Eure krassesten Geschichten

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    • Eure krassesten Geschichten

      Bei mir war es vor 16 Jahren.

      Es war sehr neblig und wir hatten die komplette Nacht als Fototour (keine Drohne ;) ) geplant. Vom Sonnenuntergang, Industriegebiet bei Nacht, Landschaftsaufnahmen mit Mondlicht, Brücken, bis hin zum Sonnenaufgang sollten die unterschiedlichsten Motive dabei sein.

      Nachts um 2 Uhr rum war das geplante AKW Motiv an der Reihe und hier nimmt die Geschichte ihren Lauf.

      Jemand hat uns im Laufe der Nacht mit unserem Autokennzeichen und einer scheinbar wahnsinnigen Geschichte bei der Polizei gemeldet und damit einen Großeinsatz ausgelöst.

      Etliche Personen aus unserer Verwandschaft wurden sehr schnell ausfindig gemacht und aus den Bett geklingelt
      Unsere Wohnung wurde ebenfalls zeitnah von einer lokalen Polizeistreife überwacht. Viele Zugänge, Straßen, Waldgebiete etc. wurden in der Gegend des AKWs von unzähligen Polizisten gesperrt.

      Wir waren absolut ahnungslos!
      Wir wollten nur ungewöhnliche Perspektiven per Langzeitbelichtung einfangen :)
      Hin und wieder sind uns im Nebel aus großer Entfernung flackernde Lichter aufgefallen, wie gesagt, es war wirklich exrem neblig. Hier und da flackerte es immer wieder mal für wenige Sekunden und verschwand. Unsere Fotos mit dem AKW als Motiv wirkten wie Unterwasseraufnahmen von Außerirdischen Städten.
      Ständig hatten wir unser Standort zum AKW im Umkreis von ca. 8km verändert (ungewöhnliche Perspektiven :) ). Bei einer solch langen Nacht erzählt man sich vieles und immer wieder haben wir über das mysteriöse flackernde Licht philosophiert. Mal bewegte es sich, manchmal war es an mehreren Stellen zeitgleich sichtbar, total seltsam.

      Einige Stunden später sind wir ahnungslos geschnappt worden. Ich hätte mir in diesem Moment fast in die Hose gepinkelt.

      Nach langer Aufklärung, sichten der Fotos, komplette Durchsuchung des Autos, usw., durften wir unsere Tour fortsetzen.
      Wir hatten nichts illegales unternommen oder im Schilde geführt.

      Später meinte die Polizei noch, unsere ständig wechselnden Standorte sahen wie professionelle Fluchtversuche aus. Immer wieder sind wir trotz der vielen Absperrungen entkommen :D

      Ich Frage mich heute noch, wer und mit welcher Geschichte uns bei der Polizei gemeldet hatte.


      Was für prägende und ungewöhnlichen Geschichten habt ihr erlebt?
    • Bei meiner Geschichte ist mir eigentlich nichts passiert, aber trotzdem finde ich sie für mich persönlich krass. Es ereignete sich letztes Wochenende:

      Ich bin gerade in den Vorbereitungen meiner Hochzeit und war am Samstag auf Anzugsuche. Da ich in der Höhe an den 2m kratze und leichten Bauch habe, haben wir uns entschieden, mal in einen Laden zu fahren, der sich in größeren Größen spezialisiert, da andere bei anderen Händlern immer entweder Hose oder Sakko zu kurz ausfielen.

      Nachdem wir mit dem Shoppen fertig waren, haben sich meine Eltern und ich beschlossen, das schöne Wetter zu genießen und irgendwo draußen noch etwas zu trinken oder ein Eis zu essen. Dann haben wir festgestellt, dass wir kein Bargeld haben und zur Bank müssen, da ja nicht jede Kneipe/Eisdiele Kartenzahlung akzeptiert.

      Daraufhin haben wir was getrunken, sind zum Wagen gegangen und nach Hause gefahren.

