starker Wind: Kamera bewegt sich unkontrolliert

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    • starker Wind: Kamera bewegt sich unkontrolliert

      Heute bin ich bei sehr starkem Wind geflogen, laut "Windfinder" war die Windstärke 6, in Böen bis 9. Gegen den Wind kam der Mini 4 PRO kaum an außer im Sportmodus. Bei Seitenwind wollte er kaum über der Stelle stehen bleiben, die ich fotografieren wollte.

      Das Ärgerliche dabei: die Kamera ruckelte. Das heißt, sie zielte nicht immer genau senkrecht nach unten, sondern sprang manchmal auch in eine Position, wo sie gegenüber der Senkrechten um ein paar Grad verdreht war, nach ein paar Sekunden sprang sie wieder in die Senkrechte. Ich nehme an, sie kollodierte bei diesen extremen Bedingungen mit dem Gehäuse.

      Macht aber nichts, ich wollte nicht filmen, sondern nur ein paar Fotos schießen.

      Was man hier in großer Zahl sieht, nennt sich "Dampfloch" und soll Zeitungsberichten zufolge ein recht seltenes Naturschauspiel sein, das nur unter ganz bestimmten Bedingungen auftritt. Genauer erklärt wird das im Wikipedia-Artikel "Dampfloch", den ich gleich mit meinem Foto bereichert habe.

    • Die man aber erst wirklich kennt, wenn man sie ueberschritten, zumindest angetestet hat.
      Fuer mich ist da immer Ende, wenn es wegen Bewegung 2 oder 3 x Abbrueche bei den Spheren oder Panos gibt.
      Und solange sie zumindest die Position noch halten koennen.
      Flieg dann aber zumeist auch nur gegen den Wind,wenn das fraglich aussieht. Mir sind die Voegel dann halt doch (zu) teuer, um sie vom Winde weg verweht zu haben
    • YourMum schrieb:

      die Grenze ist dann 8/9 Bft ;)
      Eher weniger. Die Höchstgeschwindigkeit im Sportmodus ist 16 m/s, 7 Bf liegt zwischen 13,9 und 17,1 m/s. Das glt aber nur für Flug vorwärts gegen den Wind, weil der Copter so den kleinsten Luftwiderstand hat. Fliegt man seitwärts oder rückwärts gegen den Wind, muss der Wind noch schwächer sein.
      Die Bedingungen waren auf alle Fälle grenzwertig. Ich bin da auch nur geflogen, weil in Windrichtung große leere Ackerflächen lagen, da hätte ich den Copter aufsammeln können, und diese Mühe wäre dieses seltene Foto wert gewesen.
    • Paul Lenz schrieb:

      Das Ärgerliche dabei: die Kamera ruckelte. Das heißt, sie zielte nicht immer genau senkrecht nach unten, sondern sprang manchmal auch in eine Position, wo sie gegenüber der Senkrechten um ein paar Grad verdreht war, nach ein paar Sekunden sprang sie wieder in die Senkrechte. Ich nehme an, sie kollodierte bei diesen extremen Bedingungen mit dem Gehäuse.
      Das Bild ist spannend. Den Begriff "Dampfloch" kannte ich in der Tat nicht - die Löcher schon. Habe ich hier auf einigen Seen schon mal gesehen - nur nicht so groß und nicht so viele.

      Die Drohne steht bei dem Wind dann ja sehr schräg in der Luft (um den Wind auszugleichen) - da kommt der Gimbal dann an die Grenzen dessen was er in einigen Richtungen ausgleichen kann. Als erstes kritisch dürfte die Bewegung sein, wenn die Drohne mit dem Heck zum Wind steht - dahin kann der Gimbal halt maximal bis 90 Grad zur Drohnenlängsachse schwenken. Nach vorne und seitlich hat er wesentlich mehr Bewegungsfreiheit.
      --
      Gruß aus dem Saarland, Jörg
    • Wenn der Wind von vorne kommt ist die Mini4 Pro nach vorne geneigt und ein "Anschlagen" des Gimbals ist bei 90° nach unten kein Thema.
      Problematisch ist wenn der Wind von hinten kommt.

      Also als Workaround einfach in die andere Richtung fliegen. Notfalls in der Post die Abspielrichtung umkehren und bei Bedarf auf den Kopf stellen. Zumindest Wenn dort keine bewegenden Fahrzeuge in der Aufnahme sind.
      Seitlich sollte das auch keine Probleme machen. Dann könnte es höchsten passieren dass das Video nicht mehr horizontal gerade bleibt.
      Je nach dem könnte es auch helfen wenn man seitlich fliegt statt vorwärts. Und die Kamera ins Hochformat kippt um dass Bild dann wieder im Querformat zu haben.


