Flyaway im Leerlauf vor dem Take-Off ? Seriously ?

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    • Flyaway im Leerlauf vor dem Take-Off ? Seriously ?

      Hi, bin neu hier, weil ich mich gerade etwas über DJI ärgere und eure Meinung wissen wollte.

      Meine aktuelle Drohne ist eine Mavic Air und davor hatte ich die Spark. Ich würde sagen, dass ich mich mit der Bedienung und den Einstellungen eigentlich ganz gut auskenne. Ich hatte jetzt aber einen Vorfall, der mir völlig neu war und den ich für gefährlich halte. Da es in der Stadt fast nirgendwo erlaubt ist zu fliegen, fliege ich ab und zu auch zu Hause um in Übung zu bleiben. Die Risiken aufgrund des fehlenden GPS Signals, Driften, etc. sind mir bewusst. Mit etwas Vorsicht kann man aber sehr gut auch in Innenräumen fliegen. Für den Start nutze ich eigentlich immer die CDC Methode bei der die beiden Sticks nach gegeneinander und nach unten bewegt werden. Die Drohne ist dabei immer auf dem Fußboden. Damit kommen die Motoren in den sogenannten Leerlauf. Die Rotoren laufen dann erstmal deutlich langsamer als im Flugbetrieb und die Drohne hebt noch nicht ab. Man kann die Drohne in diesem Status auch nicht in irgendeine Richtung steuern, drehen oder bewegen. Erst wenn man den Joystick nach oben bewegt löst man den Befehl zum Takeoff aus und die Motoren gehen auf volle Drehzahl und die Drohne hebt ab.Soweit der Normalfall. Ich hatte aber kürzlich den Fall, dass die Sensoren in derselben Innenraumsituation wie immer aus nicht nachvollziehbaren Gründen nicht korrekte Informationen geliefert haben. Es wurden ein paar wirre Fehlermeldungen angezeigt die dann wieder verschwanden. Aus meiner Sicht war damit alles ok, da es ist nicht ungewöhnlich, dass anfangs ein paar Fehlermeldungen kommen, bis alle Systeme korrekt laufen. Also startete ich die Motoren wieder in den Leerlaufmodus, aber dieses Mal blieb die Drohne nicht am Boden stehen wie üblich sondern hob völlig selbständig ab und flog unkontrolliert in eine beliebige Richtung und gegen eine Wand bis sie abstürzte. In den Flightlogs ist das auch genau nachvollziehbar, dass lediglich die Motoren in den Leerlauf gestartet wurden, aber kein weiterer Befehl zum Abheben erfolgte. Ich erachte es für sehr gefährlich, dass eine Drohne aus einem Modus in dem man überhaupt keine Kontrolle hat, völlig unkontrolliert losfliegen kann. Zum Glück ist sie nicht auf mich zugefloge ( ich saß direkt davor). Kaum auszudenken, was hätte passieren können wenn ein Kleinkind oder Haustier in der Nähe gewesen wäre. Der Flug ging nur ein paar Sekunden, war sehr langsam (0,2 - 0,7 mph) und ungefähr bis auf 1 m Höhe und dann stürzte die Air auf das weiche Bett auf ca. 50 cm Höhe. Also eigentlich harmlos.

      Danach wollte ich die IMU kalibrieren was aber nicht mehr abzuschließen war. Also habe ich das Teil eingeschickt da noch innerhalb der Garantiezeit. Was kam wohl zurück von DJI ? Natürlich ... kein Garantiefall. IMU Einheit kaputt aufgrund des Aufpralls. Kosten 130 Eur. Verantwortung liegt bei mir, da ich im ATTI Modus die Motoren gestartet habe. Dass ich überhaupt keinen Befehl zum Abheben gegeben habe spielt keine Rolle.

      Jetzt habe ich 1 Monat lang mit Zwischenhändler, Support und der Deutschland Zentrale von DJI in Deutschland diskutiert , weil ich das nicht fassen konnte ... Ohne Ergebnis ... DJI bleibt dabei, dass es mein Fehler war und die Beschädigung der IMU Einheit nur aufgrund des Aufpralls entstanden ist. Dass bereits vor dem Aufprall die visuellen Sensoren (VPS) auf der Unterseite nicht funktioniert haben und daher überhaupt keine Höhe in den Logs aufgezeichnet wurde, dass beide Hindernissensoren nicht funktioniert haben und nicht einmal das Modell der Drohne wurde richtig erkannt von DJI GO App etc. Das spielt alles keine Rolle. Ich hätte im ATTI Mode die Motoren nicht in den Leerlauf starten dürfen. Sie leugnen auch nicht, dass die Mavic Air im Leerlaufmodus völlig unkontrolliert abgehoben ist. Verantwortung liegt aber bei mir.

