Warum Farbmanagment bei Fotos und Videos so wichtig ist!

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    • Warum Farbmanagment bei Fotos und Videos so wichtig ist!

      Ich mach mir schon lange Gedanken, warum mir Besucher häufiger etwas von zu gesättigt und genauso viele aber wieder gegenteiliges schreiben.
      Das liegt am fehlenden Farbmanagement in vielen Browsern und ist nach über 20 Jahren immer noch ein lediges Thema, leider.

      Nach ein paar einleitenden Erklärungen gibt es einen kleinen Test zu einem Referenzfoto das ich vor 8 Jahren erstellt hatte.
      Leider können nur Chrome und Safari 100% korrektes Farbmanagement.

      Opera kann es zwar, zeigt aber Fotos ohne eingebettete Farbprofile falsch dar.
      Firefox könnte alles richtig, hat es nach der Installation aber leider nicht aktiviert.
      Internet Explorer wiederum wandelt alles zum Monitor Farbprofil um ignorierte jegliche Vorgaben
      Beim Microsoft Edge wird es richtig übel, der IE war ja schon schlecht, aber man kann scheinbar alles toppen. So ist die Darstellung auf dem Edge überhaupt nicht mehr nachvollziehbar, keine Ahnung was der Edge Browser hier wirklich treibt, ein großes Rätzel, korrekt ist hier aber gar nichts mehr.

      Das gleiche zählt auch für Bildbetrachter, Videoschnittprogramme usw., leider können fast keine Programme wirkliches Farbmanagement.

      Schaut euch bitte mal dieses Foto mit eingebetteten AdobeRGB Farbraum von mir an:




      Unbedingt mit Google Chrome oder Safari anschauen, nur so habt ihr die bestmögliche Übereinstimmung zu meinem Monitor.
      Anschließend schaut es bitte in verschiedenen Bildbetrachtern, Browsern usw. an. Ihr könnt es gerne herunterladen.

      Ihr werdet feststellen, dass mangels Farbmanagement, die Darstellung in vielen Programmen sehr unterschiedlich ausfällt.
      Korrekt ist die Darstellung nur im Safari, Chrome, Photoshop und ein paar weiteren wenigen Programmen.
      Überrascht? :)

      Fotos ohne eingebettete Profile, 99% aller Fotos im Netz, sollten laut der Norm, als sRGB interpretiert werden, macht unbedingt Sinn, aber auch diese einfache Regel wird von vielen Programmen völlig ignoriert, siehe z.B. Edge Browser.
      Opera z.B. zeigt zwar Fotos mit eingebetteten Farbprofilen korrekt an, aber Fotos ohne Farbprofile wiederum nicht. Opera wandelt solche Fotos einfach immer zum Monitorprofil um. Hat der Monitor einen entsprechend großen Farbraum, wird aus sRGB schnell mal etwas völlig anderes. Diese geballte Inkompetenz ist zum verrückt werden.

      Übel ist es aber auch unter Linux und Android.
      Chrome auf Android wertet eingebettete Farbprofile zwar aus, kann es aber mangels vorhanden Bildschirmprofil seitens Android leider nicht korrekt darstellen.

      Zu Apple kann ich mangels Gerätschaften nichts aussagen und müsst ihr selbst mal testen...


      Um die Verwirrung zu komplimentieren, kommt noch folgende Eigenschaft hinzu.
      Wenn kein Farbmanagement vorhanden ist zählt folgende Aussage:
      Umso hochwertiger und größer der Farbraum eines Monitors, umso gesättigter werden die Farben gegenüber dem Original eines Fotos/Videos mit sRGB Farbprofil dargestellt.
      User mit schlechten Monitoren sind hier etwas besser aufgestellt, hier kommt der Effekt nicht so stark zum tragen.

      Wenn Farbmanagement unterstütz wird:
      Die Fotos sehen auf allen Monitoren immer bestmöglich in der Darstellung aus.
      Leichte Unterschneide gibt es zwar auf schlechten oder nicht kalibrierten Monitoren etwas, trotz allem wird es dem Original immer bestmöglich nahe kommen.
      Hochwertige Monitore spielen erst jetzt ihr Potenzial vollständig aus.


      Viel Spaß beim probieren und staunen :)
      Schaut Fotos und Videos im Internet bitte immer nur mit Chrome oder Safari an, alles andere ist wirklich reine Glücksache.

      Wenn ihr fragen habt, meldet euch gerne, ich kenne dieses Thema in und auswendig.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von S t e f a n ()

    • Endlich habe ich den ersten Video Player unter Windows mit 100% korrekt funktionierenden Farbmanagement gefunden:
      mpc-hc.org/
      Man muss das Farbmanagement nachträglich unter Optionen einschalten.
      Das Ergebnis und die Qualität ist damit atemberaubend gut.

