Ein Neuling im Drohnenbau-WirrWarr / oder: Suche ein WIKI

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    • Ein Neuling im Drohnenbau-WirrWarr / oder: Suche ein WIKI

      Hallo liebe Flugbegeisterten,

      ich habe mich mal versucht etwas einzulesen auf bezüglich eines Bauprojektes als Vorbereitung. Nun begegne ich für meinen Wissensstand in fast jedem Thema einem Tsunami an Fachbegriffen. Ich habe schon etwas gegooglet und komme mit vielen Sachen nicht weiter, explizit was den Bau anbetrifft. Auch der Drohnen.de-Lexikon hilft mir da in vielen Punkten nicht weiter und verwirrt.

      Ich sehe zum Beispiel oft was von Naza. In dem vorher verlinkten Lexikon heißt es, es sei "das zentrale Steuergerät / Flugsteuerungsmodul". Unter P finde ich dann die PMU, welche ein Steuermodul der Stromversorgung sein soll und unter E den ESC, welcher ausgeschrieben "Electronic Speed Controler" bedeutet, für mich also fast das gleiche wie PMU oder Naza. Als wäre die Angelegenheit nicht schwer genug, so ist Wookong-M ebenfalls ein zentrales Steuergerät / Flugsteuerungsmodul mit dem Unterschied, dass es scheinbar für gewerbliche Zwecke ist.


      Obwohl es sicherlich schön wäre, erwarte ich nicht, dass mich irgendwer an die Hand nimmt. Meine Frage ist hier vielmehr, ob es irgendein umfangreiches Drohnen-Wiki gibt? Hier geht es mir an sich eher um die Begriffe und was die Auswahl der Komponenten betrifft. Mir ist klar, dass es noch einmal Unterschiede zwischen Naza und einem Naze gibt, aber das ist zu umfangreich für so ein Wiki schätze ich :)


      Ich bin froh, über jede Information, welche ich wie ein Schwamm aufsaugen kann, mit ich die weiteren Anleitungen verstehe :)


      Grüße


      Marek
    • Copter-Fan schrieb:


      Ansonsten stelle einfach Fragen zu einzelnen Begriffen.
      Kann ich diesen Beitrag hier dazu benutzen?

      Vielleicht kann man das ja dann sammeln und in einem angepinntem Beitrag hinterlegt haben, der gepflegt wird. So kenne ich es zumindest aus anderen Foren. Sollte es gewünscht sein, so übernehme ich gerne die Pflege eines solchen gepinnten Beitrages und füge die ersten Einträge aus diesem Thema dort in alphabetischer Reihenfolge ein. Ich vermute, dass so auch zukünftigen Anfängern sehr geholfen wäre :)
    • soulsurfer01 schrieb:

      Versuche mal das @eM-Gee

      quadrocopter-bauanleitung.de/

      hat mir am Anfang auch sehr geholfen.
      Dankeschön :) Habe schon drohnenbau.de gesehen, half mir aber nicht in dem Umfang weiter, wie ich es mit gewünscht habe. Werde mal heute Abend die Videos auf der von dir verlinkten Seite anschauen. Die Bewertungen sind ja durch und durch gut :)
    • @eM-Gee: Willkommen bei den Drohnen-Verrückten :D

      Eigentlich ganz einfach:

      NAZA-M (M für Multirotor) und Wookong-M sind zwei Flugcontroller (FC) des Herstellers DJI.

      Eine PMU ist eine Power Management Unit, die die meist zu hohe Akkuspannung auf die üblichen 5 Volt wandelt, die der FC und die weiteren Komponenten benötigen.

      Ein ESC - Electronic Speed Controller - ist ein Wandler, der die Gleichspannung des Akkus aufgrund von Steuerimpulsen des FC in einen "Drehstrom" umwandelt, der die dreiphasigen Brushless-Motoren antreibt. Genauer gesagt entsteht dann innerhalb der Motorspulen ein Drehfeld, dem die Magneten der Außenhülle ("Glocke") des Motors folgen und ihn zur Drehung veranlassen.

      Brushless oder Bürstenlos bedeutet, daß es keine elektrische Verbindung zwischen dem festen und drehbaren Teil der Motoren gibt. Im Gegensatz zu den Brushed oder Bürstenmotoren, bei dem Kontaktfedern, die "Bürsten" auf einem Kommutator (Zylinder mit leitenden Kupferfeldern) den Strom auf das im Inneren drehbare Spulenpaket lenken. Die Magneten sitzen hier in der feststehenden Hülle.
      Brushless-Motoren sind deutlich langlebiger, da hier nur die Lager altern können, beim Brushed Motor "brennen" mit der Zeit die Bürsten ab bzw. nutzen sich die Kupferfelder ab.

