DJI Phantom 4 RTK

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    • quansel schrieb:

      3. komplett ohne Passpunkte ging nicht; man hat diverse Tests mit unterschiedlichen Mengen von Passpunkten gemacht (auch ich war oft dabei) und um die oben genannten Genauigkeiten zu erreichen, hat man sich auf ca. 5 Passpunkte geeinigt; bei einem ansatzweise Rechteck/Quadrat hat man je 1 Punkt in die Ecken und einen mittig gesetzt, um eine "Wölbung" der Punktwolke/Vermaschung zu vermeiden
      Die ganze Diskussion ob mit oder ohne Passpunkte ist eigentlich überflüssig, egal bei welcher Drohne.
      Wer Vermessungsdaten anbietet sollte die Qualität (-> Genauigkeit) seiner Daten überprüfen und belegen können. Dafür muss sowieso eine Anzahl an Kontrollpunkte ausgelegt und eingemessen werden. Da spielt es dann auch keine Rolle mehr, wenn man 3-5 Punkte mehr auslegt und als Passpunkt nutzt.
    • Andererseits: Wenn ich schon eine "Anzahl" an Kontrollpunkten signalisiere und messe, zusätzlich noch Punkte, die ich als Passpunkte nutze (3-5 ? bei welcher Fläche? 100ha?). warum dann ein teurer RTK Kopter ;)


      hummler schrieb:

      Wer Vermessungsdaten anbietet sollte die Qualität (-> Genauigkeit) seiner Daten überprüfen und belegen können.
      Ist das so zu verstehen, dass du ein einfaches Geländeaufmaß nicht mit GPS Rover machst?
      Falls doch, wie überprüfst du und belegst du die Genauigkeit der einzelnen Punkte ;)
    • RTK lohnt sich auch erst bei größeren Flächen. Bei kleineren geht's auch ohne.

      Angenommen, man kann pro Stunde 5-7 Passpunkte setzen:

      Beispiel Passpunkte bei kleiner Fläche, z.B. 200 x 200 m (4 ha).
      Ohne RTK: Je einen Passpunkt in die Ecken oder Seiten, 1-2 irgendwo mittig. Gesamt 5-7 Stück, Zeitaufwand ca. 1 h.
      Mit RTK: 3-5 Stück verteilt über die Fläche. Ob 3 oder 5 ausgelegt werden macht einen Zeitunterschied von vielleicht 10 Min. Gesamtdauer auch ca. 1 h.

      --> RTK lohnt sich in dem Fall nicht wirklich.

      Beispiel große Fläche, z.B. 5.000 m x 400 m (200 ha).
      Ohne RTK: Passpunkte entlang der beiden längeren Seiten etwa alle 200-300 m. Ein weiterer Im Zentrum des Rechtecks, das jeweils von vier Passpunkte aufgespannt wird. Gesamt etwa 60 - 80 Passpunkte. Zeitaufwand 8 - 16 h, also 1-2 Tage.
      Mit RTK: Etwa 3-5 Passpunkte pro Kilometer, macht 15 - 25 gesamt. Zeitaufwand 2-5 h.

      --> Deutliche Zeitersparnis mit RTK.

      Bei RTK kann zusätzlich noch die seitliche Überlappung reduziert werden. Der Effekt macht sich allerdings auch nur bei größeren Flächen richtig bemerkbar.

      Dazu kommen in beiden Fällen noch die Kontrollpunkte. Anzahl nach eigenem Ermessen oder was der Auftraggeber vorgibt.

