DJI und Wind: Mini 4 vs. Air 3

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    • DJI und Wind: Mini 4 vs. Air 3

      Moin,
      ich hab seit ein paar Wochen eine DJI Mini 4 Pro und ich bin eher entsetzt als enttäuscht, wie sensibel sie auf das kleinste Lüftchen reagiert. Mag für viele Einsätze in D reichen, aber am Meer oder in den Bergen bzw. bei mir öfter in den Anden leider nicht.
      Ich hatte vorher Phantom 3 (war da sagen wir "eine Klasse" besser) und Mavic 2 Pro (zwei Klassen besser, in den Anden auf dem Chimborazo auf 5500m ohne Probleme, für höher rechte meine Fitness nicht, 6000 bzw. 6310m wären dann bei gutem Wetter aber ziemlich sicher auch gegangen).
      Ich hab auch nicht den Eindruck, das was meiner der Mini 4 Pro nicht ok ist (kein gleichmäßiges Hüpfen beim Vorwärtsflug o.ä. wie bei einigen Exemplaren hier), ich denke es ist einfach dem leichten schwachen Antrieb und der geringen Propellersteigung geschuldet, damit ist die Regelung sehr langsam und die Drohne wird bei Wind sehr schnell stark gebeutelt, auch wenn das Gimbal davon extrem viel ausgleicht.

      Mit den DJI Angaben der max. Windgeschwindigkeit von 8-12m/s je nach Modell kann man meiner Erfahrung nach nicht sooo viel anfangen, das ist nur ein Faustwert, dass die Drohne bei Gegenwind auch wieder zurückkommt, aber über eine ruhige Fluglage bzw. schnelle Regelung bei böigem Wind sagt der Wert bei DJI scheinbar wenig aus, denn da ist meine alte (stabile) Mavic 2 Pro sogar niedriger eingestuft als die Mini 4 Pro.

      Wenn ich mir die Steigungsraten in m/s ansehe, ist die Air 3 da aktuell weit vor allen anderen DJI und Steigung der Propeller ist mit 4,7" auch ordentlich, damit lässt sich schnell&gut&stark regeln wenn nötig. Die Mavic 2 Pro hat 4,3" und die Mini 4 Pro nur 3", was zu ihrem "Eiertanz" passt. Motorengröße bzw. Gewicht der Motoren der Air 3 und der anderen DJI hab ich noch nicht zuverlässig gefunden.
      Soweit meine "Mutmaßungen" zu Air 3, was sagen die, die sie schon kennen&haben und davor vielleicht auch schon andere DJI, ist die AIR 3 so windstabil wie es mir scheint?

      Danke&Gruß
      Jo
    • Ich hab die Air 3 bei Wind und Böen von ca. 40km/h an der Ostsee geflogen und muss sagen: ja Windstabil auf jeden fall.

      Nur beim Landen muss man viel nachsteuern wenn man einen bestimmten Punkt erreichen will.

      Es sollten bei solchen Bedingungen auch keine weiteren Personen in der Nähe sein. ;)
      Fernpilotenzeugnis A1/A3 - A2 - STS
    • Als bei meiner mini 4 das Hüpfen anfing habe ich einen angeknacksten vorderen Arm bemerkt. Also sehr unauffällig, hatte leicht, aber eindeutig mehr Spiel als der andere.

      Prüf das mal bei Dir!

      Die Air3 ist nach meinem Eindruck noch mal 1-2 Klasse besser als die M2 - ein echter Sturmvogel in den Grenzen ihre Größe und Masse.
    • @'MajorGriffon Wenn Du sagst, Air 3 sei sogar noch 1-2 Klassen besser als M2, dann müssten es zur Mini 4 Pro quasi 3 Klassen sein... Oder mit meiner stimmt doch was nicht.
      Wie gesagt, ich denke eigentlich meine Mini 4 Pro ist ok/normal so, bei geringer Propsteigung/6x3 Propeller und Motoren sehr leicht&knapp fürs Gewicht, gibt das halt so ein Blatt im Wind, habe ähnliche effiziente Quadcopter selber gebaut, die schon bei wenig Wind ähnlich waren.
      Wenn man es nicht anders kennt/Neueinsteiger bei Drohnen ist, fällt einem das vielleicht nicht auf (und wenn man aufs Kamerabild schaut schon gar nicht), aber wenn man etwas Erfahrung mit Drohnen hat oder auch nur mit andere DJI, ist es wirklich erschreckend.
    • Naja, der Mini fehlt halt Masseträgheit, das muß sie durch agressiveres Gegenarbeiten kompensieren.

