Ich habe mit der Action 2 ein paar Testläufe gemacht, um herauszufinden mit welchen minimalen Aufnahmezeiten ich rechnen kann bis sie überhitzt, oder Akku oder Speicher ausgehen.

Sie wird auch in der hohen Temperatureinstellung längst nicht so heiß wie ich nach den Horrormeldungen auf Youtube erwartet hatte. Air units oder Vistas werden heißer, keine Gefahr für TPU mounts.
Sie kühlt auch recht flott wieder ab, wenn man sie ganz ausschaltet. Allerdings wird sie auch schon recht warm wenn sie einfach nur eingeschaltet ist, und nicht aufnimmt, und sogar während des ladens. D.h. während man Daten kopiert, oder lädt kühlt sie kaum ab.

Ich habe sie in einen TPU mount gesteckt, auf den Marmotte geschnallt, und während der Aufnahme die Propeller auf 5% laufen lassen. Aufnahme in h.265, Rocksteady aus, FOV bei 120fps wide, sonst ultra wide. Ich habe die Kamera zwischendurch immer abkühlen lassen bis das Alu wieder etwa auf Raumtemperatur war. Raumtemperatur war 23°C. Der Akku war immer voll. Das sind jeweils die Zeiten bis sie wegen Überhitzung abgeschaltet hat:

Niedrige Temperatur Einstellung:




Hohe Temperatur Einstellung:




Der Luftstrom der Propeller war an der Kamera nur ganz schwach zu spüren. Ich denke dass sie im Flug noch deutlich bessere Kühlung bekommt, und wesentlich länger durchhält. Ich hoffe ich kann sie morgen mal fliegen, und sehen wie es läuft wenn sie nur kurze Abkühlphasen beim Lipo wechseln bekommt.

Beim Datentransfer scheint der SD-Slot der Flaschenhals zu sein. Sowohl vom Internen Speicher zur Karte, als auch von der Karte über USB zum PC komme ich nur auf 16MB/s. Die SD Karte schafft im Cardreader 90MB/s. Der Transfer vom Internen Speicher über USB läuft doppelt so schnell, mit 31MB/s. D.h. es geht unterwegs deutlich schneller, die Kamera per OTG Kabel ans Handy zu stecken, und die Daten aufs Handy zu ziehen, als sich mit einer SD Karte abzugeben.

Wenn man normalerweise in 4k60 filmt, und die Aufnahme bei einem durchschnittlichen Lipo 4:30 dauert, passen 5 Flüge auf den internen Speicher, und es dauert jeweils 2min einen Flug über USB zu übertragen.

Die Firmware ist noch ganz schön verbugt.
Ich habe auch diesen Ladebug. Manchmal blinkt sie, aber lädt nicht, und manchmal lädt sie, aber blinkt nicht. Ich muss sie immer einschalten, und nachschauen ob die Prozentwerte steigen...
Wenn man Dateien einzeln löscht, oder auf die SD Karte verschiebt, wird manchmal der Speicherplatz im internen Speicher nicht frei gegeben. Man muss dann den Speicher neu formatieren.

Den mount hänge ich mal dran wenn ich ihn fertig habe. Momentan sieht man ihn in Ultrawide noch ganz minimal in den Ecken. (ND-Filter sind in Ultrawide wahrscheinlich nicht möglich, außer man klebt Tönungsfolie direkt auf die Linse.)

Die hohe Temperatureinstellung war nach der Aktivierung erst mal ausgegraut, wurde nach einem Firmware Update aber freigegeben.

@Daru, das nervt mich auch gewaltig. Mal sehen wie das in der Praxis klappt.
Ich habe aber absolut keine Lust mehr eine große Gopro zu fliegen, das macht mir einfach keinen Spaß. Und wenn man mit care refresh drei kaputte Kameras in zwei Jahren einrechnet, was auch so ungefähr mein Schnitt ist, dann ist die Action 2 günstiger als die Session 5.

