DJI 03 Air Unit für Flächendrohne

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    • DJI 03 Air Unit für Flächendrohne

      Hallo zusammen,

      ich habe mir die DJI03 AirUnit zugelegt, um sie in eine Flächendrohne einzubauen. Ich werde sie auf einer Eigenbau- Pan-Tilt Einheit montieren, die oberhalb der Flächen im Schwerpunkt des Models montiert wird.
      Die beiden Kanäle Pan-Tilt Einheit werden über den Empfänger der Fernsteuerung (Jeti DS16) angesteuert, um ansatzweise ein Headtracking mittels Servo -bewegung hinzubekommen. Ich will auch probieren, die beiden PanTilt Servos mittels Flugphase an das Seiteruder zu koppeln.
      Nun zu meiner Frage:
      Ich habe die DJI 03 AirUnit wohl etwas naiv über das rote+Kabel und das schwarze Ground-Kabel mit einem. 3S Lipo verbunden, um die Air Unit dnn mit meiner V2 Brille von meiner DJI FPV Drohne zu verbinden.
      Die Einheit wurde extrem schnell so heiß, dass ich sie kaum noch anfassen konnte. Die Brillenkoppelung gelang so ohne weiteres erstmal nicht.
      Dann habe ich (etwas spät…) gelesen, dass man die AirUnit wohl nicht „einfach“ an eine Stromversorgung anschliessen soll.
      Was benötige ich nun, um die 03 AirUnit in ein Flugzeug einzubauen ? Ich weiß sie wird heiß…. Einbau bedeutet natürlich gut belüfteter Aufbau.
      Ich weiß halt nicht wie ich sie mit Strom versorgen kann, und wie die Bindung zur V2 Brille abläuft.

      Danke euch im Voraus für eure Hilfe !

      viele Grüße

      Peter
    • Das ist so problemlos gar nicht möglich. Erkläre ich mit den weiteren Punkten zusammen:
      • Spannungsversorgung ist schon richtig, die kann 2S bis 6S. Wichtig ist dabei ein Entstörkondensator bei deinem ESC, übliche Flächen-ESCs haben die aber meist schon verbaut.
      • Heiß, tja, da kann man wenig gegen machen, das ist leider normal bei den AirUnits. Die benötigen im Stand zwingend eine aktive Kühlung. Normalbetrieb wäre in einem offenen Copter, da wird die Unit im Flug gut genug gekühlt.
        Beschädigen kannst du die AirUnit normalerweise nicht (Achtung Wissen von der V1 Unit und Vista, ich habe noch keine O3), die schaltet sich einfach nur ab, wenn sie zu heiß wird. Gut ist das trotzdem nicht.
        Viele FPV-Flächenflieger nutzen mittlerweile einen kleinen aktiven Lüfter auf der Unit, wenn diese im Flugzeug eingebaut ist. Das erhöht auf jeden Fall die Ausfallsicherheit. Ich hab schon von Flächenflliegern gehört, bei denen die Airunit im Flug trotz luftdurchströmtem Rumpf in thermische Überlast gegangen ist, die Folge war Bildverlust. Zum Glück hatte derjenige eine automatische Rückkehr eingerichtet und ist dann LOS gelandet.
      • Das größte Problem für dich ist jedoch, dass die AirUnit O3 nur die volle Sendeleistung aktiviert, wenn diese ein Arm-Signal bekommt. Und das bekommt die halt nur über einen Flightcontroller, nicht über einen Empfänger. D.h. deine AIrUnit wird in deiner aktuellen Konstruktion ständig im "Boden-Modus" / Pitmode bleiben und dir sowohl kaum Sendeleistung, als auch (wenn das analog zur Vista funktioniert) nicht die volle Bildwiederholrate anbieten, sondern nur ~30fps (oder so ähnlich).
      Für das letzte Problem gibt es jetzt zwei Lösungen:
      • Entweder du bastelst dir selbst was mit einem Arduino, da gibt es mittlerweile Lösungen auf Github zu, die der Airunit das Arm-Signal simulieren.
      • Oder du baust dir einen Flightcontroller ein. Das wäre auch mein Vorschlag und die allround beste Lösung, da du noch viel mehr Vorteile davon hast, als nur eine funktionierende Airunit.
      Mein persönlicher Vorschlag: Kauf dir bei Kleinanzeigen einen gebrauchten Flightcontroller für Drohnen (Ab F4-Chipsatz, Tabelle hier). Die gibt es um die 25-45€ gebraucht, wenn man nicht unbedingt das neueste Modell kauft - und das brauchst du für Flächenflieger auch gar nicht. F4 reicht völlig, besser ist auch gut. Wichtig nur, der FC sollte genügen Motorports haben. Üblich sind 4 oder 8, du benötigst 8 für alle deine Servos.
      Dann kommt auf den Flightcontroller (FC) entweder iFlight oder Ardupilot, je nachdem was dir besser zusagt. Ich würde dir erst einmal iFlight empfehlen.
      Die Servos und der ESC werden nun wie folgt verdrahtet (Auch die Kamera-Servos): Das PWM-Kabel kommt jeweils an einen der Motor-Steuerports des FCs, das Massekabel kommt an die Masse des Gesamtsystems (bitte eine gemeinsame Masse für das gesamte System verwenden), das positive Kabel kommt an einen BEC, der dir die Spannung für die Servos bereitstellt. Wenn der ESC das schon beinhaltet, kommen einfach alle positiven Kabel der Servos und des ESCs zusammen (aber bitte am ESC dann nur das Kleine für den Servostecker, auf keinen Fall direkt an den Akku!!!).
      Der Empfänger wird an den FC angeschlossen. (Dokumentation für all diese Dinge gibt es im Netz genügend, einfach nach Anschlussplänen für Betaflight / iFlight (sind identisch) oder Ardupilot suchen). Du wirst hier bei Jeti das Jeti EX Bus-System nutzen müssen, wenn du nicht auf moderne Funksysteme umsteigen möchtest.
      Die O3-Kamera kommt auch an den FC, alle modernen FCs haben dafür einen Schaltplan im Netz.

