehen, außer bei der Bremsung.

      Die 100% Motorleistung (27,5N) sind ganz sicher keine Dauerleistung. Man kann mal davon ausgehen das der Sportmode + ein paar % der maximalen Dauerleistung entspricht. Das sind wohl so um die 45%-50% der maximalen Leistung.

      Zwar steigt der Luftwiderstand im Quadrat zur Geschwindigkeit und beim Anwachsen des Querschnits durch die Lage, aber mehr Vortrieb erzeugt IMMER eine höhere Geschwindigkeit, auch wenn der Zuwachs nicht proportional zur Leistung ist. Bei Phantom und Mavic ist der Querschnitt von Oben nicht so extrem ungünstig, dass eine stärkere Neigung durch mehr Widerstand die deutlich Steigerung der Leistung auffressen kann. Bei den 45% Neigung der Mavic im Sportmodus gibt es vermutlich einen gewissen Abtrieb, der durch höhere Leistung kompensiert werden muss, aber dadurch steigt gleichzeitig auch der Vortrieb, was also sogar ein Vorteil ist.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sven Schumacher ()

    • Hallo Forumianer!

      Ich habe nun alles hier gelesen und mein Beileid an Lara!

      Auch ich werde demnächst übers Meer fliegen und daher interessiert mich diese Thematik sehr!

      Meine Fragen welche noch offen bleibt ist nun mit kurzer Zusammefassung:

      - Ist bei einem Signalverlust das Einstellen von "Hoovern" in der App zu bevorzugen als das RTH ausgelöst wird?

      Wird RTH ausgelöst steigt die Mavic nach oben und kommt u.U. in die stärkeren Winde.
      Gut, da man sowieso mit Wind zur Küste fliegt sollte es sogar helfen.
      Geht der Akku zu neige und man hat die Kontrolle nicht wieder erhalten, geht die Mavic vom hoovern irgendwann eh in den RTH Mode.

      - RTH oder Sportmodus im Falle von Wind? = RTH da stärker/schneller als manuell = korrekt?
      Bei GPS Verlust sprich ATTI Modus sollte jedoch nie RTH ausgelöst werden! = dann Sport Modus und versuchen eine Landzunge ggfs. zu erreichen?!

      - Welche Höhe sollte vorab bei RTH eingestellt werden?
      - Welche Windgeschwindikeiten sind zu meiden - ab wann? - rein nach Gefühl gehen?!
      - Welche Notfallprograme sollten dringends drin bleiben - wie ich las u.a. Multiple Flight Modes = ich meine Gerd sprach das an.

      Für den Homepoint also am besten die Mavic gerade nach oben 10m steigen lassen?

      Und last but not least - hattet ihr jemals Probleme bzgl. der Salze am Meer? Vorkehrungen/Reinigung/Präventationstipps?

      Großes Danke vorab!!!
      Skyeagle
    • Ist bei einem Signalverlust das Einstellen von "Hoovern" in der App zu bevorzugen als das RTH ausgelöst wird?
      Immer RTH, sonst landet Deine Drohne im Wasser, wenn Du die Verbindung nicht mehr hinbekommst.

      Wird RTH ausgelöst steigt die Mavic nach oben und kommt u.U. in die stärkeren Winde.
      Gut, da man sowieso mit Wind zur Küste fliegt sollte es sogar helfen.

      Nur kann man den Wind unten oft besser beurteilen als oben ...

      Geht der Akku zu neige und man hat die Kontrolle nicht wieder erhalten, geht die Mavic vom hoovern irgendwann eh in den RTH Mode.
      Und dann kann es zu spät sein.

      - RTH oder Sportmodus im Falle von Wind? = RTH da stärker/schneller als manuell = korrekt?
      Bei GPS Verlust sprich ATTI Modus sollte jedoch nie RTH ausgelöst werden! = dann Sport Modus und versuchen eine Landzunge ggfs. zu erreichen?!

      Inzwischen, bei aktueller Firmware der Mavic, empfinde ich den Sportmodus als deutlich agiler und würde den immer bevorzugen.
      Und im Zweifelsfall nicht zu sehr gegen den Wind kämpfen und alternative Landestellen anvisieren.

      - Welche Höhe sollte vorab bei RTH eingestellt werden?
      Abhängig von der Umgebung, es sollte immer ein Stück höher sein als die höchsten Bäume/Gebäude in der Umgebung

      - Welche Windgeschwindikeiten sind zu meiden - ab wann? - rein nach Gefühl gehen?!
      Ich würde nicht starten, bei angekündigtem Wind um 40 km/h (Böen 60 km/h). Wenn viel Wind ist, erst mal nur leicht steigen und sehen, wie das Teil reagiert. Auf Dauer hilft nur Vorsicht oder Erfahrung.

      - Welche Notfallprograme sollten dringends drin bleiben - wie ich las u.a. Multiple Flight Modes = ich meine Gerd sprach das an.
      Bei extremen Wetter bin ich immer nur im Sportmodus.

      Für den Homepoint also am besten die Mavic gerade nach oben 10m steigen lassen?
      Ja, und die Meldung muss gekommen sein.

      Und last but not least - hattet ihr jemals Probleme bzgl. der Salze am Meer? Vorkehrungen/Reinigung/Präventationstipps?
      Eher nicht im Sand/direkt am Strand starten, der muss dafür schon sehr fest sein. Dicht über Wasser erst mit sehr viel Erfahrung fliegen (Gischt meiden).


      Generell kann man sagen, das extreme Situationen zu meiden sind, die Flugzeit ist drastisch verkürzt und die Ergebnisse oft eh nicht so toll, weil der Horizont oft schräg wird und gleichmäßiges filmen schwer ist.
      Aber bei kräftigen auflandigem Wind (so ca. 30-40 km/h) gehen Fotoaufnahmen noch ganz gut. Man kämpft sich raus aufs Meer, und kommt schnell wieder zurück.
    • Und ebenfalls sehr wichtig:

      1. Obstacle Avoidance insbesondere für RTH abschalten, da die Sonne oder Reflexionen zu falschen Alarmen führen und einen RTH unterbrechen können. Und auch im GPS-Modus ist der Mavic ohne OA deutlich schneller.
      2. Den Akku niemals leer fliegen, sondern anstreben, bei ca. 30% Restkapazität zu landen.
      3. Über Salzwasser in salznebelfreier Höhe bleiben, die ist abhängig von Wind und Wellengang, Richtwert mindestens 10m, außer bei Windstille und absolut ruhiger See, dann darf es auch mal etwas weniger sein..

      Gruß Gerd