      Bei GPS Rovern führen wir üblicherweise eine örtliche Kalibrierung im tachymetrisch eingemessenen Festpunktnetz durch.
    • Warum es nun bei keinen Flächen auch ohne Passpunkte geht, erschließt sich mir nicht :(
      Ich denke, je mehr Fotos, je "stabiler" der Bildverband ist, umso besser das Ergebnis.
      Über die Frage , wieviel passpunkte erforderlich sind, und welcher Zeitaufwand dafür nötig ist, kann man sicher auch trefflich streiten.
      Die letzte Aussage verstehe ich nicht wirklich. Wer misst tachymetrisch im Festpunktnetz ein?
      Welche Festpunkte sind gemeint? Was nutzt eine örtliche "Kalibrierung", wenn jede Messung mit Rover völlig unabhängig von der nächsten ist? usw. Aber das gehört nicht wirklich hier ins Forum.
      Hab aber an die -wenigen- P4RTK Anwender mal eine Frage:
      Häufig kommen bei uns RTK lost und auch Verbindungsabbruch zur D-RTK2 vor. Obwohl geflogen in idealer Umgebung, keine Störfaktoren, geringe Entfernung, schon bei 150 Metern. Das macht RTK Fliegen so gut wie unmöglich und es bleibt nur das etwas aufwendigere PPK für vernünftige Ergebnisse.
      Wie sieht das bei euch aus?
    • Es steht dir natürlich völlig frei Flächen beliebiger Größe auch ohne Passpunkte zu Befliegen. Es gab auch durchaus erfolgreiche Befliegungen mit der P4RTK, bei denen ohne Passpunkte gute Genauigkeiten erzielt wurden.
      Aber es funktioniert eben nicht immer. Und solange dieses Risiko besteht, werden zumindest wir sicherheitshalber Passpunkte setzen. Unsere Befliegungen sind zeitkritisch, wir haben meistens keine Zeit für einen zweiten Versuch. Dann lieber auf Nummer sicher gehen und ein paar Stunden für's Passpunktsetzen einplanen.
    • Wie sieht es bei euch mit verbindungsabbrüchen aus?
      In dem Zusammenhang :


      hummler schrieb:

      Die Verbindung zwischen P4RTK und Fernbedienung spielt keine Rolle, da sich die Fernbedienung mit dem Korrekturdienst verbindet und nicht die Drohne direkt.
      Also: RC verbindet sich mit per NTRIP mit dem Korrekturdienst z.B. SAPOS, VRSNOW, etc oder eine eigene Basis samt NTRIP-Caster) ODER sie verbindet sich mit der DJI D-RTK 2 Station per proprietären Verbindung.
      Im RTK Modus leitet die RC die Korrekturdaten dann weiter an die Drohne.
      Die Verbindung zwischen kopter und Fb/d-rtk2 spielt schon eine große Rolle. Ohne kein rtk, dann ist der p4rtk nur noch ein p4! Allerdings mit Speicherung der rinex Daten. Was nun wieder ohne ppk sinnlos ist.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von flexim ()

    • Wir haben nun einige Tests mit P4RTK durchgeführt. Mit ppk, D RTK2, RTK mit ntrip (Sapos).
      Aufgefallen ist, dass der 4G Dongle schon mal die Internet Verbindung verliert, wenn nur 3G zur Verfügung steht. Wie man lesen kann, nutzen viele statt des Dongles ein Handy als Hotspot.
      Haben wir irgendwie nicht geschafft. Wenn der Kopter mit der FB verbunden ist, kommt bei dem Versuch wlan zu aktivieren eine Fehlermeldung wlan bei verbundenem Kopter nicht möglich, Kopter bitte ausschalten. Stellt man dann eine wlan Verbindung zum Handy her, verbindet sich der Kopter nicht mehr mit der FB. Was machen wir da falsch??? Jemand eine Idee?
      Gruß
    • Hallo zusammen,

      wie sind denn nun so die Erfahrungsberichte mit der P4RTK? Denke auch über die Anschaffung dieser Drohne nach, vorausgesetzt die "Kinderkrankheiten" halten sich in Grenzen.
      Die Korrekturdaten kommen in unseren Breiten mittels NTRIP von der regionalen Behörde (stpos.it).
      Gruß
    • Man findet so manches dazu, z.B.

      Link zur DJI Webseite

      Oder:

      caddy-geomatics.de/neue-phantom-4-rtk-drohne-im-test/

      3ds-scan.de/de/testprojekt-dji-p4-rtk/

      docs.djicdn.com/DJI+Enterprise…k-whitepaper-f%5B1%5D.pdf

      coptrz.com/dji-phantom-4-vs-dji-phantom-4-rtk/
      (free download des Reports am Ende)

