Brauche Tipps für Videoaufnahmen - Automatikfunktionen oder manualer Flug GPS oder nicht

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    • Brauche Tipps für Videoaufnahmen - Automatikfunktionen oder manualer Flug GPS oder nicht

      Als Fotograf mit langjähriger Luftbilderfahrung in Fotografie stehe ich jetzt vor einer für mich neuen Videoaufgabe. Die Videoaufnahmen finden im Außenbereich eines größeren Schlosses mit Schlossgarten statt. Einen Drehplan habe ich erstellt, es sollen Scenen aus einem vorhandenen fictiven Video (Computerentwurf nach historischen Vorlagen) nachgeflogen werden und den aktuellen Stand zeigen.

      Für einen Film mit 4, jeweils 15 Sekunden dauernden Sequenzen, möchte ich die Phantom 4 Pro Plus einsetzen. Die durchschnittliche Geschwindigkeit beim Filmen liegt bei ca. 8m/s (ca. 30kmh).

      Kann ich den Tripodmodus mit seiner sehr langsamen Geschwindigkeit einsetzen um die Steuerung zu vereinfachen und danach im Videoschnitt ca. 8-10fach beschleunigen?

      Oder Verwende ich sinnvoller Activtrack oder fliege ich besser gleich manual?

      Die Aufnahmen werden in (nur) Full HD benötigt.

      Macht es Sinn mit 4k zu fliegen um später per Videoscrop Full- HD herauszuarbeiten (z.B. um Flugfehler zu kompensieren oder um längere Brennweiten mit andere Perspektiven zu ermöglichen)?

      Meine Flugkenntnisse würde ich mittlerweile als „fortgeschritten“ bezeichnen. Einen kleinen Nano XQ Horizon ohne GPS und Höhenstabilisierung fliege ich crashfrei über mehrere Etagen, auch draußen bei leichtem Wind incl. fliegen einer 8 und Objektfixierung beim Umkreisen.

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    • fotowusel schrieb:

      - Die durchschnittliche Geschwindigkeit beim Filmen liegt bei ca. 8m/s (ca. 30kmh).
      - Kann ich den Tripodmodus mit seiner sehr langsamen Geschwindigkeit einsetzen um die Steuerung zu vereinfachen und danach im Videoschnitt ca. 8-10fach beschleunigen?
      - Macht es Sinn mit 4k zu fliegen um später per Videoscrop Full- HD herauszuarbeiten (z.B. um Flugfehler zu kompensieren oder um längere Brennweiten mit andere Perspektiven zu ermöglichen)?

      Es kommt darauf an, wie weit das Motiv entfernt ist. In der Regel wird es nicht funktionieren, die Geschwindigkeit bei Abspielen stark zu erhöhen, weil der Kopter sich immer ein wenig auf- und abwärts bewegt. Dieses lässt sich wegen der Parallax-Efekte auch kaum nachträglich stabilisieren (da sich durch die Bewegung Bildebenen verscheiben, was eine Stabilisierung nicht auszugleichen vermag). Wie gesagt, je näher das Motiv, desto stärker diese Parallax-Effekte.

      Die Aufnahme in 4K hilft natürlich bei einer Stabilisierung und bei einem Crop / bei einer Vergrößerung des Bildausschnitts, der mit andere Brennweite aber ja nichts zu tun hat. Und letztlich wird das Bild durch das Downscaling von 4K in FullHD auch schärfer/detailreicher.

      ____

      Wenn ich eine solche Aufgabe zu bewältigen hätte:

      Ich würde für ein solches Projekt autonom abfliegen lassen, was Dir aber wegen der Plus-Variante wohl nicht möglich ist. Vielleicht kannst Du Dir aber zumindest einen anderen Remote-Controller leihen, und das Ganze dann mit Litchi oder Autopilot (bessere Korrektur bei Wind wegen eigenem Flight-Controller) programmieren.
      Das bedarf allerdings der EInarbeitung, und sollte natürlich vorher unbedingt ausführlich getsestet werden.

      Ich würde mir dazu auch noch zusätzlich einen Vorschau-Monitor an den HDMI-Ausgang hängen, mit dem man Bilder über das Live-Bild überlagern kann (möglich bspw. mit Monitoren von SmallHD oder Atomos). Dann legt man ein Bild des Starts der Computer-Animation mit bspw 30% Deckkraft über das Live-Bild, fliegt mit dem Kopter an die Stelle/Höhe, wo sich das Livebild damit deckt, und programmiert einen ersten Wegpunkt. Das gleiche macht man mit dem Ende der Sequenz und ggfls. mit Wegpunkten zwischendurch. Am Ende lässt man den Flug dann autonom vornehmen, mehrfach in verschiedenen Geschwindigkkeiten.