      An sich eine komplett langweilige Geschichte und ein normaler entspannter Samstag, jedoch waren wir in Münster und ich war bei Hirmer am Roggenmarkt. Unser Fahrzeug stand im Parkhaus am Theater. Der kurzeste Weg zum Wagen war am Kiepenkerl vorbei und das Kiepenkerl war eines von zwei Möglichkeiten, etwas zu trinken, jedoch prall gefüllt. Dadurch, dass wir kein Bargeld dabei hatten, mussten wir zur nächsten Sparkasse in den Arkaden und haben dann was am Gruppel getrunken und sind danach am Kiepenkerl vorbei gegangen, um den Wagen abzuholen.

      Hätten wir Bargeld dabei gehabt, so wären wir im Kiepenkerl gelandet. Das Kiepenkerl war das Ziel des Selbstmordanschlags am Samstag. Wir haben Münster allerdings ca. 1,5-2 Stunden früher verlassen.

      Wie gesagt: Mir ist nichts passiert und zu dem Zeitpunkt waren wir knapp 100km entfernt, jedoch kann nur eine kleine Entscheidung alles anders werden. Zum Beispiel haben wir morgens nur schnell ein Brötchen gegessen, um früh da zu sein. Oder wenn wir noch was in dem Laden für meinen Vater geguckt hätten und dann zufällig Bargeld dabei gehabt hätten. Klar kann man nach dem Prinzip "Was wäre wenn..." weitermalen und sich die kuriosesten Sachen ausmalen, allerdings läuft es mir alleine wegen der zeitlichen nähe eiskalt den Rücken runter.
    • eM-Gee schrieb:

      allerdings läuft es mir alleine wegen der zeitlichen nähe eiskalt den Rücken runter.
      Zu dem Thema kann ich auch was beitragen. Mich würde es nämlich um ein Haar nicht geben.
      Meine Mutter war am 17. Dezember 1960 mit zwei Bekannten zu einem Einkaufsbummel in München unterwegs. Eigentlich hatten sie vor, an diesem Tag auch eine weitere Bekannte in München zu besuchen und wollten zu diesem Zweck die Trambahnlinie 10 nutzen. Da an diesem Tag jedoch einiges nicht so lief, wie geplant, wurde der Besuch der Bekannten kurzerhand abgesagt.
      Als meine Mutter am Abend wieder am Mindelheimer Bahnhof ankam, wurde sie dort bereits von ihren völlig verzweifelten Eltern empfangen. Was war passiert? Kurz nach 14 Uhr streifte eine Convair C-131D Samaritan der Air Force mit sieben Besatzungsmitgliedern und 13 Passagieren an Bord die Spitze des Hauptturms der Paulskirche und stürzte nördlich der Theresienwiese auf eine Straßenbahn der Linie 10. Wäre alles wie geplant gelaufen, so hätte meine Mutter wohl exakt in dem Trambahnwagen gesessen, in dem die meisten Todesopfer zu beklagen waren. Vielleicht gibt es ja doch so etwas wie Schicksal und ihre Zeit war einfach noch nicht abgelaufen.
      Hier ein Link zum Nachrichtenarchiv des BR: br.de/fernsehen/das-erste/send…lskirche-muenchen116.html
      Gruß: Franki

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Franki ()

    • Die Geschichte betrifft zwar nicht mich, sondern einen Kollegen meiner Freundin, ist aber trotzdem ziemlich krass:

      der Kollege hat wohl immer und überall Glück - sie meinte, man sollte sich bevorzugt in seiner Nähe aufhalten.

      Ihr erinnert Euch möglicherweise an den Lockerbie-Anschlag, bei dem ein Jumbo 1988 über Schottland durch Sprengstoff zum Absturz gebracht wurde.
      Der Kollege war auf diese Maschine gebucht und war aus irgendwelchen Gründen deutlich früher am Flughafen, wo er das Angebot bekam, eine Maschine früher zu fliegen. Das nahm er natürlich gerne an und erfuhr dann erst am Zielflughafen, daß es diesen Anschlag gegeben hatte.
      Da fühlt man sich vermutlich wie wiedergeboren ...
      Mein Hangar:
      DJI Mavic Pro mit iPhone 6s, Parrot Disco, DJI F450 FlameWheel mit Naza-M V2 und FrSky Taranis, diverses "Kleinvieh" mit vier Propellern
    • Mit Flugzeugen habe ich da auch was, was aber nicht mich betrifft.

