Wie mit "Spannern" umgehen?

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    • Wie mit "Spannern" umgehen?

      Moin,

      bin gerade in Nordskandinavien unterwegs und hab natürlich meine Drohne mit.
      In der Finnmark, hinter einer Bergkuppe wo sich wohl die meisten nur mit 4x4 hintrauen würden, stellte ich für die Nacht unseren Bulli ab.

      Aussicht grandios, perfektes Wetter..
      Ich liege im Bus und stöbere im Netz nach dem nächsten Trail, meine Frau liegt vor dem Bus mit einer Decke und macht Yoga.

      Plötzlich höre ich eine Drohne die uns überfliegt aber dann zurück kommt, keine 5m über uns stehen bleibt, Kamera nach unten geneigt und schwebt da vor sich hin(also direkt über meiner Frau)
      Ich schau hoch, meine Frau "wann bist du denn losgeflogen...hab ich gar net mitbekommen?!"

      Nun, meine Reaktion : Direkt meine Drohne start klar gemacht, über die Bergkuppe und siehe da...steht auch ein Bulli mit drei Personen draussen. Die eine Person defintiv am fliegen(ich war ca 15m über ihnen und hab gezoomt).

      Bin direkt zurück geflogen und bei uns gelandet. Meine Frau "was ist das denn bitteschön für ein Ar****. Sogar ich hab erkannt, dass die Kamera auf mich gerichtet war"
      Keine 15min später spazieren die drei Personen den Berg/Hügel vor uns hoch und besonders meine Frau fasst den Entschluß den Piloten zur Rede zustellen.

      Lange Rede , gar kein Sinn:
      Mann, mitte der 30er gibts sich Ahnungslos (ist mit Frau und Tochter unterwegs), will sich rausreden mit "ich wollte nur die Lichtverhältnisse einstellen" und "du bist doch auch über uns geflogen". Meine Frau kann verhandlungssicheres englisch und als da gar keine Einsicht kam, wurde sie sogar lauter. Zu Mal ja auch seine Frau und Tochter dabei waren.

      Von der Frau des Mannes hab ich dann nur noch gehört "lass, hat kein Zweck" (wir sprechen mehrere Sprachen und geben das nicht immer preis)

      Im Endeffekt, hat er eindeutig "gespannt", keine Einsicht, nicht mal eine Entschuludigung und seine Frau noch im Rücken. Auf die Frage wie sich denn er bzw seine Frau/Tochter fühlen würde, wenn da ein fremder Mann die Drohne über sie schweben ließe, kam natürlich "du warst doch auch über uns"

      Wir hauen ja schon soweit wie möglich immer in die Natur ab um weiter weg von Idioten zu sein aber es sind einfach zu viele.

      Ich war kurz davor seine Drohne mit steinen zu bewerfen(so tief war sie) aber nunja...
      was macht man in so einer Situation? Was darf man in so einer Situation?

      wir haben die Diskussion dann selbst beendet und einfach unter vollidioten abgestempelt.

    • Stammtisch ick hör dir trapsen ...

      egal, gibt, unter Beachtung der lokalen Regularien, m.E. nur zwei Wege (vorab Vorfall wenn möglich dokumentieren, z.B. handy-Video, ...):
      a, Person ansprechen und Problembewusstsein/Einsicht wecken; wenn das nicht fruchtet dann
      b, lokale Exekutive bemühen

      So beschissen so ein Verhalten anderer ist und entsprechend nachvollziehbar: von allen weiteren Varianten der Eigeninitiative (Steine, wir hatten hier auch schon die Schrotflinte o.ä.) kann man nur dringend abraten; der "Stein" der einem dann im Nachgang auf die eigenen Füße fallen kann, ist schmerzhaft. ;)
      "we brake for nobody" ... me? sarcastic? never!

    • willi62 wrote:

      a) hat er ja gemacht
      klar, gelesen ... ich habe auf die Fragen

      Zeder wrote:

      was macht man in so einer Situation? Was darf man in so einer Situation?
      geantwortet. Natürlich bleibt es jedem frei über der Situation zu stehen und gar nichts zu machen, vergeudete Urlaubszeit ist ein starkes Argument, aber das wäre die passive Variante ... ich hatte ob der Formulierung "was macht man" mich nur auf die aktiven bezogen ;)
      "we brake for nobody" ... me? sarcastic? never!

    • Was macht "man", würde ich dann wahrscheinlich beantworten mit: im besten Fall (aktiv) ignorieren und nicht zulassen, dass die innere Ruhe, Urlaubsgenuss und Gelassenheit durch solche erbärmlichen Zwerge beeinträchtigt werden. (Im Wiederholungsfall das entblößte Derrière entgegenstrecken.)

