Sendeleistung messen aber wie?

    ACHTUNG: Mit der neuen EU Drohnenverordnung muß sich jeder Drohnen-Betreiber beim Luftfahrtbundesamt registrieren und seine Drohne mit der e-ID kennzeichnen! Ein passendes Kennzeichen bekommst Du hier im Shop. Außerdem benötigst Du eine Drohnen-Versicherung. Hier geht es zu unserem Drohnen-Versicherungsvergleich. Informationen zum neuen EU Drohnenführerschein gibt es hier.

    • RC-Role schrieb:

      H.Hirsch schrieb:

      Das mit dem Update ist mir evtl. klar, es geht ehr um den Neuling der mit einer Drohne <250gr fliegen will ohne Ahnumg das er besser erst mal ein Update machen sollte. Da sollte es möglich sein über die FW Version zu sehen was los ist, mit Update und co. kann man sich ja auch Nachteile einhandeln. Wie bei einer älteren Mini die neuen "Verbesserungen" 120m Grenze in der FW. Es gab auch schon Update die einen Bug hatten, die hängen geblieben sind und dann wollte der Kopter nicht mehr.
      Wer weder dem Verkäufer noch dem Hersteller vertraut, sollte sich die entsprechende Drohne nicht kaufen - weder gebraucht noch neu.
      Es geht hier nicht um trauen oder nicht, auch nicht darum welche Firma mehr Vertrauen verdient. Einfach ohne langes Suchen an der FW Versionsnummer sehen ob es z.B. die für Europa oder eine für den Rest der Welt drauf ist. Ich denke das die Versionen nicht alle gleich heißen dann würde ja auch der Hersteller nicht wissen was er aufgespielt hat. In der ganzen SW Welt gibt es für den gleichen Zweck einer SW unterschiedliche Versionen wenn sie für bestimmte Bereiche angepasst sind.
      Da hier jetzt das eingendliche Thema "wie messe ich die Sendeleistung und wie belausche ich meine Drohne" verlohren gegangen ist bitte ich dahin zurück zu kehren. Bitte weitere Tips zu Hardware und Software die dazu geeignet ist wie sie schon mal weiter oben gegeben wurden.
      Wer Fehler findet darf sie behalten.
    • Ich denke da ehr an "never change a running system" wenn vor einen Update nicht klar ist das es etwas verbessert was ich gerne hätte. Ein neuer Geo fencing Bereich, der evtl. auch noch größer als nötig ist, gehört nicht dazu. Da schießen mache Hersteller über das Ziel hinaus und machen die NFZ größer als von Gesetz verlangt. Einfach einen großen Kreis um den Mitelpunkt einer NFZ ohne die echten Grenzen einzuhalten. Wird wohl gerne bei Flugplätzen, Industrie und NSG gemacht wenn die genauen Grenzen viele "Ecken" haben wo man fliegen könnte. Auch entbindet Geo fencing den Piloten nicht von seiner Pflicht zur Information ob geflogen werden darf oder nicht. Die Aussage: "meine Drohne hat aber den Start freigegeben, also keine NFZ" wenn man in einer NFZ fliegt wird das Busgeld nicht verhindern oder vom Drohnenhersteller eingezogen.
      Wer Fehler findet darf sie behalten.
    • H.Hirsch schrieb:

      Bitte weitere Tips zu Hardware und Software die dazu geeignet ist
      Da wirst du nicht wirklich viel mehr bekommen, weil das keine Magie ist. Genauso wie du zum präzisen Messen von Spannung ein Spannungsmessgerät brauchst, brauchst du zum Messen von Sendeleistung eben ein RF-Leistungsmessgerät, in diesem Fall von digitaler Aussendung muss es sogar eines mit RMS-Messung sein.

      Das Hauptproblem ist einfach, dass du an die fest verbauten Antenne der Drohnen nicht mal eben so rankommst und damit brauchst du in jedem Fall entweder einen kalibrierten Messaufbau mit eingemessener Antenne und festen Entfernungen (Antenne + Drohne auf Stativ), oder du musst die Drohne auseinandernehmen und das Messgerät direkt an den Sender anlöten oder anstecken.
      Zusätzlich werden die Messungen bei simplen Messaufbauten dank nicht bekannter Antennenverstärkung und -Form dann auch entweder unpräzise sein, oder du musst den Messaufbau so gestalten, dass du aus allen Richtungen der Drohne messen kannst, um ein Antennendiagramm zu erstellen. Alternativ die Drohne ins Messlabor bringen, wo solche Systeme vorhanden sind. Das ist die gesamte Lösung deiner Frage.

