Hi,
Nein, mir ist mein Kopter nicht in den Bach gefallen. Ich bin nur unterhalb der Wasserlinie geflogen. Brücke - Powerloop - Selbstüberschätzung.

Es hat eine gute halbe Stunde gedauert bis ich ihn im trüben Wasser gefunden habe. Ich rechnete ja schon mit einem Totalschaden, weil der Akku sich ausgerechnet bei diesem crash mal nicht gelöst hat.
Zuhause habe ich ihn erstmal mit klarem Wasser, und dann mit Alkohol abgespült. Sieht echt übel aus. Es ist Wahnsinn was das bisschen Strom unter Wasser mit den Kontakten anstellt.

Bisher sieht es so aus dass Motoren, vtx, Empfänger und drei ESCs noch funktionieren. Ein ESC hat einen Kurzschluss, den ich äußerlich nicht finden kann. Auf dem FC war das Vcc Beinchen vom step down Converter komplett weg erodiert. Ich hatte noch einen zweiten defekten FC rumliegen, von dem ich mir den Converter geklaut habe, und mit dem scheint er wieder zu laufen. Der PC erkennt ihn, Sensoren funktionieren, er gibt seine Beepcodes aus. Ich weiß aber nicht ob ich damit nochmal fliegen will. Alle Kontaktflächen die auf Batteriespannung lagen sehen aus als hätte er nicht 30min sondern 3 Jahre unter Wasser gelegen.

Weiß jemand was unter Wasser chemisch mit dem Lötzinn an Pluspolen passiert? Der will kaum noch schmelzen. An sämtlichen ESCs habe ich die Plus Kabel selbst mit 450°C und Unterstützung vom Heißluftkolben nicht mehr ab bekommen. Hab mir dann einen Schraubenzieher am Bunsenbrenner heiß gemacht, damit ging es. Die GND Kabel waren gar kein Problem.

Was mich wirklich überrascht hat ist dass meine Gopro unter Wasser 20min lang das Piepsen vom Buzzer aufgezeichnet hat. Der FC muss also so lange noch funktioniert haben.

Ja, das war der Betaflight F4, ohne Baro.
Und es war Süßwasser. Der Kopter wurde ziemlich im Schlick eingespühlt. Es schauten gerade noch Gopro und Akku heraus.

Ich sehe das nicht so wild. Mir waren die möglichen Konsequenzen schon bewusst als ich überm Wasser zur Powerloop angesetzt habe. Das einzige woran in ich dem Moment nicht gedacht habe war dass dieses Wochenende wohl die letzten richtig schönen Tage des Jahres sind, und ich an denen eigentlich lieber fliegen wollte als reparieren.

An den Lötstellen habe ich nochmal etwas herum probiert. Nachdem ich die Dunkel-grau / schwarze Oberfläche die sich gebildet hatte etwas weg gefeilt habe, ließ sich das Lot darunter gut schmelzen. Nur die Oberfläche wollte nicht, die nahm weder frischen Zinn, noch Flussmittel an. Und die Hitze wollte wohl nicht so richtig durch gehen.
Die Runcam funktioniert auch noch. Ich glaube der einzigen Verluste war dann wohl ein ESC und der Step down vom FC.
Aber so richtig Vertrauen habe ich zu dem FC nicht.

Ich habe meine Elektronik nicht mehr eingeschrumpft. Das war mir zu viel Gewicht. Bei Bruchlandungen im Gras hat der Grünschnitt sowieso immer seinen Weg in den Schrumpfschlauch gefunden, dann dachte ich kann ich ihn auch weg lassen, so putzt es sich leichter.

Ich habe alles komplett zerlegt, und den Kopter gestern neu aufgebaut. Ironischer Weise ist nun der neue ESC das einzige Teil das nicht funktionieren will. Da bin ich noch auf Fehlersuche.

Der Kopter fliegt wieder. Zumindest hovert er im Arbeitszimmer, alles weitere werde ich morgen sehen. Im Endeffekt hat mich die Tauchfahrt wohl nur einen ESC gekostet. Naja, und zwei Tage Arbeit. Dafür ist der Kopter aber auch mal wieder richtig sauber. Der sah schon fast so grün aus wie mein Rasenmäher.


Der neue ESC funktionierte noch als ich ihn provisorisch angelötet hatte um den Motor zu testen. Später, als ich ihn dann richtig angebaut habe, hatte er plötzlich einen Kurzschluss zwischen Plus und Masse.
Ich habe auf gut Glück mal die Kondensatoren am Eingang weg genommen, und einer von denen hatte den Kurzschluss. Weiß der Henker woher der plötzlich kam. Die hängen ja direkt zwischen Batteriespannung, da hat der FC eigentlich keinen Einfluss. Naja, jetzt läuft er wieder.

Der alte ESC hat ebenfalls einen Kurzen zwischen Plus und Masse. Aber bei dem sind es nicht die Kondenstoren, denn die habe ich jetzt als Ersatzteile für den anderen genommen, und der Kurzschluss besteht auch noch ohne die.
Der ist die Fehlersuche aber auch nicht mehr wert.

Die Eisenkerne der Motoren haben ganz schön Rost angesetzt, der auch schon die Magneten berührt hat. Ich habe sie mal etwas abgeschliffen. Sollte ich die mit irgend einem Lack versiegeln, dass sie nicht gleich wieder rosten? Ich hatte keine Idee was ich da auf die Schnelle hätte nehmen können. Die meisten Lacke die ich im Haus hätte würden in dem schmalen Spalt zwischen Eisen und Magnet wohl zu dick auftragen.

Das ist eine gute Idee. Danke.

Es geht um die Eisenkerne am Stator.

Ich war gerade fliegen. Der Kopter hat drei Akkus durch gehalten als wäre nichts gewesen, aber dann ist der vTx ausgestiegen.
Zum einen hing die Schutzdiode am Spannugseingang plötzlich nur noch an einem Beinchen. Die hatte sicherlich auch unter der Erosion gelitten. Und dann hatte der Stecker plötzlich noch einen Wackelkontakt. Den Kontakten hat das Wasser sicher auch etwas zugesetzt.