Air 2S fliegt beim Start auf ein Mal nach vorne

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    • Air 2S fliegt beim Start auf ein Mal nach vorne

      Hallo Leute,

      Ich habe seit ca. einem halben Jahr eine Air 2S Drohne. In der Regel lasse ich die Drohne bei mir auf dem Balkon starten und fliege damit hier in der Gegend herum. Vom Balkon bin ich bisher ca. 30 Mal gestartet und gelandet. Gestern Abend ist jedoch etwas komisches passiert. War ehrlich gesagt auch mein erster Flug in der Nacht. Ich habe die Drohne wie immer auf den Startpunkt gesetzt und die Drohne starten lassen. Doch statt dass die Drohne auf ca. 1,20 aufsteigt, kippt die Drohne nach vorne und fliegt volle Kanne gegen das Balkongeländer. Also direkt beim Start. Mit der automatischen Startfunktion. Allerdings nicht in der Fly App, sondern in Litchi (bin ich aber auch schon mind. 20 Mal mit geflogen). Die Drohne überschlägt sich und fällt zu Boden. Auf einer Höhe von rund 30cm. Passiert ist da der Drohne nichts, nur ein paar Abscharbungen an den Propellern. In der DJI App wurde dann angezeigt, dass ein den Sitz von zwei Propellern prüfen soll. Habe alle Propeller geprüft. Zweiter versuch, gleiches Ergebnis. Die Drohne steigt ein paar cm. hoch und fliegt nach vorne. Diesmal wurden zwei Propeller etwas mehr in Leidenschaft gezogen.

      Für den Abend habe ich es dann mit dem Fliegen sein lassen.
      Heute morgen ein dritter Versuch. Die Drohne verhielt sich heute ganz normal.Stieg auf 1,20 hoch, machte keine Probleme. Nur war die in der Luft etwas instabil, weil vermutlich zwei Propeller etwas angeschlagen waren.

      Was ist denn da jetzt schief gelaufen? Wieso hat die Drohne den Satz nach Vorne gemacht? Kann ich in der Dunkelheit nicht fliegen? Oder war etwas anderes Schuld?
    • Hallo und Willkommen im Forum!

      Erst einmal birgt der Start vom Balkon viele Schwierigkeiten. In aller Regel wir eine Seite (teilweise bis zu 3 Seiten) für das GPS-Signal abgeschattet. Wenn jetzt doch die GPS-Signale durchkommen kommen die in aller Regel über eine reflektierenden Fläche. Jedoch stimmt dann die Laufzeit unsd somit die Position nicht genau. Steigst Du jetzt (evtl. auch nur minimal) nach oben kann eine andere Reflektion oder gar direkter Empfang erfolgen und die Drohne möchte die Position korrigieren. Da kann dann auch ein Balkongeländer oder Wand im Wege stehen.

      Ein solches Verhalten kann aber auch noch andere Ursachen haben. Allen voran sind der Einfluss von Metall auf den Kompass sein, der dann erst mal wirr reagiert, weil sich eben das magnetische Feld beim Abheben plötzlich ändert.

      Ein weiteres Problem bei urbaner Umgebung sind die Einflüsse vor allem durch Störeinflüsse von Funk wie z.B.Wlan, welches ebenfalls im selben Frequenzbereich erfolgt wie die Verbindung von DJI.

      Auch die Sensoren können bei Nacht auf einmal andere Informationen zurück geben.

      Generell gilt ein Bauwerk immer als Problematisch und man sollte alle möglichen Probleme kennen und entsprechend abwägen. Da hilft auch nicht, bin hier schon zig mal abgehoben und auf einmal gibt es Probleme. Die Rahmenbedingungen können sich immer ändern.

      Mutig finde ich, es gibt ein Problem und man muss gleich mal unter denselben äußerst kritischen Rahmenbedingungen gleich noch mal probieren ob die sich noch einmal einstellen ohne Kenntnis über das ursächliche Problem zu haben. Gibt es Problem. Versucht man die Ursache zu finden. Findet man keine, probiert man dann in einem sicheren Umfeld (ein Balkon gehört definitiv nicht dazu) die Eigenschaften der Drohne, ob alles i.O. ist.

      Nach einem solchen Crash sollte man auch schauen, ob der Kompass und/oder die IMU noch korrekt kalibriert sind. Das könnte z.B. auch das unruhigen Flugverhalten erklären. Ggf. einfach mal Kalibrieren. Auch sollten man mit beschädigten Propellern erst gar nicht mehr fliegen. Äußerliche Beschädigungen kann man noch erkennen und als akzeptabel ansehen. Wie sieht es aber mit Haar- und Inneren- Rissen aus? Die sieht man kaum und ruck zuck in löst sich der Propp unter Belastung in der Luft auf.

