Mavic 2 Pro - Settings für „cinematische“ Videos

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    • Mavic 2 Pro - Settings für „cinematische“ Videos

      Kaum ist der Mavic 2 auf dem Markt, stellen sich die Fragen zur idealen Einstellung von Fluggerät und Kamera für gute Ergebnisse. Letztendlich sind die Vergleiche zwischen den unterschiedlichen Koptertypen nicht unter denselben Einstellungen möglich. So scheint hier der Phantom 4 Pro bereits in der Kamera mehr nachzuschärfen als der Mavic 2 Pro. Das macht dann auch andere Voreinstellungen für die Kamera erforderlich. Erste Meinungen kamen hoch, dass die Phantom 4 Pro schärfer aufnehmen würde als die Mavic 2 Pro, dass ist jedoch subjektiv und man sollte dabei auch die Nachbearbeitungsmöglichkeiten bereits zu sehr geschärften Materials nicht außer Acht lassen.

      Leider fehlt es mir auch Aktuell noch an eigenen Erfahrungen. Bekannt bereits aus den Vorgänger Kontern ist, dass man die besten Möglichkeiten mit dem Log-Gamma-Format heraus holt. Beim Mavic 2 Pro ist dies das D-Log M dass dann dem auch die 10-Bit-Farbtiefe unterstützt. Aktuell (mit aktueller Firmware) stellt sich heraus, dass das Aufnahmeprofil (Schärfe, Kontrast, Helligkeit) mit +0, +0, +0 ein gutes Ausgangsmaterial liefert. Empfohlen wird auch für einen schönen Telelook mit 3.840 x 2.160 HQ der einen kleinen Crop-Faktor aufweist, aufzunehmen.

      Jetzt muss man aber solches Ausgangmaterial, welche bei direkten Ansehen sehr verwaschen aussieht, unweigerlich einer Nachbearbeitung unterziehen. Dazu bedarf es dann doch einiges an Erfahrung wie die richtige Herangehensweise ist. Nicht so individuell aber dennoch für relativ gute Ergebnisse, helfen hier LookUpTables (LUTs). In meiner ersten Recherche nach Kamera-Settings bin ich auf ein gutes Video von "Mauro's Films" gestoßen, wo zum einen die Einstellungen für die Gimbalsteuerung als auch die Kameraeinstellungen m.E. gut erklärt werden. Darüber hinaus bietet "Mauro's Films" für den Mavic 2 einen kostenlosen LUT (gegen Link-Versand an eine gültige E-Mail-Adresse) zum Download an.

      Für den ersten Ansatz finde ich das eine sehr gute Ausgangsposition um dann seine persönlichen Film-Look herausarbeiten zu können. Viel Spaß damit und gerne auch Ergänzungen hier zum Thema "Settings für kinematische Videos" am Mavic 2 Pro (und bitte auch nur dazu).

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    • Habe mal die Settings für die Mavic 2 Pro aus dem Video heraus geholt in die deutsche Version der DJI Go4App überführt.



      Gimbal-Einstellungen - Sorgt dafür, dass die Gimbal-Bewegungen smoother Laufen und auch langsam beginnen bzw. auslaufen.

      Das Menü "Gimbal-Einstellungen" öffnen und dort "Erweiterte Einstellungen" wählen.



      In den "Erweiterten Einstellungen" folgende Werte übernehmen
      • Max. Gimbal Nickgeschwindigkeit: 10
      • Gimbal-Nick-Puffer: 24




      Flugmodus - Sorgt nochmal für langsamen, gleichmäßigen Flug, langsamere Geschwindigkeit und geringere Bremswirkung

      Dies geht nur, wenn der Wahlschalter auf der rechten Seite der RC auf "P"-steht. Dann am linken Bildschirmrand das untere Symbol mit der Fernsteuerung (im normalen Flightmode) die Auswahl der Flugmodi öffnen und den "Cinematic-Modus" wählen.





      Kamera-Einstellungen:

      Am rechten Bildschirmrad das Symbol mit den Reglern unterhalb des Aufnahme-Buttons wählen öffnet die Kamera-Einstellungen. Für die Kamera-Einstellungen für Video-Aufzeichnungen darauf achten, dass das Symbol oberhalb des Aufnahme-Buttons auf Video-Kamera steht!