      Mein bester Freund aus der Abi-Zeit (gleichzeitig die Person, die mich an das Thema Drohnen herangeführt hat) ist mal mit einem Segelflieger abgestürzt... auf einen Spielplatz. Einmal war es glückliche Fügung, dass ihm nichts passiert ist und außerdem, dass kein Kind auf dem Spielplatz gespielt hat:

      haz.de/Nachrichten/Der-Norden/…pielplatz-in-Braunschweig
    • eM-Gee schrieb:

      Mit Flugzeugen habe ich da auch was, was aber nicht mich betrifft.

      Mein bester Freund aus der Abi-Zeit (gleichzeitig die Person, die mich an das Thema Drohnen herangeführt hat) ist mal mit einem Segelflieger abgestürzt... auf einen Spielplatz. Einmal war es glückliche Fügung, dass ihm nichts passiert ist und außerdem, dass kein Kind auf dem Spielplatz gespielt hat:

      haz.de/Nachrichten/Der-Norden/…pielplatz-in-Braunschweig
      Woooooooooooooooow! Das ist ja krasssssssss!
      Beste Grüße
      AMKMLK
    • amkmlk schrieb:

      eM-Gee schrieb:

      Mit Flugzeugen habe ich da auch was, was aber nicht mich betrifft.

      Mein bester Freund aus der Abi-Zeit (gleichzeitig die Person, die mich an das Thema Drohnen herangeführt hat) ist mal mit einem Segelflieger abgestürzt... auf einen Spielplatz. Einmal war es glückliche Fügung, dass ihm nichts passiert ist und außerdem, dass kein Kind auf dem Spielplatz gespielt hat:

      haz.de/Nachrichten/Der-Norden/…pielplatz-in-Braunschweig
      Woooooooooooooooow! Das ist ja krasssssssss!
      Jepp. Hatten beide am letzten Samstag einen Grund zum feiern. Er seinen zweiten Geburtstag und ich, dass wir nicht mehr in Münster waren.
    • Was ist "krass"? Der Tod? Die Gefahr? Der Zufall? Dann ist mein Leben heute weniger krass, als es früher war. Bei mir gibt es nicht die eine MegakrassStory – es gibt viele kleine semikrasse Ministories. Hier kommt ein kleiner Auszug aus meinen nicht vorhandenen Tagebüchern. Mit 14 Jahren bin ich mit der ganzen Familie nach Brasilien ausgewandert. Wir haben 5 Jahre in Sao Paulo (20 Mio Einwohner) gewohnt. Dort habe ich: eine Vogelspinne (völlig harmlos) im Zelt am Strand gehabt. Eine Wasserleiche beim Kajakfahren gefunden. Mein Englisch-Lehrer war der Bruder von Campino. In unser Haus wollte eine bewaffnete Bande einbrechen, es gab eine Schießerei bei uns im Garten. Es ist nichts passiert. Die Räuber sind wieder abgehauen. Ich bin im Amazonas geschwommen, zusammen mit Piranhas und Krokodilen (nicht krass, sondern eigentlich völlig normal). In einer Favela habe ich beim Aussteigen aus dem Auto meinen Geldbeutel verloren. Zwei Stunden später stand ein Mann vor unserer Türe und hat mir den Geldbeutel zurück gegeben. Er war Priester. Beim Sportklettern draussen am Fels ist direkt neben mir ein Familienvater in den Tod gestürzt. Ich habe den Luftzug gespürt und war der erste an der Absturzstelle. Erste Hilfe war sinnlos. Oben standen seine zwei Kinder und später ist seine Frau dazugekommen. Das ist der Grund, weshalb ich mit der Sportkletterei aufgehört habe. Heute wohne ich in Deutschland auf dem Land und da ist es schon krass, wenn eine Scheune brennt oder Bauer Jakob mit dem Maishäcksler kommt. Eigentlich krass langweilig. Vergleichsweise.
    • Ralf Neverland schrieb:

      Was ist "krass"? Der Tod? Die Gefahr? Der Zufall?
      Krass ist, wie schnell das Leben von einem Moment auf den nächsten eine völlig neue Wendung nehmen kann. Wie eine - auf den ersten Blick völlig belanglose - Entscheidung Deine gesamte Zukunft verändern kann.
      Wenn man darüber nachdenkt, gewinnen Dinge, die man eigentlich für völlig selbstverständlich hält, plötzlich eine ganz neue Bedeutung. Ich habe mir schon oft gedacht, es wäre interessant, die Zeit 20 oder 30 Jahre zurückdrehen zu können, und dann zu sehen, wie das Leben abgelaufen wäre, wenn man damals eine Entscheidung anders getroffen hätte.
      Gruß: Franki
    • Was wäre gewesen wenn, solche Fälle erlebt man mehrfach im Leben. Zum Beispiel wenn wir am zweiten Weihnachtstag 2016 nur 5 Minuten später diese Stelle passiert hätten. Es tobte der Sturm "Barbara" in Norddeutschland und wir waren auf dem Weg von einem Bekannten zurück nach Hause. Normalerweise hätte man bei dem Sturm gar nicht fahren sollen, aber es ist ja wie es ist, man fährt denn doch, es sind ja nur 5 km bis ins Nachbardorf, wir fahren vorsichtig und passen auf.... jaja.

      Ein folgenschwere Unglück ereignete sich gegen 18.45 Uhr am Westufer des Bossees. Eine 34-jährige Frau und ihr Beifahrer (24) waren in ihrem Audi auf der Landstraße L48 unterwegs. Aufgrund des starken Sturmes kippte etwa auf halber Strecke zwischen den beiden Ortschaften ein schwerer Baum um und fiel auf das Auto. Der Stamm drückte das Dach des Wagens genau an der Stelle tief ein, unter der sich die beiden Vordersitze befanden. Die Fahrerin und der Beifahrer wurden in ihrem Auto eingeklemmt, Die 34-jährige Fahrerin des Audis starb noch am Unfallort an ihren schweren Verletzungen. Ihr 24-jähriger Beifahrer wurde mit schwersten Verletzungen ins Universitätsklinikum nach Kiel gebracht. Wir hatten diese Stelle gerade mal 5 Minuten vorher in der Gegenrichtung passiert.

      Noch heute, fast eineinhalb Jahre danach, stehen noch immer Blumen an dieser Stelle und wenn ich dort vorbei fahre, habe ich immer noch so ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Das ist vielleicht Blödsinn, passieren kann dir eigentlich jederzeit und überall etwas, aber wenn man zeitlich mal so nah an etwas vorbeigeschlittert ist, ist das Gefühl doch irgendwie anders.
    • Schön zu lesen.
      Ralf, krasse Dinger. Schön das du dabei auch noch psychisch gesund geblieben bist. Solche Dinger steckt nicht jeder weg...

      Ja, was wäre wenn...

      Was wäre, wenn ich mich hier im Forum nie angemeldet hätte? :)

      Ich würde wahrscheinlich keine Racer fliegen, danke u.a. an @Dee für die Unterstützung in der Anfangszeit.

      Würde ich keine Racer fliegen, hätte ich kein EBike gekauft (die 2 Hobbys sind extrem symbiotisch).
      Die Anschaffung wiederum hat mein Leben krass verändert, auch das meiner Familie. Fast jeder hat mittlerweile ein Ebike. So oft draussen in der Natur war ich selbst als kleiner Bub nicht. Da merkt man auch wieder, wie stark man auch das Leben anderer "influenced". Das mit dem Ebike haben sich auch meine besten Kumpels abgeschaut. Jeder hat eins und wir gehen nahezu wöchentlich auf Touren, bei Wind und Wetter.

