Tipp: Diskussion: Rehkitz-Rettung via Drohne

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    • Mich würde auch die Erfahrung ohne WB interessieren.

      Ist das nicht sogar gefährlich, wenn man keine Erfahrung hat???

      Das es möglich ist, hatte ich ja schon mal geschrieben.

      Angenommenen ich fliege ohne Erfahrung mit normaler Kamera und sehe nix, obwohl Kitze da sind. Der Bauer denkt alles supi und wirft den Mäher an...

      Das war bisher der Grund, warum ich das ablehne, das man die Bauern in falscher Sicherheit wiegt.

      Ich hab mittlerweile öfter mal zugeschaut und Bilder mit und ohne WB gesehen. Ohne schwer zu erkennen im hohen Gras, mit Kamera absolut eindeutig. Bei mehreren ha dauert das ja auch viel viel länger und wenn morgens um 4 schon gesucht werden muss, sieht man mit der normalen Kamera auch wenig.
    • @Kalle

      Das Problem mit "einen Tag vorher anrufen" ist halt, das wenn ihr das Rehkitz findet und es aus dem Feld bringt, es in der Nacht wieder von der Mutter zurück in dieses Feld gebracht werden kann :( Das passiert aber überwiegend dann, wenn die anderen Felder in näherer Umgebung schon abgemäht sind und nur auf dieser Fläche noch hohes Gras steht.

      @Michael67 Bei entsprechender Grasshöhe findet auch ein Erfahrener Pilot kein Rehkitz ohne WB-Kamera. Und ich habe es schon mehrmals versucht. Selbst wenn man nur 2-3 mtr über der Wiese fliegt, man hat einfach keine Chance bei hohem Grass wo es auch schon 1-2x reingeregnet hat (weshalb die hohen Halme auch umknicken und quer liegen) irgendwas zu finden. Und leider ist auch eine Wärmebildkamera nicht immer eine 100%ige Sicherheit das garantiert kein Rehkitz in der Wiese ist :( Ausser die Drohne hat eine sehr gute Wärmebild-Kamera (Besser als die "alte" Enterprise) und man nimmt sich die Zeit.

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    • Diesmal hat es besser geklappt, denn die Kitzrettung wurde am Samstag für heute früh (5 Uhr) geplant.
      Es waren zwei Wiesen, eine mit 3 und die andere mit 10 ha. Ergebnis: 4 Kitze gefunden und gesichert, ein schon größeres Kitz ist wie einige Rehe in den Wald geflüchtet. Ansonsten machte sich noch ein Hase aus dem Staub. Nach 1,5 Stunden war die Aktion durch.
      Die Begeisterung über die DJI Mavic 2 Enterprise Advanced war bei allen Beteiligten groß.
    • Ich hab am Samstag auch 3 Kitze mit der M2EA gefunden. Auch hier die Erfahrung: die Helfer standen dann 1m daneben und haben sie nur nach genauer Anweisung gesehen (Kleebewuchs).
      Mit welchen Parametern plant ihr eure Flüge mit der M2EA eigentlich (Höhe, 'Streifen'breite, Geschwindigkeit)?
      Ich plane, wenn es die Umgebung erlaubt (habe hier Bundestrasse, Stromtrasse, Bahn und Bundeswasserstrasse im Bereich und muss oft 1:1 mit Allgemeinverfügung fliegen) mit 50m Höhe 25m oder 30m Breite bei 3 m/s oder 10km/h.

      Gruß
      Norbert
    • Rehkitzrettung - eure Erfahrungen (und Förderung?)

      Nachdem sich dieses Jahr die Rehkitz-Such-Saison schon wieder dem Ende nähert, würde mich interessieren, welche Erfahrungen ihr dabei bislang gemacht habt.

      Meine Eigenbau-Drohne ist seit 2017 im Einsatz - zunächst mit einer 384x288 px Wärmebild-Kamera, seit 2018 dann mit 640x480 px. Hier ein Video, das die Drohne und die Leistung der Kamera zeigt:


      Frame ist die Rosewhite "Jordana", FC ist noch ein DJI N3, Übertragung eine Lightbrdige 2, die Software zur Missionsplanung und zur Ansteuerung des 3rd-party Gimbal sind selbstentwickelt. Flugzeit mit einem Akku beträgt 45 Minuten. Der Vorteil einer so langen Flugzeit ist, dass man auch für große Flächen relativ wenig Akkuwechsel braucht und genügend Zeit hat, die Drohne über einer Verdachts-Stelle stehen zu lassen, bis die Helfer vor Ort sind und dann mittels Wärmebild auf den letzten Metern eingewiesen werden können.