      Der Cineast wählt hier oben das rechte Symbol mit "M" für komplette manuelle Settings. Jetzt kann man sowohl, die Empfindlichkeit (ISO-Wert), die Blende (Aperture) sowie die Belichtungszeit (Shutter) komplett manuell einstellen. Als Belichtungszeit wählt man idealer weise den doppelten Wert der gewählten Framerate. Bei 4K sind das 1/50tel bis 1/60tel. Ganz unten erkenn man dann den EV-Wert für die resultierende Bildbelichtung. Idealerweise steht dieser auf Null. Kommt es bei gewählter Belichtungszeit von 1/60tel , max. geschlossener Blende (f: 11) und kleinstem ISO-Wert (100) immer noch zu einer zu hohen Belichtung. Daher muss man bei maximal geschlossener Blende und geringstem ISO-Wert die Belichtungszeit entsprechend anpassen. Abhilfe schaffen hier die Verwendung von ND-Filtern.

      Man kann hier auch die Blendenautomatik wählen, dass führt aber a.R. zur Anpassung der Blende was bei Aufnahmen zu unschönen Helligkeitsunterschieden führt.

      Mit einem Tipp auf die Kamera (oben mittig in den Kameraeinstellungen) erreicht man die Einstellungen für die Video-Anpassung. Als oberste Auswahl findet man dort die Einstellung der Videogröße.



      Neben 720p, 1.080p und 2.7K findet man auch zwei Einstellungen für 4K. Einmal in HQ wo eine gecrpte Sensorauswahl für eine Erhöhung der Brennweite auf ca. 41 mm und somit einem leichten Teleeffekt bewirkt, sorgt die Auswahl Full FOV für die Auswahl der gesamten Sensorgröße (und herunterreichen auf 4K) für eine Brennweite von ca. 28 mm und einem weitwinkligeren Effekt.

      Weiter geht es mit dem Menü darunter, dem Weißabgleich.



      Hier wählt man auch vorzugsweise eine feste Einstellung für en Weißabgleich, der der aktuellen Wettersituation entspricht. Der Automatische Weißabgleich könnte für eine Farbänderung während einer Aufnahme sorgen.

      Als nächste Menü findet man den Aufnahme- Stil. Hier werden Voreinstellungen getroffen wie das vom Sensor ausgelesene Material etwas nachbehandelt wird.



      Man kann eines der voreingestellten Profile für Schärfe, Kontrast und Helligkeit wählen oder dieser Komplet selbst definieren. Für den Anfang empfiehlt Mauro das Standard-Profil mit +0,+0,+0 zu verwenden. Es kann hier aber auch der eigene Style für die Nachbearbeitung angepasst werden.

      Das nächste Menü behandelt die Farbfilter. Korrekter Weise muss man hier jedoch sagen, dass es sich hierbei jedoch nicht um Farbfilter sondern um die Gamma-Kurven / -Profile handelt. Farbfilter (z.B. Art, True Color, etc.) wie diese in früheren Versionen vorhanden waren und direkten Einfluss auf die Farbdarstellung genommen haben, gibt es für den Mavic 2 Pro aktuell nicht.

      Da es im DJI-Menü jedoch als Farbfilter bezeichnet wird, bleibe ich bei diesem Terminus um Verwechslungen und Irritation vorzubeugen.



      Hier stehen 3 Profile zur Verfügung. Wer das Filmmaterial ohne Nachbearbeitung verwenden möchte wählt das Profil Normal. Hier kommen im ersten Moment die farbtreuesten Aufnahmen raus und können ohne ColorCorrection direkt verwendet werden. Dies gilt nicht für die beiden anderen Profile. Vor allem bei DLog-M kommen im ersten Moment die verwaschensten Aufnahmen raus. Erst in der Nachbearbeitung läßt sich das volle Potential dieser Aufnahmen herausholen. Während das normale Profil in 8-Bit-Farbtiefe aufzeichnet, können die beiden oberen Menüpunkte die Aufnahmen in 10-Bit-Farbtiefe festhalten. Daher sstehen die Profile DLog-M und HLG nur für den h.265-Codec zur Verfügung. Daraus resultiert, dass der Codec h.264 nur für das Norma-Profil verfügbar ist.