      Mit Leistungsreserven in den Motoren und schnellen Regelungszyklen kannst du zwar die Windanfälligkeit insgesamt auch bei einer leichten Drohne im Rahmen halten, aber sie muss dann mehr hoppeln.
      Die Air 3 wiegt fast 3 mal so viel und ist allein aufgrund ihrer Trägheit ruhiger.
    • Wie schon an anderer Stelle geschrieben, es ist ein (verbreiteter) Irrglaube, dass die Windanfälligkeit mit Gewicht oder gar Größe einer Drohne zu tun. Die entscheidenden Faktoren dafür sind Regelung (Flight Controller und Motorregler/ESCs, die würde ich aber bei verschiedenen DJI Modellen mal vereinfacht als ähnlich bis gleich annehmen), Motorpower (damit auch Motorgewicht) und Propeller bzw. Propellersteigung. Bei den Minis sind die Motoren (vermutlich) grenzwertig leicht gehalten, dazu sehr flache (effizientere) Propeller für noch gute Flugzeit, ermöglicht dann zusammen auch einen etwas leichteren Akku. Bei der Mini 4 Pro kommt noch ein (im Verhältnis zu Gesamtgröße/"Spannweite"/Propellerdurchmesser) ziemlich großer plumpler windanfälliger Grundkörper dazu (der sich bei den größere Modellen mit längeren Armen und größeren Props weniger schlimm auswirkt).
      Ich hab schon halb so große und halb so schwere Quadcopter wie die M4P gebaut und geflogen, die selbst bei Sturm wie ein Fels in Brandung standen bzw. auch da auf den Millimeter genau Steuerung bzw. Piloten gehorchten. Der Vergleich ist aber nicht ganz passend, da diese Quadcopter eher auf Leistung als wie eine Kameradrohne auf Flugzeit ausgelegt waren. Aber die größeren DJI bieten ja schon lange genug "Windfestigkeit", nur bei den Zwergen (die Mini 4 Pro ist meine erste Mini) hat es DJI denke ich für Gewicht und Flugzeit etwas übertrieben.
    • Ich muss zugeben, dass ich das Problem (noch) nicht verstehe. Ihr redet doch von Kameradrohnen. Deren Aufgabe ist nun mal gute Bilder zu liefern. Wie sie das nun bewerkstelligen ist mir persönlich egal. Das mag ja zwar optisch komisch aussehen, wenn eine Drohnen mehr tun muss um die Windbewegung auszugleichen, aber wenn das Egebniss stimmt, was sollst?
      Was anderes wäre, wenns Unterschiede gäbe in dem noch fliegbaren Wind. Aber da sind die angesprochenen Drohnen doch gleich?
    • jodi2 wrote:

      Wie schon an anderer Stelle geschrieben, es ist ein (verbreiteter) Irrglaube, dass die Windanfälligkeit mit Gewicht oder gar Größe einer Drohne zu tun.
      Natürlich, sowohl als auch. Wenn der Wind mit annähernd gleicher Geschwindigkeit bläst macht die Masse tatsächlich nichts aus, da kommt es nur auf die maximal mögliche Geschwindigkeit zur Luft in Gegenrichtung an.
      Ist der Wind aber böig bewirken rasche Änderungen der einwirkenden Kräfte eben eine Unterschiedliche Reaktion, je nach Masse. Und welche Kräfte einwirken hat was mit der Größe, bzw. dem Luftwiderstand zu tun.
      Also bestimmen beide Parameter, die Masse und die Größe (Luftwiderstand, wie viel schnell die Drohne ihre Propellerdrehzahlen anpassen muss. Und die Regelungszyklen haben halt grenzen, spätestens bei der Eigenmassen von Motor und Propeller - aber auch schon vorher.
    • Franky2 wrote:

      Ich muss zugeben, dass ich das Problem (noch) nicht verstehe. Ihr redet doch von Kameradrohnen. Deren Aufgabe ist nun mal gute Bilder zu liefern. Wie sie das nun bewerkstelligen ist mir persönlich egal. Das mag ja zwar optisch komisch aussehen, wenn eine Drohnen mehr tun muss um die Windbewegung auszugleichen, aber wenn das Egebniss stimmt, was sollst?
      Was anderes wäre, wenns Unterschiede gäbe in dem noch fliegbaren Wind. Aber da sind die angesprochenen Drohnen doch gleich?
      Auf dem Papier sind sie ähnlich bzw. gleich, aber ich glaube das leider nicht...
      Ich kann verstehen, dass man das als Neueinsteiger bzw. wenn man einfach nur eine Mini heute kauft, es nicht anders kennt bzw. nicht bemerkt. Aber nach vielen Jahren Selbstbau oder auch nur im Vergleich zu anderen DJI ist es halt sehr auffällig. Meine Mini 4 fliegt etwa mit der Eleganz und Souveränität wie ein Zombie im Horrorfilm wankt. Wenn man nur Zweibeiner kennt, die sich so bewegen, scheint einem das normal, aber wenn man mal Leichtathleten beim im Stadion oder Läufer beim Marathon unter 2:30 gesehen hat, weiß man, da ist was komisch...
      Und mir fehlt so einfach das Vertrauen, das Ding unter wirklich schwierigen Bedingungen wie in den Anden mitzunehmen und dann erst vor Ort bestätigt zu bekommen, das es das nicht wie meine andere DJI packt.

      MajorGriffon wrote:

      jodi2 wrote:

      Wie schon an anderer Stelle geschrieben, es ist ein (verbreiteter) Irrglaube, dass die Windanfälligkeit mit Gewicht oder gar Größe einer Drohne zu tun.
      Natürlich, sowohl als auch. Wenn der Wind mit annähernd gleicher Geschwindigkeit bläst macht die Masse tatsächlich nichts aus, da kommt es nur auf die maximal mögliche Geschwindigkeit zur Luft in Gegenrichtung an.Ist der Wind aber böig bewirken rasche Änderungen der einwirkenden Kräfte eben eine Unterschiedliche Reaktion, je nach Masse. Und welche Kräfte einwirken hat was mit der Größe, bzw. dem Luftwiderstand zu tun.
      Also bestimmen beide Parameter, die Masse und die Größe (Luftwiderstand, wie viel schnell die Drohne ihre Propellerdrehzahlen anpassen muss. Und die Regelungszyklen haben halt grenzen, spätestens bei der Eigenmassen von Motor und Propeller - aber auch schon vorher.
      Wie gesagt, bei Größe und Gewicht widerspreche ich. Kleinere Drohnen haben dafür eben kleinere Propeller und Motoren mit höherer Drehzahl und können damit ähnlich gut auf Wind/Böen/Veränderungen reagieren. Nach den Erfahrungen in unserer "Selbstbaugruppe" sind größere Copter und Props sogar eher etwas windanfälliger.
      Unabhängig von den Selbstbauerfahrungen, ich weiß auch nicht, auf welche Gesetze der Physik Ihr euch beim Punkt Größe&Gewicht bezieht. Einen großen schweren LKW auf der Autobahn würde sicher auch keiner als wenig windanfällig als eine kleinen leichten Sportwagen bei gleichem Tempo vermuten, auf was genau gründet Ihr Eure Meinung da bei Drohnen?

      Meiner Meinung nach liegen die Gründe wie gesagt in zu schwachem Antrieb/zu leichten Motoren (wenn man genaue Motorengewichte hätte, könnte man mal vergleichen, wie viel % das vom Gesamtgewicht bei den verschiedenen DJIs sind), an zu geringer Propsteigung für mehr Effizienz/höhere Flugzeit (das ist bei der Mini 4 P eindeutig so, kann man klar an den Prop-Steigungen im Vergleich zu Mavic 2 oder Air 3 o.ä. ablesen) und der dritte Punkt, den ich vermutlich vorher unterschätzt habe/der ziemlich reinhaut, dass die Mini 4 P im Verhältnis zu Ihrer Größe&Antrieb einen plumperen Rumpf hat, als die größeren DJI, der im Verhältnis nochmal mehr Antriebspower bräuchte. Das kenne ich von meine Eigenbauten so extrem nicht, da der Rumpf da in der Regel fast in ähnlichem Verhältnis wie der Rest schrumpft.

