Tipps gegen "blaue Berge"

    ACHTUNG: Mit der neuen EU Drohnenverordnung muß sich jeder Drohnen-Betreiber beim Luftfahrtbundesamt registrieren und seine Drohne mit der e-ID kennzeichnen! Ein passendes Kennzeichen bekommst Du hier im Shop. Außerdem benötigst Du eine Drohnen-Versicherung. Hier geht es zu unserem Drohnen-Versicherungsvergleich. Informationen zum neuen EU Drohnenführerschein gibt es hier.

    • Tipps gegen "blaue Berge"

      Zu Hause angekommen mündet unser gemeinsames Drohnen-Hobby in der Videoerstellung/-Bearbeitung. Zumindest geht es mir letztlich um die Aufnahmen :) ...auch wenn das Fliegen als solches natürlich auch Spaß bringt.

      Obwohl meine Neuseeland-Reise einige Monate zurückliegt, befinde ich mich immer noch in der Post-Production-Phase. Natürlich gab es gleich wenige Tage nach der Rückkehr schon erste fertig bearbeitete Videos, sowohl aus den Drohnen- also auch Video- und Dashcam- (Kamera außen am Auto montiert) Aufnahmen.
      Bei den stetigen Landschaftsszenenwechseln hätte ich zu viel Zeit investieren müssen (und letztlich verloren), wenn ich vor Start erst einmal über den richtigen ND-Filter oder über ISO-Einstellungen hätte nachdenken müssen. Letztlich bleibt immer ein Restrisiko, dass die Anpassungen oder der Einsatz von ND-Filtern auch nicht zu final besten Ergebnissen geführt hätten. Aus meiner Erfahrung heraus: man kommt nicht umhin, die Videos in der Postproduction nachzubearbeiten, bevor dann das Video zusammengestellt wird.

      Wir hatten zwar über 4 Wochen bestes Wetter, aber die teilweisen "grellen" Lichtverhältnisse waren teilweise nicht unproblematisch. So habe ich nun die "bekannten blauen Berge" auf vielen Drohnenclips. Wenn man da noch beim Colorgrading nachjustiert, kommen dunkelblau "leuchtende" Berge heraus. Den Meisten, die meine Videos gesehen haben fällt das fast gar nicht auf. Aber, mich stört das eklatant ;)
      Interessant ist, dass die Aufnahmen mit der Sony AX53 (übrigens großartiger Camcorder!), nicht dieses intensive Blau auf den Bergen abzeichnet. Ich vermute, dass es allein damit schon etwas zu tun hat, dass die Drohne natürlich aus ganz anderen Winkeln filmt.

      Hier kommt man aus meiner Sicht nur mittels Videobearbeitungssoftware zu den gewünschten Ergebnissen, die in der Lage ist, frei wählbare Bereiche im Bild zu maskieren, um dann z.B. gezielt zu hohe Blauwerte zu eliminieren.
      Adobe Premiere kann das bekanntlich. Nachteil bei Adobe: der Maskierungsprozess ist mir persönlich zu umständlich und letztlich zu zeitintensiv; gerade wenn man sehr viele Clips nachbearbeiten muss. Nochmals mehr Zeit benötigt dann die Bewegungsverfolgung in Adobe, wenn die Drohne schwenkt und somit die Bergformationen ihre Position ändern. Zudem sind die Ergebnisse oft nicht genau genug.
      Nun hatte ich vor einigen Wochen eine deutlich bessere Maskierungsmethode gefunden. Hintergrund: ich habe stets fast Alles an Videobearbeitungssoftware in der aktuellsten Version im Zugriff, da jede Software unterschiedliche Features/Eigenschaften hat. Eine eierlegende Wollmilchsau habe ich unter den Videobearbeitungsprogrammen über die vielen Jahre leider noch nicht gefunden. So habe ich auch seit vielen Jahren von Cyberlink den Powerdirector per Abo im Einsatz. Zum Abo gehört auch die Colorgrading Software ColorDirector. Da Cyberlink allgemein mehr in der Einsteiger-Klasse angesiedelt ist, was Videobearbeitung angeht, habe ich beide Apps kaum genutzt.
      Nun habe ich im ColorDirector eine genial einfache und sehr gute Maskierungsmethode fast durch Zufall entdeckt, die im Moment so meine Belange sehr gut abdeckt. Colordirector kann über 3 Wege maskieren. Beeindruckend ist Maskierungsmethode für die Bewegungsverfolgung. Da hier eine Kantenerkennung von Objekten genutzt wird, hat man ganze Gebirgsketten mit wenigen Klicks halbautomatisch maskiert; großartig. Danach startet man die Bewegungsverfolgung. In den meisten Clips funktioniert die Bewegungsfolgung den Kanten entlang sehr gut. In einigen Fällen kann und muss man die Bewegungsverfolgung an den bewussten Stellen nachjustieren. Danach kann man sich an das Colorgrading machen. Hier hat der ColorDirector viele viele Einstell-/Justiermöglichkeiten.

