Frage zur Höhenbemessung

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    • Frage zur Höhenbemessung

      Hallo @ Experten,
      ich bin kürzlich auf ein Verhalten der Anafi gestossen, das mich reichlich verunsichert:
      Von einer Ebene aus bin ich einen Punkt angeflogen, der auf einem kleinen Hügel lag. Mich an die hiesigen (italienischen) Vorschriften haltend, habe ich vor dem Start den Geo-Fence auf 70 Meter Höhe eingestellt, bzw ist der eh immer so eingestellt. Anafi fliegt auf den Zielpunkt zu, ich ziehe, dem ansteigenden Gelände entsprechend, die Höhe nach. Und dann kam plötzlich die Meldung "Geofence erreicht, weiteres Steigen nicht möglich". Und so fliegt Anafi geradlinig horizontal auf den Zielpunkt am Hügel zu, der - GottseiDank - etwa 60m hoch gewesen sein dürfte, und segelt niedrig darüber hinweg.

      Dazu jetzt meine Frage: wonach wird die Höhe des Geofence (und weiterer Funktionen) bemessen? xx Meter über Grund oder xx Meter über dem Startpunkt? Nach dem geschilderten Vorfall habe ich den Verdacht, Höhe über Startpunkt - und das ist fatal! Wer kann schon die Höhe eines weiter entfernten Zielpunktes exakt schätzen?

      Ebenso stellt sich für mich dann die Frage, wie ist das im Flight-Plan geregelt? Wie gebe ich für das Ziel eine Flughöhe an, etwa eine 5 Meter hohe Kapelle auf einem 50 m hohen Hügel? Gebe ich zB 15 m ein, um die Kapelle in 10m Höhe zu umrunden - wird die Höhe nach dem Startpunkt berechnet, kracht die Anafi weit unter dem Gipfel in den Hügel. Gebe ich aber 65m Flughöhe an, und die Höhe wird über Grund gemessen, kreist die Anafi viel zu hoch (60m) über der Kapelle...

      Kennt sich da einer von Euch aus und kann mir entsprechende Tipps geben, bevor ich das in den nächsten Tagen versuchsweise selbst in die Tat umsetze?
      Das würde mir helfen, den nächsten Flugplan (womit ich erst wenig Erfahrung habe) mit besserem Sicherheitsgefühl anzugehen. Danke im Voraus!

      peko
    • Danke, das hilft mir weiter! Löst zwar nicht das Problem, dass bei Planung auf der Karte die Höhe nicht zuverlässig abzulesen ist, aber damit werd' ich schon zurechtkommen. Man kann ja glücklicherweise auch "unterwegs" noch händisch korrigieren.
    • Ich bin zwar kein Anafianer aber bisle Parrot affin.

      Wie Kollege sagt, ist IMMER der HP die Höhe Null. Parrot hatte mal bei der Disco eine FW, vorausgesetzt die aktuelle Karte war geladen, die auch die Höhe ü.Grd. anzeigte. Aber nur gemessen an Koordinaten lt. Google Earth. Leider ist das aus der neuen FW verschwunden. Alles was gut ist, beerdigt Parrot ;(
      Ebenso wird es dir nicht gelingen negativ zu fliegen, außer du schaltest Geofence ab (nicht empfehlenswert). Ich wollte immer von einem Hügel zu einem See fliegen. Wegen des Höhenunterschieds wollte ich tiefer, um Details zu sehen. Ging einfach nicht.Mindesthöhe wird einfach nicht unterschritten.
      Man muss also vorher schon planen und ggf. seinen Startort dem entsprechend wählen. Mit Kopter kann man ja fast überall landen, ich nicht.

      K.A. wie das in Italien ist, FLP ist hier eigentlich verboten.

      Wenn ich mal einen FLP programmieren wollte :D , würde ich immer Google Earth dazu nehmen. Z.B. bei Flug über Täler nicht in astronomische Höhen zu geraten.
      Ansonsten messe ich Startort = X, nun spielt das Terrain eine Rolle. Bäume im Umfeld, Anflug (bei Kopter nicht so tragisch), unterwegs topografische Punkte messen und bedenken, das ist immer Bodenniveau. Alles was da steht muss addiert werden. In D-Land Bäume 30-40m. Gebäude,Türme, Energieleitungen, (sind mir in einem Tal fast zum Verhängnis geworden, ) oder Stahlseile für Versorgung Seilbahnen. Alles was tiefer ist, kommst wegen Mindesthöhe = HP + Mindesthöhe nicht hin. Beispiel HP = 320m + Mindesthöhe 5m = 325m. Wenn dein Hügel 60m hat, bist min 365m über dem Hügel. Comprende?
      Fliege ich Mindesthöhe am steigenden Hang, bin ich am HP auf 5m und 5m mehr Hang habe ich touchdown.(schon gehabt)
      Sicherheit bedeutet mehr Höhe = weniger Details.