      Also sagen wir z.B. M2P hätte 100% Auftriebskraft bzw. Antriebspower (als Produkt aus Motorgewicht bzw. -leistung und Propellergröße&-steigungspower), Air3 mit ca. 80% des Gewichts bräuchte dann ca. 80% der M2P Antriebspower, da sie aber offensichtlich mehr Power und viel höheren Steigrate hat, hat sie mind. auch mind. 100%/nicht weniger Power als die M2P. Mini 4P bräuchte vom Gewicht her nur ca. 27% der Antriebspower der M2P. Haben tut sie aber um alle Features&Sensoren noch in die 250g zu stopfen meiner Einschätzung nach deutlich weniger, vielleicht 20%. Da der Rumpf aber nicht viel kleiner als bei den größeren Brüdern ist, bräuchte sie aber sogar eher noch mehr Power, vielleicht 30-35% von M2P. Das ging halt nur mit kürzerer Flugzeit oder mehr Gewicht für den Antrieb (und/oder eleganterem schlankerem eigenständigerem Design für den Rumpf oder weniger Features/Sensoren), was man bei DJI wohl nicht wollte.
    • Eine Mini mit 250g ist anfälliger gegen Wind, und muss das durch kleinere und kleinere Propeller und schwächere Motoren ausgleichen.

      Eine A3 mit 720g ist durch Massenträgheit nicht so anfällig, und hat deutlich größere Propeller und stärkere Motoren um ausgleichen.

      Welche da gegen Wind anfälliger is und besser gegenan arbeiten und fliegen kann, liegt auf der Hand.
      "Machst du keine halbe Sache, fahr lieber mit der Schwalbe!

      Olli
    • Sorry, ich hab immer noch das Gefühl, es gibt hier zu wenig Wissen wie Multicopterantriebe funktionieren und was die bestimmenden Faktoren sind und es geistern vermeintliche Faustformeln durch die Gegend a la "Mehr Größe/mehr Propellerdurchmesser ist besser/windresistenter" oder "Weniger Gewicht ist bei Wind schlechter/wird ja sonst gleich weggeblasen" und beides wäre falsch.
      Sorry, falls ich Dir oder jemand anders hier damit unrecht tue, vielleicht reden wir auch nur aneinander vorbei. Ich versuche es mal anders auszudrücken.

      Eine in allem gleichmäßig "geschrumpfte" Drohne (also bei Gewicht, Motorengewicht/Antriebsleistung, Propeller, Größe, Proportionen bzw. Verhältnis Rumpf zum Rest, etc.) ist NICHT windanfälliger/weniger stabil als ihre proportional größeren Varianten. Der Antrieb ist in der Regel nur etwas ineffizienter, weil die Verluste (Reibungsverluste in den Lagern, Strömungsverluste an den (genauso rauen) Oberflächen von Drohnenteilen und Props, Verhältnis "wirksame Propfläche" zu Nabe, etc.) prozentual höher sind.
      Sie wird nur dann windanfälliger, wenn der Hersteller (oder Erbauer) einzelne Parameter nicht mehr proportional "schrumpft". So sind Motorengewicht bzw. Antriebsleistung bei der Mini 4 (oder allen Minis?) überproportional reduziert und mit flacheren Props versehen worden, um die geringere Effizienz auszugleichen und noch eine hohe Flugzeit zu erreichen.
      Können wir uns bis hierhin einigen?

      Dazu die im Verhältnis zum Gewicht "plumpere"/mehr Angriffsfläche bietende Rumpfform, wobei das doch nicht so viel ist wie gedacht. Ich habe eben mal Mini 4P und M2P Rümpfe vermessen (Air 3 habe ich leider nicht zu Verfügung), der M2P Rumpf hat etwa 2,7x so viel Volumen bei ca. 3,65x so viel Gewicht der M2P. Der Mini 4P Rumpf ist also im Verhältnis zum Gewicht nur etwas "plumper", es ist kein M2P Rumpf mit 249g...
      Vermutlich sind auch eine Reihe Bauteilen bei den Minis einfach gleich wie bei den größeren Brüdern, ein Schrumpfen bei Größe&Gewicht wäre technisch sicher möglich, aber für DJI weniger wirtschaftlich.

      Wir reden aber nicht von unerreichbaren Gewichten, sondern nur von einer einstelligen Grammzahl pro Motor. Eine Mini 3 ohne Sensoren in einem passenden Gehäuse (ohne unnötiges Volumen&Gewicht für nicht vorhanden Sensoren) wäre vermutlich schon so viel leichter, dass man einen spürbar potenteren/windresistenteren Antrieb einbauen könnte.
      Oder eine Mini 4 P mit 25% leichteren Akku, dafür ca. 25% weniger Flugzeit und das gesparte Gewicht für kräftigere Motoren. Optional ein größerer oder der jetzige Akku, womit die Drohne dann zwar in C1 rutschen würde, aber dafür mehr Flugzeit (und windstabil).

