Mein Dji Phantom II FPV "komplett Set" und erste Erfahrungen

    ACHTUNG: Mit der neuen EU Drohnenverordnung muß sich jeder Drohnen-Betreiber beim Luftfahrtbundesamt registrieren und seine Drohne mit der e-ID kennzeichnen! Ein passendes Kennzeichen bekommst Du hier im Shop. Außerdem benötigst Du eine Drohnen-Versicherung. Hier geht es zu unserem Drohnen-Versicherungsvergleich. Informationen zum neuen EU Drohnenführerschein gibt es hier.

    • Mein Dji Phantom II FPV "komplett Set" und erste Erfahrungen

      Hallo zusammen

      Ich möchte dann auch mal gerne mein "FPV komplett Set" vorstellen und berichten welche Erfahrungen ich schon damit gemacht habe. Wie so viele hatte ich um die Feiertage herum Urlaub und habe diesen genutzt mich mal wieder selbst zu beschenken. Im Rausch des Onlinekaufs habe ich folgende Sachen bestellt:
      • Dji Phantom II mit Dji Zenmuse H3 2D Gimbal
      • Video Sender / Empfänger von ImmersionRC
      • SpiroNet Antennen von ImmersionRC
      • Zeiss Cinemizer OLED Videobrille
      • Zeiss Cinemizer OLED EyeShield
      • GoPro Hero 3+ Black Edition
      • Transportkoffer mit Schaumstoff
      • Molex Stecker
      • "Klick It" Klebestreifen

      Kommen wir nun zu den Fotos und fangen einfach mal rückwärts beim Koffer an ;)





      Der Koffer hat vier Verschlüsse und ist angeblich maximal vier Meter Wasserdicht. Zusätzlich hat er ein "Ventil" zum Druckausgleich falls man mal eine Flugreise mit dem Koffer unternehmen möchte. Das "Ventil" besteht aus einer herausdrehbaren Rendelschraube. Naja. Erfüllt wohl seinen Zweck. Zusätzlich ist der Koffer mit zwei Möglichkeiten ausgestattet ihn mit einem Schloss zu sichern. Natürlich könnte man den Kunststoff in Sekunden aufsägen. Aber hey.

      Mitgeliefert wurden insgesamt vier Schichten Schaumstoff. Die erste kann man im Deckel sehen. Es wurde empfohlen diese raus zu nehmen damit die Propeller der Phantom nicht beim schließen verbogen werden. Ich habe mich allerdings dazu entschlossen die Propeller zum Transport zu demontieren. So kann ich den Schaumstoff im Deckel belassen und alles im Koffer wird beim schließen schön fest an gepresst ohne Schaden zu nehmen. Im unteren Teil des Koffers befanden sich drei weitere "Schaumstoffplatten". Eine davon war bereits mit herausnehmbaren Würfeln "vor geschnitten". Mit dieser Schicht habe ich auch angefangen. Die vor geschnittenen Würfel waren sehr praktisch, gefielen mir aber optisch nicht. Darum ist diese nun bei mir die unterste Schicht.

      An der zweiten Schicht hab ich ne ganze weile geschnitten, bis alles passte. Ich will mir allerdings noch ein Fach für 4xAA Batterien und ein Fach für einen zweiten Flugakku machen. Geschnitten habe ich den Schaumstoff mit einem "Skalpell" und einer Aluminiumfußleiste :D ich brauchte was gerades das der Klinge widerstehen konnte. Auf der Fußleiste stehen jetzt überall Maße und Markierungen drauf :P

      Da ich mit dem "Skalpell" zwar sehr sauber, aber nicht in voller Tiefe schneiden konnte, habe ich die Schnitte mit einem Küchenmesser nach geschnitten. Wie man sieht, habe ich alle Kabel die man so braucht unter der Cinemizer platziert. Ich hätte sicher noch platzsparender arbeiten können. Allerdings dachte ich zu dem Zeitpunkt nicht daran, dass ich vielleicht noch mehr Teile im Koffer unterbringen möchte. Trotzdem bin ich zufrieden. Der Koffer ist sehr stabil und im geschlossenen Zustand, kann ich ihn schütteln und drehen wie ich will. Da wackelt nix und alles bleibt sicher an seinem Platz.

