Quatrocopter und Sicherheit

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    • Quatrocopter und Sicherheit

      Da meine nächste Drohne eine Mavic 2 Pro werden sollte hab ich mich mal umgeschaut. Habe mir viele Copter-Testberichte angeschaut und bin eigentlich zum Schluss gekommen, dass ich mir vielleicht doch einen Hexacopter kaufen werde. Verstehe nicht ganz warum DJI auf dem Gebiet nicht wirklich was "Altagstauchgliches" anbietet. Wenn ich mir den Inspire 2 anschaue und die Kosten dazu dann frage ich mich wirklich - wenn da ein Rotor ausfällt dann fallen ca. 8.000.- Euro vom Himmel - von der Gefahrenquelle des Copters beim Absturz ganz zu schweigen.
      Bei so viel Kohle wäre doch ein Hexacopter besser uns sicherer - oder gibt es einen Grund warum dies nicht mehr umgesetzt wird. Akutell hat ja fast nur Yuneec was finanzierbares im Angebot.

      Mir ist diese Situation unklar - aber die wirklichen Isider und Profis könnten sicher für mein besseres (Un)Verständnis beitragen

      Danke und LG - Andreas
    • Ich denke, dass im Hobbybereich kaum Hexakopter angeboten werden liegt einfach daran, dass sich die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Massenware bei den kompetenten Herstellern so deutlich verbessert hat, dass es einfach keinen Sinn macht, an dieser Stelle (6 vs. 4 Antrieben) Redundanz einzubauen. Das hat herstellerseitig was mit Erfahrung und Qualitätskontrolle zu tun. Bei der Mavic 2 ist z.B. im Bereich der Navigationssysteme Redundanz an anderer Stelle dazu gekommen, Kompass, und IMU. Offenbar hat DJI aus den Vorgängermodellen gelernt, dass es mehr bringt, an dieser Stelle in Zuverlässigkeit zu investieren als in zwei weitere Motore.

      Übrigens würde ich JETZT keine Mavic 2 mehr kaufen, es sei denn vielleicht ein extrem günstiges gebrauchtes Schnäppchen. In der Preisklasse würde ich auf einen klassenzertifizierten ('C- Klasse') Kopter warten, notfalls solange eine Mini2 kaufen.
    • Danke für die Antworten

      Ja, die Matrice kenn ich - ist aber in einem Preissegment das für mich nicht in Frage kommt. Und nein - kaufe jetzt sicher keine Mavic 2 Pro da ich wie wahrscheinlich jeder auf eine Zertifizierung wartet. Möchte dannach sicher nicht für das ganze Fluggeräteleben in A3 verbannt werden :)

      Der Yuneec H3 oder der H520 haben es mir aber trotzdem angetan. Die sind preislich noch in einem Rahmen bei dem sich zumindest das Nachdenken darüber lohnt. Von der Philisophie her finde ich die 6 Rotoren eigentlich sehr gut. Auch wenn es noch so eine gute Qualitätskontrolle gibt ist halt bei Ausfall von einem der 4 Dingern einfach nur aus im Karton. Und aus langjähriger Modellflugerfahrung weiß ich wie schnell die besten und teuersten Motoren ohne Vorwarnung den Geist aufgeben können.

      Der unverständlichste Teil an einer Mavic Pro ist für mich der, dass die Drohne keinen ATTI Modus hat. Haben schon, aber nicht auf die schnelle aktivierbar. Wollte schon mal mit meiner Air 2 in den Wald gehen und ein paar geile Videos machen - zwischen den Bäumen. Aber wenn ich z.B. sehr dicht zwischen Bäumen fliege und die Drohne dann auf einmal auf Grund von GPS Verlust in den ATTI Modus schaltet kann es plötzlich vorbei sein mit Lustig.

      LG Andreas
    • Natürlich können auch Motoren/Propeller ausfallen. Bei verständiger Kontrolle vor Start aber m.M. kein großes Risiko. Sind die Propeller in Ordnung, sitzen sie fest in den Schnellverschlüssen? Lassen sich die Motoren leicht drehen, fühlen sie sich normal an, knirscht oder kratzt da nix? Dann kurz in die Luft, alle Geräusche normal?

      Gut, dann wirst Du bei einer DJI-Drohne mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus der Ecke keine Probleme bekommen.

