Drohneneinsatz zur Fledermaussuche

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    • Drohneneinsatz zur Fledermaussuche

      Hallo ihr Spezialisten,

      ich beschäftige mich seit dreißig Jahren aktiv im Fledermausschutz im südlichen Niedersachsen. Durch die stetige Weiterentwicklung und Minituarisierung von vielen technischen Geräten sind heute schon sehr viele Anwendungen selbstverständlich, die vor etlichen Jahren noch nahezu undenkbar oder gar sehr teuer waren. Nun zu meinem Anliegen. Unsere heimischen Fledermäuse gehören zu den kleinsten Säugetieren der Welt und verstecken sich tagsüber am liebsten in engen Spalten von Gebäuden. Diese Spalten sind meist nur 10 - 20 mm breit. Dort sind sie aber nicht so ohne weiteres zu finden. So habe ich die Idee, eine Brücke mit mehreren gemauerten, bis zu 25 m hohen Bögen mit Hilfe einer Drohne auf Fledermäuse hin zu untersuchen. Diese Brücke besteht aus zwei parallelen Brückenbauwerken die durch einen ca. 15 mm breiten vertikalen Spalt getrennt werden. Nun frage ich Euch werten Piloten, währe es möglich diese Spalten so nah anzufliegen, dass man entweder mit einer separaten Endoskopkamera in der Spalte entlang fliegen oder der Drohnenkamera mit Beleuchtung in die Spalte hineinfilmen kann. Die Videoaufnahmen schaue ich mir dann an und versuche dann die Anzahl und die verschiedenen Fledermausarten zu bestimmen. Eine weitere Überlegung ist, ob es wohl möglich ist mit einer Drohne nachts über der freien Landschaft und an Waldrändern entlangzufliegen und mit einem, an der Drohne befestigten, Ultraschallrekorder die dort fliegenden Fledermäuse zu erfassen. Ich habe keine Vorstellungen von den Möglichkeiten und Grenzen dieser Fluggeräte. Mein örtlicher Ortsverband des Technischen Hilfswerk (THW) hat eine Erkungungsdrohne, die ich leider nicht mißbrauchen darf. Genial finde ich die Positionstreue im Stillstand des Fluges auch bei frischem Wind.

      Nun freue ich mich auf Eure Ideen zu meinen frommen Wünschen. Einen guten Start ins neue Jahr und allzeit guten Flug!
      Knolle und die Fledermäuse
      Bilder
      • A2-Brücke_Kleinenbremen.jpg

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    • Überlegunge zu dem Problem "Fledermaus":

      Sinnvoll wären sicher Kopter die selber keine US-Signale aussendet. Bei meinen Flügen hier hatte ich jedenfalls den Eindruck, dass ich mit meinem Kopter mit US Höhenbestimmung die Fledermäuse aufgescheucht habe.

      Aus meiner Erfahrung ist es außerdem sehr schwierig, die Fledermäuse in den oft sehr engen Ruheplätzen zu erkennen (hier hinter einer aufgesetzte Hausverkleidung). Selbst wenn bekannt war, wo sich die Fledermaus befand, hatten die meisten Leute Probleme sie zu sehen.

      So ein Kopter macht außerdem sehr viel Wind und erzeugt auch einiges an Lärm. Der von mir gemessenen Lärmpegel durch die Propeller lag bei 65dBA in 1m Höhe über dem Messmikrofon. Du kannst sicher besser beurteilen, wie weit sich die Tiere dadurch stören lassen.

      Beim Fliegen so nahe an befahrenen Straße und nach Sonnenuntergang müsste man außerdem die Landesluftfahrtbehörde, bei Dir wohl in Wolfenbüttel, fragen wie weit sie ihren Segen dazu gibt.

      Man könnte sicher bei freiem Himmel (freie GPS-Satelliten) den Schlitz abfliegen, ich habe aber Zweifel, dass man dabei die Fledermäuse erkennt wenn es nicht durch andere Merkmale möglich ist.

      Aktuell fliege ich seit kurzem mit einer DJI Marvic 2 Pro, mir fehlt aber noch die Erfahrung wie weit man damit brauchbares Bildmaterial aus geringer Entfernung (<1m) erstellen kann und ob der Kopter dabei ruhig genug steht. Machbar wäre vielleicht, eine Lampe an den Kopter zu hängen, mit der man in den Schlitz von oben hinein leuchten kann.

      Wenn das Wetter passt werde ich mal testen, ob Bildmaterial aus geringer Entfernung brauchbar ist, z.B. durch Bildmaterial einer Dachrinnen einschl Einsicht in das Fallrohr.