      Was macht Ihr mit den "blauen Bergen"? Hinnehmen oder bearbeiten?
      Wenn JA: wie geht Ihr da vor?
    • Kommt doch alles auf den Shot an. Ohne Beispiel ist das alles eh graue Theorie, mühselig, und wie gesagt, viele Wege führen nach Rom. Mit HSL-Korrekturen, plus HSL-Qualifier, plus Formmasken (simples Rechteck / Kreis) ist Tracking selten nötig. Natürlich gibt es komplizierte Korrekturen, eine wie oben beschrieben ist aber keine solche...
    • gsezz schrieb:

      Bei deiner Methode musst du doch genauso markieren. Plus die extra Schritte mit dem Tracking der Maske.
      Ich bin kein Profi, habe recht wenig Übung mit dem Qualifier, aber länger als 15 Sekunden brauche auch ich nicht um blaue Berge raus zu picken.
      genau...ich muss auch markieren
      Hier hatte ich zwischen den verschiedenen Software-Herstellern für Videobearbeitung diesbezüglich verglichen.
      Die Maskierungsmethode ganzer Gebirgsketten bei Powerdirector - also quer über das ganze Videobild - geht fast automatisch, da man nur wenige Punkte auf den Gebirgsketten mit dem Pinsel anklicken muss und mittels der Kanten-/Objektererkennung der Rest automatisch mit ausgewählt wird. Das hatte ich so in anderen Videoschnittlösungen bislang nicht vorgefunden.
      Man könnte ja auch mit Verlaufsmasken oder so ähnlich arbeiten. Problem ist hier halt: sobald unmittelbar z.B. Seen an die Gebirgsketten angrenzen, werden persè die Seen am Gebirge angrenzend grau (in meinem Fall der Blau-Reduzierung).
      Beim Tracking, was notwendig ist, wenn Schwenks im Spiel sind, fiel mir auf, dass Powerdirector die Berechnung der sich verschiebenden Kanten der Gebirgsketten am schnellsten und genauesten errechnet. Letztlich ist so eine Gebirgskette ja ein großes Objekt - je nachdem - über die ganze Bildbreite, die beim Tracking berechnet werden muss.
      Die Videobearbeitungsprogramme unterscheiden sich aus meiner Sicht diesbezüglich: Unterstützung bei der Maskierung sowie Schnelligkeit und Genauigkeit beim Tracking. Sicher hängt die Geschwindigkeit beim Tracking auch von der Objektgröße ab.
    • Vielleicht nochmal zu Erläuterung, warum bei mir das relativ genaue Abgrenzen/Auswählen der blauen Gebirgsketten im Moment für mich so wichtig ist:
      - auf der Reise waren viele Berge und gleichzeitig Seen im Spiel; gerade bei den Drohnen-Aufnahmen....wären es nur ein paar wenige Clips, wäre mir das Thema sicher nicht so wichtig
      - ich schaue im Heimkino auch meine Homevideos auf ca. 4,50 Meter Bildbreite
      - bei anfänglichen Tests mit Verlaufsmasken verschiedener Formen und Intensitäten sah man direkt die grauen Stellen in Seen und teilweise im Himmel. Das Bringen Verlaufsmasken halt so mit sich.
      - Ich glaube auf normal großen TV-Monitoren würde das ggf. nicht so auffallen
      - von daher mache ich es derzeit lieber "gründlich", um das Maximum hier rauszuholen
    • Warum stellst Du den Clip, um den es geht, nicht mal online, zum Download, oder bei YouTube? So ist das doch ein ziemliches Stochern im Dunklen.

