"Eierlegende Wollmilchsau" unter 250g

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    • "Eierlegende Wollmilchsau" unter 250g

      Wollte euch hier mal den aktuellen Entwicklungsstand meines sub 250g Mini vorstellen. Hintergrund ist eine Studie, was heute alles bereits unter 250g realisierbar ist. Die Specs der Mini-Drohne in Kurzform:
      • Doppel-Kamera (RGB Tageslicht 5 MP + Thermal Cam (160x120 px))
      • 1-Achs (pitch) stabilisiertes Gimbal, Roll-Stabilisierung per Software
      • BVLOS / HD fähige 16-Kanal Steuerung "HyraCom" auf LTE (4G) Basis mit 2,4 GHz Fallback (S-Bus output zum FC)
      • 2 HD Videostreams (alle üblichen Kamera-Interfaces, z.B. HDMI, USB, CSI), Latenz ca. 200-300 ms
      • Serieller Datenkanal z.B. für MAVLink Telemetrie und Commands, Latenz ca. 50-100 ms
      • AES verschlüsselte Übertragung
      • >30 Minuten Flugzeit
      • ArduCopter Flightstack (Alternativ: PX4) - also z.B nahezu unbegrenzte Waypoint-Missionen etc.
      • Mechanischer Schutzkorb
      • Gewicht: 236 g
      Specs der Ground Unit:
      • Nutzung der meisten etablierten 16 Kanal Hand-Steuerungen für ein "gewohntes" Steuergefühl,
        z.B. Taranis X9D+, Futaba etc. (Anschluss am Trainerport, Funkmodul deaktiviert)
      • Zusätzliche programmierbare Schalter / Schieber auf dem Touch-UI
      • Entspiegeltes 10,1 Zoll Touch Display mit 1000 Nits Helligkeit
      • Map-Darstellung, Video-Overlays
      • Wireless Passthrough des MAVLink Datenstroms zu einer Ground Control Station (z.B. Mission Planner oder QGRoundControl)
      • Real-time Object Detection (91 COCO Klassen)
      • Separate Ground Control Station mit 15" Touchscreen mit 1200 Nits, 10 Stunden Laufzeit bei voller Helligkeit

      Mag für manche "zu schön um wahr zu sein" zu klingen, ist aber Realität:















      Letztes Jahr, als es noch die "Gesetzes-Lücke" für BVLOS-Flüge (unter 250g, unter 30m) gab, machte der Vorgänger (damals noch 248g ohne Wärmebild) mit der BVLOS Steuerung einen 6 Kilometer Rundflug im urbanen Raum - wohl der bislang einzige echte (und legale) BVLOS Flug in Hamburg:

    • Danke für eure anerkennenden Worte.

      Propellermann schrieb:

      ...auf dem Niveau großer Hersteller.
      Zeige mir mal einen Hersteller, der dieses Gesamtpaket bieten kann... ^^

      _Markus_ schrieb:

      Coole Sache, man kann ja noch Gewicht einsparen und den Propellerschutz entfernen ;)

      Wo liegt denn dein Eigenbau preislich?
      Ja, im outdoor-Einsatz kann man den Schutzkorb weglassen. Spart aber nur 5g. Im Indoor-Einsatz ist er dann schon recht hilfreich...

      Die teuersten Komponenten auf der Drohne sind das Wärmebildmodul und der Flightcontroller (zusammen ca. 800 EUR). Auf der Ground Unit sind es der NVidia Jetson Xavier NX und das 1000 Nits Display - zusammen auch knapp 700 EUR. Alles in allem kommt man vielleicht auf ca. 2000 EUR Material, wobei ich die Taranis nicht mitgerechnet habe. Die haben viele, die hier unterwegs sind, ja eh schon rumliegen und die ist noch vergleichsweise preiswert.

