Drohne lenkt sich selber in einen Baum, war nicht zu stoppen

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    • Drohne lenkt sich selber in einen Baum, war nicht zu stoppen

      Servus zusammen,
      ich habe mir gestern fürs Geschäft eine Mavic 2 pro geholt um unsere Sonnensegel von oben abzufilmen...und habe sie bereits geschrottet, bzw, sie zog es vor sich selber zu umzubringen.
      Ich war rund 20 Minuten geflogen habe einige Filmtests gemacht etc. alles ziemlich einfach und dann in direkter Nähe vom Startplatz ca 2-3 m entfernt und in ca 1,5 m Höhe stehend, wollte ich die automatische Landung probieren, das heißt schauen wie die Drohne von alleine agiert.
      Jo das tat sie dann auch umgehend nach nochmaliger Bildschirmbestätigung, dass sie automatisch landen sollte.

      Ohne Möglichkeit eines schnellen Eingriffs, zog sie senkrecht hoch während ich mit Joysticks (versuch normaler Landung) und wilden Versuchen auf dem Touchscreen eine Stoppfunktion zu finden. In etwa 8 m Höhe flog suie dann schön in einen Ast , stellte sich aus und knallte ungebremst von da aus auf den Boden.
      Fazit:
      - 2 Rotoren platt
      - Frontabdeckung hat einen Riss
      - rechter Frontsensor blind, was sich danach im test auch bestätigte, da der sensor eine Disfunktion auf den Bildschirm meldete.
      - Kameraglas gebrochen
      - und voraussichtlich auch ein wenig verzogenes Gehäuse, da beim direkt Batteriewechsel und Rotorenwechsel, zur Überprtüfung, was noch funktioniert, die Baterie etwas hakte...
      habe sie danach dann kurz für 10 Sekunden mal gestartet und geflogen, schien aber irgendwie nicht wie vorher auf die Steuerung zu reagieren, weswegen ich das abbrach.

      was tun und vor allem: ich habe mir die Gebrauchsanweisung heruntergeladen und aufmerksam gelesen, habe da nichts entnehmen können das ich da einen Fehler gemacht habe.
      Es, war hell, ich war nah am Startplatz, die Sensoren waren aktiviert. Eigentlich hätte die Drohne nur die 3 m zu Startplatz fliegen müssen.

      Nun denn, bin etwas ratlos. Freue mich über Tipss und Rat
      Beste Grüße ZEBRA
    • Ich tippe eher da Du...

      Zebra schrieb:

      rund 20 Minuten geflogen

      ...bist, dass der Kopter Low-Voltage-RTH automatisch eingeleitet hat, auf die RTH Höhe stieg, und dann Richtung Baum steuerte...


      Zebra schrieb:

      ich habe mir die Gebrauchsanweisung heruntergeladen und aufmerksam gelesen

      Da würde ich dringend empfehlen das *vor* den ersten Flügen zu machen...
      Und falls man eher der Lesemuffel ist, *vorher* zumindest die einschlägigen Erste-Schritte-Clips schauen...

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Lutz G ()

    • Tut mir Leid für Deinen Schaden.


      Bei 2-3 m vom Startplatz, dann sollte der Kopter eigentlich sofort landen wollen.
      Hast Du RTH auf den Controller referenziert und warst evt. mehr als 20 m entfernt? Dann steigt das gute Stück erst auf die vorgegebene RTH hoehe und fliegt zum Landeplatz.
      Auf die Sensoren würde ich mich bei blattlosem Astwerk nicht verlassen.

      Ich hatte ein ähnliches "Aha" Erlebniss und mich dann erst mit dem RTH Thema intensiver befasst.
      Der Ratschlag das alles erst mal ausgiebig auf freiem Feld auszuprobieren hilft Dir jetzt leider aber auch nicht weiter.
    • B69 schrieb:

      RTH wg. Batterie wäre, bei aller Vorsicht die man bei derart Ferndiagnosen haben muss, auch mein Tipp.