      Du kannst dir jetzt ein wahnsinnig teures Messgerät, eine Antenne und Messleitungen sowie eine Referenzquelle für viel Geld kaufen, was denke ich nicht in deinem Sinne sein wird. Alternativ bei Aliexpress schauen, ob du da günstige Messhardware findest, die dir dann bei gleichem Aufbau nicht ganz so präzise Ergebnisse liefert, solange diese RMS-Messungen kann, da kommst du nicht drum rum. Du kannst dir den Antennen-Messaufbau sparen, wenn du direkt an den Sender der Drohne anlötest. Dann brauchst du aber noch Attenuators, die auch die Frequenz und genügend Leistung abkönnen.
      Das ist nur eine Frage der Hardware.

      Als Schätzeisen-Methode kannst du dann alternativ ein SDR für den Heimgebrauch als Messgerät nehmen, was du dann als günstigen Spektrumanalysator nutzt. Das wird durch die benötigte Bandbreite und Frequenz (5.8 + 2.4Ghz) aber auch nicht gerade günstig, die üblichen USB-SDRs auf Basis vom RTL2832 können das nicht.
      Dann kannst du, bei gleichem Messaufbau wie oben, entweder eine kalibrierte Quelle oder eine baugleiche Drohne als Referenzquelle nutzen, dir in der Software anschauen, wie der Pegel ist und das mit dem Pegel einer unbekannten Drohne vergleichen. Die Methode ist zwar, was Messungen angeht, mehr "Uga Buga Höhlenmensch schaut auf bunte Farben", aber du kannst eine grobe Aussage treffen, ob ein Modell deutlich stärker sendet als das Andere. Mit viel Aufwand und einem variablen Referenzstrahler könnte man dann theoretisch sogar eine grobe Aussage über die Sendeleistung treffen, das wird dank der digitalen Aussendung aber auch nicht so einfach, da eine präzise Messung auch die Signalform, Modulationsart und eben viele Faktoren beinhalten muss.
      Viel mehr Möglichkeiten hast du einfach nicht.
      Bei FPV-Drohnen mit analogem Videosignal und abnehmbarer Antenne kann man günstige Messgeräte in China kaufen, die schon grob auf die Signalform abgestimmt sind, einen Attenuator beinhalten und dir direkt die Ausgangsleistung grob anzeigen. Das geht bei festen Antennen und der Signalform der von dir geforderten Drohne eben nicht mehr so einfach. Es gibt keine triviale Lösung für deine Frage.

      Als weitere Alternative nutzt man bei bekannter Hardware nur noch eine Strom- und Spannungsmessung am Sender, um durch die Leistungsaufnahme auf die Sendeleistung schließen zu können, das fällt bei deiner Frage aber auch flach.

      Damit wäre dann die Frage nach "Sendeleistung messen" beantwortet.
    • Danke für den guten Beitrag. Jetzt noch die Drohne belauschen was sie denn so in die Gegend sendet wäre auch nicht schlecht, wenn schon die Leistungsmessung nicht so einfach ist.
      Wer Fehler findet darf sie behalten.
    • H.Hirsch schrieb:

      Jetzt noch die Drohne belauschen was sie denn so in die Gegend sendet wäre auch nicht schlecht
      HackRF, LimeSDR, als Beispiele. Denk an Attenuators, wenn du die nicht direkt aus nächster Nähe zerschießen willst.
      Irgendein SDR mit hoher Bandbreite und 2.4-5.8Ghz ist mindestens erforderlich.
      Viel Spaß beim Reverse-Engineering der Protokolle. Das machst du selbst mit entsprechendem Studium nicht mal eben so.

