D-Log Einstellungen bei Aufnahme?

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    • D-Log Einstellungen bei Aufnahme?

      Hallo zusammen,

      die Einstellungen bei D-Log Aufnahme sind ja sehr begrenzt. Belichtungszeit ist ja meistens an der Framerate gebunden.
      Die Blende hat dann Einfluss auf den Look des Videos wie Z.B die Tiefenschärfe um ein Bokeh zu erhalten. Also fällt auch raus.
      ISO kann man noch ein wenig anpassen. Mich interessiert wie Ihr damit umgeht?

      Freue mich auf eure Meinung dazu.
    • Darauf kann ich nur allgemein antworten, da du nicht geschrieben hast welchen Copter du fliegst und was du erreichen möchtest. Scheinbar geht es dir aber um die Einstellung der Belichtung (was ja erstmal unabhängig von D-Log ist).

      Wie du richtig sagst, wirken mehrere Faktoren auf die Belichtung: Blende, Verschlusszeit, ISO (evtl. können wir hier noch ND-Filter auflisten, denn damit regeln wir auch die Lichtmenge die auf den Sensor trifft.) Manche Leute listen hier auch die Framrate auf. Ich nicht. Verschlusszeit ist maßgeblich (auch wenn die manchmal mit der Framerate zusammenhängt).

      Blende: ist bei den meisten Modellen fix. Da kannste also vermutlich nichts dran ändern.

      Verschlusszeit: Früher hab ich hier die 180° Regel angewendet. Also bei 30 fps dann 60er Shutter, usw. Dabei geht es ja nur um einen schönen Motion Blur, den man haben möchte wenn man sehr nah an Objekten vorbeifliegt. Aber mittlerweile mache ich den immer öfter in der Post. Vor allem wenn ich nachträglich eine Bildstabilisierung anwenden möchte, ist ein natürlicher Motion Blur eher hinderlich. Denn wenn die Kamera wackelt, dann hat man Motion Blur. Nimmt man später per Stabilisierung die Wackelbewegung raus, hat man aber immer noch unscharfen Motion Blur. Sehr irritierend und überhaupt nicht professionell. Insofern bin ich bei der Verschlusszeit mittlerweile sehr flexibel. Alles zwischen 1/200 bis maximal ist da möglich. Sogar der AUTOMATIK Modus.

      ISO: Gerne möglichst niedrig, wegen Rauschen. Maximal 400 bis 800 (je nach Kameramodell).

      Bei den meisten Shots wo ich nichts besonderes beachten muss (also keinen natürlichen MotionBlur brauche), mach ich es also so:
      Blende: ist eh fix
      Shutter: AUTO
      ISO: 100
      ND-Filter: nur wenn es super hell ist und der maximale Shutter (1/4000) nicht ausreicht.

      Darüberhinaus kann man natürlich mit der manuellen Belichtungskorrektur das Bild gezielt unter- bzw. überbelichten, um seinem kreativen Ziel näher zu kommen.

      Hat dir das weitergeholfen? Letztlich muss jeder für sich selbst rausfinden was am meisten Sinn macht und das beste Ergebnis liefert.

      LG, Jan

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Paratrooper ()

    • Paratrooper schrieb:

      Letztlich muss jeder für sich selbst rausfinden was am meisten Sinn macht und das beste Ergebnis liefert.
      Absolut, aber gerade bei D-Log ist die richtige Einstellung bei während Aufnahme etwas schwerer gegenüber einer kontrastreichen Einstellung.

      Paratrooper schrieb:

      Scheinbar geht es dir aber um die Einstellung der Belichtung (was ja erstmal unabhängig von D-Log ist
      Nein, ich meine nur D-Log, weil kontrastarm! Deshalb heißt das Thema D-Log Einstellungen bei Aufnahme?

      Paratrooper schrieb:

      Bei den meisten Shots wo ich nichts besonderes beachten muss (also keinen natürlichen MotionBlur brauche), mach ich es also so:
      Blende: ist eh fix
      Shutter: AUTO
      ISO: 100
      ND-Filter: nur wenn es super hell ist und der maximale Shutter (1/4000) nicht ausreicht.
      Das ist dein "Workflow" darum gehts! Ich möchte gerne die mehr über die Vorgehensweise von Profis / Auftragsarbeiten erfahren oder von weiteren Forumsmitgliedern, die sich intensiv damit beschäftigt haben. Vielleicht ist für uns alle etwas neues dabei und man testet einfach mal.