      Krasse Geschichten? Oh ja, aber nix was man öffentlich machen sollte. ;)
    • @Ralf Neverland Das sind Geschichten für 10 Leben :) Auf jeden Fall ist deine Lebenserwartung gegenüber früher rapide gestiegen. Langweilig ist nicht immer sooooo schlecht.

      @All: Toll mit der aktiven Beteiligung und eueren Geschichten. Es muss nicht immer TV sein, das Leben selbst bietet genügend Lesestoff. Ich freue mich, wenn ich hier zukünftig immer wieder etwas neues Lesen darf. Ohne Buch, ohne TV, ohne Musik, einfach nur echte Geschichten. Dankeschön
    • Wie oben schon gesagt wurde, was ist "krass"?

      Nun ja, ich habe in jungen Jahren schon einiges erlebt, da ich aber lieber von "positiven" Sachen erzähle, haue ich einfach mal meine "Puls-Höhepunkt-Geschichte" raus...

      Eigentlich gar nicht so lang und spektakulär, allerdings ging mir ganz schön der Blutdruck in die Höhe:

      Seit ca. 5 Jahren spiele ich nun Airsoft... Für Außenstehende irgendwelche Idioten in Tarn-Klamotten und Waffen in der Hand die gegenseitig auf sich ballern. Naja im Endeffekt ist es auch nichts anderes :D Wobei erwähnenswert ist, dass es im Gegensatz zu Paintball darum geht, Missionen zu spielen und Punkte zu sammeln, in dem man bestimmte Ziele erreicht. Von Geiselbefreiung bis Transport von Handelsgüter und das Bauen einer Hütte ist alles dabei.

      Nun ja um nicht immer so weit fahren zu müssen, haben wir uns mal nach einem geeigneten Geländer umgeschaut welches die Voraussetzungen erfüllt, um darauf zocken zu dürfen. Dabei haben wir einfach mal einen Bauer angesprochen, der eine leere Scheune mit einem Stück Wiese hatte, welches genug Platz bietet um zu gewährleisten, dass keine Kugeln das Gelände verlassen.

      Also gut, der Bauer, bzw. um politisch korrekt zu bleiben der Landwirt, hatte nichts dagegen, dass wir dort spielen und unterschrieb das Ganze auch

      2 Wochen später, 9 Uhr morgens... Wir sind schon seit 1 Stunde am spielen, als auf einmal ein Dutzend Polizeiwagen vor fuhren und ca 30 voll bewaffnete SEK-Polizisten raussprangen und uns anschrieen, dass wir die Waffen fallen lassen sollten. Naja und wir (10 Mann), auch vollbewaffnet und vollausgestatten mit Helmen, Funk, usw. usw. werfen jeder unsere Waffe weg und schmeißen uns panisch auf den Boden.

      Als wir alle abgetastet und Handschellen anbekommen haben, gab man uns die Gelegenheit die Situation zu erklären.
      Gott sei Dank hatten wir den unterschriebenen Wisch dabei, denn es war lustiger weise der Landwirt selber, der der Polizei meldete, dass da 10 bewaffnete Männer auf seinem Grundstück rumlaufen... Warum zur Hölle er vergessen hat, dass wir bei ihm waren und er auch etwas unterschrieben hat, weiß leider niemand.

      Naja wir sind mit einem Schreck davon gekommen und im Endeffekt lacht man gerne drüber.
      Jeder Meister begann als Amateur, verurteilt nicht euer früheres Ich.
    • Pyroth1711 schrieb:

      Missionen zu spielen und Punkte zu sammeln, in dem man bestimmte Ziele erreicht. Von Geiselbefreiung bis Transport von Handelsgüter
      Das hatten wir als Kinder auch gespielt - wohl beeinflußt durch die Befreiung der Landshut in Mogadischu durch die GSG 9. Bei den von uns benutzten "Waffen" wäre allerdings wohl Niemand auf die Idee gekommen, die Polizei zu rufen.
      Gruß: Franki
    • Franki schrieb:

      Pyroth1711 schrieb:

      Missionen zu spielen und Punkte zu sammeln, in dem man bestimmte Ziele erreicht. Von Geiselbefreiung bis Transport von Handelsgüter
      Das hatten wir als Kinder auch gespielt - wohl beeinflußt durch die Befreiung der Landshut in Mogadischu durch die GSG 9. Bei den von uns benutzten "Waffen" wäre allerdings wohl Niemand auf die Idee gekommen, die Polizei zu rufen.
      Wobei vermutlich mit etwas kleineren Kalibern und generell in einem kleineren Format :D
      Ich kann allerdings nur sagen, dass man für sowas nie zu alt wird :thumbsup:
      Jeder Meister begann als Amateur, verurteilt nicht euer früheres Ich.
    • Keine Geschichte mit Polizei oder Beinahe-Tod, aber eine, die mich im Nachgang stärker geprägt hat als damals angenommen.


      Ort: Mümmelmannsberg, einer der „Problemstadtteile“ Hamburgs mit hohen Anteil an Sozialhilfeempfänger und „Ausländern“, gemischt mit ein paar Spießbürgern in Reihenhäuschen, wo eigentlich immer irgendwer gegen irgendwen „gekämpft“ hat.

      Dorthin hat es Ende der 90iger meinen guten Freund Umes getrieben, der als Kind alleine die Flucht aus dem damals stark umkämpften SriLanka angetreten ist und es tatsächlich bis hierher geschafft hat. Schnell hat er die Sprache gelernt und es zeigte sich rasch die extreme soziale Ader des offen homosexuellen „Flüchtlings“. So dauerte es nicht lange und er wurde nicht nur ein engagiertes SPD-Mitglieg, sondern u.A. auch Schulsprecher der Gesamtschule in Mümmel, immerhin die zweitgrößte Schule Hamburgs. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit so manchen gleichaltrigen Jugendlichen ("da kommt die Schwuchtel") wurde von allen respektiert, von den drogendealenden „Gangstern“ als auch von den alten Spießbürgern, weil er einfach unvoreingenommen und offen jedem Menschen begegnete, egal aus welchem Milieu er auch stammte. Ein bunter Hund mit vielseitigen Interessen und starken Engagement für alles und jeden, und dabei noch so ein sympathischer Kerl, dass man ihn einfach mögen musste.

      Kurz nach seinem Abi kam dann die Hiobsbotschaft: Duldung wurde nicht verlängert, rechtliche Mittel ausgeschöpft und so stand dann seine Abschiebung drohend im Raum. Wechselnde Wohnorte (Verstecke), teilweise bei Mitschülern, teilweise bei Lehrern und kein Ausweg in Sicht.

      Was aber dann geschah, berührt mich selbst heute noch: Es stand auf einmal ganz Mümmel auf und ging für Umes auf die Straße. Von Ghetto-Türke über Rentner-Oma, der hiesige Sportverein und natürlich fast die gesamte Schule…alle waren aufgestanden, um für den Verbleib dieses „Flüchtlings“ zu demonstrieren. Ein so buntes Gemisch unterschiedlichster Charaktere, alle vereint hinter einem Ziel, hinter einem Menschen gemeinsam auf der Straße. Das habe ich in der Form noch nie gesehen und auch nie wieder gesehen und diese Welle der menschlichen Solidarität hat mich tief beeindruckt und beeindruckt mich auch heute noch.

      Und zum Glück war dieser Einsatz von uns allen belohnt worden mit einer Sonderregelung für Umes, so dass dieser sich nicht mehr vor der Polizei verstecken musste, sondern hier bleiben konnte und nicht abgeschoben wurde.

      Heute ist Umes angehender Herzchirug…und tingelt aktuell als schillerndes Beispiel für eine gelungene Integration mit seinem Buch durch Deutschland.

      Ein Vorbild, von dem ich persönlich sehr viel "menschliches" gelernt und mitgenommen habe. Für mich eine „krasse“ Geschichte, der etwas anderen Art.

      mannschaft.com/2018/03/lgbt-fl…ng-aus-sri-lanka-dr-umes/
    • In den 1980er Jahren lag unser 42 Fuss Segelboot immer in Arnis an der Schlei, weil unser Segelclub in Kiel nicht genügend Liegeplätze hatte, wurden dort welche angemietet. Das bedeutete, dass wir sofort nach dem Abslippen (Boot zu Wasser lassen) im April dorthin verholen mussten.