      Ja hört sich zumindest nach diesem Klassiker an. Klassiker deshalb (und das soll jetzt durchaus den Ärger des Threaderstellers etwas mildern), weil das schon sehr vielen passiert ist, bzw diese
      Automatismen ihre Tücken haben.
      Eigentlich seit den Phantom-2-Zeiten regelmäßig. Der Pilot GPS-Schubser will den Kopter landen, setzt gerade dazu an, plötzlich schnellt der Quirl der Lüfte hoch, und kracht gegen das nächste Haus. Hintergrund - auch hier war der Akku fast leer, und in dem Fall war halt ein Gebäude zwischen dem Kopter und dem Weg zum Homepoint ;) Computer sind doof? Genau - und das nie vergessen ;-> Beruht auf einer wahren Begebenheit (im äh Nachbarforum gelesen)

      Daaamals™ ein P1 blinkte nur freundlich rot wenn er nicht mehr konnte, und man musste ihn dann halt schnell landen. So wie sich das (nicht nur) der Newbie (zurecht) so vorstellt. Hat den Vorteil, dass da einem kein "Sicherheitsautomatismus" reinfuschen kann, der ggf den Kopter schrottet. Und ja, wenn man alles richtig macht, passiert auch mit aktuellen Koptern nix... Aber so ein Pilot Override hat eben so seine Tücken - auch Dark-Star-Syndrom genannt *g* - und gehört IMO aus der DJI Software rausgeschmissen. Umgekehrt sollte es sein - der Kopter fragt ob er RTH einleiten soll (hättest Du nicht gemacht) und wenn kein JA kommt, macht er es nicht.
      In Deinem Fall kam wahrscheinlich eine kurze Meldung (die man *sehr* leicht übersehen kann), dass wenn Du es nicht in den nächsten Sekunden abbrichst RTH eingeleitet wird...

      Zebra schrieb:

      wollte ich die automatische Landung probieren, das heißt schauen wie die Drohne von alleine agiert.
      Jo das tat sie dann auch umgehend nach nochmaliger Bildschirmbestätigung, dass sie automatisch landen sollte.

      Vielleicht war das auch o.g. Meldung, die sich allerdings nicht auf die sofortige Landung wie geplant/gedacht bezog, sondern auf die Einleitung von RTH...

      Dieser Beitrag wurde bereits 11 mal editiert, zuletzt von Lutz G ()

    • nero110 schrieb:

      Bei 2-3 m vom Startplatz, dann sollte der Kopter eigentlich sofort landen wollen.
      Hast Du RTH auf den Controller referenziert und warst evt. mehr als 20 m entfernt? Dann steigt das gute Stück erst auf die vorgegebene RTH hoehe und fliegt zum Landeplatz.
      Auf die Sensoren würde ich mich bei blattlosem Astwerk nicht verlassen.
      Nö, macht er nicht. Ist mir exakt so gegangen und als das Ding Richtung Baum und durch die Äste schoss, ich nicht direkt eingreifen konnte, erinnerte ich mich an die selber festgelegte Höhe von 35 m für die RTH Funktion. War mein erster Flug und zum Glück ohne Schäden. Die Äste haben die Sensoren auch nicht wirklich interessiert.
    • Es ist sicher ärgerlich, wenn so etwas direkt beim ersten Flug passiert. Eine Auswertung der Flugdaten dürfte hier erst wirklich Aufschluß bringen.
      Vielleicht sollte der TE mal einen Account bei Airdata anlegen und dann die Flugdaten über den DJI-Account synchronisieren (und für die notwendigen Infos kostet der auch nichts). Unter dem Punkt "Notifications" finden sich wichtige Hinweise, was dort passiert ist.

      Die Frage ist nämlich beispielsweise, ob (und wann !) der Startpunkt aufgezeichnet wurde, das sieht als Eintrag so oder ähnlich aus:

      F00m 06s0.1 m0 mTipStartpunkt aufgezeichnet. RTH-Flughöhe: 100M.



      Gerade bei Erststarts dauert es doch etwas zum GPS-Fix; starten kann man aber schon vorher.
      Das würde beispielsweise erklären, warum der Vorgel trotz direkter physischer Nähe zu Startpunkt zunächst auf RTH-Höhe gestiegen ist.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von ramsesp ()