      Es handelt sich übrigens um eine von DJI geprüfte Refurbished Mavic Air. Man wollte mir leider nicht sagen welches Problem sie vorher hatte.

      Wie ist eure Meinung dazu ?

      Ich habe ein paar Screenshot von den Flightlogs eingefügt.

      Grüsse
      nalxs


    • nalxs schrieb:

      Kaum auszudenken, was hätte passieren können wenn ein Kleinkind oder Haustier in der Nähe gewesen wäre.

      Wer Indoor in der Nähe von nem Kleinkind oder Haustier fliegt, handelt IMO eh denkbar fahrlässig bzw fordert Muphys Gesetz raus.

      Überhaupt ist IMO so ein Air o.ä. nicht für Indoor in der Wohnung zum Üben (oder sonstwie) gedacht. Würde ich nur Zeitgenossen empfehlen, die nicht soo unwahrscheinliche Hickups mit folgender Kaltverformung mal eben finanziell aus der Portokasse abfedern können.
      Dass ein Multikopter nicht wie auf Schienen agiert bzw Hickups auftreten können, ist halt ein Teil vom Hobby, was ich mit ner angemessenen Location Outdoor inkl viel Platz einkalkulieren würde - insbesondere (aber nicht nur) zu Trainingszwecken.
    • nalxs schrieb:

      fliege ich ab und zu auch zu Hause um in Übung zu bleiben.
      Für solche Zwecke empfehle ich einen kleinen Übungskopter. Wie z.B. die Ryze Tello. Die ist nicht so groß, nicht so schwer (80g), nicht so schnell und hat auch Propguards. Das minimiert das Risiko. Natürlich sollte man auch mit der nur fliegen, wenn niemand da ist, der verletzt werden könnte. Und mit ca 100€ wäre ein Totalschaden im Ernstfall auch verschmerzbar.
      Mit meiner Tello hatte ich noch nie solch einen Hickup - aber das war sicher auch bei den meisten Air-Piloten so.
      Oder Du kaufst Dir so 'ne ganz kleine ohne Cam, nur so zum Fliegen indoor. So wie diese hier: Link zum Amazon-Produkt
      Macht auch Spaß im Winter, natürlich nicht outdoor-geeignet. Aber dafür hast Du ja dann die Air.
      Fly long and prosper.
    • Hast Du den Vorfall mal im DJI Forum berichtet? DJI liest dort aktiv mit, und die Mitarbeiter beteuern immer "this is not the experience we want you to have with DJI", wenn mal wieder jemand von einem Flyaway oder Crash berichtet. Auch ist die Community dort größer und internationaler, was auch einen gewissen Druck für DJI bedeuten dürfte, sich in einem guten Licht zu präsentieren und eine kulante Lösung azubieten.
    • Lutz G schrieb:

      nalxs schrieb:

      Kaum auszudenken, was hätte passieren können wenn ein Kleinkind oder Haustier in der Nähe gewesen wäre.
      Wer Indoor in der Nähe von nem Kleinkind oder Haustier fliegt, handelt IMO eh denkbar fahrlässig bzw fordert Muphys Gesetz raus.

      Überhaupt ist IMO so ein Air o.ä. nicht für Indoor in der Wohnung zum Üben (oder sonstwie) gedacht. Würde ich nur Zeitgenossen empfehlen, die nicht soo unwahrscheinliche Hickups mit folgender Kaltverformung mal eben finanziell aus der Portokasse abfedern können.
      Dass ein Multikopter nicht wie auf Schienen agiert bzw Hickups auftreten können, ist halt ein Teil vom Hobby, was ich mit ner angemessenen Location Outdoor inkl viel Platz einkalkulieren würde - insbesondere (aber nicht nur) zu Trainingszwecken.
      Ich flieg auch nicht Indoor mit anderen Personen oder Tieren im Raum. Aber es ging auch nicht so sehr darum ob Indoor Sinn macht oder nicht. Der Fall hätte bei schwachem GPS Signal genauso Outdoor auftreten können und da kann ich es schon nicht mehr ausschließen dass Personen in der Nähe sind. Für mich war es aber immer ein großer Unterschied ob die Drohne in der Luft ist oder am Boden im Leerlauf. Ich hätte im Leerlauf nie damit gerechnet, dass die Drohne von alleine abhebt. Aus meiner Sicht muss das die Software unterbinden.
    • Zelmani schrieb:

      Hast Du den Vorfall mal im DJI Forum berichtet? DJI liest dort aktiv mit, und die Mitarbeiter beteuern immer "this is not the experience we want you to have with DJI", wenn mal wieder jemand von einem Flyaway oder Crash berichtet. Auch ist die Community dort größer und internationaler, was auch einen gewissen Druck für DJI bedeuten dürfte, sich in einem guten Licht zu präsentieren und eine kulante Lösung azubieten.
      Da hast du vollkommen Recht. Hatte ich in der Tat auch überlegt. Im letzten Monat hatte ich aber zu diesem Thema soviel "experience" mit DJI Mitarbeitern bis hin zur deutschen Management Ebene, das mir das erstmal reicht.

      Ich musste den Fall immer wechselnden Mitarbeitern erklären, die immer wieder wichtige Rahmenbedingungen nicht berücksichtigt haben. Am Ende musst ich die Log Daten auslesen um bestimmte Vorwürfe (wie z.B. dass ich von Hand gestartet habe soll) zu widerlegen.

      Ich hatte zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass es irgendjemanden bei DJI dahingehend interessiert , um das Produkt oder ihren Kundenservice zu verbessern. Es gab keine einzige Nachfrage. Ich habe auch schon oft gesehen, dass sich Mitarbeiter im DJI Forum eingebracht haben nach dem Motto " ... schick uns mal bitte die Fallnummer. wir werden den Fall nochmal prüfen". Tendenziell passiert da aber nix. Ausser man ist youtuber mit ein mehreren 100k Followern.

      Vielleicht mache ich es aber noch. Ich habe für mich den Fall aber erstmal abgeschlossen und die Reparaturkosten gezahlt.
    • Also ich kann das Gejammer nicht verstehen..
      Die Air ist für indoor nicht gedacht und nicht geeignet. Wer es trotzdem macht handelt auf eigenes Risiko, kann ja jeder machen wie er will, aber jetzt soll DJI „sich kulant“ zeigen? Und somit allen Kunden die Kosten aufgehalst werden? Nö!
      Ich bin kein Klugscheißer, ich weiß es wirklich besser..
    • TomTommes schrieb:

      aber jetzt soll DJI „sich kulant“ zeigen?
      So wie hier im Forum immer wieder zu lesen ist, ist DJI schon sehr kulant. Deutlich mehr, als ich das sonst kenne.
      Aber irgendwo ist halt die Grenze. Und die Air (wie jede andere DJI-Drohne auch) ist nunmal nicht für das Wohnzimmer gemacht.
      Deshalb ja mein Vorschlag, eine kleine Übungsdrohne anzuschaffen. Keinenfalls größer als die Tello.

      Trotzdem, wen's trifft, der ärgert sich. Ginge mir auch nicht anders.
      Und er hat's probiert. Mehr geht halt nicht.
      Mit 130€ Reparaturkosten ist er ja noch recht glimpflich davongekommen. Eine neue Air wäre teurer gewesen.

      Anmerkung: Ich finde es ja gut, daß er diese Erfahrung hier teilt. So können wir einschätzen, wo bei DJI die Grenzen der Kulanz sind. :thumbup:
      Nur langsam mal ein bißchen Damp rausnehmen wäre keine schlechte Idee. ;)
      Fly long and prosper.
    • TomTommes schrieb:

      Also ich kann das Gejammer nicht verstehen..
      Die Air ist für indoor nicht gedacht und nicht geeignet.
      Die Air kann inddor fliegen, der Hersteller preist auch sein VPS an. In der Anleitung steht m.W. auch nicht fliegen sie niemals in geschlossenen Räumen. (Falls doch bin ich Dir nicht böse wenn Du mich korrigierst) Wozu die Drohne "gedacht" ist braucht der Kunde nicht unbedingt erahnen müssen.