      Für MICH hat DJI da an den falschen Stellen gespart/beim "Schrumpfen" die Schwerpunkte falsch gesetzt, aber ich fürchte, ich bin da recht allein, das wird alles bei Sub 250g nicht kommen, dafür haben die meisten Käufer und mit meist einfachen Flugeinsätzen am Flugverhalten der Mini 4 P (aller Minis?) zu wenig auszusetzen... Und wenn die Bauteile bei kommenden DJIs generell mal kleiner&leichter werden, wird das vermutlich eher für größeren Kamerasensor, noch mehr Flugzeit oder weitere Gimmicks genutzt, als für stärkeren Antrieb.
      Muss ich mich doch über 250g umsehen, wo nicht so extrem am Antrieb weggeknapst wurde, auch wenn mir die Bildquali der Mini 4 P völlig reichen würde.
    • Hey jodi2.
      Danke für die schlüssige Erklärung mit der Physik dahinter.

      Dass eine schwerere Drohne auch stärkere Antriebskraft benötigt ist an sich selbsterklärend. Wegen der Masseträgheit und der Gewichtskraft wird halt auch größere Antriebskraft benötigt. Wirkt noch zusätzlich eine seitliche Kraft durch den Wind auf die Drohne, spielt wohl auch der Strömungswiderstand eine Rolle. Und dann wird es für mich Laien zu komplex um es theoretisch beurteilen zu können.

      Ich weiss aber auf jeden Fall, dass auch DJI als Unternehmen der Wirtschaftlichkeit und Gewinnoptimierung verpflichtet ist. Sie werden so wenig ausgeben wollen, wie nötig um ein ausreichendes Ergebniss zu erzielen. Und ich traue der Kompetenz des Unternehmens mehr zu als der einen oder anderen Vermutung eines Users im Forum und das sind die Fakten von der DJI Seite:

      Mini 4 Pro
      Windwiderstandsfähigkeit 10,7 m/s
      Max. Steiggeschwindigkeit 5 m/s
      Max. Sinkgeschwindigkeit 5 m/s
      Höchstgeschwindigkeit (auf NHN, bei Windstille) 16 m/s
      Startgewicht Unter 249 g


      Air 3
      Windwiderstandsfähigkeit 12 m/s
      Max. Steiggeschwindigkeit 10 m/s
      Max. Sinkgeschwindigkeit 10 m/s
      Höchstgeschwindigkeit (auf NHN, bei Windstille) 21 m/s
      Startgewicht 720 g


      Es ist sofort zu erkennen, dass die A3 einen potenteren Antrieb hat. Alleine schon die doppelte Steiggeschwindigkeit... Die Windwiderstandsfähigkeit ist um 10% und Höchstgeschwindigkeit um 30 % höher als bei der M4P. Man beachte dabei auch die stark unterschiedlichen Startgewichte.

      So auf den ersten Blick würde ich sagen, dass die A3 der Porsche von den beiden ist, eindeutiger Leistungsgewichtsieger!
    • Ich wollte eigentlich auch noch einen dicken Beitrag dazu verfassen aber spare mir das einfach mal und reduziere mich auf den letzten Absatz.

      Ich denke, dass ein Drohnenhersteller bei der Konstruktion einer „250g Drohne“ oder sogar weniger genügend Kompromisse eingehen muss und wird um etwas verwendbares auf den Markt zu bringen. Man muss sich fragen für welchen Kundenkreis die Drohne bestimmt sein soll, was sie können soll, was sie am Ende auf dem Markt abwerfen soll und auch, wie das ganze Ding noch rechtlich für die einzelnen Länder / Regionen passt. DJI als bestes Beispiel sitzt ja in Asien wo vieles vielleicht anders ist als hier. Und dann gibt es noch weitere CE-Bestimmungen die für uns in Europa und für den Hersteller nicht ignoriert werden dürfen.

      Beispiel Mini 4, eine Fortsetzung der ersten Mini-Reihen aber immer noch, auch wenn es viele nicht hören wollen, eine halbe „Einsteigerdrohne“ für gelegentliche Urlaube oder Hobby-Fotografen. Easy zu handlen da es auch einige Vorteile aufgrund der Gesetzeslage gibt. Dann soll sie aber wie die Vorgängermodelle immer eine bessere Kamera erhalten, mindestens 4K, mindestens 100 fps um eine Änderung zum Vorgänger zu haben. Dann eine annährende 360 Grad Sensorabdeckung, lange Flugzeit und vielleicht etwas mehr Leistung um besser im Wind zu stehen usw…den Preis kennt ihr…

      Und schon kommt man als Konstrukteur Probleme. Grössere Motoren, größere Kamera, mehr Sensoren, Elektronik und Leitungen. Auch wenn es nur um ein paar Gramm im einstelligen Bereich geht bin ich mir sicher das es nicht immer einfach ist so etwas am Ende schlüssig rauszuhauen. Vielleicht muss auch während der Erprobung hier und da nachgebessert werden und so bleibt immer ein Kompromiss irgendwann auf der Strecke oder fällt weg.

