DJI Osmo Pocket Einstellungen für extrem scharfe Videos

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    • DJI Osmo Pocket Einstellungen für extrem scharfe Videos

      Hallo Community,

      ich habe mich heute hier angemeldet, da ich das Forum via Google als einzig deutschsprachiges gefunden habe. Mein Thema passt vielleicht nicht ganz zum Thema Drohnen, aber ich möchte trotzdem mein Glück versuchen.

      Folgende Frage stelle ich mir:

      Wir sind ein Snooker Club und arbeiten sehr viel mit Videomaterial, da wir Neulingen und Interessierten gerne Fallbeispiele anhand von Videos erklären möchten. Bisher haben wir uns mit der Handy Methode beholfen, was sich oftmals als sehr schwierig herausstellte. Wir sind absolute Laien in Sachen Filmen, Schneiden etc.

      Nun haben wir uns sehr spontan eine DJI Cosmo Pocket gekauft und hofften darauf, dass dieses Teil uns kristallklare und scharfe Aufnahmen liefert, da es im Snooker oftmals auch sehr auf Details bei der Anvisierung des Balles kommt, Effet usw.

      Out of the Box liefert die DJI Osmo Pocket ein sehr schönes Bild, wenn ich mir das erlauben darf so zu sagen. Wir sind uns jetzt aber nicht mehr so ganz sicher, ob wir die richtige Wahl getroffen haben und evtl. zu einem 4k Camcorder hätten greifen sollen.

      Unser Ziel:
      Ein gestochen scharfes Bild, wo man nach Möglichkeit noch die Struktur des Tuches erkennen kann, da es im Snooker schon wichtig ist, ob man mit oder gegen die Struktur des Tuches spielt.

      Die Osmo Pocket wird auf einem Stativ verwendet und während der Aufnahme nicht bewegt. Nun gibt es massenweise Tutorials auf YouTube, nur wird dort meist der Cinema Effekt beschrieben. Dieser wäre für unser Vorhand total kontraproduktiv, da wir auf die Schärfe und die Details angewiesen sind. Am besten lässt sich dieser Effekt wohl mit "Soap Effekt" beschreiben. Bei neueren Smart TV's lässt sich der Soap Effekt sogar einstellen. Es hat dann diesen "Lindenstraßen-Bühnen-Effekt" ;)

      Ist so etwas mit der Osmo Pocket auch möglich? Wenn ja... kennt jemand die optimalen Einstellmöglichkeiten?

      Wir würden uns sehr freuen, wenn wir hierzu Tipps oder Einstellmöglichkeiten bekommen könnten. Vielleicht ist dies mit der Osmo Pocket aber auch nicht möglich und wir hätten besser in einen 4K Camcorder investiert !?

      Vielen lieben Dank
    • Sagen wir mal so...

      Ein Budget haben wir uns nicht gesetzt. Die Kamera habe ich aus meiner Tasche bezahlt, weil mir der Club am Herzen liegt und wir ihn nach Möglichkeit interessant machen möchten für Neulinge. Nach meinen Recherchen war ich vor dem Kauf absolut davon überzeugt, dass ich genau die richtige Kamera kaufe. Enttäuscht bin ich davon ja nicht wirklich und das Material ist soweit auch zufriedenstellend. Ein wenig mehr Details und Schärfe wären halt das Non-Plus-Ultra.

      Was müsste ich denn ausgeben für mein Vorhaben und was hätte ich auf meiner Einkaufsliste?

      Tausend Dank
    • Erstens muss man mal grundsätzlich unterscheiden zwischen organischer Schärfe - also den Detailreichtum, den eine Kamera in der Lage ist einzufangen - und dem Eindruck von Schärfe, den man auch erhält, wenn die Kamera intern selbst "nachschärft". Das geschieht in der Regel durch Kontrastanhebung an den Kanten (in einem kleinen Bereich werden dunkle Bereiche dunkler, helle Bereiche heller aufgezeichnet). Wie gesagt, sieht zwar schärfer aus, es gehen aber Details verloren (feine Strukturen, Tuch)

      Zweitens führen natürlich viele Wege nach Rom, und es gibt keine eierlegende Wollmilchsau bei Kameras - einfach jede, egal wie teuer, hat bestimmte Vorteile als auch bestimmte Schwächen. So ist die Stärke des Osmo Pocket eine mechanische Stabilisierung über einen "eingebauten" 3-Achsen Gimbal bei gleichzeitig minimaler Größe. Das wirkt sich auf den Kamerateil, vor allem Optik und Signalverarbeitung, irgendwo muss bei dem geringen Preis gespart werden. Hier ist auch die Frage, wie die Lichtsituation bei Euch denn aussieht. Ist es nicht hell genug, muss je nach Kamera intern verstärkt werden (höhere ISO), was dem Bild abträglich ist.

