Qualität Video im Einzelbild | Bitrate??

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  • Qualität Video im Einzelbild | Bitrate??

    Hallo Leute,

    ich habe mal eine Frage, die mir nicht ganz klar ist und versuche mal das ganze so genau wie möglich zu beschreiben.

    Mir ist folgendes aufgefallen: Wenn ich Einzelbilder aus einem Video ziehe, dann sind die immer in einer recht schlechten Qualität. Auch wenn ich die Videos (in 100%) in Adobe Premiere anschaue. Das betrifft nicht nur die Mavic 2 Pro, sondern auch schon die Mavic 1.

    Ich beschreibe nun mal was ich gemacht habe.

    Video in (4K/30) H.265 - Farbmodus normal (+1; +0, +0)

    Mir ist klar, dass das Bild später "nur" eine Auflösung von 4k, also circa 8MP hat, aber dennoch ist es bei 100% Ansicht nicht annähernd so gut wie ein Foto.

    Und hier würde ich gerne wissen wieso das so ist.

    Die Mavic 2 kann ja mit 100/MBit schreiben. Das entspricht 12,5MB/s. Angenommen ich mache ein Video mit 30fps, so hätte jeder Frame maximal 0,416 MB, richtig?

    Frage: Wenn ich mit 25fps aufnehme, hat dann jeder Frame an sich eine bessere Qualität? Also 12,5 / 25 = 0,5 MB

    Auch bei einem Hyperlapse, bei welchem Einzelbilder aufgenommen werden und diese später zum Video von der Drohen zusammen geführt werden, da ist die Qualität im Video später nicht so gut. (Einzelbild aus Video)
    Wenn ich im Nachhinein ein Foto auf 4K herunter rechne, sieht es um längen besser aus.

    Wie kommt das? Gerade beim Hyperlapse hat die Drohne doch genug Zeit "einfach" die Bilder hintereinander zu setzen.

    Oder verstehe ich hier grundlegend etwas nicht?

    Liebe Grüße
  • Du beantwortest Dir die Frage ja eigentlich schon zu Hälfte selbst.

    Knapp 400 KB im Vergleich zu knapp 40 MB bei RAW-Aufnahmen ist eine 100-fach stärkere Kompression (brutto, also auflösungsunabhängig). Ausserdem wird Video hier im Long GOP Verfahren komprimiert, d.h. nicht jeder einzelne Frame hat alle Informationen an Details gespeichert, sondern sie werden mehr oder weniger berechnet.

    Dazu kommt, dass Fotos bei der Mavic 2 (und allen anderen Kameras) bereits in einem anderen Sensor-Modus "gelesen" werden, nicht nur in höherer Auflösung, sondern auch mit wesentlich mehr Dynamikinformation in allen Kanälen, und auch höherer Bittiefe. Selbst wenn sie dann von der Kamera schon intern in JPG komprimiert werden, ist die Qualität allein deshalb um ein Vielfaches höher.

    Einzelbilder aus Videos in Fotoqualität kann man erst mit Kameras erhalten, die Video auch in RAW aufzeichnen, und auch dann kommt es auf den RAW-Codec an, und auf dessen Einstellung bei der Aufnahme.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von skyscope ()

  • Hallo Skyscope,

    danke für die schnelle Antwort.

    Eine Frage habe ich aber noch vergessen zu stellen.

    Oftmals lese ich, dass für die Mavic 2 oder GoPro 7 eine Speicherkarte mit V60 oder V90 empfohlen wird. Aber das ist doch kmplett übertrieben, da eine Speicherkarte mit V30 ja 30MB/s schafft,... und die Mavic 2 Pro ja maximal 100/MBit, also 12,5MB/s schreibt.

    Also reicht eine V30 locker aus?
  • V30 reicht, nur darunter sollte es nicht sein. Deshalb nicht "V30 reicht locker", denn alles unter V30 (oder bei alten Karten Class 10/U3, was das gleiche ist) reicht eben nicht. V30 reicht, Punkt.

    Darauf achten, von einer seriösen Quelle zu kaufen, es kursieren einige Fake-Karten, wo V30 draufsteht, es aber keine sind.

    Nebenbei: Mit mehr kann die M2 sowieso nichts anfangen, da alle Karten über V30 - also V60, V90, usw. - auf UHS-II aufsetzten, was die M2 zwar benutzen kann, aber nicht deren Mehr an Geschwindigkeit, da ihr der UHS-II Host fehlt.