      Das läuft dann ungefähr so ab (wobei das damals noch die einfachere WB-Kamera mit 384x288 px war):


      Mit der 640x480 Pixel Kamera mit 25 Hz kann ich nun guten Gewissens Korridore mit 15 Meter Breite fliegen, so dass man mit einem Akku und 45 Minuten Flugzeit schon in dem Zeitfenster zwischen Sonnenaufgang und ca. 07:30 Uhr (danach heizt die Sonne den Boden schon zu sehr auf) eine ordentliche Flächenleistung erreicht. Dieses Wochenende waren es 20 Hektar und 5 Kitze.

      Was mich insbesondere interessieren würde:
      Hat schon jeman Erfahrungen mit der "DJI Mavic 2 Enterprise Advanced" gemacht? Die erschien ja kürzlich - "zufällig" nahezu zeitgleich mit Bekanntgabe eines Förderprogrammes seitens des BLE (Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung) - Glückwunsch zur gelungenen Lobbyarbeit... ;)


      Abgesehen von der - aus meiner Sicht - für diesen Anwendungsfall zu begrenzten Flugzeit finde ich die M2EA durchaus gelungen und mit der Wärmebildkamera mit 640x512 px gibt es nun auch keine Diskussionen mehr über die Auflösung. Die war bei den bislang oft geflogenen Spar-Lösungen (meist nur 160x120 px Wärmebild) für die Rehkitzsuche einfach zu gering für ernsthafte Einsätze.

      Dennoch halte ich die Aussagen, mit denen sie von manchen beworben wird, für maßlos übertrieben.
      Beispiel: "Bei einer Überflughöhe von etwa 50 m können pro Stunde 20 bis 30 ha sicher gescannt werden".

      Die WB-Kamera der M2AE hat einen horizontalen Bildwinkel von ca. 50°. Bei 50m Flughöhe ergibt sich dann eine Sichtbreite von rund 46,6 Metern. Zum Rand hin also schon recht schräg einfallende Strahlung (und damit nuc noch schlecht wahrnehmbar). Ein Pixel sind dann rund 7,3 cm. Ein kleines zusammengekauertes Kitz macht dann in der Länge nur ca. 3-4 Pixel aus. Herzlichen Glückwunsch, wer da noch sicher etwas erkennen will...

      Wenn man mal annimmt, die fiegen in einer realistischeren Höhe, dass sich ein Korridor von 20m ergibt, wären das bei 30 Hektar im optimalsten Falle 15 km Flugstrecke - ohne Überlappung. Rechnet man noch etwas Überlappung der Bahnen zur Sicherheit mit ein, wären das sogar 20km Flugstrecke. Das schafft die M2AE natürlich nicht am Stück, sondern theoretisch mit 2 Akkus, in der Praxis aber eher mit 3 Akkus, denn es kommt natürlich noch An- und Abflugweg dazu. Bleiben als Nettoflugzeit für die 20 km also vielleicht noch 45 Minuten. Das heißt, man müsste mit über 7 m/s fliegen und dürfte nie an Fundstellen stehenbleiben, wenn man die 30 ha wirklich in einer Stunde schaffen will.

      Das ist also schon rein rechnerisch aus meiner Sicht vollkommen unrealistisch. Aus eigener Erfahrung - und die deckt sich mit anderen, die das schon mehrere Saisons mit recht professionellen Drohnen machen, ist auch bei 640 px Auflösung ein Korridor von 15m sinnvoll, denn ansonsten werden die Fundstellen von zusammengekauerten Kitzen einfach zu klein. Eine Unterscheidung von Auerhähnen, Hasen etc. ist dann sowieso kaum noch möglich. Hinsichtlich Fluggeschwindigkeit erfordern schon 3,5 m/s eine sehr hohe Konzentration, ich fliege deshalb lieber nur mit 3 m/s. Nimmt man jedoch diese Werte, die - wie gesagt - Praxiserfahrungen aus jahrelanger Suche sind, dann braucht man für 20 ha für eine sichere Suche aus meiner Sicht mindestens drei Stunden.

      Noch gewagter finde ich, dass auf manchen Seiten auch damit geworben wird, dass man sogar noch tagsüber "weitestgehend unabhängig von Sonneneinstrahlung und Außentemperatur" damit "dank spezieller Bildoptimierungsalgorithmen" sicher suchen kann. Diese Wunderalgorithmen möchte ich sehen...