    • meine Vermutung: Drohne eingeschaltet, GPS aktiviert, Drohne merkt sich Standort, dann mit der Drohne in der Hand umhergelaufen und von einem anderen Ort gestartet. Wenn man in diesem " Modus" RTH betätigt, dann fliegt sie zu dem Punkt, wo sie eingeschaltet wurde. Schlecht, wenn ein Baum im Weg ist. So macht das meine Mantis Q und wenn ich sie in 1-2 m Höhe habe, dann steigt sie bei RTH auch nicht zwangsläufig auf den eingestellten Höhenwert von RTH. Ganz wichtig: Man sollte Abbrüche von Flugmanövern üben (auch RTH).
      Gruß Hans
    • Analyst schrieb:

      meine Vermutung: Drohne eingeschaltet, GPS aktiviert, Drohne merkt sich Standort, dann mit der Drohne in der Hand umhergelaufen und von einem anderen Ort gestartet. Wenn man in diesem " Modus" RTH betätigt, dann fliegt sie zu dem Punkt, wo sie eingeschaltet wurde.
      .....wenn man den Logs glauben darf, "merkt" sich die Mavic2 einen Standort exakt in jenem Moment, in dem sie abhebt.
    • Hi zusammen,
      erstmal vielen vielen Dank für Eure ganzen Antworten und Interesse.
      Vorab ich habe das Ding gestern direkt zum Händler gebracht und es wurde mit ausführlicher Vorgangsbeschreibung jetzt zu DJI zum Auslesen der Vorgänge gesendet. Und ich hoffe auf eine faire

      Noch Ergänzungen: Das System hatte ca. max 20 Sekunden vorher erst Ihre erste Warnung für niedrigen Akkustand mit Fehlerbericht angezeigt. Ich habe sofort reagiert und wollte das System eigentlich zum Startplatz zurück fliegen und dort manuell landen, erst am Startplatz kam mir die idiotische Idee mit " Du könntest ja mal RTF testen , wie genau das den Startort findet".
      Es war also eigentlich max 5 m bis zum Startplatz und die Flughöhe der Drohne war unter Augenhöhe . Ich stand max 2 m entfernt.

      Was dann jedoch passierte war wohl wie mehrfach geschrieben tatsächlich eine Art Notlandemodus, bei dem die Drohne automatisch senkrecht auf ~ 20 bis 30 m Höhe steigt. (Aber weder in Bezug auf die Nähe zum Startplatz, noch auf die Höhe, noch auf den Ladestatus (gerade erst erster Warnhinweis) , gab es meiner Einschätzung nach einen gegebenen Anlass dazu.

      Da die Steiggeschwindigkeit einigermaßen übersichtlich, - vielleicht 0,5 bis max- 1 m /sec - war, blieb ich ja auch erst mal ziemlich ruhig und hatte im ersten Moment überhaupt keine Bedenken. Habe dann halt versucht per Hand wieder die Steuerung zu übernehmen. Aber keiner der Steuerbefehle über die Sticks zeigte eine Reaktion. Sie stieg einfach kerzengrade unbeirrt weiter hoch. Auf halber Strecke vielleicht 5 m hoch und noch 3 -2 m vor den Ästen dachte ich dann, dass jetzt so langsam die Sensorik reagieren sollte, aber auch da passierte nichts. Erst dann kam so langsam ein erstes Notgefühl auf und ich habe in den verbleibenden Sekunden wirklich alles gleichzietig versucht, jeden Kopf bedient, alle Richtung der Sticks ausprobiert und wie ein "Wilder" auf dem Touch rumgetippt, nur um irgendeine Verbindung/Reaktion eines manuellen Steuerbefehls noch auszulösen, denn alles erschien mir besser als das was ich da kommen sah. Ob ich dabei auch den "Pausenknopf" gedrückt habe, kann ich nicht sagen, ging alles zu schnell aber: wenn man plötzlich und überraschend in einer Notsituation mit sofort notwendigem Eingriff ist, dann handelt man intuitiv reaktiv und da versucht man automatisch über die Stocks zu agieren und da gehörte die gezielte Betätigung des Pausenknopfes noch nicht in mein primäres Intuitionsprogramm.... und für secundäre logische Überlegung war dann keine Zeit mehr.

      Zwischenfazit ist auf jeden Fall für mich...:
      1. Vorsichtig bei Bäumen ohne Laub, auch wenn die Äste dick genug und das Geäst dicht genug scheint! Und da sollte angesichts des Schadens und der Gefahr ( Ich musste dem abstürzenden Gerät ja letztlich auch ausweichen, weil fast darunter stand) DJI einen klaren Warnhinweis an prädestinierter Stelle geben.
      2. nie unter Bäumen oder anderen Hindernissen starten, seine sie auch noch so hoch / weit entfernt.

      Bin jetzt gespannt was beim Auslesen bei DJI herauskommt, habe mir gestern beim Händler direkt eine Neue mitgenommen und werde sie wohl erst mal nur manuell fliegen....



      Beste Grüße
      ZEBRA