      Vergleicht man es aber mit einem Yuneec H520 mit CGOET oder einer DJI Mavic Enterprise Dual (nicht "Advanced"), nimmt es sich preislich wenig und die liegen dann bei 900g bzw. 2 kg (die CGOET allein wiegt schon mehr als mein ganzer Kopter) und sind nicht BVLOS-fähig, haben keine sonnenlicht-taugliche Ground Unit mit Object Detection etc.
    • Weitere Vorteile:
      • Die Kombo teilt ihre Daten garantiert nur mit mir
      • Keine Abhängigkeit bei Reparaturen oder Ersatzteilbeschaffungen vom Wohlwollen eines Herstellers
      • Gängige Drohnenabwehrsysteme dürften ziemlich machtlos sein:
        - Die Drohne fliegt extrem leise, auf 20m Distanz schon kaum noch wahrnehmbar
        - Die (Fallback-)2,4 GHz Verbindung hat sicherlich eine deutlich andere Signatur, als gängige Systeme
        - Die Übertragung erfolgt AES verschlüsselt
        - Wer die Verbindung jammen will, muss das Mobilfunk-Netz in dem Bereich lahmlegen... 8)
      • Das Risiko, das von so einer 236g Minidrohne mit Schutzkorb ausgeht, ist vergleichsweise gering - also auch gut für Einsätze in urbanem Raum über Menschen geeignet
      • Die Software auf Ground- und Air-Unit gehört mir, ist also auf jeden gewünschten Zweck anpassbar und wenn sie eine Hintertür hat, dann kenne ich sie... ;)
    • el Kopto schrieb:

      Weitere Vorteile:
      • Keine Abhängigkeit bei Reparaturen oder Ersatzteilbeschaffungen vom Wohlwollen eines Herstellers

      Das gepaart mit dem Gewicht, und damit der rechtsichereren Einsatzmöglichkeit ist einfach unschlagbar.
      Und das finde ich, macht dann durchaus auch preislich einen Unterschied. Für den Preis so eine Drohne zu haben unter 250g ist doch einfach unschlagbar im Vergleich zu den fast schon fliegenden Ambossen der Markenhersteller.

      Ich zolle da vollsten Respekt. Es gehört schon was dazu das so sauber umzusetzen. Vor allem mitsamt ground station.
    • RC-Role schrieb:

      ein mechanisches 3-Achs Gimbal wie bei der DJI Mini wär noch gut, da ne elektronische Stabi immer irgendwie ruckelt. Die beiden Extra-Motörle würden halt wieder a bissle was mehr wiegen...
      Ja, ein kleines, leichtes Mini-Gimbal ist noch ein Thema für den nächsten Winter...

      Drei Achsen sind aus meiner Sicht nicht zwingend nötig. Das ist keine Drohne, um damit smoothe, cineastische Schwenks zu produzieren oder in Dual-Operator Konfiguration zu fliegen. Pitch und Roll wären aber schon wichtig. Pitch habe ich bereits, aber derzeit nur auf Servo-Basis und damit natürlich nicht besonders reaktions-schnell.

      Hätte ich Gelder und Entwicklungs-Ressourcen wie DJI zur Verfügung, wäre das aber auch längst gelöst. Für die von mir anvisierten Einsatzzwecke sind die anderen Features jedoch gewichtiger.

      Wer beim Gimbal schon was Vielversprechendes in Arbeit hat, ist herzlich eingeladen, mitzumachen...
    • Hallo,

      eine tolles Projekt, danke für sharen.

      Wird das Projekt 2022 fort geführt?
      Wo finde ich weitere Informationen?

      Welche Firmware wird genutzt, ist der OpenSource?
      Ist die Drohne für Rehkitzrettung geeignet?

      MfG
      d

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von dirkuas ()

    • Derzeit ist ein "großer Bruder" in Arbeit, ca. 500g. Das gibt mehr Spielraum für ein richtiges Gimbal und eine höher auflösende Wäremebildkamera.

      Die im Mini verbaute hat eine Auflösung von 160x120 px. Auch wenn einige behaupten, man könne damit Rehkitze suchen,halte ich die Auflösung für den Zweck für zu gering. Jedenfalls dann, wenn man etwas größere Flächen absuchen will.

      Auf dem Flightcontroller nutze ich ArduCopter.