mal wieder Drohnentaxis

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    • mal wieder Drohnentaxis

      das Thema selbst ist ja nicht neu, interessant in dem Artikel die monetäre Einordnung mit einem "Kilometerpreis von rund vier Euro" --> Quelle: handelsblatt.com/unternehmen/h…00-staedten/29237528.html

      (wenn man das mal mit den "klassischen" Taxikosten vergleicht: taxi-times.com/taxitarife-in-deutschland-der-aktuelle-stand/)
      "we brake for nobody" ... me? sarcastic? never!
    • Na ja, so richtig Bewegung ist da irgendwie auch nicht drin. Gefühlt ist der aktuelle Stand immer so so, wie vor 3 Jahren, als ich im Luftfahrtbereich noch gearbeitet habe. Lillium ist (mindestens) ein Millionengrab, es gibt immer wieder Konzepte, die ganz toll klingen, letztendlich aber an der technischen Umsetzbarkeit scheitern (u.a. das riesige Thema 'Übergang von Vertikal- in Horizontalflug") oder eben die ursprünglichen Kostenkalkulationen um ein x-faches sprengen und allein dadurch schon scheitern.
      Die einzigen (bekannten), die tatsächlich was richtig vorzeigbares präsentieren können, sind Volocopter. Aber auch da ist seit dem ersten bemannten Demoflug (bzw. -hüpfer :D ) etwas Ruhe eingekehrt.

      Ich hab Verwandschaft in der Nähe von Cochstedt, die erzählten mir vor kurzem, dass das DLR dort einen Demotag gemacht hat, um den Einwohnern in der Nähe einen Einblick in die Arbeit bzw. das Vorhaben zu geben und vor allem, um Ihnen die Angst zu nehmen, was dort zukünftig für Fluggeräte rumschwirren. So eine Veranstaltung soll wohl demnächst nochmal stattfinden, das schau ich mir auf jeden Fall dann mal an.
    • Hier in MG ist es ein wenig still geworden um das geplante Versuchs- und Pilotprojekt zu Transport- und Taxidrohnen nach einigen großtönenden Ankündigungen und Versprechungen die vor einigen Jahren dazu in der Presse erschienen.
      Aber offensichtlich ist die Flughafengesellschaft nach wie vor an dem Thema dran wie aus dieser Veröffentlichung von Dezember 2022 hervorgeht: ewmg.de/neue-luftraumteilnehmer-sicher-integrieren/

      Außer bei Spezialanwendungen wie etwa eilige Blutkonserventransporte und ähnlichem sehe ich nicht so recht ein Potential, vor allem für Taxidrohnen die Personen befördern. Schon ein einziger böser Unfall oder Zwischenfall womöglich mit Todesfolge würde wahrscheinlich die Akzeptanz solcher Taxis gegen Null gehen lassen.
    • LoboMini2 schrieb:

      Schon ein einziger böser Unfall oder Zwischenfall womöglich mit Todesfolge würde wahrscheinlich die Akzeptanz solcher Taxis gegen Null gehen lassen.
      möglich ... aber "wahrscheinlich" und "gegen Null" ?

      "Normale" Taxis haben auch weiterhin ihre Kundschaft, trotz:
      - sueddeutsche.de/muenchen/muenc…ahrer-lichtmast-1.5698626
      - om-online.de/om/von-einem-taxi…wochen-nach-unfall-149818
      - pfaffenhofen-today.de/75251-tegernbach-200123
      - uvm.

      Die Zukunft wird's zeigen (wenn Drohnentaxis irgendwann mal serienreif werden) ;)
      "we brake for nobody" ... me? sarcastic? never!
    • Es gäbe ja schon einige Anwendungen für Drohnentaxis, allerdings sind das nicht so viele, die sich aktuell betriebswirtschaftlich rechnen würden. Haupthindernis sind immer noch die geringe Flugzeit und die langen Ladezeiten, während deren der Pilot zum Däumchen drehen verurteilt ist, bzw. das Gerät kein Geld einbringt.
      Sicherheitstechnisch wären Passagierdrohnen deutlich besser als alle heutigen Helikopter, denn sie sind allesamt redundant ausgelegt.

      Gruß Gerd
    • Das Gegenteil ist der Fall. Multikopter haben mehr potentielle multiple points of failure als klassische Hubschrauber. Und bei Stromausfall fallen Multikopter im Prinzip wie ein Stein vom Himmel. Gesamtrettungssysteme helfen erst ab einer gewissen Mindesthöhe. Bei deren Auslösung ist eine Beeinflussung der Flugbahn nicht mehr möglich. Ein Hubschrauber kann hingegen von einem fähigen Piloten selbst bei Triebwerks- und Elektrikausfall per Autorotation notgelandet werden.
      Der ganze "Lufttaxi"-Hype dient m.E. oft nur dazu, ordentlich Geld einzusammeln. Das sind so retrofuturistische Vorstellungen noch aus den 1970ern, wo man dachte, dass wir bald alle nur noch fliegen würden. Wie bereits oben schon erwähnt, fällt auch mir nur ein Unternehmen ein, dass auf dem Gebiet bereits etwas Vorzeigbares erreicht hat, und das ist Volocopter.
      Und warum soll plötzlich das fliegen mit einem Multikopter so viel billiger sein, als das fliegen mit einem klassischen, kerosinbetriebenen Hubschrauber ? Bei den aktuellen Strompreisen und unter Berücksichtigung des Batterieverschleisses löst sich der Vorteil auch in Luft auf. Und von autonom fliegenden Fluggeräten mit Passagieren sind wir m.E. noch ganz, ganz weit weg.
      Wegen dem ganzen Lufttaxi-Quatsch brauchen wir nicht um unser Hobby fürchten. Meine Meinung.