      Ansonsten bleibt wohl nur ein rein manueller Flug, ich bezweifle, dass man mit Active-Track einen vorhandenen vorgegebenen Bildausschnitt vernünftig nachbilden können wird.

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    • skyscope schrieb:

      Die Aufnahme in 4K hilft natürlich bei einer Stabilisierung und bei einem Crop / bei einer Vergrößerung des Bildausschnitts, der mit andere Brennweite aber ja nichts zu tun hat.

      Danke für die vielen hilfreichen Hinweise. Zunächst werde ich üben und versuchen manual zu fliegen. Wenns nicht geht muß eine Firma mit einem anderen Kopter und mehr Videowissen ran!

      Das Scropen sehe ich anders, aber vielleicht verstehe ich den Begriff „Scrop“ für die Anwendung im Video nicht richtig...

      Betrachte ich den Scrop als Standbild:
      Ein Scrop aus einem 4K Video einer Phantom Pro herausgeschnitten entspricht einer Brennweitenänderung von 24mm auf 48mm (bezogen auf KB) und verändert den Bildwinkel so, als würde ein „Normalobjektiv“ benutzt.
      Auflösung 4k=3.840x2.160, Auflösung Full HD=1.920x1.080
      Nehme ich einen beliebigen Bildausschnitt der Größe 1.920x1.080 aus der 4k Aufnahme dann erhalte ich den Pixelfaktor 2 in beiden Bildrichtungen.
      Wenn man nur den oberen Bildteil benutzen könnte würden sogar stürzende Linien von z.B. Kirchen und Hochhäusern teilentzerrt und würden somit weniger stark nach außen kippen.
      Wenn dieses Verfahren in der Videobearbeitung angewendet werden kann könnte tatsächlich die P4 Pro als Normalbrennweite für Full HD verwendet werden.
      Vorstellen könnte ich mir ein Full- HD Bearbeitungsfenster welches innerhalb der 4K- Projektion während des Videoablaufs verschoben werden kann und weiches gleichzeitig die HD- Auflösung scropt.
      Vielleicht gibt es ja auch solche Anwendungen schon?

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    • fotowusel schrieb:

      Oder Verwende ich sinnvoller Activtrack oder fliege ich besser gleich manual?
      Ich würde manuell fliegen und dabei Richtungs- und Geschwindigkeitsänderungen in den Szenen vermeiden.
      Damit fliegst du nur Vorwärts oder Rückwärts übers Objekt, das ist einfach zu steuern.
      Du kannst auch die POI Funktion zum umkreisen nehmen. Dabei steuert deine Drohne schön selbst den Kreis und die Geschwindigkeit.
      Active Track finde ich nicht so gut, da das Ziel von der Steuerung zwischendurch immer wieder neu anvisiert wird und das ruckelt nachher im Video.
    • fotowusel schrieb:

      Ein Scrop aus einem 4K Video einer Phantom Pro herausgeschnitten entspricht einer Brennweitenänderung von 24mm auf 48mm (bezogen auf KB) und verändert den Bildwinkel so, als würde ein „Normalobjektiv“ benutzt.

      Ein Brennweitenverlängerung wirkt sich aber nicht nur wie ein Crop (nicht Scrop) auf den Bildwinkel aus, sondern auch auf das Verhältnis aller Bildebenen zueinander (ebenso auf deren Schärfe bei gleicher Blende). Und je mehr Brennweite man verwendet, desto näher rücken die Ebenen perspektivisch zusammen.

      Probiere es selbst mit einem Zoom-Objektiv aus, indem Du ein Motiv mit verschiedenen Brennweiten versuchst, gleich groß abzubilden. Je weiter die Bildebenen voneinander entfernt sind, desto größer der Effekt.

      Beispiel:



      Und wenn Du nun einen Ausschnitt aus dem linken Bild so bestimmst, dass der Hintergrund des rechten Bildes übereinstimmt", würde das Auto im Vordergrund nicht mehr passen (es wäre vergleichsweise riesig). Kurz: andere Brennweite = andere Perspektive.