Gestern war ich mit der Action 2 fliegen. Dank der dämlichen Winterzeit wurde das ein unfreiwilliger low light Test. Ich habe gerade noch 5 Lipos durch bekommen, bevor es in den Goggels zu dunkel wurde.
Video: 4k120, FOV wide, Rocksteady off, Exposure Auto, Color D-Cinelike, HEVC
Audio: Mono, direction All, noise reduction on.

Nach den 5 Lipos war auch der Akku der Kamera leer. Aufgenommen habe ich 14min Video (13GB), da wäre also noch etwas Luft gewesen. Hitze war bei 8°C Außentemperatur überhaupt kein Thema, die Kamera wurde kaum handwarm.
Ich denke, wenn sich noch eine Lösung ergibt, um sie mit Strom aus dem Fluglipo zu versorgen, macht die sich ganz gut für FPV. Wenn man zwischendurch einfach mal Aufnahmen löscht, von denen man weiß dass man sie nicht verwenden wird, dürfte man zumindest in 4k60 auch einigermaßen weit kommen, ohne Daten runterladen zu müssen.

Den Sound finde ich ganz gut, kommt mit den Windgeräuschen nicht ganz an die Gopros ran, aber um Welten besser als Runcam und Konsorten. Ziemlich auffallend sind die Windgeräusche immer wenn der Quad seitwärts geht. Ich muss nochmal mit den anderen direction Einstellungen experimentieren, vielleicht geht das weg. - Oder das seitliche Mic zu kleben.

Die Aufnahmen sind viel dunkler als ich erwartet hatte. Real war es beim letzten Lipo noch hell genug um Zeitung lesen zu können. Durch die Brille (DJI Cam) war es Taghell, nur so verrauscht wie analog.

Der erste Clip ist so wie er aus der Kamera gefallen ist. Den zweiten habe ich stark aufhellen müssen, dass man noch etwas erkennt. Zum Schluss nochmal ein kurzes Beispiel direkt aus der Kamera.


Nach dem wirklich ersten Lipo war der Touchscreen schon hinüber. Das war nicht mal ein richtiger crash, nur aus 3-4m Höhe ins weiche Gras geplumpst. Wer sich die Cam für FPV holen will, unbedingt mit Display Modul kaufen. Damit lässt sie sich dann noch ganz normal bedienen. Doof ist nur, dass man so nicht mehr sehen kann ob Akku und Speicherplatz noch für den nächsten Flug reichen, ohne sie aus dem mount zu nehmen, und auf das Modul zu stecken. Vielleicht hilft dabei auch die Handy App. Ansonsten braucht man auf dem Quad ja eigentlich nur die Record Taste und die Status LED.


Das wichtigste ist eigentlich, dass das fliegen damit wieder Spaß macht! Im Gegensatz zu dem schweren Setup mit der Gopro 8, traue ich mich damit auch wieder in Bodennähe über Kopf zu gehen, ohne Angst haben zu müssen dass die Power zum abfangen fehlt.

Das Display hat doch eh wenig Nutzen, und sollte IMO ab Werk gar nicht erst existieren. Wenn die Kamera im mount ist kommt man eh nicht dran, und wenn man sie raus nimmt, kann man sie auch gleich aufs Displaymodul stecken.
Das einzige was ohne das Display wirklich fehlt, ist eine Möglichkeit mal ganz schnell Akkustand und Speicherplatz zu prüfen. Der Akkustand wird durch die Möglichkeit sie aus dem Fluglipo zu versorgen eh bald uninteressant. Wenn man den Verdacht hat, dass der Speicherplatz knapp wird, muss man sie halt mal kurz aus dem mount ziehen, und aufs Modul ploppen.