      Ach ja. Vielleicht interessieren sich einige noch für die Maße des Koffers:

      Innenmaße: LxBxH: ca. 500x355x200 mm
      Außenmaße: LxBxH: ca. 560x420x210 mm
      Gewicht: ca. 4,9 kg

      Jetzt komme ich zu den Steckern und meinen ersten Erfahrungen. Wie ihr vielleicht wisst, ist die Phantom II praktischer weise bereits für FPV Flüge, b.z.w. das Anbringen eines Videosenders vorbereitet. Aus der Drohne ragen einige Zentimeter "Kabelstrang" (4 Polig) heraus, die durchgehend isoliert und ohne Stecker enden. Bei meinem Videosender sah es ähnlich aus. Mehr Kabel, aber wieder keine Stecker. Das heißt... die Kabel zur Stromversorgung hatten einen Stecker, aber den musste ich abschneiden um die Kabel mit denen der Drohne verbinden zu können. Davon habe ich leider keine Fotos gemacht. Mittlerweile sieht das ganze bei mir aber so aus:



      Wie man sehen kann habe ich Molexstecker mit fünf Steckplätzen benutzt. Einfach weil ich es nicht besser wusste und diese so bestellen konnte. Ich musste die Kabel selber abisolieren, jedes einzelne mit einem kleinen "Metallschuh" versehen und dann in den eigentlichen Stecker einsetzen. Nach eingehender Studie der als *.pdf erhältlichen Bedienungsanleitung der Phantom II und der Beschriftung des Videosenders, habe ich mich für eine Kabelbelegung entschieden die mir Sinnvoll erschien, habe diese umgesetzt, die Stecker verbunden und den Copter eingeschaltet... und es passierte:

      Gar nichts. Angeblich hat der Videosender eine LED die seine Funktionsbereitschaft mit einem fröhlichen, roten, Leuchten signalisiert. Aber nichts! Warum nicht? Ich sah mir meine Konstruktion genau an und stellte schnell fest, dass ich die Kabel zwar jeweils in der richtigen Reihenfolge in den Kunststoffstecker eingesetzt hatte, allerdings habe ich einmal links angefangen und ein mal rechts. Dadurch das meine Stecker ja fünf statt der benötigten vier Steckplätze hatten, war nun einmal links ein Steckplatz unbelegt und ein mal rechts.

      Froh darüber das es nur ein so einfacher Fehler war, den ich so schnell finden konnte, griff ich zur Zange um die Kabel in dem einen Stecker, jeweils um einen Platz zu versetzten.... Und hier das Ergebnis:



      Aufmerksame Beobachter erkennen gleich das der lustige Willi unten links unter dem Stecker es gar nicht witzig fand, dass ich zwei Kabel mit der Zange gebrückt habe. Und das ganze OHNE vorher den Copter wieder aus zu schalten. Er entschloss also kurzer Hand sich mit einem brutzelden Geräusch in einem tiefschwarzen Krater von der MC Platine der Phantom II zu tilgen. Von außen ließ nicht nur das Geräusch nichts gutes ahnen. Auch der Geruch defekter Elektronik und ein kleiner, schwarzer Rauchfleck auf dem ansonsten so weißen Gehäuse, deuteten an das da etwas im Argen war.

      Bevor ich meine Drohne dann das erste mal von innen bewundern durfte, vollendete ich meine Arbeit voller Hoffnung das es vielleicht nicht so schlimm gewesen wäre. Immerhin war es ja nur ein kurzer Kontakt und laut Anleitung nur 5V auf dem Kabel ... jaja wenn man von Elektronik keine Ahnung hat :D Das Ende vom Lied war: Der Videosender ging nicht an. Die Drohne funktionierte erstaunlicher Weise weiterhin vollständig und fehlerfrei. Lediglich die Stromversorgung für den Videosender war in die ewigen Coptergründe eingegangen.

      Aber hey. Ein paar Tage meines Urlaubs waren ja keine Feiertage und kein Wochenende. Also bestellte ich bei droneparts.de das einzige Ersatzteil das ungefähr das sein konnte was bei mir kaputt war. Alles andere konnte ich ausschließen und aus so vielen Platinen besteht die Phantom II ja nicht. Trotzdem war nicht sicher ob ich das richtige Teil bekommen würde. Die Beschreibung war "MC Platine" und das Foto zeigte einen weißen Karton ohne Aufschrift. (Wer ein Foto vom Karton will, kann sich gerne an mich wenden :-P) Das Teil ist in besagtem Shop mittlerweile nicht mehr gelistet. Ich hab wohl das einzige gekauft das da war :D

      Hier nochmal das Defekte MC Board als ganzes. Von dem anderen sowie dem Einbau, hab ich leider keine Fotos. Da hatte ich andere Sorgen.



      Zum Tausch der Platine kann ich folgendes sagen. Den Copter zu öffnen ist recht leicht. Die Lötarbeiten wollte ich allerdings meinem, damit viel erfahreneren Bruder überlassen. Auch wenn eigentlich nur zehn ca 3mm dicke Kabel verlötet werden mussten. Die Ersatzplatine war an den Stellen wo die Kabel hin mussten, bereits mit Lötzinn versehen. Als erstes haben wir uns also die Positionen der ganzen Kabel abfotografiert, damit am Ende auch alles wieder da steckt wo es hin gehört. Schwieriger als gedacht war es, die Kabel vom Board ab zu ziehen. Einen Stecker auf dem Board mussten wir aufbrechen um das Kabel heraus zu bekommen. Aber das Board war ja eh defekt.