      Ich würde jetzt nicht auf irgendwelchen Windgeschwindigkeiten herumreiten.
      Meiner Meinung nach kann die Drohne im Flachland auch mehr als im Handbuch abgedruckt sind.
      Vermutlich sind das die Angaben bei der maximalen Flughöhe. (4000m??)
      Die Geschwindigkeit wird ja über GPS gemessen und eventuell begrenzt.
    • Ich denke, dass die angegebene Windwiderstandsfähigkeit u.a. der (Richt)Wert ist, bis zu dem die Drohne alle Funktionen zuverlässig und sicher ausführen kann.
      Ob da, in der einen oder anderen Position/Ausrichtung zum Wind, mehr oder weniger geht, sollte ggf. jeder für sich selbst rausfinden beurteilen, wie schon erwähnt, unter Berücksichtigung/Beurteilung irgendwelcher Risiko-/Gefährdungszunahme, hinsichtlich Versicherungsschutz.
      Denn in der EU-VO steht:
      "(4) Der UAS-Betrieb muss von einem Fernpiloten durchgeführt werden,
      a) der mit dem vom Hersteller des UAS erstellten Benutzerhandbuch vertraut ist,"

      Ich interpretiere das so, dass dem Piloten also auch die, im Handbuch stehenden, Grenzwerte bekannt sein und beachtet werden sollten, wenn nicht eben, versicherungstechnisch gesehen, sogar müssen.
      Ist aber eben nur meine, sicher nicht maßgeblich Sichtweise.
    • Die Versicherungsbedingungen würde ich jetzt mal ignorieren. Hier geht es um das praktische.

      Keiner kann mit Sicherheit sagen welche Windgeschwindigkeit in der aktuellen Flughöhe ist. Und ob das den Werten im Handbuch entspricht.
      Erdnah ist es möglich vorher einen Windmesser anzuwerfen. Weiter oben können es aber nur Schätzungen sein.

      Es können ja auch kurze Windböen oder Verwirbelung sein die den Gimbal zum "Anschlagen" bringen. Dabei kann es schon helfen den Anschlag zu umgehen wenn man die Flugrichtung passend zum Wind wählt.
    • Das Bild gefällt mir ebenfalls, Paul. :)

      Das Risiko, was du beim Aufnehmen eingingst, war jedoch gewaltig. Eine so leichte Drohne ist extrem gefährdet bei Windstärke 6 und erst recht Sturmböen bis 9.

      Die kostenlose App UAV Forecast gibt dir gute Empfehlungen, ob ein Abheben gefährlich werden könnte.

      .
      Beste Grüße, Jens


      DJI Mini 4 Pro
      Fototechnik: 2x Canon EOS R5 und alle L-Linsen, die ich so brauche. :)
      Meine Bilder gibt's bei Flickr, meine Videos bei Youtube > Googlesuche nach Jens Steyer
    • JensLPZ schrieb:

      Die kostenlose App UAV Forecast gibt dir gute Empfehlungen, ob ein Abheben gefährlich werden könnte


      Aber nur, wenn man die Treshold settings nicht grossartig verstellt 8o
      Auch die App liesse mich bis 22 m/s, da sogar noch wahlweise schon mit oder noch ohne Böen, ein Good to fly anzeigen. :thumbsup:
      Wer fliegen will, fliegt. Und je besser man den Vogel und deren Grenzen kennt, desto "grosszuegiger" wird die eigene Gefahrenabwaegung.
      Eigene Erfahrung, true Story.
    • mayer schrieb:

      […] fliegt sie dann, wenn sie wieder gegen den Wind ankommt, zurück zum ursprünglichen Standort […]
      So! War bei meiner Mini 3 Pro zumindest immer so.

      Da ich zu dem Zeitpunkt einen Brunnen exakt von oben fotografieren wollte habe ich aber bemerkt, dass die neue Position leider um wenige Meter verschoben war und ich daher nochmal nachsteuern musste.
      Your homepoint has been updated.
    • mayer schrieb:

      Eine Frage: Wenn die Drohne in der Luft steht und durch böigen Wind vom Standort weggeblasen wird, also die Position verändert, fliegt sie dann, wenn sie wieder gegen den Wind ankommt, zurück zum ursprünglichen Standort oder bleibt sie dort stehen, wo sie hin geblasen wurde?
      Unter der Vorraussetzung, dass der Wind nicht zu stark ist + sofern GPS-Empfang besteht kommt sie zurück. Wenn kein GPS-Empfang besteht dann wird sie definitiv vom Wind verweht. Sie wird dann nicht mal versuchen gegenanzusteuern.