erzwungene Landung in Fluss möglich?

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    • erzwungene Landung in Fluss möglich?

      Ich habe mir neulich eine Mavic Mini gekauft (gebraucht, aber nur 13 Ladezyklen gehabt) und heute war erst der dritte Tag, an dem ich geflogen bin. Wenn ich jetzt ehrlich darüber nachdenke gebe ich zu, dass es schon ziemlich riskant war was ich heute gemacht habe.

      Jedenfalls startete ich meine Drohne bei ca. 42 % Akku und fuhr eine Weile am Rhein entlang.
      Bei Minute 4:17, 40 m Höhe und 147 m Distanz wurde die RTH aufgrund niedrigem Akkustand (24%) eingeleitet. Leider hatte ich die Einstellung, dass die Drohne auf 110 Meter hochfliegt, da ich eine Runde vorher die Drohne in einem Bereich flog, wo hohe Gebäude waren (110 waren bisschen übertrieben, aber 60 Meter hoch waren einige Gebäuden teilweise schon). Bei 4:28 kam dann, auf Höhe 78m, die Meldung "Hohe Geschwindigkeiten. Das Fluggerät kann nicht mehr automatisch zum Startpunkt zurückkehren. Flughöhe verringern und manuell rückkehren." sowie "maximale Stromleistung erreicht". Da ich die Geschwindigkeitsmeldung so verstand, dass die RTH nicht richtig funktionieren könnte, und wenn die Drohne weiter auf 110 Meter steigt womöglich noch das Signal abbricht und ich verhindern wollte, die Drohne die Landung ins Rhein macht, brach ich die RTH ab und steuerte die Drohne - leider panisch etwas in Richtung des Rheins.
      Bei 5:19 wurde dann erneut die RTH eingeleitet und es flog hoch auf 110 Meter, dachte mir so, hauptsache die kommt noch irgendwo auf Land unter, aber es war zu spät: die Drohne flog weiter in Richtung Rhein auf einer Höhe von 110 Meter und bei 6:40 und 9% Akkuladung, mitten auf dem Rhein, noch weiter weg vom Land (ca 40 Meter weit weg vom Land), kam die Meldung "erzwungene Landung wird durchgeführt".
      Ich konnte sie nicht mehr steuern, die Drohne sank von 110 Meter an Ort und Stelle runter bis auf -5,4 Meter Höhe (ca. ein halber Meter über Wasser).
      Da, als ich die Drohne schon aufgegeben hatte, kam dann glücklicherweise die Meldung "Landefläche ungeeignet, bitte manuell landen" oder so, vermutlich weil sie wohl gesehen hat dass drunter Wasser ist (ist das so ?) An die genauen Wörter kann ich mir nicht mehr erinnern, weil ich schon so in Panik war. Schnell brachte ich die Drohne noch ans Land, wobei der Wind die Drohne kaum noch hochhebte und schaffte tatsächlich noch eine gelungene Landung.
      Als ich zuhause dann in der DJI App im Flugdatenzentrum nachschaute, kam er genau mit einem Prozent Akkuladung und der Anzeige "00'09" auf Land und die Landung wird hier zugleich als "0% Akkuladung", "00'00" und der in dieser Sekunde auftauchende Meldung "Erzwungene Landung wird zum Schutz vor automatischer Abschaltung durchgeführt" markiert.
      Heißt das also, wenn ich die Drohne nur neun Sekunden zu langsam zu Land geführt hätte, wäre die erzwungene Landung dann diesmal tatsächlich ins Wasser erfolgt und ich hätte die Drohne nie wieder gesehen?
    • MiniFlieger21 schrieb:

      Heißt das also, wenn ich die Drohne nur neun Sekunden zu langsam zu Land geführt hätte, wäre die erzwungene Landung dann diesmal tatsächlich ins Wasser erfolgt und ich hätte die Drohne nie wieder gesehen?
      Ja, das heißt es. Wobei Teil 2 Deiner Annahme davon abhängt, wie gut Du tauchen kannst. ;)
      Man sollte die LiPos niemals bis 0% runter fliegen. Ich lande immer so zwischen 10% und 20%. Auch über Land. Zu tief entladen tut dem LiPo nicht gut.
      Abgesehen davon solltest Du Dich wirklich mal mit der neuen Drohnenverordnung auseinandersetzen.
      Da kannst Du Dich im Bereich "Rechtliche / Organisatorische Themen" gut einlesen.
      Fly long and prosper.
    • MiniFlieger21 schrieb:

      Jedenfalls startete ich meine Drohne bei ca. 42 % Akku und fuhr eine Weile am Rhein entlang.
      Mit 42% Restladung noch zu starten um am Rhein entlang zu fliegen und das wohl als Neuling = unerfahren, sollte auch eine Überlegung wert sein.
      Na ja, es ist ja noch einmal gut gegangen auch wenn es wohl knapper als knapp war.
      Such dir einfach mal ein großes freies Gelände und mach dich mit dem Mini vertraut.
      _________________________________________________________
      Ich kann nicht alles wissen aber es wird jeden Tag ein Stück mehr.
    • Mit so einer Erfahrung wird man zukünftig seine Flüge besser planen. Oft geht spontantes Fliegen gut. Aber manchmal merkt man erst wenn es schiefgeht, dass man mit etwas mehr Vorplanung mehr Chancen gehabt hätte. Beim Fliegen an Wasser muss man sich sehr genau überlegen, wie man die verschiedenen Optionen einstellt. Grundsätzlich immer mit voll geladenem Akku fliegen, mehrere Akkus dabei haben, damit man häufiger wechseln kann. Die RTH Höhe sinnvoll einstellen. Einen sinnvollen RTH Punkt wählen, auch in Kombination mit der RTH Höhe.