      Das wars im Prinzip eigentlich schon.
      Du hast damit nun folgende Vorteile gegenüber einem "dummen" Empfänger:
      • Telemetriedaten auf deinem Bildschirm der Kamera. Du kannst Spannungen, Strom (bei "klugem ESC" oder Sensor), Signalstärken, Steigrate, Position usw. direkt im Bild anzeigen lassen.
      • Gyro-Stabilisierung und Flugmodi: Du kannst nun per Knopfdruck oder dauerhaft den Flieger stabilisiert fliegen lassen, dann fliegt der sich auch bei Wind wie "auf Schienen" oder wie im Simulator. Auch kann man z.B. die maximalen Anstellwinkel limitieren und die Kiste stabilisiert automatisch starten lassen durch Schütteln des Fliegers, wenn man einhändig per Handwurf startet. Selbst einen Strömungsabriss kann man automatisch verhindern lassen, wenn man einen Staudrucksensor hat.
      • Integrierte Unterstützung für Kamera-Verfolgung: Du hast nicht nur die Möglichkeit, die Kamera per Headtracking zu bedienen, sondern auch das Gimbal per Gyroskopdaten zu stabilisieren oder auf Punkte auszurichten und zu halten.
      • Option für Zubehör: Du kannst ganz einfach und superschnell ein GPS-Modul (ca. 10-25€), einen Höhensensor/Barometer (ca. 5-15€), einen Staudrucksensor (Strömungsgeschwindigkeit, ca. 40-60€), Kompass und viele weitere Dinge hinzufügen. Die Daten daraus kann man dann wiederum auch im Display anzeigen lassen, so zeigt dir iFlight dann nicht nur Höhe + Geschwindigkeit und einen Pfeil zu deiner Startposition an, sondern errechnet dir sogar live Windrichtung und -Geschwindigkeit. Ardupilot unterstützt sogar LIDAR und viel weiteres Spielzeug bis hin zum automomen Fliegen.
      • Option für automomes Fliegen: Mit einer Basisausstattung von nur einem GPS-Modul kannst du den Flieger auf Knopfdruck Kreise fliegen lassen (Position hold), in einer Linie fliegen lassen, Wegpunkte abfliegen usw., mit weiteren Sensoren kann der sogar automatisch landen.
      • Sicherheit: Klar definiertes Verhalten bei Signalverlust mit (bei GPS-Modul) automatischer Rückkehr zum Startpunkt und (mit weiteren Sensoren) automatischer Landung.Und all das bekommst du für ganze ~30€ auf Kleinanzeigen und ein wenig Gebastel.
      Ich möchte übrigens an dieser Stelle, wie so häufig, darauf hinweisen, dass es mittlerweile viel bessere und modernere Protokolle und Funken gibt als Jeti. "ELRS" ist ein Open-Source-Funkprotokoll, welches mittlerweile quasi der Standard in der Szene geworden ist. Supergünstig (ca. 30-50€ für ein Sendemodul, ca. 10-20€ für einen Empfänger). Damit kommuniziert der Empfänger auch BiDirektional mit dem FC und du bekommst Telemetriedaten vom FC an deine Funke zurück, was man z.B. für AKkuwarnungen, Steigrate bis hin zu GPS-Koordinaten verwenden kann - viel umfangreicher, als Jeti das kann.
      ELRS ist quasi "unkaputtbar" und du hast noch dort Empfang, wo (fast) alle anderen Systeme schon lange ausgestiegen sind - Reichweiten von über 5km sind in der Praxis normal, getestet wurden schon über 50km und mehr.
      Ein ELRS-Empfänger wäre die ideale Ergänzung zu einem Flugzeug mit Headtracking, O3 und FC.