      Achja, mir ist gerade noch eingefallen:
      Du könntest dir aus einem adl5902 von Aliexpress, Attenuator+Antenne und selbst geschriebener Software auf einem Mikrokontroller theoretisch ein günstiges und portables RMS-Leistungsschätzeisen bauen. An einer bekannt nach EU-Leistung sendenden Drohne ans Gehäuse in der Nähe der Antenne halten und den Wert ablesen.
      Dann bei baugleichen unbekannten Drohnen an die gleiche Stelle halten und Werte vergleichen.
      Das ersetzt durch die bekannte Position am Gehäuse den Messaufbau mit Stativ und ermöglicht dir auf den ersten Blick eine Abschätzung, ob ein Modell deutlich stärker sendet. Für genaue Messwerte ist die Methode natürlich nicht geeignet.

      Hinweis nebenbei: Wenn DJI die Kamera-Copter ähnlich programmiert hat wie deren FPV-Sender, dann besteht die Möglichkeit, dass die Copter erst mit voller Leistung senden, wenn die Motoren laufen und das Gerät flugbereit ist.
    • Einfach ohne langes Suchen an der FW Versionsnummer sehen ob es z.B. die für Europa oder eine für den Rest der Welt drauf ist.
      Achso, dein Denkfehler ist, dass gehackte Drohnen eine andere Firmware hätten. Bei den DJI Hacks wird aber keine andere Firmware geflasht, sondern nur eine Variable verändert, die die FCC Funktionen freischaltet. Mit dem flashen von Firmware hängt das nur insoweit zusammen, als die Variable dabei eben wieder mit ihrem Ursprungswert überschrieben wird.

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    • Schwurbelmeister schrieb:

      Die Methode ist zwar, was Messungen angeht, mehr "Uga Buga Höhlenmensch schaut auf bunte Farben", aber du kannst eine grobe Aussage treffen, ob ein Modell deutlich stärker sendet als das Andere.
      Für diese grobe "Uga Buga" Vergleichsmessung würde sich das "TinySA ultra" eignen, ein Spektrumsanalyser im Taschenformat. Der ist sogar mehr als nur ein "Schätzeisen" und kann erstaunlich viel für einen moderaten Preis. Hier ein Link dazu: eleshop.de/tinysa-ultra-spectrum-analyser.html

      In der "ultra"-Version kommt er bis 6 GHz, mit ihm konnte ich die dann auch Sendesignale bei 2,4 und 5,8 GHz meiner Mini 3 Pro gut darstellen. Wenn man beim Versuchsaufbau ausreichend sorgfältig vorgeht, sollten eventuelle Unterschiede in der Sendeleistung zwischen zwei Drohnen (und natürlich ihren Fernsteuerungen) durchaus solide quantifizierbar sein. Die Bedienung des TinySA ist recht simpel mit seinem Touchscreen, und wenn zum Messen die mitgelieferte SMA-Antenne benutzt wird (was sich sowieso empfiehlt, da ein direkter Anschluss an die Mini oder den RC-Controller nicht einfach so möglich ist) wird auch kein Attenuator benötigt.
      Noch komfortabler ist die Bedienung mit der kostenlos zum TinySA erhältlichen PC-Software.
    • Joa, der liegt aber in der gleichen Preisklasse wie ein HackRF-Nachbau von Ali und mit dem hat man dann - zumindest für den reinen Empfang von Signalen - deutlich mehr für das Geld.
      Und ja, auch ein HackRF und vergleichbare SDRs sind relativ präzise und nicht nur Schätzeisen (wenn man das entsprechende Fachwissen hat), da hast du schon Recht.
      Dann muss man die aber auch vor jeder Messung mit entsprechend präzisen und kalibrierten Referenzquellen arbeiten. Darauf wollte ich aber gar nicht hinaus, mit Schätzeisen und auf "bunte Farben schauen" meinte ich, dass dir der angezeigte relative Wert der Signalstärke eben in solchen Messgeräten rein gar nichts aussagt, außer eben, dass ein Wert relativ höher oder niedriger ist als ein anderer Wert. Genaue Messwerte bekommt man damit jedenfalls nicht einfach so out-of-the-Box.
      [Nebenbei: Ein solcher Spektrumanalyzer ist übrigens viel mehr fürs schnelle "übers Spektrum schauen" geeignet. Meine Empfehlung wäre da eher, einen HackRF als SDR und Spektrumanalyzer zu nutzen und einen NanoVNA zur Antennen- und Parametermessung von RF-Equipment. Außer, man braucht unbedingt den beschränkten Signalgenerator aus deinem Analyzer]