      Im einfachsten Fall stürzt dann nur die Drohne auf den Rasen, im schlimmsten Fall jemandem auf den Kopf. Daher muss eine Drohne nach einem solchen Vorfall ausgiebig auf innere und äußere Beschädigungen geprüft werden und ein erster und zweiter Test erfolgt in einer Umgebung (große weite, Wiese ohne jegliche Hindernisse) wo man davon ausgehen kann, dass niemandem etwas passieren kann.
    • Danke euch für eure Antworten.

      quadle schrieb:


      Mutig finde ich, es gibt ein Problem und man muss gleich mal unter denselben äußerst kritischen Rahmenbedingungen gleich noch mal probieren ob die sich noch einmal einstellen ohne Kenntnis über das ursächliche Problem zu haben. Gibt es Problem. Versucht man die Ursache zu finden. Findet man keine, probiert man dann in einem sicheren Umfeld (ein Balkon gehört definitiv nicht dazu) die Eigenschaften der Drohne, ob alles i.O. ist.

      Naja, weißt du, man will ja schnell herausfinden, ob das 1.000 EUR teure Spielzeug noch funktioniert. Und bisher hat ein Start vom Balkon ja funktioniert. Ein weiteres Problem ist, dass es hier weit und breit keine Wiese gibt, auf der ich die Drohne hätte sicher fliegen lassen können. Das Risiko war maximal, dass die Drohne wieder gegen das Geländer fliegt.

      Ich verstehe aber deinen Einwand nicht zu 100%. Ich möchte verstehen, was da passiert ist. Du schreibst von GPS und dem Kompass. Wofür brauche ich denn GPS und den Kompass? Ich habe zu Hause einen GPS Tracker. Selbst bei dem Tracker mit Multiband habe ich eine Positionsbestimmung von +- 30cm. Um irgendwo hin zu fliegen, würde diese Genauigkeit passen. Aber wenn ich die Drohne hovern lasse, dann hat sie weniger drift, als die 30cm.

      Und der Kompass? Der kann ja nur dazu dienen, die Richtung der Drohne festzuhalten.

      Und die Lage der Rotoren in der Horizontalen sollte ja von den Beschleunigungssensoren erfasst werden.

      Gibt es keine Möglichkeit, die Rohdaten der Sensoren mal aufzeichnen zu lassen? Mich würde tatsächlich interessieren, was da schief gelaufen ist.

      quadle schrieb:


      Im einfachsten Fall stürzt dann nur die Drohne auf den Rasen, im schlimmsten Fall jemandem auf den Kopf. Daher muss eine Drohne nach einem solchen Vorfall ausgiebig auf innere und äußere Beschädigungen geprüft werden und ein erster und zweiter Test erfolgt in einer Umgebung (große weite, Wiese ohne jegliche Hindernisse) wo man davon ausgehen kann, dass niemandem etwas passieren kann.

      Keine Sorge, hier ist in der Nähe niemand. Was mich bei dem Test interessiert hat, war vor allem der Start. Ich bin also mit der Drohne abgehoben, hat geklappt. Etwas außerhalb vom Balkon geflogen und dann wieder zurück. Wenn etwas passiert wäre, dann wäre die Drohne auf dem Balkon gelandet oder in dem Wald neben dem Haus. Ja, die Propeller werde ich jetzt auswechseln. Wahrscheinlich dann alle, bevor ich mit der Drohne richtig fliege. Zwei habe ich noch im Büro und habe gestern noch vier bestellt.
    • Danke für den Tipp mit AirData. Ich habe damit nun die Logs ausgewertet. Was bei dem Crash komisch war und sonst in keinen Logs steht, ist dass die Maximal Höhe aufgrund des schlechten GPS-Signals auf 3 Meter gesetzt wurde. Und zwar nach dem Start der Motoren. Ist etwas gay, wenn man sich auf ca. 30 Meter Höhe befindet. Außerdem war die Hinderniserkennung aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse außer Funktion.