      Eher würde ich mit einem Akkuversagen rechnen. Bei verständiger Nachflugkontrolle der Akkus z.B. mit Airdata - und konsequenten Auskehren nicht mehr zuverlässig erscheinender Akkus lässt sich auch das Risiko deutlich minimieren. Was das Thema angeht hat die Inspire 2 z.B. eine für Notfälle ausreichende Redundanz. Ich weiss nicht, bei den Yuneec-Drohnen ist nur ein Pack drin, oder?
      Also wenn Du Redundanz nach Ausfallwahrscheinlichkeiten willst bist Du mit der Inspire 2 deutlich besser aufgestellt. Preislich sind das nat. komplett andere Ligen.

      Andifly schrieb:

      wenn ich z.B. sehr dicht zwischen Bäumen fliege und die Drohne dann auf einmal auf Grund von GPS Verlust in den ATTI Modus schaltet kann es plötzlich vorbei sein mit Lustig.
      Ja, leider. Nebenbei ist die Position unter dem Blätterdach ungenau. Ich vermute aber deutlich, DJI hat das softwareseitig so im Griff, das die Distanzsensoren das Positionshaltebedürfnis überschreiben. In einer solchen Situation würde ich bei der M2 als erstes den Tripod aktivieren. Reduziert die Zappeligkeit und aktiviert das volle Programm der Abstandssensoren.
    • Ja, die Inspire 2 ist sicher aus der finanziellen Reichweite für einen privaten Hobbypiloten. Bei so viel Kohle für einen Copter würden mir wahrschenlich andere einfallen als ein Inspire 2.

      Zum Waldflug: Tripod ist sowieso klar. Aber was ist wenn beim Umschalten auf ATTI der Copter einen Zappler auf die Seite macht während ich sehr knapp und mit viel Vorsicht zwischen 2 Bäumen durchfliege. Einen praktischen Test wollte ich heute schon machen - aber nachdem mir wieder das liebe Geld eingefallen ist hab ich den Start abgebrochen. Schade - da ich geile Ideen für ein Video hatte.

      Aber vielleicht hat ja jemand Erfahrung mit einer solchen Flugübung

      Andreas
    • Ich fliege nun schon seit über 12 Jahren die diversesten Modelle von Quardocoptern mit vermutlich an die eintausend Flugstunden, aber einen Motorenausfall habe ich nicht einmal erlebt!

      Das mehr an Sicherheit bei Hexa- oder Octocoptern wird definitiv überbewertet. Ok, im Falle einer Hindernisberührung mit Zerstörung eines Propellers, z.B. durch einen Vogel hätten diese Modelle einen Vorteil, aber auch das habe ich noch nie erlebt.

      Gruß Gerd
    • Andifly schrieb:

      Wenn ich mir den Inspire 2 anschaue
      ...denke ich eh sofort - überteuert. Aber stimmt schon - der Klopper sollte besser nicht kaltverformt runterkommen.
      Aber bleiben wir punkto Gewicht doch eher mal bei den Mavics dieser Welt, die für Dich sicher eher in Frage kommen - momentan aufgrund der neuen Regeln ist eh je leichter desto besser ;)

      Risiko? Ist alles ne Frage von Wahrscheinlichkeiten. Die Hauptgefahrenquelle mit riesigem Abstand lauert an der Funke in Form der Kohlenstoffeinheit. Gestern hat mit gerade ein Kumpel am Telefon erzählt, dass hundertpro aller Crashes bei ihm auf seine Kappe gehen.
      Motorausfall? Ist mir in meiner Kopter Clique in 7 Jahren kein einziger Fall bekannt - aber ganz viel mit besagter Kohlenstoffeinheit.
      Je mehr Motoren desto besser? Nun - da muss ich immer an den Sechser Yuneec H denken - der war in seinen "Heydays" sowas wie der Starfighter unter den Koptern. Wie kommt man zu einem? Nun einfach aufs Grundstück setzen und warten bis einer runterkommt :D Ist das nicht ein Widerspruch zu o.g.? Nun - der hatte gerne mal einen Totalblackout - nix Motorendefekt - da war dann der komplette Saft weg. Aber bei DJI bist Du auf der sicheren Seite. Und immer schön besonnen fliegen GPS-Schubsen, den Kopter vorher auf ner XXL-Wiese in Ruhe kennenlernen - dann wirste laange ohne Kaltverformung Deinen Spaß haben.
      Ich bin sicher kein besonders guter GPS-Schubser - aber in den jetzt 7 Jahren wo ich dabei bin (Phantom 1 und Mavic Pro (1)) sehen meine beiden Kopter immer noch aus wie aus dem Ei gepellt - ist alles nicht so wild 8)


      Andifly schrieb:

      Der unverständlichste Teil an einer Mavic Pro ist für mich der, dass die Drohne keinen ATTI Modus hat. Haben schon, aber nicht auf die schnelle aktivierbar.
      Verstehe ich auch nicht - kann man sich aber in 5 Minuten reimpatchen. Der Debugmode ist Dein Freund. Ich hab mir Atti beim Mavic Pro (1) einfach auf nen Schalter gelegt (funzt auch beim Mavic 2 Pro/Zoom).