      Hoffe, das hilft etwas weiter ;)
      Mein Hangar:
      DJI Mavic Pro mit iPhone 6s, Parrot Disco, DJI F450 FlameWheel mit Naza-M V2 und FrSky Taranis, diverses "Kleinvieh" mit vier Propellern
    • Hallo eM-Gee

      Bis vor 14 Tagen war ich in der genau gleichen situation wie du, nur weiter südlicher ;)
      Und von da kann ich dir auch einen Link empfehlen, der mir viel geholfen hat, den ganzen Aufbau etwas klarer zu verstehen, inkl. dem "Fach-chinesisch".

      fpvracing.ch/de/content/10-quadcopter-bauanleitung

      Zudem habe ich mir ein kleines Glossar begonnen aufzubauen ... und es wächst täglich:
      Ich versuche die Tabelle hier mal rein zu kopieren.


      1Glossar


      Begriff
      Erklärung
      RTF
      Ready-to-Fly Fertigungsgrad
      BNF
      (bind and fly) Spektrum Fertigungsgrad
      FPV
      first person view
      LOS
      Line Of Sight (Bezeichnung im Zusammenhang mit FPV)
      PCB
      Printed Circuit Board
      G10
      G10 ist eine Variante von Fiberglas,
      die oft als preiswertere Alternative zu Kohlefaser verwendet wird. Von außen sehen G10 und Kohlefaser fast identisch aus, unterscheiden sich aber in ihren Grundeigenschaften geringfügig. Sie können G10 im Bogenformat erwerben. Was die Preisgestaltung anbelangt, so kostet sie weniger als Kohlefaser, ist aber immer noch teurer als Holz, Aluminium oder Kunststoff. Ist hier ein wirklich nützlicher Forums-post, den ich auf den Hauptunterschieden zwischen G10 und regelmäßigem Fiberglas fand.
      OSD
      OSD steht für “On Screen Display“.
      Es überlagert im Grunde genommen die Fluginformationen mit Ihrem FPV-Videofeed.


      oscarliang.com/best-osd-quadco…-on-screen-display-video/

      ESC
      Electronic Speed Controller

      BEC

      Battery Eliminator Circuit
      Lineare BECs „verbraten“ die nicht gewollte Spannung einfach in Wärme und sind somit nicht sehr effektiv.
      uBEC/SBEC
      BECs mit Schaltregler (uBEC und SBEC) erreichen hier oft eine Effizienz von bis zu 90%.
      Opto-ESC
      Bei diesen ESCs wird ein Opto-Koppler genutzt, um den Flight-Controller von der eigentlichen ESC-Elektronik zu trennen. Dadurch werden Störungen des Flight-Controllers vermieden.
      Beim Einsatz eines Opto-ESCs wird immer ein externes BEC zur Versorgung des Flight-Controllers und Empfängers benötigt!
      NO-BEC
      Bei diesen ESCs wurde einfach das BEC weggelassen.
      Manchmal wird auch ein No-BEC ESC als Opto-ESC bezeichnet, meist ist dies bei ESCs aus dem asiatischen Raum der Fall.
      Propeller SF
      SlowFlyer-Propeller
      Bei kleineren Copter-Typen mit bis zu 11" Propellern.
      Diese haben eine löffelartige Blattform, sind also außen breiter als in der Mitte.
      E-Prop
      Bei größeren Propellern ab 12".
      die einem normalen Propeller eines Flugzeugs gleicht.
      Gyro
      Gyroskop / Lage-Sensor / Winkelbeschleunigungs-Sensor

      ACC
      Beschleunigungs-Sensor / Accelerometer
      Das Fliegen mit ACC wird oft als Level-Mode, Angle-Mode oder etwas Ähnliches bezeichnet.
      MAG
      Geomagnetischer Kompass
      BARO
      Barometer / Luftdruck-Sensor
      GFK
      Glasfaser
      CFK
      Kohlefaser
      Im Modellbau haben sich CFK Werkstoffe mit der Bezeichnung „3K“ sehr gut etabliert.
      1K (67g pro 1000m), 3K (200g pro 1000m), 6K (400g pro 1000m)
      kv
      ns

      Die Angabe kV (manchmal auch ns) gibt die
      spezifische Drehzahl eines Elektro-Motors an
      und ist eine der wichtigsten Kenngrößen, um den Motor mit anderen vergleichen oder die Antriebe passend auslegen zu können.
      C
      Die Akku-Kapazität C (gemessen in mAh) gibt an, wie viel Strom dem Akku entnommen werden kann. Hat ein Akku einen C-Wert von 2000mAh (also 2Ah), kann ihm ein Verbraucher (z.B. ein Motor) eine Stunde lang 2A entnehmen, bis er leer ist.
      Bitte beachten!
      Einem Akku sollte nur so viel Strom entnommen werden, dass er noch eine Rest-Kapazität von ca. 20% hat. Bei einem Akku mit 2000mAh sollte man folglich bei einer Restkapazität von ca. 400mAh aufhören den Akku zu entladen.