      Wenn man sich einen solchen Prozess mal überleget ist es doch nicht verwunderlich, dass nicht alles das was der Kunde fordert, haben will oder der Hersteller haben wollte eingehalten werden kann. Der eine fliegt nur im Urlaub bei windstille und 30 Grad Sonne, der andere fliegt an der See im tiefsten Winter und dokumentiert Stürme…

      Mit kurzen Worten, irgendwann ist mal eine Grenze erreicht an der man sich als Hersteller fragt, wie weit gehen wir bei diesem Modell um alle irgendwie zufrieden zu stellen?

      Und mal ehrlich und ohne Partei zu ergreifen, wenn ich ständig an der See oder anscheinend ständig in den Anden unterwegs bin würde ich mir von vorne herein überlegen ob die Mini meine Wahldrohne wäre, da sie auch einfach für solche „Extremsituationen“ garnicht gebaut wurde. Wenn man mehr will muss man vielleicht zum nächsten Modell greifen. Hier ist der Spielraum beim Hersteller auch anders, da die Gewichtsgrenze wegfällt. Nätürlich auch alles auf Kosten des Preises und der daraus resultierenden Größe.

      Ich nutze zur Zeit noch eine Mini 3 Pro, werde aber im nächsten Halbjahr auch mal wieder upgraden, hatte bislang noch nie Probleme mit Wind. Weder in den Bergen, noch an irgendeinen Meer. Das ich die Kiste bei Winböen von 35 km/h nicht hochschicke versteht sich von allein…

      Grüße
    • jodi2 wrote:

      Sorry, ich hab immer noch das Gefühl, es gibt hier zu wenig Wissen wie Multicopterantriebe funktionieren…
      Offensichtlich. Einen LKW mit einer Drohne zu vergleichen… Sorry aber da bin ich raus… Alles andere wurde hierzu schon gesagt. Ich kann deinen Standpunkt bzgl. Gewicht und Größe einer Drohne nicht nachvollziehen.

      Unabhängig davon haben mehrere Versuche von anderen Leuten in der Praxis ergeben, dass die Mini Serie anfälliger gegen Wind ist im Vergleich zu größeren Modellen von DJI.

      Ob die Rotoren nun das Problem sind oder der die Konstruktion des Rumpfes, wer weiß. Ist aber auch unerheblich weil das Ergebnis entscheidend ist.
      Fernpilotenzeugnis A1/A3 - A2 - STS
    • Lantis wrote:

      Offensichtlich. Einen LKW mit einer Drohne zu vergleichen… Sorry aber da bin ich raus… Alles andere wurde hierzu schon gesagt. Ich kann deinen Standpunkt bzgl. Gewicht und Größe einer Drohne nicht nachvollziehen.
      Ich weiß, dass der Vergleich unzureichend war, sollte nur ein wenig Wachrütteln. Aber bisher wurde für die andere Position, dass kleinere leichtere Drohnen generell windanfälliger seien, nicht ein einziger Beleg, nicht eine einzige physikalische Begründung angeführt. Es wird nur immer wieder die gleiche scheinbar für viele über jeden Zweifel "Faustformel" zitiert und sich gegenseitig bestätigt, kleine und leichte Drohnen seine eben windanfälliger, Begründung "isso". Scheint mir etwas mager...
      Meine Begründungen sind sicher nicht gerade auf Doktorniveau, aber ich versuch wenigstens, es zu erklären. Und ich erwartete nichts Unmögliches, sondern mein Unglaube kommt durch zahlreiche Eigenbaudrohnen über viele Jahre. Nochmal zusammengefasst: Kleinere Drohnen sind nicht windanfälliger, wenn alles in gleichem Maße "geschrumpft" wird, da eben auch die Faktoren für die Windanfälligkeit "mitschrumpfen". Ein schlüssiges Gegenargument dazu hab ich hier bisher noch nicht gesehen/gelesen. Dass DJI bei der Mini 4 Pro (und vermutlich auch früheren Minis) an einigen Stellen wohl stärker "geschrumpft" hat bzw. andere Schwerpunkte gesetzt hat, offensichtlich!