      Gute Planung erspart Ärger, map2fly gibt es leider für Italien nicht, dort kannst du Trassenverläufe sehen.
      Ich habe auch immer ein Fernglas im Auto, sehr hilfreich.

      Ansonsten, wenn es keine geheime Mission ist, splitte den Flug in 2 oder 3 sichere Flüge und schneide sie zusammen.
    • Danke für die ausführliche Info!
      FlightPlan ist bei mir eher die Ausnahme, da ist der Tipp mit dem Höhenauslesen entlang der Strecke in google-earth sehr hilfreich. Sonst ist es bei mir eher umgekehrt: Ich geh nicht raus, um zu fliegen, sondern ich bin irgendwo unterwegs, seh was interessantes, das mir eine Flugaufnahme wert zu sein scheint, und hol die Anafi aus dem Kofferraum. Dann heißt's, mit den Gegebenheiten zurechtzukommen. Und weil es hier auf Sardinien teils recht gebirgig ist, habe (hatte) ich eben das Problem mit dem GeoFence H = 70m. Zudem ist Internet (mit g-e) durch die Topografie nicht überall verfügbar, um vor Ort schnell mal eine Höhe nachzuschauen.
      Fernglas hab ich sowieso immer dabei, aber ich glaub, ich werd noch einen Hunderter in Link zum Amazon-Produkt investieren, das mir bis zu rund 1000m Entfernung auch die Höhe über Standort jedes beliebigen Punktes ziemlich genau sagt.

      In Italien sind die einzigen Beschränkungen übrigens die Höhe mit 70m und die Distanz zum Piloten max 200m, und natürlich (sagt eh auch der Hausverstand) Flugverbot über verbautem Gebiet, Personenansammlungen und "sensiblen" Punkten a la Militäranlagen, Flughäfen etc. Sonst ist alles erlaubt und (!) gebührenfrei.


      Pehaha schrieb:

      Ebenso wird es dir nicht gelingen negativ zu fliegen, außer du schaltest Geofence ab (nicht empfehlenswert). Ich wollte immer von einem Hügel zu einem See fliegen. Wegen des Höhenunterschieds wollte ich tiefer, um Details zu sehen. Ging einfach nicht.Mindesthöhe wird einfach nicht unterschritten.

      Nach meiner (geringen) Erfahrung hat die Anafi diese Einschränkung/Mindesthöhe nicht, ich bin erst kürzlich einen Wasserfall, an dessen oberen Ende ich stand, von unten nach oben, also deutlich unter Startpunkt, geflogen. Geofence aktiv.



      peko
    • Also bei 70m und 200m Distanz würde ich jetzt nicht so ein Akt machen. 200m weit gucken schaffst du auch so.

      Bei der Distanz sieht man auch, ob es drüben höher ist. Dann hast ja noch dein Monitorbild, ggf. mal ein Schwenk re & li wegen Tunnelblick.

      Die Sicherheitsschwenks kann man hinterher raus schneiden.

      Da, wo nur Ziegen noch klettern können, möchte ich auch kein Gerät verlieren.

      Meist zeigen die Kameras mehr Nähe als gegeben. Ich bin oft erstaunt, wie entspannt das im Sichtflug aussieht und im Video ziehe ich den Kopf ein.
    • Die 70m Höhe empfiehlt sich, einzuhalten, weil hier - vor allem sommers - oft Hubschrauber bodennah aus dem Nichts auftauchen, von wegen Waldbrand, je nach Windrichtung hört man sie manchmal erst im letzten Augenblick. Immerhin haben wir pro Saison über 2000 Brände auf der Insel.

      Die 200m Distanz ... nun, ich werde nicht öffentlich schreiben, wie das so gehandhabt wird ... aber hier in der Pampa läuft wohl kaum einer mit Maßband rum und misst das nach ...

      Damit, dass der Monitor näher zeigt als die Realsicht, hast Recht. Ist so wie der Außenspiegel beim Auto.
    • Nachtrag zum Fliegen unter Startpunkthöhe:

      Pehaha schrieb:


      Ebenso wird es dir nicht gelingen negativ zu fliegen, außer du schaltest Geofence ab (nicht empfehlenswert). Ich wollte immer von einem Hügel zu einem See fliegen. Wegen des Höhenunterschieds wollte ich tiefer, um Details zu sehen. Ging einfach nicht.Mindesthöhe wird einfach nicht unterschritten.
      Dass das mit der Anafi geht, habe ich ja schon weiter oben berichtet. Gestern ist mir aber bei der Flugdatenauswertung aufgefallen, dass trotz "Bergabfliegen" die Daten nur bis 0 Meter Höhe erfasst werden, darunter nicht. D.h. alles, was ich unter Startpunkthöhe fliege, scheint im Protokoll als "0 Meter" auf. Scheint so, als könne man in militärischer Mission das Radar unterfliegen ... zumindest lt Protokoll ...