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Lutz G ()

    • Andifly schrieb:

      gibt es einen Grund warum dies nicht mehr umgesetzt wird
      Preis-/Leistungsverhältnis ... wie im Vorfeld schon geschrieben sind die "modernen" Kopter (und ich denke Du meinst und daher spreche ich über das Segment der mit allerlei Helferlein ausgerüsteten Kamera-Kopter) im Hinblick auf Sicherheit ausgereift so dass technisches Versagen im Verhältnis zur verkauften Menge als "im Griff" bezeichnet werden kann und sich die Mehrkosten, die am Ende des Tages an den Verbraucher weitergegeben werden, am Markt nicht mehr realisieren lassen, kurz: das wäre zu teuer.

      Kenne keine genaue Zahl aber die Ursache für Probleme wird wohl in den allermeisten Fällen der Pilot selbst sein (auch wenn der das dann naturgemäß leichter verkraftet wenn die Schuld beim Hersteller gesucht wird) ;)
      "we brake for nobody" ... me? sarcastic? never!
    • Die Redundanz von 6 und mehr Rotoren ist auch eher ein Bonusfeature, das im Marketing etwas mehr aufgeblasen wird als es verdient hat.
      Der Hauptgrund weshalb große und schwere Kopter, wie Matrice oder die Alta 6/8 keine Quads sind ist die Massenträgheit von großen Rotoren. Kopter werden durch ständiges Be- und Entschleunigen der einzelnen Rotoren gesteuert. Je mehr Masse und Radius sie haben, desto mehr werden sie zu einer Schwungscheibe, und desto schlechter führen sie diese Gewschindigkeitswechsel aus. Deshalb macht es ab einem gewissen Gewicht Sinn den Schub auf mehr kleinere Rotoren zu verteilen, statt auf 4 große.
    • Lutz G schrieb:

      Die Hauptgefahrenquelle mit riesigem Abstand lauert an der Funke in Form der Kohlenstoffeinheit.
      Das kann ich nur unterschreiben. Alle meine Crashs waren Dusslichkeit oder mangelnde Erfahrung und deshalb falsche Reaktion.
      Nur in einem Fall, da wollte der Baum einfach nicht zur Seite springen. ;)
      Mit einem Hexakopter hätte ich da aber dann wahrscheinlich zwei kaputte Props (nicht Motoren) gehabt anstelle von nur einem.
      Aber daraus lernt man und macht diesen Fehler (hoffentlich) nicht wieder.
      Fly long and prosper.
    • gsezz schrieb:

      Der Hauptgrund weshalb große und schwere Kopter, wie Matrice oder die Alta 6/8 keine Quads sind ist die Massenträgheit von großen Rotoren.
      Spielt sicher eine wesentliche Rolle, der Hauptgrund ist aber wohl eher die dann mögliche schwerere Nutzlast (Cine-Cams, mit Drumherum). Auch Freefly nutzt für leichtere Nutzlasten nur 4 Rotoren (Alta X), DJI ja auch (Matrice 200, 300), Sony demnächst ebenfalls.
    • Alles klar! Technisch habe ich das verstanden mit der Massenträgheit. Einer meiner Kumpel hat ja auch versucht unter seinem RC-Hubschrauber (recht großés Ding) eine Cam mit Gimbal zu installieren. Nur die Vibrationen bekam er nicht in den Griff.

      Aber auf der anderen Seite ist ein größerer schwerer Copter für das reine Filmen sicher besser. Größerer Durchmesser, tieferer Schwerpunkt und auch die Massenträgheit kommt dem sicher zu gute. Ich glaube schon dass es wenig technische Ausfälle bei Qualitätsprodukten gibt. Aber ebenso glauch ich, dass viele Hersteller die Ding.

      Ohne Zertifizierung wird derweil eh nichts gekauft - mal schauen wie sich der Markt so entwickelt.

      Danke an alle die mir weitergeholfen haben - jetzt hab ich zumindest mal ein wenig mehr Gefühl für die Sache

      LG Andreas