DJI Phantom 4 RTK

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    • Bei den Korrekturdienstanbietern SAPOS, axionet und VRSNow gibt es keine Unterschiede, da sie auch teilweise die selben Referenzstationen nutzen. Kostet übrigens ca. 10 Cent/Minute.

      Basisstation ist eigentlich nur nötig, wenn:
      Keine oder schlechte Internetverbindung dort wo der Kopter fliegt oder schlechter GPS Empfang. Dann kann man die Basisstation an einem günstigeren Standort aufstellen.
      Wenn auch dort kein Internet, muss man die Basis auf einem koordinatenmäßig exakt bekannten Punkt aufstellen.
      Wenn auch der nicht vorhanden ist, hilft nur PPK (oder Passpunkte).
    • Bleibt noch die Frage, ob der P4RTK wirklich "funktioniert".
      Alle bisherigen, teils euphorischen, Tests sind nicht wirklich beweiskräftig, da in vielen Fällen keine oder viel zu wenig Kontrollpunkte gemessen wurden.
      Auch wird berichtet, dass immer wieder Fotos dabei sind, bei denen kein GPS "fixed", also keine exakten Bildkoordinaten vorhanden sind.
    • Prozente wird schwierig bis unmöglich.
      Hinzu kommt, dass kaum qualifizierter Support geboten wird hinsichtlich des processing mit Agisoft metashape (ehemals photoscan) oder pix4d.
      Die genauen GPS Daten der Bildhauptpunkte in ihre Genauigkeit, Nick, roll, yaw werden bei den Programmen zwar aus den exifs automatisch übernommen, die Kalibrierungsparameter der Kamera (ausgenommen Brennweite) aber nicht. Sofern die Kameras tatsächlich kalibriert wurden, wie DJI behauptet.
    • Hauptprobleme bei der P4RTK ist der fehlende Support von DJI hinsichtlich der Daten-Prozessierung.
      Bei anderen RTK/PPK Drohnen wird üblicherweise eine Software zur Umrechnung der Koordinaten und zur Prozessierung der PPK Daten mitgeliefert. Bei DJI ist das nicht der Fall, man bekommt nur die Rohdaten im WGS84 System und muss selber zusehen, wie man damit klar kommt.
      Nutzt man RTK und bleibt im WGS84 System passen die Daten meistens, auch ohne Passpunkte.

      Fehler treten meistens erst bei der Transformation in andere Koordinatensysteme auf.
      RTK Nutzer haben es dabei noch am einfachsten. Die X/Y Koordinatentransformation kann Agisoft/Pix4D noch recht gut, aber bei der Umrechnung von Z muss beispielsweise vom Nutzer der Offset zum Ziel-Geoiden selber berechnet und angegeben werden. Am einfachsten tut man sich, wenn man einfach 3-5 Passpunkte zur Höhentransformation nutzt, dann spart man sich die Berechnung des Offsets und überlässt Agisoft/Pix4D diese Anpassung.
      Schlimmer ist's bei PPK, da muss momentan Drittsoftware her. Die kann kostenlos sein, z.B. RTKLIB, ist dafür aber recht komplex zu bedienen. Alternativ gibt's kostenpflichtige Software, z.B. von KlauPPK, die sehr zuverlässig und einfach funktioniert, aber 4.000 USD kostet...