Mich stören die ganzen Mankos der Action 2 auch tierisch. Aber da es an Alternativen mangelt, versuche ich halt irgendwie damit klar zu kommen. Die einzige echte Alternative ist für mich die Gopro Session 5, die weniger kann, etwas schwerer ist, und dafür auf Dauer auch noch teurer kommt als die Action 2. Wenn man sie überhaupt immer bekommt. Die war zeitweise ja auch schon gar nicht mehr verfügbar.

@aTh3IsT 250€ ist eigentlich auch meine Schmerzgrenze. Ich setze halt total auf care-refresh. Eine Kamera für sich genommen wäre mir auch viel zu teuer.
Für die Dual-Display Kombo mit care refresh habe ich 555€ bezahlt. Es gibt über 2 Jahre 3x Ersatz für 19€, 32€ und 39€ Selbstbeteiligung. Macht zusammen 645€, bzw. umgelegt auf 4 Kameras 160€ je Gerät. Das ist günstiger als 4 Sessions je 170€.
So darf man natürlich nur rechnen wenn man in der Vergangenheit auch schon so viele Kameras zerdeppert hat.
Und ich muss sagen, der Gedanke dass mich ein Totalschaden momentan nur 19€ kostet, und ich dann sogar den Touchscreen zurück bekomme, senkt die Hemmschwelle.

Soll das bedeuten „ist mir doch scheißegal, bin ja versichert“?

Care Refresh ist doch nicht als klassische Versicherung zu sehen. DJI bezeichnet es auch nirgends als solche, sondern als "Servicevertrag zum Geräteaustausch".
Es wird ja auch kein Neugerät versprochen, nicht einmal ein neuwertiges, sondern nur eines das lediglich in seiner Funktion einem Neugerät entspricht (=kann zerkratzt und verbeult sein). Das ganze ist somit im Grunde nur ein Reparaturservice, der im Austausch durchgeführt wird. Dafür finde ich 19-39€ auch einen fairen Preis, für beide Seiten. Im Normalfall werden die Kameras die ich einschicke ja nur vorne und hinten neues Glas brauchen, und können dann wieder in Umlauf gehen.
Wenn es DJI stört dass das Glas so oft bricht, dann sollen sie halt bei einer Actionkamera keinen Touchscreen so völlig ungeschützt anbringen, und das Schutzglas in der Front user-serviceable machen. - Ich würde auch lieber schnell selbst das Glas umschrauben, anstatt die Kamera einzuschicken. Aber ich denke es ist eine sehr bewusste Entscheidung gewesen, Kunden statt mit einem robusten Gerät, lieber mit einem Reparatur-Abo zu locken.




Ich habe mal die letzte Version vom Marmotte mount als Step und STL angehängt. Daran habe ich noch viel geändert, und die letzten Änderungen auch noch nicht gedruckt. Er sollte grundsätzlich passen, könnte aber sein dass die cam recht schwer raus geht. Ich suche noch nach der richtigen Balance zwischen leicht raus zu nehmen, und nicht raus fallen. Den Touchscreen habe ich jetzt komplett verdeckt, mit zwei kleinen Löcher dort wo Akkustand und Speicherplatz angezeigt wird.
Nicht über die komischen Löcher im Unterteil wundern, die sind für Stromversorgung. Da können diese Pogo-Pins rein, und durch den mount verkabelt werden:
Link zum Amazon-Produkt
Die Montage der Pins ist aber ziemlich kniffelig. Wenn ihr euch das antun wollt, stellt euch besser darauf ein paar mounts mit dem Lötkolben zu versauen.

Akku und Kamera müssen gegeneinander gedrückt worden sein. Wobei der Akku das Display aber gar nicht direkt erreicht, sondern nur an der oberen Kante von mount anliegt.

@skyscope, das kann ich heute Abend mal testen.

Den Touchscreen habe ich jetzt komplett verdeckt, mit zwei kleinen Löcher dort wo Akkustand und Speicherplatz angezeigt wird.

Hoffentlich hilft es dann beim nächsten.
Btw. Das äußere Gorilla Glas ist sogar noch heil, gebrochen ist nur der Screen unterm Glas.