      Der von Mauro herausgegebene kostenfreie LUT (feste Farbanpassung) bassiert auf dem Profil DLog-M und dem Aufnahmestil Standard (+0,+0,+0 siehe oben).

      Hier kommen noch ein paar hilfreiche Einstellungen die man hinter dem Symbol mit dem Zahnrad am oberen, rechten Rand der Kamera-Einstellungen findet.


      • Histogramm: Das Histogramm hilft für die Helligkeitsverteilung zwischen hellen und dunklen Bildanteilen.
      • Head LEDs Auto Turn off: Schaltet die vorderen LEDs am Kopter während der Aufnahme aus.
      • C-AF (AFC) Modus aktivieren: Sorgt dafür, dass die Schärfe während der Aufnahme angepasst wird.
      • Überbelichtungswarnung: Zeigt im Bild die Bereich mit einem Zebramuster, wo der Weißbereich gesättigt ist und daher auch in der Nachbearbeitung kein Details mehr sichtbar gemacht werden kann.
      • Rasterlinien: Hier wird das Livebild mit einem Raster mit 2x2 Linien überlagert und in 9 Felder aufgeteilt. Damit läßt sich zum einen die 3tel-Regel für die Bildaufteilung gut beurteilen zum anderen die horizontale Lage gut erkennen. Mit dem Einblenden der diagonalen Linien lässt sich dann auch die Bildmitte gut erahnen.
      • Schwellwert Peak-Fokus: Hilft beim erkennen der Kanten im Bild, auf die der Fokus scharf gestellt hat. Diese Kanten werden im Bild rot dargestellt.


      Ich hoffe, dass die Settings Euch etwas weiter helfen bzw. Ihr für Euch die Ausführung für Eure eigenen Einstellungen weiter helfen.

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    • Danke @quadle!

      Zur Blende:
      Ich denke, alles über Blende 8 sollte man mal testen. Objektive fallen bei den extremen Blendenwerten oben und unten oft ziemlich ab, bei der Phantom 4 Pro ist das beispielsweise auch so. Der optimale Bereich liegt da zumindest bei meiner bei Blende f/4 bis f/5.6, über f/8 wird es da kritisch (Beugung, Schärfe).

      Zur LUT für DLog-M:
      Was die LUT oben angeht, die bringt ja nicht nur DLog-M wieder in einen Normal-Bereich (keine s.g. Kamera-LUT), sondern schafft gleichzeitig einen bräunlichen, etwas gefadeten Look (ist also eine s.g. Look-LUT).

      Hier zum (wichtigen) Unterschied im Detail.

      Ich habe die M2P ja noch nicht selber, aber einen Sack voll Footage aus zig verschiedenen Quellen im Grading gehabt, auch völlig unterschiedlich belichtet.

      Und eine LUT ist hier eigentlich völlig unnötig, eine S-Graduationskurve und ordentlich Nachsättigung, was in jedem Schnittprogramm möglich ist, reicht da völlig aus.
      Zumindest zum jetzigen Firmwarestand, erfahrungsgemäß schraubt DJI ja an den Gamma-Profilen gerade am Anfang immer wieder rum (was auch eine LUT schnell alt und obsolet macht).

      Mal als Beispiel, rein manuell mit FCPX-Bordmitteln, ohne irgendeine LUT:



      P.S.
      Original-Footage zum Spielen hier: mavicpilots.com/threads/mavic-…-default-and-d-log.46489/)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von skyscope ()