    Kurzform: Karte also minimal V30, mehr geht aber bringt nix.
  • Es gibt noch einen Grund, warum Bilder aus Videoauszügen nicht so knackig sind. Bei Videos strebt man ein etwas weicheres Profil an (Regel: Shutterspeed rund 2x fps). Das wären bei ein Framerate von 25 eine Belichtungsdauer von 1/50s. Da ist natürlich klar, dass die (gewollte) Unschärfe bei kleinster Bewegung vorhanden ist.
    Ich helfe mir so:
    Videoaufnahme mit z.B. 1/1000s.
    Snapshots machen.
    Video erst bei der Nachbearbeitung weicher machen (je nach Geschmack). Ein Indiz für zu große Scharfe ist z.B. das Flimmern von Grasflächen.
  • Die "Unschärfe" die ich meine, ist keine Bewegungsunschärfe. Zumal ich die Vergleichsvideos auch mit einer auf dem Boden stehende Drohne gemacht habe. Hier ging es mir tatsächlich darum, dass weniger Details im Einzelbild vorhanden sind, als es wären, wenn ich ein Foto auf 4k runter rechnen würde :)



    Aber das was du beschreibst, das macht sich dann bei seitlichen Schwenks bemerkbar. Wenn ich beispielsweise kein ND-Filter drauf habe und dann eine hohe Verschlusszeit habe, dann wirkt das Bild "ruckelig". Wie hilft man im im Nachhinein nach? Wie kann ich das in der Nachbearbeitung am besten weicher machen? Einfach eine Unschärfe darüber legen ist sicherlich nicht der richtige Weg dafür, oder?
  • bluesoldie schrieb:

    Video erst bei der Nachbearbeitung weicher machen (je nach Geschmack)
    Ich denke er meint das...

    Wüsste jetzt auch nicht wie man ein Video mit zu kurzer Verschlusszeit weicher machen kann ?( Hab letzt auch meine Filter daheim vergessen und hatte ne recht kurze Verschlusszeit. Das sieht einfach kacke aus und ich hab es auch mit der Nachbearbeitung nicht besser machen können. Trotz halber Geschwindigkeit (hatte mit 60fps gefilmt). Sieht trotzdem ruckelig aus :/
  • Zu ND-Filtern gibt es genug Threads hier im Forum, such mal ein wenig.

    ChrizzleKJ schrieb:

    Wie hilft man im im Nachhinein nach? Wie kann ich das in der Nachbearbeitung am besten weicher machen? Einfach eine Unschärfe darüber legen ist sicherlich nicht der richtige Weg dafür, oder?

    Im Pro-Bereich (Kinofilm, Werbefilm, etc.) wird inzwischen recht viel mit hoher Verschlusszeit gefilmt, um visuelle Effekte "verbauen" zu können (VFX / 3D). Dabei geht es ja u.a. zunächst eben um "scharfe" EInzelbilder, und Bewegungsunschärfe im Footage ist insofern mehr als hinderlich, sie macht VFX quasi unmöglich. Daher wird mit hohen fps gedreht und zum SChluss wieder Bewegungsunschärfe zugerechnet. Ich benutze dafür beispielsweise revisionfx.com/products/rsmb/

    Auch ansonsten nehme ich am Boden immer mehr mit 50/60 oder auch bis 240 fps auf (bei genug Licht, und wenn die Kamera "vernünftige" Bitraten dafür bietet), einfach um den Spielraum für Slow Motion zu haben. Für die Verwendung mit 24/25 fps, was ja die Regel ist, wird dann eben wieder Bewegungsunschärfe reingerechnet.

    Mit den aktuellen Coptern sind 60 fps allerdings Quatsch, die sind dafür einfach zu schwachbrüstig (Sensorauslesung, Bitraten).

    Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von skyscope ()

  • skyscope schrieb:


    Mit den aktuellen Coptern sind 60 fps allerdings Quatsch, die sind dafür einfach zu schwachbrüstig (Sensorauslesung, Bitraten).
    Das verstehe ich jetzt nicht so richtig. Ich gehe vom Amateurbereich aus, wie wohl die meisten. Ich habe mit den verschiedensten Einstellungen Testvideos gemacht. Das Optimum für meine Ansprüche und das heimische Equipment ist derzeit 2,7K bei 50fps. Das passt zum PC und der Streamingbox, die auch jeweils auf 50fps laufen. Nicht zuletzt kommt damit auch der Videoeditor mit vertretbaren codec Zeiten klar. Für mich ist 24/25/30Hz-Zittern/Unschärfe bei Schwenks wie beim cinema feeling ein nogo.