      US-Signal könnte man vielleicht mit einem Rekorder, der an einem langen Seil unter dem Kopter hängt, aufzeichnen.
      Gruß aus der Nordheide
      GThomas
      - Meine Flugmodelle/Drohnen werden ausschließlich zu Sport- und Freizeitzwecken geflogen -
    • Da fällt mir aktuell die Mavic Enterprise mit Wärmebildkamera ein. Allerdings dürfte damit die Bestimmung der Art, eine sportliche Herausforderung darstellen.
      Mit normaler Kamera sehe ich das Problem der Fokussierung bei nur 15 mm Spaltbreite.
      Zusammenfassend, für die spezielle Aufgabenstellung ein eher fragwürdiger Lösungsansatz.

      Dennoch, Hut ab, für Dein Engagement!
    • Hallo GThomas,
      herzlichen Dank für Deine schnelle Antwort!

      Die Fledertiere lassen sich nicht durch Lärm beeindrucken oder verscheuchen. Mein Fledermausrekorder wiegt, je nach verwendeter Batterie 60 - 100 g. Eine Anbringung in Abstand zum Kopter hatte ich mir auch schon gedacht. Viel spannender finde ich die Frage ob man überhaupt bei Dunkelheit fliegen darf und ob man dann noch navigieren kann. Wie weit darf sich denn der Kopter von dem Sender entfernen, um noch sicher gesteuert zu werden?

      Bezüglich der Brücke werde ich erst noch weitere Fotos machen, denn Bilder können mehr als tausend Worte sagen.


      Grüße aus dem Weser- und Leinebergland!
      Knolle
    • Hallo @Knolle,

      leider ist für mich aus Deinen Ausführungen nicht erkennbar ob Du den Kopter als Flugmodell(Hobby) nutzen willst oder ob das mehr eine offizielle Sache die nur mit einer kostenpflichtigen Genehmigung der Luftfahrtbehörde (deshalb mein Hinweis oben) erfolgen kann. Du solltest da mal anrufen und mit der zuständigen Sachbearbeiterin Dein Ansinnen diskutieren - keine Scheu, die sind alle sehr nett.

      Fliegt man den Kopter wie ich als Flugmodell, dann darf man dass nur in Sichtweite des "Piloten". Außerdem ist ein Flug nach und vor Sonnenuntergang dann nicht erlaubt.

      Reichweite der Funkübertragung ist eher überdimensioniert und problemlos über 500m technisch möglich. Ist aber auch sehr von der Flughöhe abhängig.

      Wichtig ist auch, was da für eine Straße über die Brücke führt. Von Bundesstraßen muss z.B. 100m Abstand eingehalten werden.
      Gruß aus der Nordheide
      GThomas
      - Meine Flugmodelle/Drohnen werden ausschließlich zu Sport- und Freizeitzwecken geflogen -
    • Hier kannst Du ein Video sehen, dass erkennbar macht, wie ruhig das Ganzen machbar ist.
      Hier hängt statt einer Kamera ein Bergungshaken am Seil.

      Das Seil lässt sich in Notlagen ferngesteuert abwerfen falls es sich irgendwo verhakt. Ein absichtliches "Abwerfen" ist allerdings nicht zulässig.
      Gruß aus der Nordheide
      GThomas
      - Meine Flugmodelle/Drohnen werden ausschließlich zu Sport- und Freizeitzwecken geflogen -
    • Hallo Knolle, deine Idee finde ich aus verschiedenen Gründen unsinnig. Allein schon der Nachtflug... Dieselfan meint, der Ansatz sei "eher" fragwürdig. Ich meine, der ist absolut nicht nur fragwürdig, sondern abwegig.

      Bei der Situation, die dein Foto belegt, sind Aktivitäten mittels eines "Langstatives" vom Boden aus, eventuell mit Leitern oder Hubwagen die richtige Wahl. Es gibt Kamerasonden mit LED Beleuchtung, die an einer Stange zielgenau und ohne Krach, Wind, und Verletzungsgefahr bedienbar sind, und wesentlich bessere Ergebnisse erwarten lassen, als deine Idee.

      Nacht-Flugbeobachtungen mittels Drohne sind wegen des Fledermaus Flugverhaltens ohnehin unmöglich.

      Der Einsatz einer Drohne für einen solchen Anwendungsfall absoluter Abusus. Ich bin Mitglied beim BUND-Gottmadingen, das ist ein deutschlandweit bekanntes Fledermaus Zentrum. Ich bin selber Drohnen-Fan, solche Ansinnen / Drohneneinsätze sind absolut abzulehnen. Die "Verhaltensforschung" ist in diesem Fall nur ein vorgeschobenes "Deckmäntelchen" für einen Drohnen-Unfug.