      Beim Filmen mit einem Kopter wirkt sich das ziemlich massiv aus, weil man logischerweise meist viel Tiefe im Bild hat.
      So gibt es bereits einen merklichen Unterschied zwischen der (auf KB umgerechneten) 24mm Brennweite eines Phantom 4 Pro und den 28mm Brennweite einer Mavic Pro, wo sich bei der Mavic der Hintergrund bei einem Objekt-Tracking merklich stärker "verschiebt", als bei der Phantom 4 Pro.

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von skyscope ()

    • Das Beispiel ist ungeeignet, weil der Aufnahmestandort verschieden ist...


      Klar, crop nicht scrop – sorry!


      Wir posten in diesem Punkt trotzdem aneinander vorbei.

      Die Perspektive hängt einzig und allein vom Aufnahmestandpunkt ab, egal welche Brennweite ich verwende, von Objektivverzeichnungen mal abgesehen.

      Theoretisch könnte aus einer Superweitwinkelaufnahme jedes Bild (alle denkbaren Brennweiten auch Supertele) gecropt werden.

      Die Grenzen setzen jeweils die Abbildungsleistung der Objektive und das Auflösungsvermögen der Chips.

      Ein 2k Ausschnitt aus einem 4k Bild auf gleiche Flächengröße projeziert wie das 4k Bild entspricht einem Bild das mit doppelter Brennweite aufgenommen ist.

      Vor diesem Hintergrund trifft das von mir geschriebene genau zu!

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    • fotowusel schrieb:

      Das Beispiel ist ungeeignet, weil der Aufnahmestandort verschieden ist...

      - Die Perspektive hängt einzig und allein vom Aufnahmestandpunkt ab, egal welche Brennweite ich verwende, von Objektivverzeichnungen mal abgesehen.
      - Theoretisch könnte aus einer Superweitwinkelaufnahme jedes Bild (alle denkbaren Brennweiten auch Supertele) gecropt werden.
      - Ein 2k Ausschnitt aus einem 4k Bild auf gleiche Flächengröße projeziert wie das 4k Bild entspricht einem Bild das mit doppelter Brennweite aufgenommen ist.
      Nein, nein und nein. :)
      Und mehr als Beispiele kann ich nicht liefern, wenn Du es nicht selbst ausprobieren willst.
      Und natürlich muss man bei verschiedenen Brennweiten den Aufnahmestandort verändern (nämlich die Distanz zum Motiv verkürzen oder verlängern), wenn es denn die gleiche Größe haben soll oder der Hintergrundausschnitt der gleiche sein soll. Aber egal, wir sind ja nun fernab des eigentlichen Themas, und wenn es für Dich mit einem Crop getan ist, ist es ja OK.


      P.S.
      Ich habe wieder das Vollzitat nach Deinem Beitrag oben entfernt, bitte kürze Zitate entsprechend oder lass sie einfach weg.
    • Viele Nein´s machen es auch nicht richtiger, aber jetzt nähern wir uns etwas an, genau in den unterschiedlichen Aufnahmestandorten liegt das Missverständnis begründet. Vielleicht habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt, es geht genau um denselben Aufnahmestandpunkt.

      Das ist deshalb von Bedeutung weil für die Fragestellung der Aufnahmepunkt nicht woanders sein kann. Wenn ich 4 k fliege und nachträglich 2k Crops erstelle habe ich zwangsläufig Aufnahmen vom jeweils selben Standort.

      Für die Phantom4 Pro ist das eine Möglichkeit einen Bereich von 24mm bis ca. 50mm in vertretbarer Qualität abzudecken.
      Bis DIN A4 (300dpi) ist das von der Auflösung her problemlos möglich.

      Ich möchte hier eigentlich keine Grundsatzfragen in Sachen Perspektive insbesondere der Zentralperspektive diskutieren, dafür bin ich zu lange als Fotograf in diesem Beruf tätig, das wäre eher etwas für ein Fachforum mit dem zentralen Schwerpunkt Fotografie.

      Meine kleine Zusatzfrage war und ist, ob es für Video mit geeigneten Programmen möglich einen vordefinierten Bereich z.B. auf Full HD
      zu cropen (scropen .-)) und entsprechend zu rendern.


      Hier mal ein praktisches Beispiel dazu (Bilder sind im Original schärfer als sie hier dargestellt werden):


      Weitwinkel Phantom4 Pro 24mm (bezogen auf KB)



      Normalperpektive entspricht ca. 50mm

      Ajnmerkung:
      Das Crop- Fenster könnte auch an anderen Stellen des Originalbildes liegen

      Dieser Beitrag wurde bereits 8 mal editiert, zuletzt von fotowusel ()