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von DanielH ()

    • Also ich würde sagen, ein einfacher Lagerschaden am Hauptrotor, Heckrotor,einer Blattlagerweille oder ein Schaden im Bereich der Taumelscheibe und deren Anlenkung reichen aus, um einen Heli vom Himmel fallen zu lassen, da ist schlichtweg Null Redundanz!
      Ist ein Multikopter richtig konstruiert, dann ist er voll redundant und wird zumindest noch kontrolliert landen können. Und ein Multikopter kann mit Rettungsfallschirm auch aus größerer Höhe noch halbwegs sanft herunter gebracht werden, ein Helikopter nicht, da wurden alle Versuche mit Rettungssystemen ergebnislos eingestellt.

      Gruß Gerd
    • GerdSt schrieb:

      Also ich würde sagen, ein einfacher Lagerschaden am Hauptrotor, Heckrotor,einer Blattlagerweille oder ein Schaden im Bereich der Taumelscheibe und deren Anlenkung reichen aus, um einen Heli vom Himmel fallen zu lassen, da ist schlichtweg Null Redundanz!
      Ist ein Multikopter richtig konstruiert, dann ist er voll redundant und wird zumindest noch kontrolliert landen können. Und ein Multikopter kann mit Rettungsfallschirm auch aus größerer Höhe noch halbwegs sanft herunter gebracht werden, ein Helikopter nicht, da wurden alle Versuche mit Rettungssystemen ergebnislos eingestellt.

      Gruß Gerd
      Das sind aber alles mechanische Probleme, die Du da anführst. Das lässt sich m.E. durch hochwertige Materialien und Fertigung sowie regelmässige Inspektion und Wartung gut beherrschen. Ich spreche aber vor allem von elektrischen und softwareseitigen Problemen, die man oft gar nicht erkennen kann und die aus heiterem Himmel zuschlagen können. Und es bleibt das grundsätzliche Problem des Multikopters: Kein Strom, und er fällt wie ein Stein vom Himmel.
      Und die Gegenwart gibt mir Recht. Konventionelle Hubschrauber haben sich seit Jahrzehnten durchgesetzt, während bemannte Multikopter noch immer nicht mal ein Nischendasein führen. Dabei gibt es das Konzept ja nun schon weiß Gott lange genug, als dass man nicht wenigstens mal einige wenige, alltagstaugliche bemannte Multikopter sehen müsste, wenn die denn für die bemannte Fliegerei so toll geeignet wären.
      Hinzu kommt: Im Prinzip gibt es "Lufttaxis" bereits. Jeder von uns kann, das nötige Kleingeld vorausgesetzt, über Wingly einen Rund- oder sogar Streckenflug buchen. Sei es mit Hubschraubern, Tragschraubern oder Kleinflugzeugen. Diese Angebote decken m.E. den aktuellen Bedarf bereits vollständig ab.

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von DanielH ()

    • Also ich mache mir jedenfalls wesentlich mehr Sorgen wegen mechanischen Versagern als wegen elektronischen Fehlern in einem (oft mehrfach) redundant ausgelegten System. Und meine Erfahrung mit 40 Jahren Modellhubschrauberbetrieb hat dies voll bestätigt.

      Gruß Gerd
    • GerdSt schrieb:

      Also ich mache mir jedenfalls wesentlich mehr Sorgen wegen mechanischen Versagern als wegen elektronischen Fehlern in einem (oft mehrfach) redundant ausgelegten System. Und meine Erfahrung mit 40 Jahren Modellhubschrauberbetrieb hat dies voll bestätigt.

      Gruß Gerd
      ...und ich mache mir wesentlich mehr Sorgen wegen elektronischen und softwareseitig verursachten Problemen, die oft im Verborgenen liegen und Ruckzuck jegliche gut gemeinte Redundanz auf 0 reduzieren können. Ich glaube durchaus zu wissen, wovon ich spreche. In meinen bisher 13 Jahren als Systemadministrator in einem medizinischen Labor habe ich schon einige, verrückte Dinge erlebt.
      Eine Taumelscheibe oder eine Blattlagerwelle ist hingegen bewährte Ingenieurs- und Maschinenbaukunst, die sich seit mehr als 100 Jahren stetig weiterentwickelt hat und bei der man weitestgehend alle wichtigen Parameter 100%ig im Griff hat. Davon können Softwareentwickler auch heute nur träumen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von DanielH ()

    • Einen modernen Verbrennungsmotor elektronisch zu regeln ist komplizierter als einen Multikopter. Das kriegen Ingenieure schon hin.

