Jens, bevor ich gegebenenfalls was schreibe, sag mal kurz, was generell Dein Ziel ist: Willst Du einfach was zeigen oder willst Du auch Kirik haben? Kann ja durchaus sein, dass es Dir reicht, wenn für Dich alles OK ist.

Nein, ich meinte, weswegen Du Videos hier rein stellst. Manche möchten ja vielleicht auch gar keine Kritik haben, zumal meine immer offen und daher recht "ungefiltert" ist, dafür ehrlich und wie ich meine immer konstruktiv, da man schon was mitnehmen kann, wenn man das überhaupt will. Hoffe ich zumindest.

Ich finde jedenfalls, Du solltest Dich zuallererst und ausschließlich auf die "Kameraarbeit", sprich, auf Kameraeinstellungen allgemein konzentrieren, um daran mit der Besonderheit, eine Kamera in der Luft zu haben, zu arbeiten. Dann kannst Du langsam dabei auch an die Schnitte zwischen einzelnen EInstellungen denken, und ganz, ganz, ganz zum Schluss erst an Musik und vor allem an Effekte. (Du bist IMHO hier genau aus der anderen Ecke gekommen, hast an Effekte und Musik gedacht, und das ganze dann willkürlich mit ein paar Clips garniert).

Mal ganz ab vom Film, nur bezogen auf die einzelnen Einstellungen: Die Gestaltung Deiner Schüsse ist völlig konzeptlos und willkürlich, und das kommt auch so rüber. Du schwenkst einfach mal wild von rechts nach links, stoppst am Ende, fängst wieder an. Dann fliegst Du erst nach links, stoppst, fliegst etwas rückwärts und wieder nach vorn rechts. Dann eine Gimbelfahrt mit Zwischenstopp, und so weiter, zwischendrin immer die langwierigen spröden Titel mit Standbildern (Geschmackssache). Du schreibst selbst, "alte Experimentalaufnahmen von ersten AUfstiehen", aber muss man die zu einem Video verarbeiten, dass man auch noch zeigt?

Letztlich sollten EInstellungen als Faustregel - wenn überhaupt - immer nur eine Kamerafahrt in eine Richtung haben, möglichst in einer Geschwingigkeit, die den Zuschauer das Gesehene auch verarbeiten lässt, also langsam. Als Ausnahme und als kreatives Stilmittel kann man dann irgendwann später davon abweichen, aber man sollte die Ausnahme nicht zur Regel machen. Dann sollten alle Einstellungen (oder mehrere einer Szene) zumindest irgendeinem Plan folgen: Ein Motiv wird aufgenommen,, eine Stimmung soll festgehalten werden, der Zuschauer soll an einem neuen Ort ankommen können, usw.

Da Du selbst schneidest, wirst Du mit der Zeit dann wissen, was Du gerne für eine Szene zur Erreichung Deines Ziels noch hättest aufnehmen können: Eine Nahaufnahme von einem Motiv, das man nur von Weitem aufgenommen hat. Ein Überflug, weil man ansonsten nur Seitenprofile aufgenommen hat, usw.
Die Szenen Deines Films (bspw. "verschiedene Sehenswürdigkeiten meines Orts"), bestehend aus mehreren abwechslungsreichen und interesanten Einstellungen, montierst Du dann zu einem Film, der wiederum einem Plan folgt (bspw. "Meinen Ort mit seinen Sehenswürdigkeiten aus der Luft zeigen, dabei emotional auf die Tränendrüse drücken."). Dann an die Musik denken, Schnitte noch mal fein justieren, und (zurückhaltend) vertiteln.

Dann wird ein Schuh draus. Einfach nur seine beliebigen Clips, garniert mit willkürlichen Titeln, hintereinander weg zu schnibbeln, erzeugt keinerler Bestreben, selbst bei Kopter-affinen Zuschauern, sich das bis zum Ende anzuschauen. Meine Meinung - offen und ehrlich, aber vielleicht und hoffentlich auch Anstoss und damit so OK?!

Wenn du damit meinst möglichst viele Features deines Videoschnittprogramms zu zeigen ist es dir nicht schlecht gelungen.
Das ginge aber auch ohne Luftaufnahmen um die es hier im Thema eigentlich geht.

@Jens Wildner: Eigentlich hat @skyscope schon alles geschrieben und auch absolut recht damit. Dennoch möchte ich das aus meine Sicht noch etwas ergänzen. Bei dem Video kommt man zu der Meinung, der Ersteller hat ein großes Interesse an dem Schnittprogramm und wenig an den Aufnahmen.

Die aktuellen Schnittprogramme bieten sehr viele Effekte und Gestaltungsmöglichkeiten. Das fördert die Begeisterung und man neigt dazu alles einmal auszuprobieren. Solche Effekte sind auch Toll um eine bestimmte Szene zu untermalen oder um einen Szenen-/Themenwechsel zu verdeutlichen. Dazwischen ist in der Regel weniger eigentlich mehr. Evtl. eine kurzr Kreuzblende aber sonst lieber einen harten Schnitt. Zu viele solcher Effekte und Gestaltungsmöglichkeiten werden sonst wie in Deinem Video zum Bestandteil des Clip und lenken von der eigentlichen Video-Story/-Botschaft nur unnötig ab.

Vor etwa einem Jahr haben wir in einem Thread doch mal ein paar Gedanken zum Erstellen von Videos zusammen getragen.

drohnen-forum.de/index.php/Thr…zum-Erstellen-von-Videos/

Evtl. kannst Du da ja den einen oder anderen Tipp für Dich mitnehmen. Klar ist aber auch, jeder muss für sich seinen eigenen Weg/Stil finden, damit es in der Masse nicht als Einerlei unter geht. Dazu können auch Effekte und Gestaltungselemente eine Möglichkeit sein. Dann aber mit Vorsicht und Bedacht einsetzen. Nicht dass der ganze Film wie ein einleitender Trailer aussieht.

Da Du aber selbst sehr an dem Thema interessiert bist und hier Deine ersten Clips zur Diskussion stellst, denke ich, Du bist auf dem absolut richtigen Weg. Sehe meine Kritik bitte nicht als Negativ an sondern vielmehr als Inspiration und Anregung.