      Paratrooper schrieb:

      welchen Copter du fliegst
      nehmen wir jetzt mal die Mavic 3 Pro

      Paratrooper schrieb:

      Insofern bin ich bei der Verschlusszeit mittlerweile sehr flexibel. Alles zwischen 1/200 bis maximal ist da möglich. Sogar der AUTOMATIK Modus.
      Das ist doch eine interessante Aussage, wo die Meinungen weiterer Filmer in Bezug auf D-Log neugierig machen.

      Und jede Location ist anders, wenn man nur mit der RC arbeitet, (aus welchen Gründen auch immer) dann ist das was man auf dem Display sieht, je nach Sonnenstand schon etwas mau.
    • Zunächst mal zur Blende:

      MardanTopic schrieb:

      Die Blende hat dann Einfluss auf den Look des Videos wie Z.B die Tiefenschärfe um ein Bokeh zu erhalten. Also fällt auch raus.

      Damit beraubst du dich aber einem der kardinalen Vorteile bei der Belichtungseinstellung mit der Mavic 3 Classic und mit der Hauptkamera der Pro. Das Spiel mit Schärfeebenen spielt bei Drohnen generell und auch bei den Mavic 3s (24mm Weitwinkel, offen maximal f/2.8) auch eine ziemlich untergeordnete Rolle, ausser man fliegt sehr tief und sehr nah an Objekten (vorbei).
      Von daher belichte ich fast immer mit einer mittleren Blende 4.0 oder 5.6, und habe dann noch Spielraum, die Belichtung damit noch korrigieren zu können, siehe unten, ohne an den anderen Parametern, letztlich Shutter, rumfummeln zu müssen.

      Dann zu ND-Filtern und damit verbunden sehr kurzen Verschlusszeiten:

      Richtig, bei klassischen Luftaufnahmen aus großer Höhe kann man mit sehr kurzen Verschlusszeit gut leben. Auch bei schnellem Flug aus bspw. 100m Höhe ändern sich alle Inhalte im Bildausschnitt wenig bzw. langsam, daher stellt sich ein Staccato-Effekt erst gar nicht ein.

      Kurze Verschlusszeiten werden aber je problematischer, je niedriger, je schneller und je näher man an Objekten fliegt. Wer sich bspw. fragt, warum Objekte oder das ganze Bild in seinen Drohnenaufnahmen ruckeln, sollte über Bewegungsunschärfe und damit längere Verschlusszeiten über ND-Filter nachdenken.

      Meine Vorgehensweise:

      Ich überlege, wieviel Verschlusszeit ich maximal für die jeweilige Einstellung oder Serie von Einstellung haben will, und wähle dazu einen passenden ND-Filter, der mich grob in den Bereich bringt (Erfahrungssache). Dann gehe ich in die Luft, frame mein Bild, gehe in die Belichtungseinstellung, wo alles auf Manuell steht. Dann tippe ich einmal bei der Verschlusszeit auf Automatik und schaue, ob mich die Belichtungsautomatik in den passenden Verschlussbereich bringt. Dann schalte ich die Automatik wieder ab. Weitere Belichtungskorrekturen nehme ich dann während des Flugs mit der Blende vor, siehe oben.

      Die eigentliche Problematik bei D-Log ist aber die eigentliche Belichtung des Bildes.

      Grundsätzlich sind beide D-Log Varianten (D-Log und D-Log M) viel flexibler und verzeihen mehr als früher, man kann sie auch viel besser in der Post wieder nach oben ziehen, ohne daß das Bild wegen Farbrauschens auseinander fällt.
      Dennoch möchte man ja keinesfalls helle Bereiche überbelichten oder gar Struktur in Himmel/Wolken verlieren, und das Verhindern einer Überbelichtung ist mit DJI-Bordmitteln fast unmöglich (das betrifft alle DJI Drohnen in D-Log / D-Log M seit Jahr und Tag).