      Ich warte jetzt mal ein paar Tage, bis die neuen Propeller da sind, danach wird weiter geflogen. Aber evtl. baue ich mir einen Start-Landeplatz auf dem Balkongeländer.
    • Wie wäre es mit Handstart? Da gibts kein "automatisch steigen auf X".
      In einer Hand die Drohne, mit der anderen Hand den Controller an die Hüfte drücken und beide Hebel auf schräg unten nach innen. Propeller laufen an, sanft aufs Gas, und schon schwebt die Drohne.
      Landung machst du ja auch in der Hand oder?
    • Die 3 Meter haben nix mit deinen 30 Metern Balkon zu tun.. Die 3 Meter beziehen sich immer auf den absoluten Startpunkt der Drohne.
      Mir ist mit der Air2 damals etwas sehr ähnliches passiert. In den Bergen beim handstart einfach nach vorne weggekippt. Das Problem konnte nicht gelöst werden und auch der Support meinte, dass es Anwender geschuldet war..
    • Kopter3223 schrieb:

      Wie wäre es mit Handstart? Da gibts kein "automatisch steigen auf X".
      In einer Hand die Drohne, mit der anderen Hand den Controller an die Hüfte drücken und beide Hebel auf schräg unten nach innen. Propeller laufen an, sanft aufs Gas, und schon schwebt die Drohne.
      Landung machst du ja auch in der Hand oder?
      Ja, Landung mache ich mit der Hand. Beim Start habe ich es mich aber noch nicht so wirklich getraut. Muss ich mal ausprobieren.

      Guenther J. schrieb:

      @LL0rd
      By the way: darfst du denn, auch in 30 m Höhe, über das Wohngrundstück fliegen?
      Da ich Eigentümer des Grundstücks bin, erteile ich mir die Genehmigung selbst. Und rund um das Haus ist Wald. Wenn man Glück hat, fährt ein "Nachbar" alle 3-4 Stunden ein Mal vorbei. Und bis Juni wird im Haus auch sonst niemand wohnen. Und ab Juni werde ich im Haus auch nicht mehr wohnen ;) Deshalb alles safe
    • zunächst würde ich zur gleichen Uhrzeit, wegen den Lichverhältnissen, meinen Start- Ort verlegen. Außerhalb des Hauses weg vom Balkon. Wenn dann alles reibungslos klappt, weiss man das die Sensorik irgendwie auf dem Balkon spinnt. Trotzdem Bedenken das die Drohne bei Dunkelheit blind ist, Hinderniserkennung ist wegen Dunkelheit nicht möglich!
      " Ich bin nicht perfekt, aber verdammt weit davon entfernt! "
    • LL0rd schrieb:

      Kopter3223 schrieb:

      Wie wäre es mit Handstart? Da gibts kein "automatisch steigen auf X".
      In einer Hand die Drohne, mit der anderen Hand den Controller an die Hüfte drücken und beide Hebel auf schräg unten nach innen. Propeller laufen an, sanft aufs Gas, und schon schwebt die Drohne.
      Landung machst du ja auch in der Hand oder?
      Ja, Landung mache ich mit der Hand. Beim Start habe ich es mich aber noch nicht so wirklich getraut. Muss ich mal ausprobieren.

      Guenther J. schrieb:

      @LL0rd
      By the way: darfst du denn, auch in 30 m Höhe, über das Wohngrundstück fliegen?
      Da ich Eigentümer des Grundstücks bin, erteile ich mir die Genehmigung selbst. Und rund um das Haus ist Wald. Wenn man Glück hat, fährt ein "Nachbar" alle 3-4 Stunden ein Mal vorbei. Und bis Juni wird im Haus auch sonst niemand wohnen. Und ab Juni werde ich im Haus auch nicht mehr wohnen ;) Deshalb alles safe
      Perfekt, dann bist du vor der Drohnenpolizei schon einmal sicher und der Thread kann konstruktiv weiter gehen.

      Sorry dafür, aber manches muss nicht fragen wenn jemand um einen anderen Rat bietet…weiterhin war der TE sich der Thematik wohl bewusst.

      Tipps hast du von @quadle usw. ja schon ausreichend bekommen.

      Nebenbei hatte ich das Problem letztens auch beim Start, konnte allerdings direkt abbrechen und es ist nichts passiert. Hatte die Drohne dann anders positioniert und es gab keine Probleme mehr.
      Die Propellerwarnung kommt, wenn die Drohne im Begriff ist zu einer Seite zu schwenken, dann geht die Software wohl erst einmal von viel zu wenig Auftrieb eines oder mehrerer Propeller aus.
    • Lorch83 schrieb:

      Nebenbei hatte ich das Problem letztens auch beim Start, konnte allerdings direkt abbrechen und es ist nichts passiert. Hatte die Drohne dann anders positioniert und es gab keine Probleme mehr.
      Darf ich mal fragen, was du genau gemacht hast und wie du den Start abgebrochen hast?
      Nächste Woche ist bei mir kein Drohnen-Wetter. Und in 2 Wochen habe ich dann (m)eine Wiese, auf der ich die Drohne austesten kann. Wenn ich jetzt @Winni66 Rat befolge und die Drohne bei Dunkelheit fliegen lasse, was mache ich dann, wenn die mir wieder nach vorne abhaut?

