Akkus und ihre Behandlung

    ACHTUNG: Mit der neuen EU Drohnenverordnung muß sich jeder Drohnen-Betreiber beim Luftfahrtbundesamt registrieren und seine Drohne mit der e-ID kennzeichnen! Ein passendes Kennzeichen bekommst Du hier im Shop. Außerdem benötigst Du eine Drohnen-Versicherung. Hier geht es zu unserem Drohnen-Versicherungsvergleich. Informationen zum neuen EU Drohnenführerschein gibt es hier.

    • Akkus und ihre Behandlung

      Ich schreibe das mal hier in das Mavic-Thema, weil es zwar spezielle Themen für Gimbals, Kameras und andere Punkte gibt, ich aber für Akkus nichts gefunden habe.

      Ich habe gerade zwei Stunden versucht, mich über LiPo-Akkus und ihre speziellen Anforderungen schlau zu lesen und -schauen. Nicht leicht, weil da im Net viel Schwachsinn und Halbwissen kursiert und jeder seine Prioritäten anders legt. Ich muss dazu sagen, dass ich Industrieelektroniker bin und auch im Bereich Akkus, da aber eher Blei und NiMH, gearbeitet habe, also ist mir das Thema nicht ganz fremd, nur bei LiPo's bin ich wirklich ein absoluter Anfänger.

      Grundsätzlich habe ich bereits gelernt, dass LiPo's nicht länger voll geladen gelagert werden dürfen, das habe ich schon im Sommer bei meinem E-Bike in der Anleitung gelesen (ja manche Laute machen das noch altmodisch...). Jetzt sind die Empfehlungen, wie lange und bei welcher Spannung die Zellen gelagert werden sollen etwas unterschiedlich und ich möchte allen ernstes auch nicht alle paar Tage mit dem Multimeter in Handarbeit nachschauen, wie es um das werte Befinden meiner Drohnenakkus steht.

      Reicht es also aus, sich auf die automatische Spannungsabsenkung der Akkus zu verlassen, wie ich wieder in der Anleitung gelesen habe? Dann sind ja 10 Tage Frist eingestellt, die würde ich jetzt nach dem gelesenen mal locker auf 3 Tage kürzen, oder ist das bereits übertrieben vorsichtig?

      Kälte ist böse, vorwärmen, zumindest nicht kalt gelagert losfliegen, weil das auf die Lebensdauer geht, das habe ich jetzt wohl auch verstanden. Wobei ich das Vorwärmen in einem LiPo-Ofen auf ca. 35° jetzt wieder etwas übertrieben und wenig praxisgerecht empfinde. OK, nicht im kalten Auto Stunden lang liegen lassen sondern eher bei Zimmertemperatur oder notfalls in der Hosentasche aufbewahren, wenn man unterwegs zum Abflug ist, wäre jetzt mein Fazit, oder liege ich da so falsch?

      Dann wird oft -auch sicherheitstechnischen Gründen von einem LiPo-Tresor zur Lagerung Zuhause geraten. Ist das jetzt übertrieben, weil im 'Ruhezustand' selten etwas mit LiPos passiert, oder wirklich empfehlenswert, wenn man sein Haus und Heim liebt?
    • @ RC-Role: DJI freut sich auch, wenn sie einen Ersatzakku verkaufen können...

