Propeller-Vereisung / Motorstrom-Fehlermeldung

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    • Tolle Aufnahmen, die dem ein oder anderen vllt. zum Nachdenken verhelfen, bzgl. Fliegen bei feuchter Luft und nur knapp über 0°C. :thumbup: :)
      An den Props findet nunmal auch Kompression und Dekompression statt, was die schon kühle Luft noch kälter macht und ggf. zu Frost führt und bei feuchter Luft dann eben auch zu Eis. :) Das habe ich vor langer Zeit, schon in der Schule, in Physik gelernt. ^^
    • Sowas nennt man Eisregen oder Eisnebel ("freezing conditions"), also unterkühltes aber noch flüssiges Wasser, was nur noch auf der Suche nach einem Kristallisationskeim ist. Bereits vorhandenes Eis oder starke Luftdruckschwankungen sind ideal dafür.

      Die Unwucht spielt dabei gar keine so große Rolle, sondern mehr die Behinderung der Luftströmung. Die vielen kleinen Wirbel benötigen Energie und senken die Effizienz der Propeller deutlich. Wenn der Motor irgendwann nicht mehr genug Kraft aufbringen kann, den Propeller trotzdem mit ausreichender Geschwindigkeit zu drehen, gibts ein Problem. Genauso wie im Extremfall die Luftströmung abreißen kann, dann erzeugt der Propeller so gut wie keinen Auftrieb mehr und es geht abwärts.

      Durch Eisansatz sind in der Vergangenheit auch leider schon einige Passagierflugzeuge abgestürzt.
    • Die Unwucht ist an der Drohne tatsächlich ein schwer wiegender Faktor, weil sie starke Vibrationen verursacht, die vom Gyrosensor erfasst werden, und die Lageregelung für den Controller zur Hölle machen. Das kennt jeder Racer. Wenn die Propeller zu sehr verschlissen sind, fliegt der Quad nicht mehr richtig, und die Anstrengungen des PID Reglers, die Vibrationen zu kompensieren, lassen die Motoren überhitzen. Das Problem ist dabei nicht direkt die erhöhte mechanische Last auf den Motoren, sondern die aggressive Ansteuerung durch den Flugcontroller, der sie dann quasi in jedem Durchlauf zwischen be- und entschleunigen wechseln lässt. Der Effekt zeigt sich deutlicher, je aggressiver man die PID Regelung tunet.
      Dass der Propeller ineffizienter wird, und der Motor generell schneller drehen muss um die Drohne in der Luft zu halten, hilft natürlich auch nicht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von gsezz ()

    • Mit FPV-Racern kenne ich mich nicht aus, die sind mir zu kitzlig und zu "verschleißanfällig" wenn man das so ausdrücken möchte.

      Ich habe bei den Mavic "Robustheits-Tests" gesehen, wo irgendwelche Freaks einfach mal die Hälfte von einem Propellerblatt abgeschnippelt haben und die Drohne flog damit immer noch. Oder wenn sie nach einem Crash mit beschädigten Propellern weiterfliegen... kann man von halten was man will und ich werde das definitiv nicht nachmachen, aber wenn die Mavic bezüglich Unwucht besonders anfällig wäre, würde sowas wohl nicht funktionieren.
    • Meine Mavic hat bei leicht verformten Propellern, beispielsweise durch falsche Lagerung oder dem Transport direkt Probleme gemacht. Angefangen mit dem Gimbal, Geräuschen und Flugruhe. Aber das ist ein anderes Thema.

      Was vereiste Propeller angeht, vertrete ich die Meinung von euch beiden @Doctor Doom @gsezz.

      Zusammengefasst:

      Unwuchten an den Propellern, bei zusätzlich noch hoher Drehzahl tragen einerseits zu einem schlechten Flugverhalten sowie auch zu Schäden an den Motoren bei. Durch das Gegensteuern der Elektronik liegt an den Motoren eine immer wechselseitige Drehzahl an, dadurch kann ich mir schon vorstellen, dass die ESC irgendwann heisser werden als sie sollten. Weiterhin wird durch eine Unwucht auch eine erhöhte Belastung auf die Lagerung der Motorwellen ausgeübt. Folge ist dadurch dann auch ein schnellerer eintretender Defekt.
      Weiterhin wird durch Vereisung, die in etwa so entsteht wie Doctor Doom es beschrieben hat, der Auftrieb geschwächt da sich das Profil des Propellers (Tragflügelähnlich) geometrisch verändert. Um den Verlust des Auftriebes auszugleichen muss dann die Drehzahl der Motoren erhöht werden. In gewisser Weise bestimmt machbar aber irgendwann sind die Reserven aufgebraucht und es kann zu einem unkontrollierten Flugverhalten oder sogar zum Absturz kommen. Man muss nämlich Bedenken, dass solche Vereisungen dann an allen vier Propellern bzw. an allen acht Flügeln auftreten.

      Dieses ist auch in der Luftfahrt ein großes Thema. Linienflugzeuge werden, sofern passende Bedingungen herrschen, vor dem Start mit unterschiedlichen Methoden enteist. Hobbypiloten die eine kleinere Maschine fliegen machen dieses in der Regel nicht. Die Wetterbedingungen können dann schnell zu einem nicht erkennbaren Risiko führen.

      Grüße

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Lorch83 ()

    • Für die Motorlager ist Unwucht natürlich absoluter Mist, das stimmt. Deswegen sag ich ja, ich werde sowas auf keinen Fall nachmachen.

      Mit einem Sportflugzeug bzw. Flugzeug allgemein, was keine Anti-Icing-Anlage hat, darf man in solchem Wetter nicht fliegen. Das kann sonst innerhalb weniger Minuten dazu führen, daß die Maschine mit den veränderten Profilen und dem Gewicht des Eisansatzes nicht mehr flugfähig ist. Dann endet man als Erdnagel.
    • Für mich ist jedenfalls eines klar:
      Entweder bei deutlich (mindestens 7°) über Null fliegen wenn die Luft sehr feucht ist, oder bei mindestens -2°, damit sich kein Kondenswasser mehr sammeln kann. Ansonsten möglichst schnell ÜBER den Bereich mit feuchter Luft steigen, sprich raus aus dem Dunst, Nebel, der im Talkessel hängt.
    • ... sehe ich im Prinzip genauso. Da ich aber gerade in meine erste Wintersaison rein fliege, bin ich noch etwas vorsichtiger und werde bei feuchter Luft den Kopter im Hangar lassen. :D

      Danke an der Stelle bei Kopter3223 für die Fotos die mir als Anfänger das Thema auch visuell näher gebracht haben. :thumbup:


    • Kann man auch mit einer Mini 2 schaffen :rolleyes: - das Flugverhalten wurde dann sehr schnell sehr schwammig, die Mini 2 hat aber auf Steuerbefehle reagiert und ich bin zügig gelandet.
      Ich war auch nicht hoch / weit in der Luft - vielleicht 50 Meter entfernt / 15 Meter hoch. Nebel und knapp Minus 6 Grad und ca. 5 Minuten Flug waren dann doch wohl des Guten zu viel....
      Achja - der Gimbal wollte dann irgendwann auch nicht mehr - der war wohl auch festgefroren.

      Wird schon manchmal seinen Sinn haben was in den Bedienungsanleitungen auch zu den Betriebstemperaturen steht :whistling:

      Schönen 3. Advent zusammen,

      Greetz,
      Aike