      Das Histogramm ist auch in der Fly App gar nicht zu gebrauchen, und das Zebra als Überbelichtungswarnung ist starr auf Rec.709 fixiert, anstatt sich den individuellen Kurven und Clipping-Points der Profile anzupassen. So zeigt es Überbelichtungen in D-Log entweder viel zu früh (IRE 80) oder auch viel zu spät an (bei IRE 100).
      D-Log regulär bspw. bietet die meiste Dynamic Range, clippt aber mit den Mavic 3s bei IRE 84 (um im D-Log Profil Luft für spätere Kameras mit noch mehr Dynamic Range zu lassen). Je nachdem verschenkt man also Platz oder überbelichtet. DJI stellt sich da taub: Link zum DJI-Forum.

      Wie auch immer, man kann sich behelfen, indem man die Aufnahme im Zebra der Controller erst mal clippen lässt, und dann eine bestimmte feste Anzahl Blendenstufen (weiss nicht mehr, wieviele, selbst mal probieren) selbst hoch oder runterregelt (via Blende und/oder Verschlusszeit), ist aber ein ziemliches Gefummel, insbesondere mit mehreren Kameras mit jeweils eigenen Einstellungen wie bei der Mavic 3 Pro.

      Was bleibt ist, letztlich einen externen kleinen Monitor zu verwenden, um die Belichtung über Waveforms oder in meinem Fall über meine individuell für D-Log und D-Log M erstellten Falsecolor-LUTs schnell und konsistent zu checken und einzustellen. Ich nutzte zunächst einen Lilliput H10s, nehme aber nun doch wieder ein ipad Mini 6 im Cage und mit Accsoon Seemo für den HDMI-Input, ist auf dem Remote-Controller leichter und stabiler, als der recht filigrane Lilliput.

      Ja ich weiß, das alles ist aufwändig, bedeutet EInarbeitungszeit, und ist letztlich auch nicht preiswert, aber im Sinne einer bestmöglichen Bildaquise halt notwendig, und das war ja hier das Thema.

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von skyscope ()

    • skyscope schrieb:

      Damit beraubst du dich aber einem der kardinalen Vorteile bei der Belichtungseinstellung mit der Mavic 3 Classic und mit der Hauptkamera der Pro. Das Spiel mit Schärfeebenen spielt bei Drohnen generell und auch bei den Mavic 3s (24mm Weitwinkel, offen maximal f/2.8) auch eine ziemlich untergeordnete Rolle, ausser man fliegt sehr tief und sehr nah an Objekten (vorbei)
      Stimmt! Ich beziehe mich auf Objekte die nah am Objektiv sind und mit dem berauben der Möglichkeiten, auch da musst du mich nicht überzeugen. Danke für die Richtigstellung!

      skyscope schrieb:

      Ich überlege, wieviel Verschlusszeit ich maximal für die jeweilige Einstellung oder Serie von Einstellung haben will, und wähle dazu einen passenden ND-Filter, der mich grob in den Bereich bringt (Erfahrungssache). Dann gehe ich in die Luft, frame mein Bild, gehe in die Belichtungseinstellung, wo alles auf Manuell steht. Dann tippe ich einmal bei der Verschlusszeit auf Automatik und schaue, ob mich die Belichtungsautomatik in den passenden Verschlussbereich bringt. Dann schalte ich die Automatik wieder ab. Weitere Belichtungskorrekturen nehme ich dann während des Flugs mit der Blende vor, siehe oben.
      So gehst du aber nicht bei D-Log vor? Ansonsten eine TOP Vorgehensweise!


      skyscope schrieb:

      Die eigentliche Problematik bei D-Log ist aber die eigentliche Belichtung des Bildes.
      YES, das ist mein Thema :)


      skyscope schrieb:

      Grundsätzlich sind beide D-Log Varianten (D-Log und D-Log M) viel flexibler und verzeihen mehr als früher, man kann sie auch viel besser in der Post wieder nach oben ziehen, ohne daß das Bild wegen Farbrauschens auseinander fällt.
      Dennoch möchte man ja keinesfalls helle Bereiche überbelichten oder gar Struktur in Himmel/Wolken verlieren, und das Verhindern einer Überbelichtung ist mit DJI-Bordmitteln fast unmöglich (das betrifft alle DJI Drohnen in D-Log / D-Log M seit Jahr und Tag).
      Vielen Dank! War mir so nicht bekannt, woher hast du die Information?