      Vielleicht täusche ich mich aber und die M2AE vollbringt tatsächlich solche Wunder - schildert also bitte mal eure Erfahrungen, wenn ihr sie schon im Praxiseinsatz hattet.

      Wie gesagt: Ich will die M2AE gar nicht schlechtreden. Jedes Kitz, das dadurch gerettet werden kann, ist eine gute Tat. Ich möchte nur, dass diejenigen, die sich dafür interessieren, eine halbwegs realistische Einschätzung bekommen, was tatsächlich damit geht - welche Flächen man also tatsächlich in den verfügbaren Zeitfenstern schafft.

      Gruß
      el Kopto

    • Ich fliege mit der M2EA auf 50 Meter, benutze aber im UAV - Editor eine Flugbahn - Abstand von 28 Meter und fliege bei 4 m/s.
      Damit sind 20 ha in der Stunde zu schaffen, sofern es keine Funde gibt. Und die Höhe von 50 Meter passt, wenn man durch den UAV - Editor für eine Anpassung der Höhe bei unebenen Flächen sorgt. Ich fliege aber nur vor Sonnenaufgang, alles andere macht keinen Sinn.

      Die Unterbrechung für einen Akkuwechsel funktioniert einwandfrei, von daher habe ich mit der M2EA keine Probleme. Man muss nur genug Akkus aufgeladen zur Verfügung haben.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kalle2017 ()

    • Danke für die Beispiele.

      Wenn das Gras noch nicht allzu hoch ist und man - wie Du - vor Sonnenaufgang fliegt, dann reicht das wohl so. Die direkt von der Kamera gespeicherten Aufnahmen sehen allerdings häufig auch noch mal besser aus, als man es am Boden im Liveview sieht.

      Hier mal ein Screenshot des Liveviews meiner 2017er Eigenbau-Lösung von einem gut versteckten Kitz in fast hüfthohem Gras:



      Das war um 06:46 Uhr, wo die Sonne schon eine gewisse Wirkung zeigt.

      Wie schon geschrieben, hat meine aktuelle Wärmebild-Kamera eine vergleichbare Auflösung (640x480), die Optik ist allerdings mit 30° horizontal weniger weitwinklig, als bei der M2EA. Bei 35m Flughöhe ergibt sich dann eine Bildbreite von knapp 19 Metern und somit bei einem Bahnabstand von 15m eine ausreichende Überlappung. Hier war ich sogar auf knapp 30m runtergegangen und ich finde den Punkt, den das Kitz abgab, in dem Falle immer noch grenzwertig klein - und das stellte sich anschließend als schon fluchtfähig heraus.

      Jedenfalls sind 19 m Bildbreite bei 640 px für mich bei solchen Bedingungen die Grenze, wo ich die Erkennung noch als ausreichend sicher empfinde. Wenn außer dem Kitz nichts im Bild ist, dann wird die Umgebung stärker hochgeregelt. Wenn dann schon eine Weile die Sonne schien, ist da nicht mehr viel zu machen...
    • Hallo zusammen
      aus traurigem Anlass suche ich für die Gegend Bürstadt im Odw. einen Piloten, der die Kitzrettung über den Wiesen dort machen kann
      Gibt es dort Fliegerkameraden, die das dort machen können?

      mit Fliegergruss
      PeteR
      PeteR
      PräzisionsAntennen: Aufzucht+Pflege von BiL BiQ CL SPW Helical IVee Dipol 1G2-2G4-5G8- QFH QuadraFilarHelical
      mit HP SpectrumAnalyzer 18GHz/HP SweeperOSC 6,5GHz/HP PowerMeter 18GHz/HP Counter 18GHz/3 x Richtkoppler bis 24GHz/HP A-SO/HP NetworkAnalyzer 18Ghz mit 3 Sensoren
      HP Meßplatz-eingemessene Antennen +Empfängnis
    • Hallo El Kopto,

      mich komme auf über 20 Minuten , kommt immer auf den Wind an und wieviel Steuerbewegungen man macht.
      Ich lasse mir die Bahnen von der Kartierung berechnen , stoppe dann das Abfliegen und fliege dann die Bahnen von Hand ab.
      Das hilft mir, das ich nichts übersehe. Bei Feldern von 5 ha und mehr passiert das sonst leicht.
      War auch die letzten 3 Wochen im Dauereinsatz.
      Die Landwirte mähen dann direkt.
      Bilder
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