Frage: Drohnenüberwachung Plünderungen Hochwassergebiete

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    • Frage: Drohnenüberwachung Plünderungen Hochwassergebiete

      Hallo zusammen.

      Ich sehe gerade Bilder aus den Hochwassergebieten und ärgere mich masslos über Plünderungen, die in unmenschlicher Weise das Leid der Betroffenen auch noch ausnutzen und den am Boden Liegenden zusätzlich Tritte versetzen.

      Ich bin KEIN Drohnenexperte, aber ich frage mich: ist es nicht möglich, hier mit "privaten" Drohnen zu helfen?


      Sicherlich ist es NICHT sinnvoll, dass Privatleute unkoordiniert mit ihren Drohnen Rettungshubschrauber behindern oder gar zusätzlich in Gefahr bringen!!!

      Auch das Persönlichkeitsrecht der Betroffenen muss um jeden Preis maximal gewährleistet werden.

      Ich möchte das hier AUSDRÜCKLICH NICHT als Aufforderung zu solch kontraproduktivem gefährlichem Verhalten verstehen.


      Aber: koordiniert von einer (neuen?) Polizei- oder Feuerwehrstelle vor Ort oder vom Katastrophenschutz müsste das doch prinzipiell steuerbar/koordinierbar sein?

      Voraussetzung scheint mir, dass die Hubschrauber mit einer Art "Vogelscheuche" ausgestattet sind: ein einheitliches Funksignal, das die Flugzeuge automatisch aussenden und alle nahen Drohnen zur sofortigen Rückkehr oder zur Landung oder in Bödennähe zwingt.

      Da habt Ihr sicher weit intelligentere Ideen und Lösungsvorschläge als ich spontan als (noch?)Laie.


      Wahrscheinlich gibt es das so noch nicht. Meine Frage wäre also:
      - was haltet Ihr von der Idee und wäre so etwas in irgendeiner Form PRINZIPIELL realisierbar?
      - wenn man sich mit dem Thema zB im Rahmen von lokalen makerspaces mit konkreten Projekten beteiligen möchte: wie zum Teufel fange ich damit an?
      - was hättet Ihr für Vorschläge, wie man mit Drohnen gegen diese ... Entschuldigung: SCHWEINE! ... vorgehen und evtl. sogar noch in den akuten Gebieten helfen könnte - neben Plünderungen ist ja nun leider auch zB Leichensuche ein Problem...

      Ich kann den Pressemeldungen leider auch nicht entnehmen, ob Feuerwehren, Sicherheitskräfte, Privatleute dort bereits Drohnen einsetzen. Ich gehe davon aus: dann wäre dort eine geeignete Koordinationsstelle m.A.n.


      Falls jemand selbst von der Katastrophe betroffen ist: meine Familie und ich waren dreimal von "normalen" Wassereinbrüchen in Gebäuden betroffen: DIESE Schäden waren schon teilweise "verheerend" für uns!
      Und das war ein Mikrobruchteil, was jetzt direkt Betroffene erleiden müssen! Ich schmäme mich fast, das hier an zu führen.

      Das tut mir so leid!
      Ich kann nur hoffen, dass alle so viel Kraft finden, das möglichst gut durch zu stehen!
      Aber auch dazu, um der Politik entsprechend Druck zu machen, dass das so nicht Alltag für weitere Opfer wird! Und Wohlfühlplappern und Abwieglern endlich ihr teilweise inkompetentes Gelaber nicht mehr durchgehen zu lassen.
      Und vielleicht auch aktiv Vorschläge und konkrete Forderungen zu machen.
    • Das Plündern der Häuser ist mit das Niederträchtigste, was mir in letzter Zeit untergekommen ist, und die Idee ist logisch und ehrbar, scheitert aber auf vielen Ebenen.

      Nur beispielhaft:
      • Die Polizei in NRW hat über 100 eigene Drohnen, in ähnlicher Größenordnung sicher auch die Polizei in RLP, auch viele Feuerwehr-Drohnen könnten zugezogen werden. Aber selbst die eigenen BOS-Drohnen werden kaum eingesetzt, um den Luftraum über den Katastrophengebieten - sprich die Helikoptereinsätze - nicht zu gefährden. Und so eine mobile "Volgescheuchen"-Technologie gibt es nicht.
      • Der EInsatz privater Drohnen lässt sich schon allein deshalb nicht koordinieren, weil Privatleute nicht mit erforderlicher bidirektionaler Kommunikation ausgestattet sind und auch nicht ausgestattet werden können. Davon ab sind Privatleute nicht wirklich weisungsgebunden, was unter vielem anderen Schwierigkeiten mit sich bringt, wenn es um die Zuweisung von Verantwortlichkeit im Falle bspw. eines Unfalls geht.
      • Versicherungsrechtlich würde dafür eine explizite Luftfahrt-Halterhaftpflicht benötigt, die die wenigsten Privatleute haben. Daneben würde man luftrechtliche Einzelerlaubnisse benötigen, was wiederum ein Fernpilotenzeugnis erfordert, was wiederum die wenigsten Privatleute haben.
      • Plünderer sucht man idealerweise nicht mit visuellen Kameras, sondern mit leistungsfähigen Wärmebildkameras. Widerum, haben Privatleute nicht.
      Wie gesagt, gute Idee, aber mit Privatleuten nicht wirklich umsetzbar. Als gewerbliche Fernpilot eines leistungsfähigen Wärmebildcopters könnte man aber natürlich mal anfragen, ob eine Unterstützung bei der Suche von Plünderen sinnvoll wäre.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von skyscope ()

    • Also erstmal meine tiefste verachtung für die Leute die sowas machen. Echt das letzte. Der zweite Punkt zu deinem Post. Finde ich eine gute und Ehrenhafte einstellung und Idee von dir. Respekt Yorana.