      Hat man die Hürden einmal genommen und den Workflow verstanden, funktioniert die P4RTK aber recht zuverlässig.
      Die Aussage von DJI, dass keine Passpunkte notwendig sind, unterschreibe ich zwar nicht. Passpunkte sind bei der P4RTK notwendig, aber bei weitem nicht mehr so viele wie bei Systemen ohne RTK/PPK. :)
    • Hallo, ich klinke mich hier mal ein, da ich auch ein Frischling bin und zur Basisstation RTK2 noch eine Verständnisfrage habe:
      Ich kann ja im Menü RTK der RC meine Sapos-Zugangsdaten eingeben, allerdings nicht unter dem Reiter für die RTK2-Station. Holt sich die Basisstation dann die korrigierten Standortdaten (Koordinaten + Höhe) trotzdem automatisch über Sapos oder muß ich die Standortdaten manuell eingeben?
    • Hallo Uli1405,
      ich habe keine RTK2-Station.
      Allerdings habe ich für die Maschinensteuerung Trimble Basisstationen.
      Bei denen ist es so, dass ich die Station einmesse. Beim Einrichten der Basis gebe ich dann den Standort an.
      So ähnlich muss dass auch bei der RTK2 sein. Entweder auf einem bekannten Punkt aufstellen oder separat einmessen.
      Gruß
      Measureman
    • hab ja leider auch noch keine D-RTK2 Station.
      Ich geh mal davon aus, der Dongle mit sim Card ist in der Basis ;)
      Wenn du dann unter dem Reiter RTK Service Type auf RTK stellst, deine Zugangsdaten zu Sapos eingegeben hast, dann umstellst auf D-RTK2 mobile Station sollten die Einstellungen doch erhalten bleiben?
      Wird denn dann ein "fix" angezeigt? und darunter auch der "Fehler", STD?
      Mobile Station ist in Modus 1? die Modi 2 (base Station) und 3 (rover) funktionieren doch noch gar nicht?

      Hab mehr ??? gemacht als Antworten gegeben :D

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von flexim ()

    • Wie ist das eigentlich mit der Kamera?
      DJI schreibt von einer „laborkalibrierten“ Kamera. Was wurde denn kalibriert?
      Ich finde in den xmp Daten nur eine Brennweite und Lage Bildhauptpunkt.
      Hab leider nur Infos von einer Kamera.
      Calibrated focal length F= 3666,66504
      Cal. Optical Center x=2736
      Y=1824

      Merkwürdig, das entspricht Fx=0 und Fy=0.
      Verzeichnungsparameter find ich keine.

      Was steht denn bei euch so?
    • Measureman schrieb:

      Hallo Uli1405,
      ich habe keine RTK2-Station.
      Allerdings habe ich für die Maschinensteuerung Trimble Basisstationen.
      Bei denen ist es so, dass ich die Station einmesse. Beim Einrichten der Basis gebe ich dann den Standort an.
      So ähnlich muss dass auch bei der RTK2 sein. Entweder auf einem bekannten Punkt aufstellen oder separat einmessen.
      Gruß
      Measureman

      flexim schrieb:

      hab ja leider auch noch keine D-RTK2 Station.
      Ich geh mal davon aus, der Dongle mit sim Card ist in der Basis ;)
      Wenn du dann unter dem Reiter RTK Service Type auf RTK stellst, deine Zugangsdaten zu Sapos eingegeben hast, dann umstellst auf D-RTK2 mobile Station sollten die Einstellungen doch erhalten bleiben?
      Wird denn dann ein "fix" angezeigt? und darunter auch der "Fehler", STD?
      Mobile Station ist in Modus 1? die Modi 2 (base Station) und 3 (rover) funktionieren doch noch gar nicht?

      Hab mehr ??? gemacht als Antworten gegeben :D
      Vielen Dank für eure Antworten.
      Die RTK2 hat ja den Dongle, damit sie ihren Standort selber findet, oder liege ich da jetzt komplett falsch?
      Ja, die Einlogdaten merkt sie sich, ob sie dann im Modus 1 auch darauf zugreift, muß ich wohl dann selber mal ausprobieren. Derzeit ist ja nur Modus 1 in Funktion, die anderen beiden kann man zwar einstellen, funktionieren aber noch nicht, soweit mein Wissensstand.
      Leider hatte ich noch keine Gelegenheit, das ganze System im Feld auszuprobieren, werde aber demnächst, nachdem die Temperaturen und die Schneeverhältnisse es zulassen, mal einen Feldversuch starten.
    • Das ist ja eine interessante Diskussion hier! ... und es scheinen hier echte Vermesser dabei zu sein.
      Ich habe bei einem Hersteller gearbeitet, der einer der ersten (oder der erste) war, der eine RTK Lösung in sein eigenes UAV System intergriert hat. Allerdings bin ich kein gelernter/studierter Vermesser, sondern ich war der Vertriebler/Pilot, der diese Systeme präsentiert und angewendet hat - für die Verarbeitung im Hintergrund und die Details waren andere verantwortlich.