      Die Mondlandung ist schon eine Weile her, und die lag zeitlich näher am ersten Flug der Gebrüder Wright als Lufttaxis an den ersten Multikoptern. Wenn sich Lufttaxen lohnen würden, hätten wir sie schon lange. ;)
    • Flugzeuge und vor allem Hubschrauber sind sehr wartungsintensiv, aus naheliegenden Gründen [hier ein Beispiel-Link: htc-helicopter.de/wartungsintervalle-am-hubschrauber/]. Das macht die Flugstunde besonders bei Hubschraubern sehr teuer, zumal sie im Vergleich mit Flugzeugen in der Regel weniger Passagiere oder Fracht transportieren können. Umgerechnet auf einen Passagier oder eine Tonne Fracht ergeben sich daher diese hohen Kosten.
      Bei manntragenden Drohnen wird es sich wahrscheinlich ähnlich verhalten, wenn die Sicherheitsanforderungen den Helikoptern nicht nachstehen sollen - was ja eigentlich nicht sein dürfte. So viel billiger wird daher die Flugstunde von manntragenden Drohnen nicht sein können im Vergleich zu Helikoptern.

      Dazu kommt, dass soweit ich mal gelesen habe, auch bei den manntreganden Drohnen ("Taxidrohnen") auf einen Piloten verzichtet werden soll, das Fliegen soll vollkommen automatisiert ablaufen. Denn der Pilot ist ja ein Kostenfaktor, und das gleich doppelt: indem er bezahlt werden muss, und indem er einen der raren Plätze in den Taxidrohnen besetzt, der dann nicht mehr verkauft werden kann.
      Irgendwie flößt mir das kein rechtes Vertrauen ein, ob es tatsächlich in die Nähe einer allgemeinen Erschwinglichkeit kommt? Auch da habe ich meine Zweifel.
      In bestimmten sicherheitstechnisch besonders anspruchsvollen Umgebungen kann "billig, billig" schon mal tödlich enden, wie die Implusion des "Titan"-U-Boots gezeigt hat.
    • GerdSt schrieb:

      Haupthindernis sind immer noch die geringe Flugzeit und die langen Ladezeiten, während deren der Pilot zum Däumchen drehen verurteilt ist, bzw. das Gerät kein Geld einbringt.

      Bislang setzte die aktuelle Zellentechnik mit rund 250 Wh/kg in der Tat noch recht enge Grenzen. Das ändert sich aber in schon naher Zukunft. CATL will noch dieses Jahr Zellen mit ca. 400 - 500 Wh/kg in Serie fertigen. Das ändert für batterie-elektrische, bemannte Fliegerei vieles!

      Abgesehen davon arbeiten alle mir bekannten eVTOLs im Lufttaxi-Bereich mit wechselbaren Akkus. Da muss also kein Pilot und kein Passagier den Ladevorgang abwarten.

      DanielH schrieb:

      Das Gegenteil ist der Fall. Multikopter haben mehr potentielle multiple points of failure als klassische Hubschrauber. Und bei Stromausfall fallen Multikopter im Prinzip wie ein Stein vom Himmel.

      Mit der Autorotation bei Helis hast Du natürlich Recht, aber abgesehen davon haben die elektrischen Multirotor Lufttaxis wesentlich mehr Redundanzen. Auch die Elektrik und wesentliche Teile der Elektronik sind redundant ausgelegt.

      DanielH schrieb:

      Wie bereits oben schon erwähnt, fällt auch mir nur ein Unternehmen ein, dass auf dem Gebiet bereits etwas Vorzeigbares erreicht hat, und das ist Volocopter.

      Schaut ruhig mal über Deutschlands Grenzen hinaus und guckt z.B. mal nach dem EHang 216. Die haben nach meiner Einschätzung rund 4 Jahre Vorsprung und bauen den eher noch aus...
    • Zur technischen Umsetzung zwecks Backup-Systeme habe ich gar keine Zweifel, dass dies technisch zu lösen wäre.
      Man könnte zum Beispiel im Notfall einer redundanten Steuerung Vorrang geben, welche über einen eigenen kleinen „Notfall-Akku“ gespeist wird und die das Lufttaxi schnellstmöglich sicher landet.

      Aber ich bezweifle, dass es in Deutschland autonome Lufttaxis vor autonomen Bodentaxis geben wird.
      Vielleicht wird die Taxidrohne einmal den Helikopter ersetzen, spätestens mit der Weiterentwicklungen der Akkus und bei serienreifen Kernfusionsreaktoren.
      Das nachhaltigere, günstigere und massentauglichere Transportmittel wäre allerdings eher der Hyperloop.
      DJI Air 3 Fly More Combo