      ___

      Bladerunner schrieb:

      skyscope schrieb:

      in FCPX, und brauche dafür nicht länger als vielleicht ne Minute.
      nutzt du in FCPX nur HSL? Oder steuerst du da ebenfalls gezielt die Bereiche an, wo die Farbänderungen wirksam werden sollen?

      Hier mal ein schnelles Beispiel, geht so oder ähnlich in nahezu allen NLE.



      Um es wirklich schick zu machen, würde man natürlich nicht nur entsättigen, und auch das Grün in den Lichtungen noch mehr rausholen (mit separater ähnlicher Korrektur), aber wie gesagt, schnelles Beispiel zum Konzept (bevor wieder ein ganz besonders "Schlauer" um die Ecke kommt - Anwesende sind nicht gemeint)...

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von skyscope ()

    • skyscope schrieb:

      Warum stellst Du den Clip, um den es geht, nicht mal online, zum Download, oder bei YouTube? So ist das doch ein ziemliches Stochern im Dunklen.
      Ich stelle meine Neuseelandvideos nicht ÖFFENTLICH für Jedermann zugänglich ins Netz. In der Regel kann man schnell abgemahnt werden, da hier sehr strenge Drohnenregeln gelten. Ich könnte zwar meine teuer bezahlten Genehmigungen dagegenhalten (war ein sehr aufwendiger Prozess über Monate), aber ich meide gerne den Aufwand und etwaigen Ärger. Man findet aus guten Gründen nur selten wirklich private Neuseeland-Drohnenvideos im Netz.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Bladerunner ()

    • skyscope schrieb:

      Hier mal ein schnelles Beispiel, geht so oder ähnlich in nahezu allen NLE.




      Um es wirklich schick zu machen, würde man natürlich nicht nur entsättigen, und auch das Grün in den Lichtungen noch mehr rausholen (mit separater ähnlicher Korrektur), aber wie gesagt, schnelles Beispiel (bevor wieder ein ganz besonders "Schlauer" um die Ecke kommt - Anwesende sind nicht gemeint)...
      Danke für das Video! Sehr plastisch beschrieben/dargestellt.

      Der Prozess ähnelt meiner Arie im Moment sehr :)

      Und es stimmt: es reicht nicht nur das Blau aus den Bergen rauszunehmen. Schnell hat man nur grau unnatürlich wirkende Gebirge.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Bladerunner ()

    • Bladerunner schrieb:

      genau...ich muss auch markierenHier hatte ich zwischen den verschiedenen Software-Herstellern für Videobearbeitung diesbezüglich verglichen.
      (...)
      Die Videobearbeitungsprogramme unterscheiden sich aus meiner Sicht diesbezüglich: Unterstützung bei der Maskierung sowie Schnelligkeit und Genauigkeit beim Tracking.

      Hattest Du Dir (oder sonst jemand?) das auch mal mit Vegas Pro angeschaut? Würde mich mal interessieren wie gut das damit geht. Ich kenne Tracking nur von Blender, und da isses eh viel zu kompliziert *g*