      Und selbst wenn kann es nicht sein, das der Vogel ohne Aufforderung einfach lossprintet und sich in eine Wand bohrt. Ich gehe eigentlich davon aus, das auch wenn die Motoren laufen die Drohne erst startet, wenn ich das an der Funke verfüge. Ein Flyaway ohne das ich gestartet bin ist schon ein Klops!
      Da die Drohne sowieso refurbisht war liegt ein bereits angelegter tech. Fehler sehr nahe.

      In der Tat würde ich keine Kulanz von DJI erwarten, sondern das sie ihren Verpflichtungen aus der Garantieerklärung nachkommen!
    • MajorGriffon schrieb:

      Da die Drohne sowieso refurbisht war liegt ein bereits angelegter tech. Fehler sehr nahe.
      Ja vielleicht, auf jeden Fall mit vorheriger Ankündigung:

      nalxs schrieb:

      Es wurden ein paar wirre Fehlermeldungen angezeigt die dann wieder verschwanden.
      Daraus würde ich nicht schließen, dass dann wieder "alles ok" war. Das kann bedeuten, dass z.B. Sensoren nicht richtig arbeiten. Das führt dann eben dazu, dass nur ein Atti(ähnlicher?) Flugmodus verfügbar ist. Ohne die gewohnte Stabi dann indoor die Propeller anzuwerfen kann einen schon überfordern.
    • Also ich hab gerade noch mal die Anleitung gelesen, von Indoor steht da nix, im Gegenteil fliegen sie in offenen Bereichen!
      Und wenn das Fluggerät in den Atti Modus wechselt wird sogar empfohlen zu landen....
      Und er hatte ja anscheinend reichlich Fehlermeldungen vor dem Start..
      Ich bin kein Klugscheißer, ich weiß es wirklich besser..
    • Ich bekomme auch fast immer erst mal kurz die Fehlermeldung, das die Sensoren nicht funktionieren und die Drohne im Atti-Modus ist, (rot) dann OPTI (gelb) und schliesslich GPS mit grün. Jedenfalls wenn ich die Funke zuerst parat habe und dann die Drohne einschalte.

      Umgekehrt bekomme ich davon gar nix mit, weil die Drohne, wenn die Funke on ist mindestens OPTI gefunden hat. Die Meldung muss auch nicht wie eine Windwarnung quittiert werden - denn verschwindet z.B. auch nicht von allein wenn der Wind wieder schwächer wird.

      Ich halte das für normal, das kurz die Meldung ausgegeben wird bis der Vogel alle Sinne beisammen hat.
    • Ich kenne dieses Verhalten ebenfalls von meiner Hubsan Drohne. Wenn ich den Pitch zu schnell in die Mittelstellung flippen lasse, schaltet manchmal der Kopter vom Leerlauf in den Startmodus. Bewege ich den Stick bewusst langsam in die Mittelstellung, passiert das nicht.
    • RC-Role schrieb:

      Vielleicht hat der TE nicht lange genug gewartet.
      Er schreibt doch, er habe gar nichts gemacht außer Motoren gestartet, dann sei die Drohne ohne sein Zutun gestartet. Oder lese ich das falsch?
      Mich würden dann auch doch noch die erwähnten Fehlermeldungen aus dem vorangehenden Flug interessieren. DIese sind doch auch im entsprechenden Log enthalten (Stichwort: Airdata).

      Aber auch hier wieder das alte Dilemma: Die verschlüsselten internen Flugdaten des Kopters kann ausschließlich DJI lesen. Wir User müssen uns mit den Daten auf dem Mobilteil begnügen....

      Insgesamt schließe ich mich auch hier der Auffassung an: Ich sehe nirgendwo ein "Gejammer" des TE und finde solche Berichte durchaus informativ. Gerade auch, weil ich selber eigentlich nahezu einen ausschließlich positiven Eindruck des Supports habe/hatte.

      EDIT: Schade, für obigen Link muss ich mich bei Google anmelden - mach ich aber nicht. Geht das auch anders?


      Sash_2305 schrieb:

      Ich kenne dieses Verhalten ebenfalls von meiner Hubsan Drohne. Wenn ich den Pitch zu schnell in die Mittelstellung flippen lasse, schaltet manchmal der Kopter vom Leerlauf in den Startmodus. Bewege ich den Stick bewusst langsam in die Mittelstellung, passiert das nicht
      Das würde man auch in den Flightdaten erkennen.
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