      Leider kann deine Jeti-Funke ELRS nicht. Ich weiß, das war mal ein Topmodell und ich hab selbst früher davon geträumt, so eines zu kaufen (hatte aber Futaba). Aber die bittere Wahrheit ist leider, dass ein 60€-Chinasender heute mit EdgeTX und ELRS alles, was die Jeti kann, auch kann und noch viel viel mehr. Mit der Radiomaster TX16 bist du da der Jeti um Welten voraus, selbst was die mechanische Fertigung angeht, wenn man die Aluminiumgimbals nimmt. Mal ganz davon abgesehen vom Preisunterschied von Jeti-Empfängern zu ELRS.
      Das soll jetzt kein Hobby-vermiesen sein, ne, auf keinen Fall. Alles, was du vorhast, geht auch mit der Jeti und wenn du damit glücklich bist, behalt es bitte so! Aber ich kann nur empfehlen, dem Umstieg auf EdgeTX + ELRS zu wagen, du wirst es nicht bereuen. Gerade im Kombination mit Flightcontroller hat man da viel mehr Möglichkeiten.

      Ich persönlich würde heutzutage ganz klar keinen Flächenflieger (außer vielleicht Parkflyer oder Shockys) mehr ohne Flightcontroller fliegen wollen. Und sei es nur wegen der automatischen Rückkehrfunktion und den einfachen Einstellmöglichkeiten - das sind die ~30€ allemal wert.
      Btw, moderne Funken mit EdgeTX unterstützen sogar Headtracking per Bluetooth, das nutze ich selber so.

      Achja @B69, wir sollten das Thema glaube ich in FPV unterbringen. (Taggt man eigentlich gerade seinen "Lieblingsmoderator" oder kann man euch irgendwie gemeinsam beschwören? :) )

      Dieser Beitrag wurde bereits 10 mal editiert, zuletzt von Schwurbelmeister ()

    • Bin neu hier und möchte alle schön Grüßen

      @Schwurbelmeister, ich hab mich gerade hier angemeldet, weil mir Dein Beitrag gefällt. Bin Neuling - erst ein Airfish gebaut. Arbeite gerade an einem Charter Classic und habe eine Avata. Ein T1 Ranger VTOL wo sich ähnliche Fragen stellen ist vor kurzem bei mir eingetroffen. Habe von Deiner Kompedenz in einem Anderen Forum erfahren
      Liebe Grüße vom Wolfgang aus Wien