      The post was edited 1 time, last by jodi2 ().

    • NiOS83 wrote:

      Mit kurzen Worten, irgendwann ist mal eine Grenze erreicht an der man sich als Hersteller fragt, wie weit gehen wir bei diesem Modell um alle irgendwie zufrieden zu stellen?
      Das trifft es als Zusammenfassung vermutlich ganz gut...
      Ich hab mir ja meine Wünsche oder Ansprüche nicht aus den Fingern gesogen, sondern sie kommen durch Eigenbau, aber auch durch ALLE meine DJI Vorgängermodelle. Ich dachte wohl naiv, 5 oder gar 8 Jahre später ist die Windstabilität bei DJI noch besser geworden bzw. hat dasselbe extrem hohe Niveau erreicht wie die vielen Sicherheitsfeatures und Aufnahmehilfen&Quickshots bzw. was damals schon möglich war, passt jetzt in eine Mini; war das ein so verwegener Gedanke bei der fortschreitenden Miniaturisierung von Technik&Elektronik?

      Ich bin halt leider auch von größeren DJI gekommen, wenn ich mit Mini (Spark) angefangen hätte und jetzt Air3 oder M3 gekauft hätte, wäre ich vermutlich jetzt andersrum total positiv überrascht.
      Ich hab auch von so vielen Leuten auch mit größeren DJI gehört/gelesen, sie nutzen nur noch ihre Minis...
      Ich finde die Mini 4 Pro auch preislich keineswegs so, dass man denke könnte " Klar, da kann man eher nur ein Spielzeug erwarten...". Bei einer Mini 2/SE sieht das schon anders aus. Ich denke DJI lässt sich die Extras der Mini 4 Pro im Vergleich zu den realen Mehrkosten zu Mini 2 oder Mini 4k bei der Herstellung gut bezahlen.

      NiO83 wrote:

      Und mal ehrlich und ohne Partei zu ergreifen, wenn ich ständig an der See oder anscheinend ständig in den Anden unterwegs bin würde ich mir von vorne herein überlegen ob die Mini meine Wahldrohne wäre, da sie auch einfach für solche „Extremsituationen“ garnicht gebaut wurde. Wenn man mehr will muss man vielleicht zum nächsten Modell greifen.
      Abgesehen von meiner scheinbar zu naiven Erwartung zu den Minis, der Wunsch danach hatte schon seine Gründe. In den Anden solle es damit auch öfter (anstrengend) auf höhere Berge über 5000m gehen und da ist eine Mini4P Kombotasche doch was ganz anderes als die dreimal so große&schwere M2P Tasche, vor allem für mich alten Sack. Es müssen nichtmal Berge sein, letztes mal sind wir viele Stunden nicht weniger anstrengend mit Machete und Gummistiefeln quer durch den Dschungel zu einem Wasserfall, von dem der Verwalter des Gebietes ein paar schöne Aufnahmen wollte und ich hab geflucht über umgehängten M2P und von einer Mini geträumt...
      Von der Einsatzhäufigkeit lohnen sich mehrere Drohnen aber eigentlich nicht für mich und "vor Ort" (Ecuador) sind die Drohnengesetze nicht beim Fliegen sondern bei Einfuhr so ungünstig und willkürlich, dass man es vermeidet, mit mehreren Drohnen einzureisen, außer Geld spielt keine Rolle.
    • Franky2 wrote:

      Und ich traue der Kompetenz des Unternehmens mehr zu als der einen oder anderen Vermutung eines Users im Forum und das sind die Fakten von der DJI Seite:

      (...)
      Es ist sofort zu erkennen, dass die A3 einen potenteren Antrieb hat. Alleine schon die doppelte Steiggeschwindigkeit... Die Windwiderstandsfähigkeit ist um 10% und Höchstgeschwindigkeit um 30 % höher als bei der M4P. Man beachte dabei auch die stark unterschiedlichen Startgewichte.
      DJI hat als Drohnenhersteller hat ganz sicher Lichtjahre mehr Erfahrung als ich. Und bietet seit 2015 sensationelle Kameradrohne an und die Entwicklung seitdem ist eindrucksvoll. Umso enttäuschter bin ich halt jetzt von diesem aus meiner Sicht Rückschritt. Wenn ich jetzt Sub250g von einem anderen Hersteller gekauft hätte, hätte ich mir einfach gesagt "War ja klar, weg damit und wieder DJI nehmen...".