      M.M. reicht die autom. Spannungsabsenkung nicht, da die Alterung bei LiIon-Akkus im Zustand randvoll deutlich schneller vorranschreitet. Wenn die Elektronik nicht eine BlackBox wäre würde ich sogar beim Laden vor dem Einsatz auf die CV-Phase und damit ein paar Prozent Flugzeit verzichten. Ich hab aber keine Ahnung, wie die Tankuhr im Detail funktioniert und wie sich das auf meine Anzeige der verbleibenden Restflugzeit auswirkt.
      M.W. ist die Alterung eine exponentielle Kurve, so das halbvoll nicht halb so schnelle Alterung bedeutet, sondern dramatisch langsamer. Nebebei ist der halbvolle Akku auch wesentlich unkritischer als der randvolle, die Wahrscheinlichkeit, das er einem um die Ohren flieg sinkt drastisch.
      Randvoll gehen sie bei mir niemals ins Bett und wenn ich mir nicht sicher bin, das ich am nächsten Tag fliege trage ich sorge dafür, das die Akkus auf 50-60% entladen sind. Die autom. Absenkung ist auf einen Tag eingestellt, falls ich es mal vergesse, ums verrecken keine Zeit habe ect.

      "Kälte" beim Lagern schadet den Akkus nicht generell, im Gegenteil. Die min. Lagertemperatur im Datenblatt darf niemals unterschritten werden, da sonst die gelösten Salze des Elektrolyts ausfallen. Die Kristalle können die Akku beschädigen. Das sind aber je nach Akku und Zellchemie auch mal -10 Grad!
      Leider finde ich da bei DJI nix zu aber niedrige Plusgrade wie im Kühlschrank schaden unseren Akkus beim Lagern nicht. Statt dessen wird der Alterungsprozess -wie die meisten chem. Reaktionen- verlangsamt. Man muss sie halt behutsam aufwärmen bevor man sie danach volltankt. Denn sowohl beim Be- als auch beim Entladen haben sie es dann wieder gerne warm. Hierbei Kondenswasser vermeiden!

      Zur Sicherheit: Es kann auch ein gut behandelter, nicht geblähter halbvoll geladener, unbeschädigter und einfach nur lagernder Akku hochgehen. M.M. ist das ein Restrisiko. Wenn man sich besser fühlt - o.k. Ich gehe nicht davon aus, das meine Akkus einfach so hochgehen genau wie ich nicht davon ausgehe, gleich beim Brötchen holen überfahren zu werden.
    • RC-Role schrieb:

      ...Und die fragen sich dann ob es ausreicht sich auf diese eingebaute Pflege-Intelligenz zu verlassen...
      Ich habe auch ESP im Auto, trotzdem fahre ich vorsichtig. Ob eine technische Hilfe eine umfassende Sicherung oder nur eine Notfallhilfe für den Grenzbereich ist, kann man als Laie schlecht entscheiden. Deshalb frage ich ja hier nach.

      Und zumindest gibt es bei den Akkus ja noch die Konfigurationsmöglichkeit der Lagerzeit, also kann es -auch wenn DJI sich da Gedanken um ein Pflegeprogramm gemacht hat- nicht so ganz abwegig sein, wenn man solche Pflegeumstände hinterfragt.
    • Seine intelligenten Akkus zu Tode zu pflegen scheint im Trend zu liegen. Aber Vorsicht, DJI freut sich mit: Entgegen der Anleitung kaputt gepflegte ersetzen die nicht auf Garantie oder Kulanz.
      Wer ums Verrecken Akkus pflegen will, sollte im FPV-Bereich schauen, da gibts noch rohe Zellen aneinandergereiht, die man entladen, balancen, aufladen, vorwärmen, auch manchmal damit fliegen kann.
      DJI Akkus sind dafür nicht mehr zu gebrauchen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von RC-Role ()

    • Der Schwerpunkt in meinem eingehenden Posting war jetzt auch eher die Lagerung, Lebensdauer etc., das mit der Lagerung in feuersicherem Akkutresor hat mich nur etwas geschockt, weil ich mir -bei vernünftiger Behandlung- da keinem Risiko bewusst war.

      Dann darf man vermutlich auch nicht darüber nachdenken, wie viele Akkupacks man in Handys und Tabs nutzt, die man ja auch nicht feuersicher lagert.