      Beide Controller nach Schräg, Innen, Unten? Für den Notstopp der Motoren?
      Oder an Höhe gewinnen, wo der Drohe nichts passieren kann? Und dann schauen, dass die sich stabilisiert? Denn beim Notstopp geht es mindestens 20-30cm abwärts. Und mit dem Momentum nach vorne, kA ob es so gut ist.
    • Winni66 schrieb:

      Einen erzwungene PropellernStopp lässt die Drohne eh nur zu, wenn das System eine Notsituation erkennt. Ob die Fluglage als solche ausreicht ist fraglich!
      Hm? Bist du dir da sicher? Ich dachte jetzt eigentlich, dass ich darüber entscheide, ob eine Notsituation vorliegt. Und eine solche Notsituation kann z.B. sein, dass ein Kind oder ein Haustier auf die Drohne zuläuft.

      EDIT: Okay, hast recht. Hab es grade getestet.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von LL0rd ()

    • LL0rd schrieb:

      Lorch83 schrieb:

      Nebenbei hatte ich das Problem letztens auch beim Start, konnte allerdings direkt abbrechen und es ist nichts passiert. Hatte die Drohne dann anders positioniert und es gab keine Probleme mehr.
      Darf ich mal fragen, was du genau gemacht hast und wie du den Start abgebrochen hast?Nächste Woche ist bei mir kein Drohnen-Wetter. Und in 2 Wochen habe ich dann (m)eine Wiese, auf der ich die Drohne austesten kann. Wenn ich jetzt @Winni66 Rat befolge und die Drohne bei Dunkelheit fliegen lasse, was mache ich dann, wenn die mir wieder nach vorne abhaut?

      Beide Controller nach Schräg, Innen, Unten? Für den Notstopp der Motoren?
      Oder an Höhe gewinnen, wo der Drohe nichts passieren kann? Und dann schauen, dass die sich stabilisiert? Denn beim Notstopp geht es mindestens 20-30cm abwärts. Und mit dem Momentum nach vorne, kA ob es so gut ist.
      Ich meine das ich es mit Not-Aus probiert habe, ging sehr schnell der gesamte Vorgang. Kann natürlich auch sein, dass sie auch automatisch abgebrochen hat.

      Grüße
    • B69 schrieb:

      Stichwort CSC ... und was sagt denn die Bedienungsanleitung dazu? ^^

      Spoiler anzeigen
      S. 42, S.49

      Ja, nur funktioniert das ganze nicht so, wie es in der Anleitung steht.
      Motoren starten, Ja! Aber selbst was die Landung angeht.... Ich bekomme die Drohne nicht tiefer, als 30cm über den Boden. Drücke ich den Schubhebel (Linker Stick) nach unten, dann passiert nichts. Halte ich die Hand unter die Drohne, dann steigt die Drohne sogar selbstständig auf. Drücke ich ihn drei Sekunden ganz nach unten, dann geht die Drohne in den Lande-Modus über. Und macht danach die Motoren selbst aus.

      Und das Thema: Motoren während des Flugs stoppen ist leider auch nicht so, wie im Handbuch beschrieben. Standard-Einstellung in DJI Fly ist, dass die Drohne nur in Notfällen die CSC akzeptiert. Man kann die Einstellung auf Immer ändern. Nur gibt es in YouTube genug Videos, die zeigen, was diese Einstellung bewirkt. Ich bin davon ausgegangen, dass die Drohne dann einfach senkrecht nach unten fällt. Nein, in den ersten Sekunden führt die Drohne noch einen Schlenker aus. Interpretiert also den CSC als tatsächlichen Flugbefehl und nach 2-3 Sekunden macht die dann die Motoren aus. In der Praxis fällt die Drohne dann nicht senkrecht nach unten, sondern macht einen Schlenker und fällt dann runter - irgendwo.

      Der Crash-Flug hat nach AirData bei mir 3 Sekunden gedauert. In der Zeit hätte ich die Drohne nicht einmal mit CSC stoppen können.