      Der Naza V2 ist mit doppelseitigem Klebeband auf dem Board befestigt und ließ sich recht einfach durch ziehen und Zuhilfenahme eines kleinen Schlitzschraubendrehers lösen. Positioniert war der Naza V2 übrigens auf der weißen Fläche auf dem MC Board, auf die er exakt drauf passt. So haben wir ihn dann auch wieder auf exakt diese Fläche auf dem neuen Board befestigt. Abermals mit doppelseitigem Klebeband. Als dann alles verlötet und zusammengesteckt war, kam der große Moment.

      Viele Augen kontrollieren nochmal ob alles richtig gemacht wurde und ok ist. Dann schob ich den Akku ein und schaltete die noch offene Drohne ein. Aber nichts passierte. Die Drohne reagierte nicht auf Steuerbefehle. Ich zückte meinen Laptop und verband unseren Patienten via USB mit meinem Lappi. Startete die DJI Software und bekam eine Meldung das ich keinen Originalakku verwenden würde. Kurzerhand testeten wir meinen Akku in der Phantom II eines anwesenden Freundes (Seinen Akku in meiner Drohne zu testen war uns zu riskant) und stellten fest das mit dem Akku alles ok war.

      Eine kurze Suche im Internet ergab dann, was getan werden musste. Das neue MC Board hatte noch die alte Firmware und ist so nicht kompatibel mit dem Rest der Drohne, der bereits die neue Firmware drauf hatte. Nachdem ich dann ein Firmwareupdate für das neu eingebaute MC Board gemacht hatte, funktionierte alles tadellos.

      Damit mir die Kabel nicht nochmal aneinander kommen, habe ich wie man auf den Fotos oben sehen kann, die Kabel mit Heißkleber verklebt und so zusätzlich am Stecker gesichert. Bin schon gespannt ob ich keine Probleme bekomme wenn ich jetzt ein OSD nachrüste. Da brauche ich dann bestimmt einen 4x Stecker. Aber man lernt ja nie aus.

      Nachdem ich jetzt so viel geschrieben habe, kann ich noch auf meinen ersten FPV Flug eingehen. Als Videobrille benutze ich, wie schon oben aufgeführt eine Zeiss Cinemizer OLED, auf die ich gerne nochmal näher eingehen kann. Allerdings findet man gute Testvideos auf Youtube und die technischen Daten sind ja auch schnell ausgemacht. Ich habe mich für die Cinemizer aus folgenden Gründen entschieden:

      Im Vergleich zu den Fatshark Brillen (andere Konkurrenz konnte ich nicht finden) hat die Cinemizer eine höhere Auflösung. Außerdem benutzt sie OLED Displays, was vor allem den Vorteil hat das man natürliche Farben erhält und Schwarz auch auch Schwarz ist und nicht Grau. Ein weiterer Vorteil liegt für mich darin das die Dioptrie für jedes Auge einzeln eingestellt werden kann. Will man das bei einer Fatshark machen, muss man extra "Gläser" kaufen. Und die gibt es, so weit ich das sehen konnte, noch nicht mal für jede Dioptrie. Ich habe zwar selbst keine Brille, möchte aber auch andere in den Genuss des Immersionflugs kommen lassen. Und da sind eben auch Personen mit Brille bei, für die ich nicht alle möglichen Einsätze kaufen möchte. Des weiteren befindet sich weder der Akku noch der Empfänger in der Cinemizerbrille selbst, was sie schön leicht macht. Ich habe und hatte zwar selbst nie eine Fatshark. Habe aber davon gelesen das sie mit Empfänger und Akku doch etwas schwerer ist und dadurch das sie keine Bügel hat, recht fest an das Gesicht "gepresst" werden muss, damit sie hält.

      Die Cinemizer kann ich aufsetzen wie eine Sonnenbrille. (mit Kabel dran) Sie ist bequem. Das Bild ist sehr gut. Das Eyeshield (das man zusätzlich kaufen muss) schirmt meiner Einschätzung nach 98% des Außenlichts ab. Da stört gar nichts mehr. Alle Kabel die ich zum Verbinden der Cinemizer mit dem ImmersionRC Empfänger brauchte, waren bereits bei der Brille bei. Zusätzlich kann ich sie auch an HDMI anschließen und so mit einer Playstation oder einem Blurayplayer benutzen. Man erhält ungefähr den Eindruck eines 46" Bildes aus zwei Metern Distanz.