      Oder ist das nur der Hochstromfähigkeit der Drohnenakkus geschuldet, dass sie so empfindlich und -prinzipiell- auch 'brandgefährlich' sind?
    • RC-Role schrieb:

      ...zu Tode zu pflegen scheint im Trend zu liegen....
      Warum sollte ausgerechnet eine Ausweitung der ja offensichtlich positiven Pflegeempfehlung die Akkus schädigen?

      Außerdem weiß ich gar nicht, was ich mit meiner Frage angestellt habe, dass Du da auf Anhieb so sarkastisch reagierst... findest Du es wirklich so schlimm, solche Bedienungen zu hinterfragen, wenn man davon keine Ahnung hat?

      Ich finde es eher schlimm, wenn sich User (in allen Bereichen des täglichen Lebens) auf automatische Hilfen und durchdachte Prozesse verlassen, ohne sich wenigstens mal die Anleitung durchzulesen und etwas darüber nachzudenken.
    • ESP hat aber nichts mit Akkupflege zu tun....das wäre der Vergleich zum Hindernisradar/Sensoren.

      Ich habe zwar auch intelligente Akkus, wenn auch älteres Modell.....

      Ich drücke ab & zu das Knöpfchen und ggf lade ich was nach, nie voll.

      Auch meine 20 anderen Lipo liegen inzw. oft lange, was meinst du, wie lange ein produzierter Akku auf Lager liegt, bis er verkauft wird.

      Das Elend ist nur, das die Intelligenz wenns mal schief geht, teuer bezahlt wird. Da werden intakte Bauteile verschrottet, nur weil die chemischen Zelle platt sind.

      Seid froh das man am Auto noch die freie Wahl hat, Verschleißteile ohne Intelligenz nutzen zu können.

      Aber selbst junge DJI Akkus, und richtig behandelt, versagen, blähen sich....
    • Lorch83 schrieb:

      Wenn die Akkus reihenweise abfackeln würden hättest du niemals eine CE Zulassung bekommen.
      Ich rede auch nicht von in Serie abfackelnden Akkus, aber offensichtlich geschieht das zumindest exponentiell häufiger, als bei jedem anderen Akkutyp, zumindest, wenn man mal offensichtliche Fehlbehandlungen ausschließt.
    • Wildpferd....den Role einfach lassen...der ist so, der ändert sich auch nicht mehr.....das kommt auch immer drauf, wie man aufgestanden ist. Ich habe heute morgen schon 3 Antworten gelöscht weil beim schreiben die Einsicht kommt, man muss nicht alles kommentieren.
      Soweit...ist Role noch nicht.... :D :D :D

      Der bellt nur.... :thumbsup:

      Ob man Akkus tot pflegen kann, weiß ich nicht...aber ne Zeit lang wurden Kopter tot kalibriert....das stimmt tatsächlich. Die haben so oft Kompass kalbriert bis er ein Gehirnwäsche hatte.
    • Ich habe bald 20 Jahre Erfahrung mit LiPos als Energiequelle für Flugmodelle. Qualitativ hochwertige Akkus sind längst nicht mehr so empfindlich, wie anfangs. Ich habe Akkus, die sind 8 Jahre alt und immer noch benutzbar und das obwohl sie meist geladen gelagert wurden.
      Ich würde darauf achten, sie nicht unnötig tief zu entladen, sie nicht kalt oder heiß zu laden bzw entladen. DJI erleichtert das sehr. Puffer von 25% einstellen und die Temperatur Anzeige nutzen. Eine weitere gute Angewohnheit ist es beim letzten Flug gleich auf Lagerspannung zu entladen. Dank der Spannungsanzeige im Sender ein Leichtes. Als Wochenendflieger würde ich 8 Tage für die automatische Entladung einstellen.
      Thema Sicherheit: Die größte Gefahr besteht beim Laden. Lagerung ist bei den intelligenten Akkus aber auch nicht unproblematisch. Zumindest theoretisch ist z.B. bei der automatischen Entladung ein Unfall möglich.
      Ich denke aber, dass die unzähligen LiPos/LiIons, die sonst im Haushalt benutzt werden, eine größere Gefahr darstellen, als die DJI Akkus.
      Etwas gesunder Menschenverstand und gut ist.
    • RC-Role schrieb:

      Seine intelligenten Akkus zu Tode zu pflegen scheint im Trend zu liegen.
      Ich reib die Dinger doch nicht 2 mal täglich mit Schlangenöl ab???