      Gesagt getan, wir sind Abends im Dunkeln noch ausgelaufen. Geplant war an diesem Wochenende erst mal nach Marstal auf Ärö (Dänemark) zu segeln und von dort am nächsten Tag dann in die Schlei. Es war anfangs nur leicht windig aber saukalt, doch nach dreiviertel der Strecke nahm der Ostwind immer mehr zu, bis das Anemometer in Böen schon 10 Beaufort anzeigte (der Seewetterbericht hatte max. nur 6 Windstärken angesagt). Seehöhe binnen kürzester Zeit über 2 Meter und das Wasser begann zu fliegen, Sicht gleich null.

      Zur damaligen Zeit gab es logischerweise noch kein GPS und man war auf Sichtnavigation (Leuchtfeuer, Ansteurungstonnen und als einzige elektronische Navigation Funkpeilung) angewiesen. Wir stierten voraus um das Feuer der Ansteuerungstonne von Marstal zu erblicken, doch sie kam wegen der Gischt nicht in Sicht und auch das Leuchtfeuer von Ärö lag viel zu weit im Osten, da stimmte etwas nicht. Wir waren viel weiter vom Kurs nach Westen abgedriftet, als wir annahmen (ca. 1 Seemeile).

      Als plötzlich das Leutfeuer von Ärö auch nicht mehr zusehen war, gab es keine Orientierung mehr, aber dafür tauchte im Dunkeln schemenhaft ein Schatten auf. Es konnte nur die Steilküste von Ärö sein, die das Leuchtfeuer plötzlich abdeckte. Wir waren kurz davor, an der mit Findlingen übersäten Küste zu zerschellen und damit nicht genug. Gegen den Oststurm den Kurs zu korrigieren oder zu wenden war unmöglich, die einzige Möglichkeit die uns blieb war sofort nach Westen abzudrehen. Beim Versuch abzudrehen gab es plötzlich einen Knall und das Focksegel war am Vorstag abgerissen, wodurch es ins Wasser fiel und unter das Boot geriet. Das Boot war nicht mehr zu steuern.

      Es musste so schnell wie möglich geborgen werden, und aus dem Wasser, damit wir wenden konnten. Ich bin angeleint auf allen Vieren zum Bugkorb gekrochen und setzte mich rittlings an die Bugspitze. Beim Stampfen des Bootes war ich dabei mehr unter wie über Wasser, das gerade mal 3 bis 4 Grad hatte.

      Nun sollte man denken, man hat helle Panik in so einer Situation, wie man es oft in Filmen sieht, aber es war nicht so. Irgendwie sitzt man dann da vorn, klammert sich mit den Beinen am Bugkorb fest aber denkt sich, wenn das jetzt nicht klappt, dann war es das und man hatte sich irgendwie ganz ruhig damit abgefunden... ok, wenn es so ist, bei 2 Meter Seegang nachts im 3 bis 4 Grad kalten Wasser, null Chance, dann soll es dass jetzt wohl gewesen sein. Ich weiß nicht was da dann ganz merkwürdige Auswirkungen im Hirn hat, Adrenalin? Man funktioniert nur noch wie ein Automat, ohne Emotionen oder Angst. (Vielleicht hat jemand schon ähnliches erlebt, z.B. beim Bergsteigen etc. in nahezu aussichtsloser Lage.)

      Ich habe es geschafft das Segel aus dem Wasser zu bergen und mit der Schoot an der Reling zu fixieren, und weiß der Teufel woher die Kraft kam so etwas zu schaffen, normal ist das nur mit 2 Leuten machbar. Jedenfalls konnten wir dann im letzten Moment unter Maschine noch wenden und sind mit neuem Kurs vor dem Wind in Richtung Schlei gefahren und dort angekommen als es langsam hell wurde.

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