      Unterscheiden sollte man zwischen "unabhängigen" Tests und Tests von Firmen, die das System auch verkaufen wollen. Hier scheinen die Ergebnisse ein bißchen durch die Marketingstrategien geprägt.
      Da von einigen Firmen mit den traumhaften Testergebnissen ja auch ein processing von eigenen P4RTK Befliegungen angeboten wird, habe ich das mal ausprobiert und Fotos hingeschickt. Nach Begutachtung der hochgeladenen Fotos wurde mir eine zu erwartende Genauigkeit von 2-3cm Lage/Höhe zugesichert. Daraus wurde dann... ein Fehler von >1 Meter in der Höhe!
      Zu unseren Testergebnissen/Erfahrungen dann vielleicht später noch etwas ;)
    • lschnarf schrieb:

      Hallo zusammen,

      wie sind denn nun so die Erfahrungsberichte mit der P4RTK? Denke auch über die Anschaffung dieser Drohne nach, vorausgesetzt die "Kinderkrankheiten" halten sich in Grenzen.
      Die Korrekturdaten kommen in unseren Breiten mittels NTRIP von der regionalen Behörde (stpos.it).
      Gruß
      Wir haben recht gute Ergebnisse, sowohl mit RTK als auch PPK liegen die Genauigkeiten üblicherweise bei <2 cm in Lage und Höhe bei Verwendung von 3-5 Passpunkten (+ eine beliebige Anzahl an Kontrollpunkten). Die Passpunkte dienen primär der Höhenkorrektur (Ellipsoid -> Geoid). Das ginge auch mit weniger Passpunkten, aber auf die paar mehr kommt's nicht drauf an und wir haben mehr Sicherheit.

      DJI updatet die App auch recht häufig und fügt interessante Features wie bspw. lineares Korridormapping und Terrain Follow hinzu. Leider gibt es kaum Informationen wie diese zu Nutzen sind, aber wenn man es einmal herausgefunden hat, funktioniert es wunderbar. Vor allem Terrain Follow ist super.
    • Nach etlichen Testbefliegungen, "normal" und Kreuzbefliegung, mit RTK, PPK, Basisstation kommen wir in der Lage ohne Passpunkte auf <2cm. Bei der Höhe ist die Sache etwas komplizierter.
      Ein Passpunkt ist immer mindestens erforderlich, um im Kalibrierungsprozess zur korrekten Brennweite (=korrekten Höhe besser ca. 10cm) zu kommen.
      Die Höhenkorrektur Ellipsoid zu Geoid ist bei unseren kleinräumigen (max. 1-2 km2) Befliegungen kein Problem. Das Anbringen eines konstanten Wertes reicht völlig aus.
      Für Anwendungen, die keine absolute (NHN) Höhengenauigkeit <10-15cm erfordern, kann man bei etwas manueller Nachbearbeitung in Agisoft auf Passpunkte zur Berechnung des Modells bei guter Flugplanung verzichten.
    • Hallo,
      vielen Dank für die hilfreiche Diskussion und vor allem das letztgenannte Dokument. Ich bin schon seit längerem auf der Suche nach neutralen Erfahrungen mit der P4 RTK. Seit einigen Jahren nutzen wir die P4 und P4P mit GNSS Passpunkten und entsprechenden Post-Processing, aber bei einer Neuanschaffung könnte die P4 RTK interessant werden. Allerdings sind meine DJI-Erfahrungen eher gemischt, vor allem der ständige Update-Zwang und die restriktive Software nerven.

      Ich habe einige konkrete Fragen und würde mich gerne eure Erfahrungen mit der P4 RTK hören.
      - Da uns eine GNSS Basisstation zu Verfügung steht, können wir auf eine eigene zeitgleiche RINEX-Datei zurückgreifen. Wenn ich es richtig verstehe, wird aus der P4 ebenfalls ein RINEX ausgelesen, und aus diesen beiden Dateien wird dann der "Zeit/Raum-Stempel" erzeugt, mit welchem die Bilder georeferenziert werden können? Welche Software nutzt ihr dafür und wie gut funktioniert das?

      - Ist man bei der P4 RTK grundsätzlich an die DJI-Software gebunden oder wäre ein Betrieb mit NLD-Mod oder anderen Dritt-Anbieter-Software möglich?