      Das müsstest Du mir mal erklären, wie das herstellen einer chemisch-physikalisch günstigen Lagerspannung den Akku "totpflegt"? In der Praxis sieht das bei mir so aus, das ich a. draussen schaue, das sowieso kein Akku mit mehr als 65% auf der Anzeige mit nach hause kommt. Z.B. dadurch, das ich überlege, was will ich noch und dann vielleicht mal zwischenlande um den Akku zu tauschen. Bevor ich mit ein oder 2 randvollen und zwei leeren Zellen nach hause fahre. Niedriger Hub ist bei allen LiIon-Akkus sehr günstig, nebenbei...

      Was geladen werden muss kommt aus dem Lader raus wenn die dritte LED blickt (50%+)


      RC-Role schrieb:

      Aber Vorsicht, DJI freut sich mit: Entgegen der Anleitung kaputt gepflegte ersetzen die nicht auf Garantie oder Kulanz.
      Ich kann in der Anleitung zu Akku nicht finden, das man den Akku nicht halbvoll lagern darf. Im Gegenteil ist halbvoll plus einen Sicherheitsaufschlag gegen Tiefenentladung ja das, was der Akku spätestens nach 10 Tagen von alleine anstrebt. Wie soll es ihm schaden, ihn gar "töten" wenn ich darauf achte, diese Bedingungen vorher herzustellen.

      @'avronaut
      So ist das. Sooft gehen die Dinger gar nicht hoch, es gibt halt nur jedes mal ein mediales Echo.
      Ich kenn das vom Dampfen: Alle paar Monate geht irgendwo in Europa einem ne Dampfe in der Fresse hoch. Oft genug stellt sich dann raus, das ein für max. 2C zugelassener Hochkapazitätsakku mechanisch mit 0,2 Ohm im Tröpfler gedampft wurde. Aber DAS steht in der Zeitung, bei BlÖD gerne auch auf Seite 1.
      Jeden Tag sterben 5-10 Menschen im Straßenverkehr, etliche mehr werden schwer verletzt. Trotzdem kommt keiner auf die Idee, nur noch mit einem Hauptgefechtspanzer zur Arbeit zu fahren.
      Im Gegenteil werden Maßnahmen, die mit geringem bis gar keinem Aufwand (z.B. Tempo 30 innerorts) zu realisieren sind energisch bekämpft.

      Wenn man korrekt mit Lipos umgeht und keinen Quatsch macht dürfte die Erhöhung des eigenen Sterberisikos irgendwo im statistischen Rauschen untergehen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MajorGriffon ()

    • Auch davon würden die Akkus nicht kaputt gehen. Im Gegenteil, die CV-Phase ist belastend, aber es wird nur wenig Energie da oben eingeparkt. Und da die Alterung exponentiell mit der Spannung zulegt kann das schon eine Menge bringen, auf eine Minute Flugzeit zu verzichten. Und hier -muss- ich mich dann auf die eingebaute "Intelligenz" verlassen, weil ich keine Ahnung habe, welchen Einfluss das auf die Tankuhr hat.
    • "So ist das. Sooft gehen die Dinger gar nicht hoch, es gibt halt nur jedes mal ein mediales Echo."

      Ich bin sogar erstaunt, wie selten etwas passiert. Das sind ja mittlerweile Milliarden von LiPos/LiIons, die benutzt werden. Statistisch gesehen sterben jährlich 300 Deutsche am Verschlucken von Kugelschreiberteilen. Wo sind da die Warnhinweise? :D