      skyscope schrieb:

      Das Histogramm ist auch in der Fly App gar nicht zu gebrauchen, und das Zebra als Überbelichtungswarnung ist starr auf Rec.709 fixiert, anstatt sich den individuellen Kurven und Clipping-Points der Profile anzupassen. So zeigt es Überbelichtungen in D-Log entweder viel zu früh (IRE 80) oder auch viel zu spät an (bei IRE 100).
      D-Log regulär bspw. bietet die meiste Dynamic Range, clippt aber mit den Mavic 3s bei IRE 84 (um im D-Log Profil Luft für spätere Kameras mit noch mehr Dynamic Range zu lassen). Je nachdem verschenkt man also Platz oder überbelichtet. DJI stellt sich da taub: Link zum DJI-Forum.
      Da hilft nur ausprobieren und testen bis der Arzt kommt, wobei auch nur bedingt da jede Location anders ist. Und überhaupt, irgendwann ist die Festplatte im Schädel voll.


      skyscope schrieb:

      Wie auch immer, man kann sich behelfen, indem man die Aufnahme im Zebra der Controller erst mal clippen lässt,
      Zebra hat da bisher noch nicht großartig enttäuscht.


      skyscope schrieb:

      Was bleibt ist, letztlich einen externen kleinen Monitor zu verwenden, um die Belichtung über Waveforms oder in meinem Fall über meine individuell für D-Log und D-Log M erstellten Falsecolor-LUTs schnell und konsistent zu checken und einzustellen. Ich nutzte zunächst einen Lilliput H10s, nehme aber nun doch wieder ein ipad Mini 6 im Cage und mit Accsoon Seemo für den HDMI-Input, ist auf dem Remote-Controller leichter und stabiler, als der recht filigrane Lilliput.

      Ja ich weiß, das alles ist aufwändig, bedeutet EInarbeitungszeit, und ist letztlich auch nicht preiswert, aber im Sinne einer bestmöglichen Bildaquise halt notwendig, und das war ja hier das Thema.
      Sehr gute Umsetzung, vielen Dank für den Tipp mit dem Lilliput H10s und der Belichtung über Waveforms. Ich habe mir den angesehen, macht einen sehr guten Eindruck. Arbeiten mit einem externen Monitor ist immer wieder von mir angewandt worden, aber nicht im Zusammenhang mit Waveforms. Ja, und aufwändig, oftmals sehen Kunden den Aufwand nicht und haben zu wenig Ahnung von der Materie, dann soll es nicht zu viel kosten und dann liegt es quasi im eigenen ermessen.
    • MardanTopic schrieb:

      1. ... So gehst du aber nicht bei D-Log vor?
      2. ... woher hast du die Information?
      3. ... Da hilft nur ausprobieren und testen bis der Arzt kommt, wobei auch nur bedingt da jede Location anders ist.
      4. .... Zebra hat da bisher noch nicht großartig enttäuscht.

      1. Doch natürlich, ich filme sowieso nie in anderen Profilen.
      2. Eigene Erfahrungen
      3. Clipping-Punkte, also die Punkte, ab denen eine Überbelichtung stattfindet, sind wie alles andere (bspw. wo liegt 18% Grau) in den Log-Profilen individuell festgelegt und daher unabhängig von Ort und Motiv. Für D-Log ist es auch über die veröffentlichte Transferfunktion genau festgelegt, siege DJI Downloads / D-Log D-Gamut Whitepaper.
        Für D-Log M und andere Profile, wo eine Transferfunktion nicht veröffentlicht wurde, muss man Clipping Punkte wie auch die Dynamic Range usw. eben über Blendenreihen selbst herausfinden, siehe bspw. unten.
      4. Doch, das ist ja der Punkt. Zebra als Anzeige von tatsächlichem Einsetzen der Überbelichtung ist bei DJI in den Log-Profilen nutzlos, und daher auf der ganzen Linie eine Enttäuschung, ebenso, dass DJI immer noch in der Form daran festhält. Der beschriebene Weg ist nur eine Krücke, wenn kein externer Monitor zur Hand ist.


      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von skyscope ()