      - Dazu auch: Funktioniert die P4 RTK nur mit dem Controller mit eingebautem Screen oder lassen sich auch Geräte mit dem klassischen Controller und Smartphone nutzen? Soweit ich verstanden habe läuft ja der größte Teil der Daten-Verwaltung im Controller? Woher und wie extrahiere ich das Rinex-File, liegt das auf der Micro-SD in der Drone oder wie funktioniert das?

      Ich weiß, das sind eine Menge Fragen. Ich würde mich sehr freuen, wenn sich jemand die Zeit nehmen würde, mir einige davon zu beantworten. Bei dem Anschaffungspreis ist die Investition zu groß und neutrale Berichte finde ich kaum. Vor allem zu PPK-processing habe ich den Eindruck, dass es mehr Anbieter als Nutzer zu geben scheint. :)

      Vielen herzlichen Dank schon einmal!
    • - Kostenpflichtige Software z.B. KlauPPK, Airgon, Propeller, RedCatch. Oder kostenlos mit RTKLIB, dann aber viel gebastel.
      - Aktuell ja, aber die vorinstallierte GS RTK Software ist ziemlich gut. Unterstützt jetzt z.B. auch Terrain Follow. Alternativ den seit kurzem erhältlichen SDK Controller nehmen, der ermöglicht auch Software von Drittherstellern. Gibt aber meines Wissens nach noch keine...
      - Controller/Smartphone siehe vorherige Antwort. Die Rinex Daten werden automatisch auf der SD Karte der Drohne gespeichert, zusammen mit den Fotos.

      Meiner Meinung nach gibt's noch nicht genug PPK Software. Die meisten sind noch viel zu teuer, dafür dass sie minimal mehr machen als das freie RTKLIB. Mehr Konkurrenz und der Preis wird runter gehen.
      Der Anschaffungspreis für die P4RTK ist für den professionellen Bereich ein Witz. Da sieht man mal, wie wahnsinnig überteuert viele anderen Hersteller von professionellen Drohnen sind. Der einzige Unterschied ist meistens nur die Kamera. :)
    • hummler hat ja schon Deine Fragen beantwortet.
      Kleine Ergänzung:
      Es gibt eine seehr preisgünstige Topp Software für ppk.
      Siehe hier:


      Hat viele Vorteile, wie Preis, extrem einfache Bedienung und es wird gleich ein "fertiges" Agisoft oder pix4d Projekt erzeugt!
      Hansjörg Ragg (redcatch) ist einer der wenigen wirklichen Experten auf dem Gebiet mit dem nötigen geodätische und insbes. photogrammetrischen Fachwissen.
      Wir (Fachkreis Vermessung mit Drohnen) haben in den letzten Monaten das P4RTK System ausgiebig getestet, Flüge mit RTK (Sapos), mit der Basisstation, mit ppk…
      Wir sind eine Gruppe von Anwendern, Vermessungsingenieuren, die sich zum Erfahrungsaustausch gelegentlich treffen, ohne jedes kommerzielle Interesse.
      Interessiert? Dann bitte per PN.
      Gruß
      Böser Bube! NLD-mod ;)
    • Hallo Hummler, hallo Flexim,
      vielen herzlichen Dank für die extrem hilfreichen Infos und die Bereitschaft euer Wissen hier so zu teilen. :thumbup:

      Vor allem die Praxiseinblicke sind für mich sehr hilfreich. Aus euren Ausführungen schließe ich, dass mit der P4 RTK anscheinend wirklich der Zeitpunkt gekommen ist, wo eine RTK-Drone auch für "kleinere" Projekte Sinn machen kann.

      Ich werde mir das alles noch einmal durch den Kopf gehen lassen und melde mich dann noch einmal.

      Besten Gruß!
    • Gerade bei kleinen Projekten so um die 5-10 ha lohnt sich RTK eigentlich weniger.
      Passpunkte bzw Checkpoints sollten zur Qualitätssicherung mit und ohne RTK Drohnen sowieso immer gesetzt werden.
      Je größer das Gelände, desto effizienter werden RTK Drohnen durch die Einsparung von Passpunkten.

      Das heißt nicht, dass die P4RTK bei kleinen Projekten keinen Sinn macht. Bei Neuanschaffungen würde ich immer eine RTK/PPK Drohne nehmen. Aber es macht bei kleinen Flächen wenig Sinn eine vorhandene P4 durch eine P4RTK zu ersetzen.