      ABER. Erstens stehen da so ziemlich alle Regeln im Weg die es für Drohnen gibt. Selbst wenn es unrecht ist so darf man eben auch nicht mit Unrecht endgegen wirken. In meinen Augen ist es VIEL wichtiger solche Plünderungen der Polizei zu melden! Dort fliegen ein haufen Polizeihubschrauber herum diese haben Lautsprecher und Kameras dabei die, die deiner Drohne um längen übertreffen. DIE Polizei und Behörden sind dafür DA! Sie sollen Plünderungen verhindern. Es wäre Sonnvoller eine Mail (oder Anruf) der Polizei/behörden zu schicken und verdacht bei Plünderung melden!!!

      Wenn dann die Behörden nicht regaieren und dagegen vorgehen ist dies sogar (glaube ich) eine Straftat der Behörde! Sie MÜSSEN meldungen zu Straftaten nach gehen!

      LG Chris
    • Als ich die ersten Meldungen über Plünderungen keine 24 Std. nach der Katastrophe mitbekommen habe war ich echt Fassungslos. Als wenn die Menschen dort nicht schon genug Leid ertragen, müssen sie sich auch noch mit diesem Gesindel auseinandersetzen.
      Aber wie schon oben erwähnt scheint der Vorschlag private Drohnen zur Überwachung der Gebiete an zu vielen Hürden zu scheitern.
      Der einzige Vorschlag der mir einfiel wäre die Bundeswehr zur Überwachung einzusetzen. Dies scheitert aber wohl am GG, da im eigenen Land keine Soldaten eingesetzt werden dürften.
      Könnte mir aber gut vorstellen das diese das entsprechende Equipment hätten um solch eine Aufgabe umzusetzen.
      Und es würde auch Abschreckend auf die Plünderer wirken.
      In welch einem Land leben wir eigentlich das man sich in solchen Zeiten damit befassen muss? Es macht nur noch traurig....!
      DJI Mini 2, DJI Air2s...???
    • Eine ehrbare Idee mit Drohnen helfen zu wollen, doch was machst Du in der Dunkelheit?

      2015 tobte ein Tornado durch die mecklenburgische Stadt Bützow. Viele Menschen verloren ihr Zuhause und etliche Häuser wurden stark beschädigt.
      Als erstes kamen die Plünderer in der Nacht, die in Häuser eindrangen in denen sogar noch die Bewohner nächtigten.
      Danach kamen Betrüger die vorgaugelten Dachdecker zu sein und man möge ihnen sofort einige tausend EUR anzahlen, damit man der erste sei, dessen Haus repariert wird. Niemand hat diese "Dachdecker" jemals wiedergesehen.

      Insofern hat @Pinkcream69 nicht ganz Unrecht mit der Frage, in welchem Land wir eigentlich mittlerweile leben.
    • Drohnen und Helis....wieso sollte das nicht gehen?
      Die Helis halten eine Mindesthöhe von 200m ein, die Drohnen fliegen max. 120m hoch...

      Drohnen hätten den Vorteil dass sie auch aus geringer Höhe die Übeltäter filmen könnten und die Einsatzkräfte so auch gerade Beweismaterial bekommen. Dies natürlich in Koordination mit einer "Bodenmannschaft" die dann auch schnell und effizient reagieren müsste....
      love life and life will love you...
    • also, ich DANKE Euch allen für die vielen und ausführlichen Antworten!

      was Hubschrappschrapp geschrieben hat über Bützow hat mich noch mehr fertig gemacht
      es ist einfach unglaublich, wie skrupellos Menschen sich benehmen, und besonders in Krisen oder bei Unfällen

      ok, soviel zu einer spontanen Schnapsidee :)
    • Es gilt immer noch über dem gesamten Krisengebiet ein weiträumiges NOTAM(D1959/21) bis 14.08.2021 00:00.
      Darin sind sämtliche privaten Flüge mit UAS und anderen Modellen verboten, insbesondere Trainings-, Foto-, und Kalibrierungsflüge.
      Ich hatte bereits am 16.07. dem Krisenstab ein Hilfsangebot bezüglich Unterstützung mit Drohnenflügen übermittelt.
      Bisher bestand jedoch noch kein Bedarf, da die Hilfsorganisationen ebenfalls über bestens ausgestattete Drohnen verfügen und die Schadenslage auch mit Bundeswehrkampfflugzeugen aufgezeichnet wurde.

      Bezüglich der Plünderer sind hier u.a. immer noch Hundertschaften der Polizei im Dauereinsatz.
      Leider ist das Krisengebiet über 100 km lang und auch etliche km breit, so das sie nicht immer überall sein können.
      Viele Grüße aus der Eifel!