      LiFePO
      3.3 V Nennspannung
      Der Lithium-Eisenphosphat-Akkumulator ist eine Ausführung eines Lithium-Ionen-Akkumulators mit einer Zellspannung von 3,2 V bzw. 3,3 V. Als Material der positiven Elektrode wird Lithium-Eisenphosphat (LiFePO4) anstelle von herkömmlichem Lithium-Cobalt(III)-oxid (LiCoO2) verwendet. Die negative Elektrode besteht aus Graphit oder hartem Kohlenstoff mit eingelagertem Lithium. Akkumulatoren mit Elektrodenmaterialien aus Lithiumeisenphosphat weisen gegenüber den weit verbreiteten Lithium-Ionen-Akkumulator mit Lithium-Cobaltelektrode eine geringere Energiedichte auf, neigen dafür aber auch bei mechanischen Beschädigungen nicht zu thermischem Durchgehen.[1]
      LiPo
      3.7 V Nennspannung
      Der s-Wert gibt an, wie viele Zellen in Serie geschaltet sind. Durch hintereinander schalten von Zellen erhöht sich die Gesamt-Spannung. Ein LiPo Akku-Pack mit „2s“ hat somit nicht 3,7V sondern 7,4V. Wie im Abschnitt Motoren erläutert, erhöht eine höhere Spannung die maximale Drehzahl des Motors.
      P-ION
      3.6 V Nennspannung
      Der s-Wert gibt an, wie viele Zellen in Serie geschaltet sind. Durch hintereinander schalten von Zellen erhöht sich die Gesamt-Spannung. Ein LiPo Akku-Pack mit „2s“ hat somit nicht 3,7V sondern 7,4V. Wie im Abschnitt Motoren erläutert, erhöht eine höhere Spannung die maximale Drehzahl des Motors.
      Akku-Zellenzahl „p“
      Der p-Wert gibt an, wie viele Zellen in dem Akku-Pack parallel geschaltet sind. Dadurch erhöht sich die Kapazität des Akkus. Bei einem Akku-Pack mit „2p“ würde sich die Kapazität somit verdoppeln.
      Akku-Zellenzahl „p“
      Der p-Wert gibt an, wie viele Zellen in dem Akku-Pack parallel geschaltet sind. Dadurch erhöht sich die Kapazität des Akkus. Bei einem Akku-Pack mit „2p“ würde sich die Kapazität somit verdoppeln.
      Thrust
      Schub (Angaben in Gramm g).
      Wieviel Auftrieb bewirkt der Motor
      mit einer bestimmten Propeller
      (bei einer bestimmten Gas-Stellung)



      Mount
      Propeller-Mount - Spinner,
      um den Propeller am Motor zu befestigen
      Erhältlich mit links– und rechts drehendem Gewinde.

      Gas
      Steigen/Sinken = Throttle = THR
      Höhenruder
      Anstellwinkel = Elevator = ELEV = NICK = PITCH
      Querruder
      Aileron = AILE = Roll
      Seitenruder
      Rudder = RUDD = Yaw
      Einziehfahrwerk
      (bei Flugzeugen) = GEAR = AUX1
      (Falls GEAR vorhanden ist, ist meist auch ein AUX1 vorhanden, der dann als AUX2 für den Copter genutzt wird.)
      PPM
      Puls Position Modulation
      CPPM
      Combined Puls Position Modulation
    • Diet schrieb:

      @eM-Gee: Willkommen bei den Drohnen-Verrückten :D
      Dankeschön :) Verrückt trifft in der Tat zu :D Wenn ich mir hier die Texte anschaue, dann gibt es hier eine eigene Sprache ala "sprichst du IKEA?" Ist natürlich für jemanden, der neu in der Szene so ein kleiner Schlag, aber das werde ich schon schaffen :)

      Backstein13 schrieb:

      Hmmmm ... sorry für die lange Tabelle. :/
      aus ich sie rein kopiert hatte, BEVOR ich absenden gedrückt hatte - sah alles noch ganz vernünftig aus.
      Danke für die Tabelle :) Ich weiß nicht, was du hast, aber hier sieht die super und auch vernünftig aus :)
    • eM-Gee schrieb:

      Backstein13 schrieb:

      Hmmmm ... sorry für die lange Tabelle. :/
      aus ich sie rein kopiert hatte, BEVOR ich absenden gedrückt hatte - sah alles noch ganz vernünftig aus.
      Danke für die Tabelle :) Ich weiß nicht, was du hast, aber hier sieht die super und auch vernünftig aus :)
      Ganz meinerseits. Nur auf Mobilgeräten (z.B. Smartphones) sieht es etwas gewöhnungsbedürftig aus.
      Mein Hangar:
      DJI Mavic Pro mit iPhone 6s, Parrot Disco, DJI F450 FlameWheel mit Naza-M V2 und FrSky Taranis, diverses "Kleinvieh" mit vier Propellern