      Der Windows Player ist eine einzige Enttäuschung und versagt vollständig.
      Aber nicht nur dieser, jede menge weitere getesteter Player sind nicht auszuhalten.
    • Hallo Stefan,
      echt ein sehr schönes Bild. Ich habe das Bild heruntergeladen und im Photoshop in sRGB umgewandelt. Danach habe ich beide Bilder in verschiedenen Browsern und Bildbetrachtungsprogrammen angeschaut. Vielleicht bin ich grad auch blind aber ich kann keine gravierenden Unterschiede feststellen.

      Dann habe ich das Experiment auf zwei Monitoren durchgeführt.
      Apple Cinema Display und ein echt grottiger Fujitsu Siemens Monitor.

      Ergebnis: am Siemens Monitor würde ich die Farben als zu stark gesättigt bezeichnen. Bei beiden Profilen.

      ach ja. Apple. :)
    • ich verzichte konsequent auf Adobe RGB und habe dadurch deutlich weniger Sorgen. Ich möchte mir auch keinen supertollen Trailer anschauen, um dann im Kino von einem guten Film enttäuscht zu sein, nur weil meine Erwartungen so hoch waren.

      Adobe RGB hat zwei Daseinsberechtigungen.
      1. kompletter durchkalibrierter Workflow bis zum Druck.
      2. Die Zielgruppe besteht ausschließlich aus Vollprofis.
    • DroneFuchs schrieb:

      Role du hast keine Ahnung! :D

      Nicht mal die Hälfte hat nen Unterschied gesehen...
      Damit kommen wir der Sache schon näher. Der Durchschnittsbetrachter schaut halt eher was drauf ist auf dem Bild und entscheidet dann ob er es gut findet.

      S t e f a n schrieb:

      Endlich habe ich den ersten Video Player unter Windows mit 100% korrekt funktionierenden Farbmanagement gefunden:
      mpc-hc.org/
      Man muss das Farbmanagement nachträglich unter Optionen einschalten.
      ...macht keiner. Diese mangelnde Kompetenz des Betrachters muss der Fotograf vorher durch ein geiles Motiv oder so kompensieren. Zumindest wenn er damit seinen Lebensunterhalt verdienen will.
    • Der Umgang mit den Farbräumen ist aber auch wirklich komplex. sRGB wurde bereits 1998 für Windows-Umgebung von der IEC als offizieller Standard beschrieben und sollte den Standard für die unterschiedlichen Geräte (Scanner, Drucker, Monitor, usw.) beschreiben. Er richtete sich Maßgeblich an die seinerzeit bestehenden Darstellungsmöglichkeiten.

      Nachdem vor allem die digitalen Kameras auch hinsichtlich der darstellbaren Farben immer leistungfähiger wurden, hat Adobe für seine Software Photoshop einen eigenen Farbraum mit AdobeRGB definiert. Auch wenn es sich hierbei um keinen offiziellen Standard handelt, so hat sich dieser Farbraum vor allem in der Foto-Community als Standard durchgestzt.

      Komplettiert wird das Ganze noch durch den 3. standardmäßigen Farbraum NTSC, der dann vor allem für Videofilmer definiert wurde.

      Während der „antiquierte“ Farbraum sRGB den geringsten Farbraum wiedergibt, zeigt AdobeRGB den größten. Hier mal eine Grafik. Das dargestellte Farbspektrum zeigt den Bereich, den das menschliche Auge wahrnehmen kann. Die Dreiecke den Frabraum darin, der durch den jeweiligen Standard abgedeckt wird.



      Man erkennt, dass es dem sRGB vor allem im Grünbereich deutlich an Darstellungmöglichkeiten fehlt.

      Jetzt heißt es aber nicht zwingend, dass ein im AdobeRGB-Farbraum gemachtes Bild, auch von besserer Qualität ist. Es stellt im ersten Moment eigentlich nur die Möglichkeit für eine Frabdarstellung dar. Kritischer wird es bei der Wiedergabe. So kann ein in AdobeRGB gemachtes bzw. bearbeitets Bild auch nur auf einem AdobeRGB-fähigen Ausgabegerät (Monitor, Drucker, ) seine Brillianz voll zum Ausdruck bringen.

      Hinzu kommt, dass sich der gewählte Farbraum auch auf die erfasste Farbtiefe verteilt. Bei 8bit sind das dann 256 Abstufungen in jede Farbrichtung was dann ca. 16,7 Mio. Farbdifferenzierungen entspricht. Bei 10bit sind das dann schon rd. 1 Mrd. Farben.

      Wichtig dabei, verteilen sich die darstellbaren Farben auf einem größeren Farbraum, erfolgt auch eine andere Farbverteilung. Würde dann der Farbraum einfach nur „abgeschnitten“ werden, währen die Bilder in Randbereichen der Farbe, auf einem sRGB-Ausgabegerät einfach nur nicht so Brilliant. Da es aber zu einer anderen Farbverteilung in den unterschiedlichen Profilen kommt, führt das dazu, dass ein in AdobeRGB hergestelltes Bild auf einem sRGB eingestellten Monitor auch einen anderen Farbenwert darstellt. I.a.R. wirken dann solche Bilder übersättigt.