    • Bestimmt hast auch Du die Gimbal-Einstellungen! Du musst mit einem Tipp auf ein Symbol in der oberen Titelleiste rechts von der farbigen Statusanzeige, das Menü öffnen. Dann findest Du auf der linken Seite alle Untermenüs. Das Ausgewählte ist blau hinterlegt. Das 6. von oben (oder 2. von unten), das Symbol welches wie ein Fotoaparat mit einer Linie darüber aussieht, ist das Menü für die Gimbal-Einstellungen,
    • auch von mir ein großes Danke @quadle!
      Ich tue mich mit den Kameraeinstellungen sehr schwer. Automatik finde ich nicht optimal aber mit der Mavic 2 pro will ich komplett auf manuell umsteigen. Durch deine Beschreibung sind bei mir wieder viele "Groschen gefallen" :)
      Ich hoffe natürlich :thumbup: das @skyscope ,wie bei der Mavic 1 von mir oft genutzt, ein Lut zur verfügung stellt. Ich danke dir auch an dieser Stelle sehr dafür.
      Nun noch eine Frage: für Dlog-M 10bit ist es da nicht notwendig für Premiere pro einen 10bit UHD Monitor zu haben? Mein EIZO EV3237 hat ja noch meines erachten 8bit.
    • Mru schrieb:

      Ich hoffe natürlich :thumbup: das @skyscope ,wie bei der Mavic 1 von mir oft genutzt, ein Lut zur verfügung stellt. Ich danke dir auch an dieser Stelle sehr dafür.
      Werde gern wieder eine Kamera LUT zur Verfügung stellen, allerdings erst, wenn ich eine M2P in den Händen halte, und ich die auf vernünftiger Ebene generieren kann.


      Mru schrieb:

      Nun noch eine Frage: für Dlog-M 10bit ist es da nicht notwendig für Premiere pro einen 10bit UHD Monitor zu haben? Mein EIZO EV3237 hat ja noch meines erachten 8bit.
      Nein, ausser Du willst auch in 10 Bit ausgeben (für HDR / HLG / Rec. 2020).
      Macht zur Zeit aber noch keinen großen Sinn, da Mobilgeräte und Fernseher eben (zu 99%) noch keine 10 Bit haben. Natürlich siehst Du mit einem 10-Bit Monitor feinere Verläufe und kannst eben für die o.g. Formate graden, bräuchtest aber aktuell und auf absehbare Zeit zusätzlich auch eine 8-Bit Vorschau, um Dein Grading für die vielen bestehenden Geräte kontrollieren zu können.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von skyscope ()

    • Bin jetzt heute mit den oben angegeben Gimbal-Settings geflogen. Das ist dann schon extrem Soft. Im ersten Moment glaubt man, das Gimbal-Rädchen an der RC ist defekt. Dann kommt der Gimbal auch mal in Bewegung und bleibt fast gar nicht mehr stehen. Ist also schon ziemlich gewöhnungsbedürftig. Werde da die Werte doch etwas zurüch in Richtung Normal schrauben.

      Auf der anderen Seite wirken sich die Einstellungen wirklich nur auf das Gimbal-Rädchen an der RC aus. Auf dem Display, beim iPhone mit einem leichten Druck bis der blaue Ring kommt, kann man den Gimbal dann sowohl Vertikal wie mit dem Rädchen als auch Horizontal rel. schnell Bewegen.
    • Hier mal eine erste LUT für DLog-M nach Rec709 zum freien Download: cloud.skyscope.de/index.php/s/CDbZLzCnwSnzR7m

      Sie sorgt für etwas mehr Kontrast und Sättigung, mit Fokus auf die Beibehaltung von Zeichnung in hellen Bereichen (insbesondere im Himmel / Wolkenstrukturen). Eine LUT ist wie immer nur eine Ausgangsbasis, je nach Motivsituation müsst ihr Schatten und Lichter noch mal selbst feintunen.

      Dank an @quadle für die Übersendung von geeignetem Footage. :thumbup:

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    • Die Mavic 2 Pro hat keinen Fix-Fokus. Du kannst mit einem Tip auf das Display den Bereich auswählen, auf den er scharf stell soll. Bei Fotos hast Du am rechten, oberen Rand der RC eine Taste die ähnlich wie der Auslöser beim Fotoaparat funktioniert. Halb durchdrücken Scharfstellen (auf gewählten Bereich), ganz durchdrücken Auslösen. Bei Video hast Du oben rechts im Display der App zwischen Autofokus und manuellem Fokus zu wechseln. Bei manuellem Fokus bekommst Du neben der Skala für die Gimbalneigung eine weitere Skala für den Fokus. Auch hier gilt der Tip auf das Display mit dem Bereich wo scharf gestellt werden soll.