      Jedoch möchte ich kurz unsere Erfahrungen darstellen, die wir mit "unserem" RTK System gemacht haben.
      1. das Klientel waren naturgemäß Vermesser, d.h. diese haben eigentlich immer auch anderes Messequipment dabei, so dass der mit Abstand meistgenutze Workflow der über die Referenzstation war/ist
      2. man war in der Lage, Genauigkeiten von 1 - 3cm zu erreichen; man musste jedoch nach x,y und z differenzieren; bei x und y erreichte man 1 cm am Boden, bei z jedoch nur ca. 3cm
      3. komplett ohne Passpunkte ging nicht; man hat diverse Tests mit unterschiedlichen Mengen von Passpunkten gemacht (auch ich war oft dabei) und um die oben genannten Genauigkeiten zu erreichen, hat man sich auf ca. 5
      Passpunkte geeinigt; bei einem ansatzweise Rechteck/Quadrat hat man je 1 Punkt in die Ecken und einen mittig gesetzt, um eine "Wölbung" der Punktwolke/Vermaschung zu vermeiden

      Meine persönliche Schlussfolgerung auf DJI bezogen - ich kenne und nutze die DJI Geräte und den Support seit Jahren - sieht jetzt so aus:
      Da wir hier von einer absolut professionellen Anwendung sprechen, kann ich mir auf Dauer gesehen nicht vorstellen, dass DJI eine absolut ausgereifte und professionelle Lösung anbieten wird und diese dann auch noch genauso professionell supporten kann. Ich bin mit allen DJI Produkten bisher sehr zufrieden gewesen ... bis zu dem Zeitpunkt, dass ein Fehler auftaucht! Alleine ein solches Desaster (in meinen Augen), dass ein Firmwareupdate das Livebild bei der Phantom 3 prof. zerschiessen kann und der offizielle Lösungsweg so aussieht, dass man den Copter zu DJI schickt, um ihn für horrende Summen reparieren zu lassen, zeigt, dass dieser Konzern das Thema Professionalität und Supportverantwortung immer noch nicht verstanden hat.

      Vielmehr geht es denen darum, den Mainstream zu erkennen, ein oder mehrere Produkte da zu plazieren, und kurzfristig möglichst viel Geld zu verdienen - was ja auch legitim ist. Professionelle Anwender gewinnen, halten und betreuen können bzw. wollen die in meinen Augen nicht. Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren!
    • Der fehlende Support ist meiner Erfahrung nach ein generelles Problem fast aller Anbieter von Drohnensystemen für Vermessung. Mit der Landung des Kopters nach einer Befliegung endet auch der Support. Alles weitere, um zu dem großspurig angepriesenen Ergebnis zu kommen, muss man sich selbst erarbeiten. Dies betrifft nicht nur die kleinen und mittelständischen Unternehmen, die "Komplettlösungen" für Vermessung zu horrenden Preisen anbieten (sind halt keine Vermesser, geschweige denn Photogrammetrieexperten), sondern leider auch die großen Vermessungsgerätehersteller.
      Stell da doch mal eine einfache Frage: P4 RTK , ein- oder zweifrequenzempfänger?
      Oder: Wo werden denn die Rinex Daten gespeichert? Brauche ich dafür die D-RTK2 Station?

      Die Darstellung eines korrekten Workflows unter Einbindung der zusätzlich erforderlichen Software für Auswertung von RTK oder PPK habe ich bisher bei keinem gefunden.

      Von DJI ist das wohl auch am wenigsten zu erwarten.
      Aber:
      Mit dem P4 RTK sind die von Dir genannten Genauigkeiten zu erreichen, ohne Passpunkte, ohne Basisstation, mit postprocessing. Und das mit einem System zu einem unschlagbaren Preis. Wie? Dafür ist DJI nicht zuständig ;)