      Drittens hat jeder seine eigenen Präferenzen. Fragst Du 5 Leute nach geeigneten Kameras, wirst Du 5 Meinungen hören (häufig natürlich, weil die meisten nur ihre eigene Kamera kennen.)

      Camcorder des Billigsegments würde ich nicht empfehlen, sie schärfen ebenfalls intern sehr nach. Kompaktkameras bieten Dir keinen signifikanten Vorteil bezogen auf ein gutes aktuelles Smartphone. Damit sind wir bei spiegellosen Systemkameras und meiner Empfehlung:
      Ein Maximum an organischer Schärfe erhält man im "unteren" Preissegment mit einer Sony A6400 (Link zum Amazon-Produkt).
      Der Bildsensor ist wesentlich größer als beim Osmo und bei Camcordern, und es wird zudem mit 6K ausgelesen und intern in 4K heruntergerechnet und aufgezeichnet, was die Abbildungsleistung im Vergleich zu anderen, auch teureren 4K Kameras drastisch verbessert. Mit ca 1.100 € inklusive Kit-Objektiv SELP 16-50 (was Dir reicht) ist sie nicht billig, aber hinsichtlich ihres Preis/Leistungsverhältnisses sehr preisgünstig. Wie gesagt, ist es dunkel, benötigst Du ein lichtstärkeres Objektiv. Ein sehr gutes Weitwinkel ist in diesem Bereich das Sigma 16mm f/1.4 (Link zum Amazon-Produkt). Das könntest Du aber bei Bedarf immer noch nachkaufen.

      Du kannst den Detailreichtum der Video-Leistung der A6400 mit anderen gängigen Systemkameras übrigens hier selbst vergleichen: dpreview.com/reviews/image-com…429&y=0.26172300981461283
      Der Nachteil der A6400 ist, dass sie wegen der aufwändigeren internen 6K Auslesung einen deutlichen Rolling-Shutter-Effekt hat. Dieser wirkt sich jedoch nur bei sich horizontal schnell bewegten Motiven aus, also wenn du die Kamera beispielsweise schnell schwenkst, was in Deiner Situation ja nicht vorkommt.
    • Vielen Dank für die ausführliche Erklärung, skyscope.

      Sowas in die Richtung hatte ich schon als Bauchgefühl, dass ich da hätte besser im Vorfeld mehr recherchieren sollen. Über die Anschaffung einer solchen Kamera lässt sich mit Sicherheit in naher Zukunft mal sprechen. Jetzt im Moment würde ich trotzdem gerne die Osmo Pocket ausführlicher testen, da sie jetzt gerade eben da ist :)

      Habt ihr vielleicht Einstellungen für mich, womit ich das Optimum aus der Kamera für meine Bedürfnisse holen kann? Es ist ja nicht so, dass das Bild nicht zu gebrauchen ist. Es sind kleine Nuancen, welche mir einen extremen Vorteil bringen würden. Vielleicht lässt sich dies aber nicht aus der kleinen Kamera rausholen, da hab ich einfach zu wenig Know-How.

      Wirklich etwas ärgerlich, dass ich dieses Forum nicht vor dem Kauf aufgesucht habe.

      Vielen Dank
    • Als kleiner Nachtrag:



      In diesem Video liefert die Osmo Pocket ein für mich überragendes Ergebnis. Die Schärfe und der Detailreichtum hauen mich richtig um. Er sagt in dem Video, dass es sich um die Standardeinstellungen handelt. Ich wünschte, dass ich ein solch scharfes Bild mit meiner Osmo Pocket auch erzielen könnte. Das würde mir schon vollkommen ausreichen bzw. meine Erwartungen übertreffen.

      Liegt es daran, dass er im Freien filmt und wir eben auf Räume beschränkt sind, die in der Regel keine Tageslichtverhältnisse aufweisen? Ein Studiolicht nutzen wir natürlich nicht, aber ich habe mir schon 2 Softboxen angeschaut, welche ich noch anschaffen wollte.
    • Das ist so ziemlich der bescheuertste Vergleich, den ich seit langem bei YT gesehen habe. :) Nicht nur wegen Gimabl vs Nicht Gimbal bei bekannt hohem Rolling-Shutter-Effekt der A6x00 Serie, sondern das Ganze dann noch in HD statt 4K, bei bekannt softem HD der A6x000 Reihe. Völlig albern. :)

