Einstieg in FPV-Welt

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    • Einstieg in FPV-Welt

      Hallo zusammen,

      ich bin ein neues Mitglied und will mich zu Beginn kurz vorstellen: Ich bin Pascal, 29 Jahre alt, wohne in Brandenburg und möchte gern in die FPV-Copter-Welt einsteigen. Nebenher fahre ich gern noch Motorrad (Rennstrecke) und gehe tauchen. Und da zwei teure Hobbys zu wenig sind, suche ich nun nach einem dritten. :D

      Ich bin eher zufällig auf das Thema aufmerksam geworden durch ein YouTube Video zur DJI Avata. Mich hat das Ganze dann so angefixt, dass ich mich immer weiter zu Drohnen und FPV im Allgemeinen informiert habe. Die Rechtslage sowohl durch nationale Rechtsnormen, als auch durchs EU-Recht, sind mir bekannt. Und auch wenn die Vorgaben in den letzten Jahren mehr wurden, möchte ich trotzdem gern anfangen.

      Perspektivisch würde ich gern Aufnahmen von Natur und Lost Places (im Rahmen des rechtlich möglichen) machen. Gerne auch Richtung Freestyle mit coolen Stunts - das hat mich besonders begeistert bei den Videos. Racing im Wettkampfstyle sehe ich jetzt erstmal nicht - ich vermute, dass das ein finanzielles Fass ohne Boden sein könnte mit sehr hohem Verschleiß.

      Grundsätzlich habe ich mir Gedanken darüber gemacht, ob ich zum Einstieg eine Drohne wie die Avata kaufe oder eher etwas "Modulares" nach eigenen Bedürfnissen aufbauen möchte. Ich bin für Letzteres. Die Wahrscheinlichkeit, dass etwas kaputt geht ist m.E. sehr hoch und dann wird es bei einer DJI Avata vermutlich sehr schnell ziemlich teuer, wohingegen ich bei "modularen" Sytemen einzelne Teile tauschen könnte. Das Zusammenbauen einer Drohne aus Einzelteilen würde ich mir als Techie an sich zutrauen, für den Beginn halte ich aber eine Drohne von GepRC, iFlight etc. für einen guten Kompromiss.

      Und hier beginnen nun meine Fragen: Welcher Copter eignet sich für den Einstieg am besten? Direkt ein 5" Copter oder lieber mit Cinewhoop anfangen, um zumindest etwas Schutz um die Props herum zu haben? Als Protokoll scheint ELRS momentan sehr im Kommen zu sein, vermutlich eine gute Wahl. Wie wichtig ist das verbaute Videosystem, wenn später ohnehin eine GoPro montiert wird? Welche Funke ist einsteigerfreundlich? Ich mag das Design, was so ähnlich wie Xbox- oder Playstation-Controller aussieht, weil ich diese Haptik durchs Gaming kenne. Festgelegt bin ich aber keineswegs. Dann die Frage ob 4S oder 6S. 6S Akkus sollen teurer sein, bieten aber mehr Leistung (am Anfang vermutlich nicht wichtig) und sorgen für längere Flugzeiten, oder? 10 Minuten Flugzeit würde ich schon toll finden. Als Brille kommt vermutlich nur DJI ernsthaft in Betracht, oder?

      Grundsätzlich plane ich so rund 1.000 EUR ein. Wenn es etwas mehr ist, ist das kein Drama. Wenn es weniger wird, auch nicht. :D

      Ich wäre euch total dankbar, wenn ihr mir bei der Auswahl der richtigen Komponenten helfen würdet und ihr eure Erfahrungen mit mir teilt. :)

      Viele Grüße
      Pascal
    • Hi,

      Racing im Wettkampfstyle sehe ich jetzt erstmal nicht - ich vermute, dass das ein finanzielles Fass ohne Boden sein könnte mit sehr hohem Verschleiß.
      Fresstyle in lost Places ist aber um ein Vielfaches schlimmer. ;)



      Nimm auf keinen Fall einen Cine Whoop, die machen als Einstieg keinen Sinn. Propguards sind nur dazu da ,Personen und Gegenstände vor den Propellern zu schützen. Wer ausreichend Sicherheitsabstand hält, braucht keine Propguards. Cine Whoops fliegen besch... und gehen leicht kaputt.
      Ein 5" freestyler ist ein guter Allrounder, mit dem du in fast jede Disziplin rein schnuppern kannst. Der kann Freestyle, bisschen leichtes Racing, cinematic Video, long range, und ist darauf ausgelegt crashes gut wegzustecken.