      LoboMini2 schrieb:

      wenn zum Messen die mitgelieferte SMA-Antenne benutzt wird (was sich sowieso empfiehlt, da ein direkter Anschluss an die Mini oder den RC-Controller nicht einfach so möglich ist) wird auch kein Attenuator benötigt
      Vorsicht mit solchen Aussagen, wenn man damit keine Erfahrung hat!
      Sorry für die harten Worte, aber wenn du eine kleine, typische PC-WIFI-Antenne z.B. am HackRF anschließt und deine Drohne im FCC-Modus mit 1000mW oder ähnlich stark sendet, dann ist der HackRF sofort hinüber, sobald man diesen nahe an dem Sender betreibt. Das ist dann ein kurzer und sehr teurer Spaß. Der HackRF hat eine maximale Eingangsleistung von -5dBm, das entspricht knapp 316 Mikrowatt!!!
      Das trifft auch auf viele andere Messinstrumente dieser Preisklasse zu, meine Warnung war nicht umsonst. Die gehen schneller kaputt, als man denkt. Selbst mit legalen 25mW auf 5.8Ghz kann man den Eingangsverstärker schnell killen. Bitte vorher genauestens die Spezifikationen durchlesen.
      Selbst der von dir genannte Analyzer hat max. +6 dBm (~4mW), das geht bei 1000mW direkt an der Drohne auch genauso schnell kaputt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 9 mal editiert, zuletzt von Schwurbelmeister ()

    • Schwurbelmeister schrieb:

      Sorry für die harten Worte, aber wenn du eine kleine, typische PC-WIFI-Antenne z.B. am HackRF anschließt und deine Drohne im FCC-Modus mit 1000mW oder ähnlich stark sendet, dann ist der HackRF sofort hinüber, sobald man diesen nahe an dem Sender betreibt. Das ist dann ein kurzer und sehr teurer Spaß. Der HackRF hat eine maximale Eingangsleistung von -5dBm, das entspricht knapp 316 Mikrowatt!!!
      Alles gut, danke für die Ergänzungen und Klarstellungen!

      Tatsächlich messe bzw. prüfe ich mit dem TinySA praktisch nur Sender mit ganz kleinen Leistungen wie z.B. die Sender von Funkfernbedienungen u.ä., außerdem alles sehr hobbymäßig.
      Da ich auch kein Funkamateur bin habe ich mit Sendern größerer Leistung auch normalerweise nichts zu tun, und habe deshalb gar nicht daran gedacht, dass Systeme wie die Drohnen und deren Fernsteuerungen logischerweise eine vergleichsweise erhebliche Sendeleistung abgeben - sonst kämen die erreichbaren Reichweiten ja auch gar nicht zustande.
      Der Hersteller des TinySA warnt auch selber davor, den Eingang des Geräts mit zu großen Sendeleistungen zu beaufschlagen und empfiehlt bei Bedarf entsprechende Attenuatoren einzuschleifen.

      Bei meiner Kontrollmessung gingen die maximalen Pegelspitzen in der Anzeige aber nicht über ca. -20 dBm hinaus.
      Die Mini 3 und der RC-Controller hatten bei der Messung einen Abstand zueinander von ca. 1 m, das TinySA war von beiden ebenfalls ca. 1 m entfernt.
      Ist es denn nicht so, dass die Mini und der Controller ihre jeweilige Sendeleistung der Empfangsqualität und damit im Prinzip der Entfernung zueinander anpassen?
      Das wäre doch nicht mehr als logisch und sinnvoll, schon um Akkuleistung zu sparen. Warum sollten die beiden auch mit voller Leistung senden, wenn sie nur 1 m auseinander sind?
      Wenn dem so wäre, was ich vermute, und die Sendeleistungen auf einen Bruchteil herunter geregelt werden, dann wären Messungen wie beschrieben für den Eingang des TinySA und anderer Geräte doch ungefährlich, solange sich alle vor allem die Drohne und ihre Fernbedienung nah genug beieinander befinden?