      Von dem her sollte man sich bereits im Vorfeld klar überlegen, für welche Wiedergabeplattform mache ich die Aufzeichnungen. So macht die Verarbeitung von Videos mit AdobeRGB wohl keinen Sinn, wenn der TV nur einen. NTSC-Farbraum wiedergeben kann. Ein in AdobeRGB hergestelltes Foto, zeigt auch nur auf einem in AdobeRGB eingestellten Monitor seine korrekten Farbwerte.

      Bei Monitoren wird da auch gerne viel falsch interpretiert. So können in den seltesten Fällen auch hochwertige Monitore den AdobeRGB-Farbraum komplett darstellen. Teilweiße wird ein Monitor mit einem AdobeRGB-Verhältnis von bis zu 120% beworben, deckt dann aber nur 80-90% des AdobeRGB-Farbraumes ab. Mein LG UltraFine - 5K-Monitor erreicht nach der Kalibrierung gerade einmal 96% zum AdobeRGB-Farbraum. Dennoch kann es durchaus Sinn machen, hier mit AdobeRGB zu arbeiten. Es können zwar im Grenzbereich nicht alle Farben dargestellt werden, aber die Farbverteilung stimmt. Will ich jetzt aber das in AdobeRGB hergestellte Bild im Internet wiedergeben, mach es durchaus Sinn, das Bild in sRGB zu konvertieren. Die am meisten verbreiteten Systeme (Rechner, Software, Monitore) sind eben nur auf sRGB eingestellt.

      Fazit: Aufnahmen in einem bestimmten Farbraum werden nur auf Ausgabegeräten mit demselben Farbraum (wenn auch eingeschränkt) korrekt wiedergegeben. Dazu zählt dann aber auch die komplette „Wiedergabe-Kette“. Neben dem Monitor zählt dann aber auch die Möglichkeiten der Hardware (Grafikkarte) und der Farbraum der eingestzten Software dazu. Passt nur eines der „Kettenglieder“ nicht, führt das zu einem verfälschen der wiedergegebenen Farben. Am besten ist dann ein System, dass den Farbraum den erfordernissen anpasst bzw. in den eingestellten konvertiert. Wer also eine breite Masse erreichen möchte, setzt nicht unbedingt auf den höchsten Farbraum.

      Hier auch noch ein toller Beitrag zu diesem Thema von EIZO. eizo.de/praxiswissen/monitorwi…WQOzJrq373NRoC2zcQAvD_BwE

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von quadle ()

    • S t e f a n schrieb:

      Zu Apple kann ich mangels Gerätschaften nichts aussagen und müsst ihr selbst mal testen...

      Display- bzw. Kalibrierungsprofil einmalig in den Systemeinstellungen einstellen, dann kümmert sich ColorSync darum, welches beim Mac auf Betriebssystemebene integriert ist. Jede einigermassen moderne Mac-Software macht davon Gebrauch, wie beispielsweise auch Affinity Photo und -Designer, Quicktime (bzw. AV-Foundation) oder eben auch Final Cut Pro X von Anfang an (seit 2011). Das gilt im Übrigen auch, wenn in Kürze in FCPX nativ im HDR-Workflow gearbeitet werden kann.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von skyscope ()

    • Ralf Neverland schrieb:

      im Apple Firefox kann ich auch keine Einstellung zum Farbprofil finden. Grund siehe oben.
      Der Firefox muss auch auf MacOS erst zur Interpretation von eingebetteten ICC-Farbprofilen "überredet" werden. :)
      1. In die Adresszeile "about:config" eingeben, dann im Suchfeld "gfx.color".
      2. Doppelklick auf "gfx.color_management.mode", und die 2 zur 1 ändern, fertig.
      Nun interpretiert FF eventuell eingebettete ICC Profile, oder greift ansonsten auf sRGB als Standardprofil zu.

      ___

      Darüber hinaus sollte man für das Web auf irgendwelche Profile ausserhalb sRGB wie besipielsweise Adobe RGB sowieso verzichten, da sie von Smartphones und Tablets gar nicht nicht beherrscht und somit auch nicht interpretiert werden, ausser von - wait for it ;) - iPhones/iPads mittels Safari unter iOS (seit 9.3), oder auch auf WebKit aufsetzende Apps wie bspw. auch die Drohnen-Forum-App.
      Die iPhones ab 7 und iPad Pros unterstützen erweiterte Farbräume auch in der Darstellung entsprechend mit DCI-fähigen Displays. DCI als Standard für einen Farbraum dürfte im Übrigen zukünftig vor allem auch durch die HDR-Thematik von noch größerer Relevanz sein, als Adobe RGB.

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von skyscope ()