      ELRS wäre eine gute Wahl. Bei Funken im Gamepad Stil kenne ich mich nicht besonders aus, aber die Radiomaster Zorro ist recht beliebt. Einsteigerfreundlich ist IMO immer, ein weit verbreitetes Gerät zu nehmen, dann findet man am ehesten Tutorials dazu. (Wobei EdgeTX und ELRS auf jeder Hardware größtenteils gleich funktionieren.)
      Das Videosystem bestimmt, was du während des Fluges siehst. Mit einem besseren Videosystem erkennst du besser, wo du hinfliegst. Es ist also eigentlich immer gleich wichtig, egal ob mit oder ohne Actioncam.

      6s sind zwar etwas teurer als 4s. Aber noch teurer ist es, später von 4s auf 6s aufzurüsten. Wenn du glaubst, dass du im ersten Jahr schon viele Akkus kaputt machen wirst, dann könnte ein Einstieg mit 4s günstiger sein. Ansonsten wäre 6s die bessere Wahl.

      Man hat viel mehr davon, mit leichteren Akkus 2 x 5min zu fliegen, als 1x 10min. Für long range kann man die Flugzeit strecken, auch noch über die 10min hinaus, aber das erkauft man sich durch viel schlechtere Flugeigenschaften.

      Ich würde Walksnail vor DJI O3 vorziehen.
      1000€ wird aber sehr knapp. Vor allem mit einem DJ Videosystem bist du wahrscheinlich näher an den 2000€.
    • Vielen Dank für deine sehr ausführliche Antwort! Das hat mir schon sehr weitergeholfen, weil ich nun weiß, dass ich direkt auf 5" gehe und von Cinewhoops die Finger lasse.

      Ich habe bei drei Herstellern jetzt gezielt nach Coptern gesucht, die die Anforderungen so grob abdecken.
      Speedybee hat die Master 5 V2 mit DJI O3: speedybee.com/speedybee-master…it-fpv-5-freestyle-drone/

      iFlight hat die Nazgul5 V3 mit DJI 03 und die Nazgul Evoque F4 mit DJI 03 im vergleichbaren Preissegment:
      shop.iflight.com/freestyle-qua…/Nazgul5-V3-6S-HD-Pro1891
      https://shop.iflight.com/freestyle-quads-cat29/Nazgul-Evoque-F4-6S-HD-Pro2046

      Bei GepRC habe ich die Mark5 Serie entdeckt. Die gibt es mit DJI Air, DJI O3 und Caddx Nebula Pro.
      geprc.com/product-category/drones/mark5-series/

      Bei Aliexpress habe ich auch noch ein Modell mit Walksnail entdeckt.

      Bei allen Herstellern habe ich das Gefühl, dass dort herstellereigene Hardware verbaut wird. Ist das richtig? Grundsätzlich wäre das für mich okay, sofern ich Ersatzteile zu halbwegs vertretbaren Preise erhalte und bei Bedarf auch andere Teile einbauen kann. Ich möchte halt nicht komplett abhängig von einem Hersteller sein und die Möglichkeit haben, später eventuell noch zu customizen.

      Die Alternative wäre immer noch Selbstbau. Hier fehlen mir aber genauso Anhaltspunkte, welcher Frame, welche Motoren usw. gut sind. Das Video von Scrayzor zu dem Thema fand ich gut. Er hat in seiner Videobeschreibung das Setup verlinkt. Ob das taugt, kann ich nicht bewerten:

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von pascal585 ()

    • Hi Pascal,

      ich bin auch noch nicht so lange in dem Thema unterwegs, aber ich habe mir einen Tinywhoop (Mobula8) als ersten Copter gekauft.
      Das hat den großen Vorteil, dass bei einem Crash wenig kaputt geht und das gute Stück meistens für 10€ wieder repariert ist.
      Natürlich fliegt sich ein 5 Zoll anders, aber um erstmal im Airmode klar zu kommen und die ersten Tricks zu lernen, war der Whoop perfekt.

      Natürlich übt man erstmal im Simulator, aber wenn die Sonne scheint, dann will man mit einem echten Copter möglichst schnell in der echten Welt fliegen.

      Und später macht der kleine immer noch spaß, weil man einfach viel ausprobieren kann ohne sich Gedanken über einen Absturz machen zu müssen.

      Elrs ist auf jeden Fall eine gute Wahl. Und im Nachhinein würde ich auch mit walksnail einsteigen, statt analog.
    • Ein Tinywhoop ist sicher auch denkbar. Mir geht's primär darum, dass ich am Anfang kein Geld für Dinge ausgebe, die ich nach kurzer Zeit schon nicht mehr nutze, weil dann etwas "Besseres" kommt.
      Ich hab das beim Tauchen erlebt: Am Anfang die günstigen Flossen kaufen um nach einer einzigen kleinen Strömung im Nordatlantik direkt festzustellen, dass sie Schrott sind. :D

      Sowas möchte ich beim Copter gern vermeiden.