      Was "Schärfe" angeht, siehe meinen Beitrag oben. An den Kanten wirkt der Osmo scharf, ja, aber halte das Video mal an und suche in den Osmo-Aufnahmen im Hautbereich nach Details (Poren, kleine Falten), oder in den Augen. Dann vergleiche das mit den A6400 Aufnahmen, wo er nicht rumzappelt, bspw. bei Minute 2:17.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von skyscope ()

    • Wie skyscope schon schreibt, macht der Osmo Pocket so wenig Sinn. Ich finde aber, dass wenn ihr so Videos drehen wollt, welche für euch werben, ihr mit dem Osmo Pocket trotzdem richtig bedient seid... ihr benutzt ihn nur falsch:

      Verwendung 1: An den Rad des Snooker-Tisches stellen und entweder a) Tracking auf den Ball, mit welchem gespielt wird, oder b) Tracking auf den Ball, der angespielt wird.

      Verwendung 2: Für Trickshots und ähnliches an ein kleines Stativ zwei Räder bauen und mit der Tracking-Funktion den Gimbal hinter dem angespieltem Ball her schieben.

      Verwendung 3: Den Pocket über dem Tisch montieren und aus einem Spiel oder einem Spielabschnitt ein Zeitraffer machen.

      Ich glaube, es gibt da viele Möglichkeiten, wenn man einfach die Funktionen des Gimbals mit ins Spiel nimmt.

      Wollt ihr wirklich nur starre (unbewegte und in der Position feste) Aufnahmen von einer Aufnahme, dann gäbe es selbstverständlich auch Alternativen, jedoch ist selbst da der Pocket keine schlechte Wahl.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von eM-Gee ()

    • Es geht eigentlich nicht um Trickstösse oder ähnliches.

      Wir geben dem Nachwuchs Traingsstunden mit Videomaterial, was die Wirkung von Effet, Tuchstruktur usw. verdeutlicht. Auch arbeiten wir mit Laser um den Treffpunkt an der Kugel dem Spieler zu verdeutlichen. Mit der schnellen Bewegung habe ich eigentlich nicht das Problem. Snooker ist ein Präzisionssport und hier kommt es in vielen Positionen eben auf Details an.

      Wir wollen keine Profiaufnahmen für YouTube und Konsorten erstellen. Die Videos, welche wir zusammenstellen, sollen als Anschauungsmaterial für unseren Club dienen, nicht für die Masse bestimmt.

      Ich denke, dass sykscope hier zu sehr ins technische geht und meine Ansprüche vielleicht auch falsch interpretiert hat. Es gibt eine Menge manuelle Settings, wo man mit ISO Werten, Verschlusszeiten und dergleichen experimentieren kann. Hier habe ich keine Ahnung wie sich das Zusammenspiel verhält. Und da hatte ich mir vielleicht eine kleine Hilfestellung erhofft, denn mit dem AUTO Wert erziele ich eben manchmal gutes Material und manchmal eher nicht brauchbares.

      Danke
    • Es dürfte in jedem Fall wichtig sein, ausreichend Licht über den Tisch zu kriegen. Dafür braucht man keine teuren Messgeräte, es reicht, sich die Belichtungsparameter anzuschauen, die übliche Kameras einstellen, wenn ihr sie auf den Tisch richtet. Foto machen, EXIF Daten anschauen.
      Da das Licht immer konstant sein dürfte, kann man die Kamera fast immer mit festen Belichtungseinstellungen betreiben. Es sei denn, euer Raum erhält sehr viel wechselndes Tageslicht durch Fenster. Am besten und preiswertesten dürften LED-Röhren sein (Ersatz für Leuchstoffröhren). Mit einigen davon über dem Tisch verteilt dürfte man für kleines Geld eine sehr homogene Beleuchtung hinkriegen. Tageslichtfarbe ist nicht nötig (sieht in Räumen auch selten gemütlich aus), die üblichen 4000K für solche LED Röhren reichen aus. Sicherstellen, dass die Lichtquelle nicht flimmert (auch viele LED Lichtquellen flimmern).

      Wenn ihr zu wenig Licht auf dem Tisch habt, werdet ihr nie scharfe Bilder kriegen, weil die Belichtungszeiten zu lang werden, das Rauschen der Kamera ansteigt, die Blende zu weit offen sein muss für passable Schärfentiefe.

      Es gibt dafür sicher besser geeignetere Kameras als die OSMO Pocket, aber da ihr die nunmal habt, solltet ihr erstmal an den Rahmenbedingungen arbeiten, dann kann man ggfs. immer noch sehen, ob eine andere Kamera sinnvoller ist.

      Eine 'gute' Actioncam (GoPro) hätte sicherlich auch gereicht, und wäre vielleicht etwas praktischer in der Handhabung gewesen. Aber auch nicht notwendigerweise billiger.

      - Carsten

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Carsten Kurz ()