      Hier noch ein Unspektakuläres Foto der Cinemizer. Wie gesagt, kann ich gerne nochmal näher auf sie eingehen. Am besten wenn ihr spezielle Fragen habt.



      Meinen ersten FPV Flug habe ich dann in einer Reithalle machen können. Vorteil: Man ist weder von Wetter noch von Tageslicht abhängig. Nachteil: Selbst die größte Halle ist irgendwann zu Ende. Und so kam es das ich, getäuscht vom maximalen Weitwinkel der Hero 3+ und mein Spotter verunsichert von der großen Distanz zur Drohne, die Entfernung der Wand zur Drohne und meinen Bremsweg nach einem Vollgasflug (Laut Anleitung bis zu 53km/h schnell und nicht empfohlen) falsch einschätzten. Was in einer Kollision mit der Hallenwand, einem gebrochenem Propeller und einem, samt Leiterbahn von der Platine des Senders gebrochenem Anschluss für die Antenne, endete. (Ach das meinen die in der Anleitung mit "nicht empfohlen" ;-P)



      Auf den Fotos oben sieht man den gebrochenen Propeller, dessen Gegenstück unauffindbar in der Halle verschwunden ist. Sowie den, in einer genialen Lötaktion durch meinen Bruder reparierten Sender, den ich mittlerweile zusätzlich mit Heißkleber (kann ja nicht schaden) stabilisiert habe. Faszinierend das man etwas das samt Leiterbahn von einer Platine reißt, trotzdem wieder funktionstüchtig anlöten kann. Außerdem sieht man auf dem Foto wie ich den Sender mit oben erwähntem "Klick It" Klebeband unter der Drohne befestigt habe. Das Band ist einfach nur genial. Eins hat nen Roten streifen, eins ist komplett weiß. Weiß auf weiß hält ganz gut und lässt sich sehr oft lösen und neu befestigen. Weiß auf Rot hält besser, aber auch nicht mehr so oft. Und rot auf rot ist angeblich unlösbar. So fest wie weiß auf rot hält ... glaub ich denen das.

      Als letztes zeige ich denen die jetzt noch mitlesen, noch wie ich meinen Videoempfänger mit Strom versorge, nachdem er meine anfänglich benutzte 9V Blockbatterie zum Frühstück verputzt hat.



      Jetzt hoffe ich ihr hattet Spaß beim Lesen und konntet aus meinen Fehlern lernen. Wenn jetzt noch Fragen sind, scheut euch nicht sie zu stellen. Ich werde versuchen so gut es geht zu antworten oder noch mehr Fotos zu machen.
      Dji Phantom II, Zenmuse H3 2D Gimbal, GoPro Hero 3+ Black Edition, ImmersionRC Video Sender/Empfänger, ImmersionRC SpiroNet Antennen, Zeiss Cinemizer OLED + EyeShield

      Dieser Beitrag wurde bereits 9 mal editiert, zuletzt von Daniel ()

    • Hallo Daniel,

      vielen Dank für Deine ausführlichen Erfahrungen. Ich habe gerade ebenfalls das Problem mit der durchgeschmorten Platine. Hatte gestern beim Einbau der FPV-Einheit anscheinend ein Kabel verwechselt und schon stieg wie bei der Pabstwahl schwarzer Rauch auf. Ich bin jetzt am überlegen auch das Ersatzboard auszutauschen, hab aber gestern was von einem FPV-Hub gelesen und versuche gerade herauszufinden, ob ich damit die verschmorte Stelle auf der Platine umgehen kann.

      Ansonsten freue ich mich schon auf den Platinenwechsel und hoffe, dass ich beim nächsten Versuch alle Kabel richtig anschließe. Wie hast du denn die Kabel angeschlossen? Auf dem Foto sieht es so aus, als wäre bei Deinem Sender das Videokabel ganz links/rechts.

      Viele Grüße,
      Matze
    • Hi Matze

      Ich merke schon das dieses Problem mittlerweile immer öfter auftritt. Anscheinend nur mit vertauschten Kabeln. Ich kenne natürlich nicht die Belegung anderer Videosender, aber ich kann ja mal nen Artikel mit meiner Belegung machen. Vielleicht finde ich dazu fix ein paar schöne Fotos. Mein Sender Klebt ja jetzt recht fest unter meinem Copter :D

      P.S.: Freut mich wenn dir mein Beitrag gefällt :) Benutzt du deine Copter auch beruflich?
      Dji Phantom II, Zenmuse H3 2D Gimbal, GoPro Hero 3+ Black Edition, ImmersionRC Video Sender/Empfänger, ImmersionRC SpiroNet Antennen, Zeiss Cinemizer OLED + EyeShield