      Wie ist das eigentlich mit Bestellungen aus Fernost? Dürfen Copter ohne Zertifizierung noch gekauft werden oder werden die vernichtet, wenn der Zoll sie in die Finger kriegt?
    • Natürlich macht ein 5 Zoll mit 6S richtig Spaß.
      Aber meiner Erfahrung nach muss man erstmal ein Gefühl entwickeln und da ist so viel Leistung nicht unbedingt von Vorteil.
      Man macht seinen Autoführerschein ja auch nicht im Porsche.
      Ich muss sagen, dass ich den Tinywhoop echt gerne mal anwerfe um abends einfach locker ne Runde zu fliegen. Der ist leichter wie 250 g und man hört ihn kaum. Das freut auch die Nachbarn.

      Für einen 5 Zoll hat man echt viele Beschränkungen.
    • pascal585 schrieb:

      Wie ist das eigentlich mit Bestellungen aus Fernost? Dürfen Copter ohne Zertifizierung noch gekauft werden oder werden die vernichtet, wenn der Zoll sie in die Finger kriegt?
      Weiß keiner so genau. Man darf die ja noch fliegen, denn z.B. im Verbandsrahmen sind Klassifizierungen egal.
      Aber gleichzeitig gilt auch, dass Importe den EU-Vorschriften entsprechen müssen und die besagen eben, dass jedes (flugfertige) Flugmodell eine Klasse haben muss (und wenn das C4 ist).
      Zusätzlich ist nicht 100% geklärt, was denn nun als fertiges Flugmodell gilt und was ein Selbstbau ist.

      Meine Vermutung: Das Thema ist so neu und unkritisch, dass es sehr wahrscheinlich durch den Zoll gehen wird. Das kommt aber sehr darauf an, wie genau der Zollbeamte arbeitet.


      Ich empfehle übrigens, direkt mit 5 Zoll 6S anzufangen, wenn man nicht unbedingt Whoops braucht. Die verzeihen viel mehr Fehler und sind einfacher zu fliegen, als ein typischer Whoop.
      Zum Thema Selbstbau haben wir das hier schon in diversen Threads (teils mit identischem Namen) beantwortet, da sind auch ausreichend Listen zu guten und benötigten Komponenten dabei
    • Mit einem DJI Videosystem ist es nicht sinnvoll mit Tiny Whoops einzusteigen. Tinys wählt man ja nur als Zwischenschritt, weil sie so günstig sind. Das funktioniert aber nicht, wenn man dafür ein komplettes, zweites Videosystem kaufen muss.
      Tinys haben nur einen großen Vorteil, nämlich, dass man sie auch bei Dunkelheit und schlechtem Wetter in der Wohnung fliegen und somit täglich etwas Sticktime sammeln kann. Das macht sie vor allem über den Winter zu einem guten Trainingstool. Über den Sommer hält sich der Nutzen in Grenzen. Zumal Simulatoren heute so gut sind, dass sie einem echten 5" näher kommen, als es ein echter Tiny Whoop tut.


      erstmal ein Gefühl entwickeln und da ist so viel Leistung nicht unbedingt von Vorteil.
      Das sehe ich anders. Leistung macht einen Quad einfacher zu fliegen. Er verzeiht Fehler besser, kommt nicht bei zu viel Speed ins Schlingern, lässt sich aus geringerer Höhe abfangen, etc.





      weil man einfach viel ausprobieren kann ohne sich Gedanken über einen Absturz machen zu müssen.
      Muss man mit einem 5" Freestyler doch noch weniger. Ich hatte auf Tinys schon wesentlich mehr zertrümmerte Kameras als auf 5".
    • gsezz schrieb:

      ..Tinys wählt man ja nur als Zwischenschritt, weil sie so günstig sind. ...
      Für andere als dich sind Tinys eine eigenständige Kategorie, die ihre spezifischen Vorteile hat.
    • pascal585 schrieb:

      Die Alternative wäre immer noch Selbstbau. Hier fehlen mir aber genauso Anhaltspunkte, welcher Frame, welche Motoren usw. gut sind. Das Video von Scrayzor zu dem Thema fand ich gut. Er hat in seiner Videobeschreibung das Setup verlinkt. Ob das taugt, kann ich nicht bewerten:


      hi, lustiger weise hab ich mir genau das ding letzte woche selber fertig zusammen gebaut. war auch meine erste drohne überhaupt, deswegen habe ich natürlich keine vergleichswerte aber macht auf mich einen soliden eindruck!