      Sagen wir mal so - auf nem großen freien Feld kann man auch mit halbvollem Akku und ohne große Vorplanung spontan abheben. Sobald die Umgebung aber 'potentiell störende' Faktoren beinhaltet (das kann schon eine gewisse Wahrscheinlichkeit sein, dass plötzlich Passanten z.B. mit Tieren/Reiter) auftauchen, muss man sich besser überlegen, wie man den Flug organisiert.

      Dass die Minis keine sonderlich hohe Durchsetzungsfähigkeit bei Wind haben, erfährt man gegenwärtig häufig in ähnlichen Berichten.
    • da ist was dran :thumbup:

      @MiniFlieger21 - tu' Dir selbst und Deiner Mini einen Gefallen und mach Dich a, mit dem Vogel (incl. Bedienungsanleitung, z.B. Starten mit 42%, RTH, ...) und b, den gesetzlichen Regelungen vertraut. Ist zugegeben am Anfang nicht so schön wie gleich losfliegen, auf Dauer aber die weniger verlustreiche Variante ;)
      "we brake for nobody" ... me? sarcastic? never!
    • B69 schrieb:

      Ist zugegeben am Anfang nicht so schön wie gleich losfliegen
      Ins neue Auto setzen und gleich losfahren ist auch geil - sofern man sich vorbereitet hat und die Gesetze kennt. Und das auch noch nachweisen kann. Dafür macht man ja die Fahrschule und nimmt ordentlich Geld in die Hand dafür.
      Bei uns ist das einfacher. Man kann Alles selbst erlesen und sich auch hier im Forum einlesen. Und auch für die Prüfung (bei der Mini nicht mal zwingend, aber angeraten) muß man nicht mal den Hintern aus der Tür schieben. ;) Und im Moment ist sie (noch) kostenlos. Also so viel Vorbereitung sollte man schon investieren. Hat ja auch was mit Sicherheit zu tun - der eigenen und der von Anderen.
      Fly long and prosper.
    • MiniFlieger21 schrieb:

      Wenn ich jetzt ehrlich darüber nachdenke gebe ich zu, dass es schon ziemlich riskant war was ich heute gemacht habe.
      Dafür ein Like. Einsicht ist schon mal ein guter Anfang, und bei Weitem nicht jedem gegeben.

      Wie oben schon gesagt, lies Dir als erstes das Benutzerhandbuch (Link zur DJI Webseite) ganz genau und in Ruhe durch, vor allem hinsichtlich der Beschränkungen von automatischen Funktionen wie die der verschiedenen RTH-Varianten (Intelligent, Akkustandsbedingt, Sicherheitsbedingt), und insbesondere auch zu den Beschränkungen der Sensoren (Wasser usw.), und versuche Dir dabei auch Situationen vorzustellen, wo diese Beschränkungen zum Tragen kommen können.

      Sei lieber zu vorsichtig als zu vorschnell. Starte immer mit 100% Akkus und lande spätestens bei 20% Restkapazität. Dann hast Du länger was von Deiner Drohne und auch von den Akkus.

      Wie heißt es immer so schön: "Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen."
      Stimmt nicht ganz. Beim Drohnenflug fallen vor allem die, die sich dafür halten, dauernd vom Himmel.
    • Etwas ähnliches ist mir auch ganz am Anfang passiert. "Akkustand niedrig, RTH wird eingeleitet". Ich hab natürlich voller Enthusiasmus das RTH abgebrochen, "der eine Shot geht schon noch"... :rolleyes:
      Am Ende hat sie die Notlandung eingeleitet, es ließ sich nix mehr abbrechen und ich durfte zusehen, wie sie einfach unkontrollierbar irgendwo runtergeht. Gefunden hab ich sie dann wohlbehütet auf einem Kiesbett 50 m neben einem kleinen Teich. Aber auch nur, weil sie munter vor sich hin geblinkt hat, es war natürlich auch schon zur späten Dämmerung. Kopf hoch, wie schon von vielen anderen gesagt - du lernst definitiv daraus. Mir ist sowas danach nie wieder auch nur ansatzweise passiert.

      Aber mal so am Rande, ganz abgesehen von den Tips, dich in die Grundlagen einzuarbeiten:
      RTH ist zwar nett, aber (vor allem bei so einer geringen Distanz) kann man die Drohne auch ohne Probleme selber nach Hause holen. Dann vermeidet man auch gewisse System- oder in dem Fall auch Bedienungsfehler, die zu solchen Erlebnissen führen (können). Und grundsätzlich ist es nicht verkehrt, sich gerade als Anfänger in der manuellen Steuerung zu üben.
    • "Liest sich wie ein Krimi"! 8o
      Ich habe auch öfter die Erfahrung gemacht, das diese kleine Drohne, die ja so nach Spielzeug aussieht, ganz schön riskant werden kann!
      Die Kunst des Drohnenfliegen ist, immer eine Gefahrenanlyse zu machen und dann zu starten!
      Üben, Üben, Üben- Aber erst da wo es absolut sicher ist. Auf einem freien Feld!
      Das schreibe ich nicht weil ich das alles so gut kann, sondern weil ich selber Anfänger bin und immer wieder Merke, wie schnell man in kritische Situationen kommt!
      " Ich bin nicht perfekt, aber verdammt weit davon entfernt! "