      Ich denke, es reicht nicht, nur die Herstellerdaten zu vergleichen. Die möglichen Steigungs- und Sinkraten der Air3 sind abartig, hab ich noch bei keiner Consumer DJI auch nur annähernd so hoch gesehen (ich gehe davon aus, dass es kein Tippfehler auf der DJI Webseite ist, sonst hätte das hier schon wer geschrieben?).
      Die Steigrate zeigt, wie kräftig der Antrieb der Air3 ist, aber die Sinkrate finde ich noch eindrucksvoller, die hat ja nur indirekt mit der Antriebspower zu tun. Die Sinkrate wird ja in erster Linie begrenzt, weil die Verwirbelungen im Sinkflug (vor allem genau senkrecht nach unten) im eigenen Abwind für Drohnen bzw. Copter&Hubschrauber so übel werden und schnell zu Strömungsabriss und Absturz führen können. Da das Doppelte (oder gegenüber früheren DJI sogar mehr als das Dreifache) zu erlauben, ist beachtlich, spricht auch für die Antriebspower, aber auch für FC und Brushless Regelung, die da in der Air3 arbeiten bzw. das Vertrauen, dass DJI darin hat (sofern die Angaben wie gesagt richtig sind).

      Umso erstaunlicher, dass Topspeed und Windfestigkeit nicht im selbem Maße mitgehen.
      Bei der Topspeed spielen glaube ich oft (luft)rechtliche Faktoren eine Rolle, dass eine (private?) Drohne ein gewisses (irgendwo vor Urzeiten mal gesetztes...) Limit nicht übersteigen darf.
      Bei der Windwiderstandsfähigkeit denke ich, dass DJI bei der Air3 zwar zeigen wollte "Dieses Modell kann noch mehr als unsere kleineren/günstigeren" aber die Kunden nicht zum Übermut verleiten will. Bzw. andersrum, die Mini 4P ist da im Flug sichtbar so viel empfindlicher schon als die M2P, die in den technischen Daten bei dem Wert ähnlich der Mini 4P ist. Rein technisch würde ich daher schätzen, verkraftet die Air3 erheblich mehr, theoretisch das Doppelte der Mini 4P, mit technisch sicher möglicher Topspeed von 30-35m/s wäre auch eine Windfestigkeit von 20-25m/s möglich.

      Auch die angegebene Flughöhne spiegelt die reduzierte Windfestigkeit nicht in vollem Umfang wieder, M2P oder Air3 haben "nur" 50% (keine 100%) mehr und ältere größere auch wesentlich windfestere DJI haben auch nur 5000m bzw. 25% mehr.
      Die Frage ist wohl auch, wann Sensorik bzw. Intelligenz der Drohne sagen "Jetzt ist Schluss, jetzt geht es heim bzw. runter...", was DJI da eingestellt hat. Vermutlich sind die Minis da nahe am echten physischen Grenzwert, den Antrieb und FC packen, aber die großen Brüder sind da noch lange nicht am Limit und "langweilen sich" fast noch, wenn die SW sagt "Schluss!".

      D.h. dann aber auch, dass ich mir evtl. ein Ei auf die technisch/theoretisch höhere Windfestigkeit der großen DJI backen kann und meine M2P evtl. am selben Punkt den Dienst verweigert bzw. zurückkommt wie die Mini 4P, wenn DJI die Grenzwerte für beide ähnlich festgelegt hat. Dann ist mein Gejammer, dass die Mini 4P schon ab Windstärke 2-3 beunruhigend zu kämpfen hat, nur ein optischer Mangel und tut halt mir persönlich in der Seele weh, aber sonst nichts weiter...
    • Die Mini 3/4 ist anfälliger gegenüber Wind als die Air 3. Die Air 3 ist anfälliger gegenüber Wind als die Mavic 3. Die Mavic 3 ist anfälliger gegenüber Wind als die Inspire.... Muss ich weitermachen?

      Dazu brauch ich keine ellen langen physikalischen Erklärungen. Das ist die Beobachtung der letzten Jahre.

      In dem Fall würd ich sagen: schlechte Kaufberatung erfahren oder nicht genug selbst informiert. Man ließt im Internet eigentlich überall dass die Mini 3/4 im Gebirge oder am Meer schnell vom Wind überfordert ist.

      Verstehe die Aufregung hier nicht.

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