    • ja, den Stein wollte ich dann auch net in meiner Breiftasche spüren ;)

      Der kurze aktive Teil, also mal sein Frust da abladen wo er hingehört war definitiv sehr gut. Ich denke der Kerl wird das sich auch nun zwei Mal überlegen zu Mal ich sein Kennzeichen habe(was wurscht ist) aber es ist einer von der Sorte "Social Media"...dh man hat sein Instagramm Account auf dem Auto kleben (da empfinde ich schon fast mitleid :D )

    • Du meinst allen Ernstes, der filmt heimlich, wie deine Frau den nach unten blickenden Hund macht, während seine eigene Ische dabei steht? Stehen die dann auch dabei, wenn er sich Abends an den Aufnahmen "erfreut"?

      Der hat vielleicht nur geschaut, was da los ist. Yoga sieht von Aussen manchmal komisch aus, auf dem kleinen Display noch mehr.

    • Wenn die Spannerdrohne noch über deiner Frau gestanden hätte, als deine startklar war, dann wäre ich nicht übern Berg geflogen, sondern hätte die andere drohne von oben "zur spontanen Landung" gezwungen."Vogelschlag", wenn die dann noch übern Berg gekommen wären. "Und der hat deine Drohne auch noch mitgenommen" (Nach GANZ aus machen und SD Karte ziehen, schauen, ob der Akku bei meinen passen würde, oder denen von nem Freund und: Irgendwo in nen hohen Baum werfend :rolleyes: )

      Ansonsten: Fremdes Land, lang und weitläufig, mit WoMo später irgendwo und evtl. alleine auf einem der vielen Campingplätze stehend (oopsi, überlesen, sogar dort in der Wildnis bleibend!), wo man jetzt nachts schon wieder Standheizung braucht oder sehr warme Schlafsaecke, da würde ich, abgesehen von oben 8) , deswegen kein Fass aufmachen.
      Skandinavier aergern sich gerne bei viel Alkoholgenuss. da kommen die schon mal auf dumme Gedanken ;)
      Wenn das dann nur 5 Plattfüesse sind, geht das ja noch.
      Abschreiben und als Kompliment nehmen.

      The post was edited 2 times, last by YourMum ().

    • Und Du hast noch NIE gespannt? Immer 100% legal?
      Lass die Kirche im Dorf und versuche mit denen professionell umzugehen,
      nicht weiter eskalieren, bringt meist wenig.
      Je nach Situation reden (ihr habt beide Spass mit Drohnen), vielleicht Austausch, zusammen fliegen
      oder den anderen deutliche Grenzen setzen mit Androhung ernster Konsequenzen.
      Dann habt ihr u.U. unangenehme Nachbarn und solltet abreisen.
      Kannst natürlich auch zurückspannen, ist aber unreifes Verhalten.
      Faust, Anwalt oder Polizei nur im absoluten Notfall und: Ihr seid Ausländer!
      Und was dem einen Volk ‚Spannen‘ ist, ist für Bewohner:innen eines anderen Landes einfach
      Neugier und normal.
      In D entwickelt sich Privatsphäre und Datenschutz IMHO ungesund, dh. übertrieben.
      Bald ist das alltägliche Leben aus og. Gründen auch für Profis nicht mehr
      darstellbar, alles Menschliche wird geblured (unscharf), nur so am Rande.

      Also, be cool, sei Herr über Deine Emotions und versuchs freundschaftlich.

      Ok, als Frau ist es manchmal einfacher, aber probierts!
      I
      mein 5ct

      The post was edited 1 time, last by Birdie ().

    • Also zuerst...wenn meine Frau sich dabei unwohlt fühlt/beobachtet fühlt ,dann ist es ihre Wahrnehmung und hat dann auch nix mit cool bleiben zu tun und auch nix mit dem so "schlimmen" deutschen Datenschutz.

      Auch wenn die Skandinavischen Länder sehr offen mit vielen ihrer Daten umgehen, trotzdem haben sich ein ähnliches Verständnis dafür was Privatsphäre in der Natur heißt. ZB stell dich nicht so nah an einem,dass du ihm auf'n Sack gehst.

      Der fremde Filmer war genau so Ausländer wie wir es in den Ländern sind.

      Und nein,gespannt habe ich noch nie aber das sagt ja auch schon was über einen selbst aus wenn man das für OK findet.

      Illegal fliegen ist was anderes..120m,Sicht usw...da verletze ich evtl Gesetzte aber dringe nicht in die Privatsphäre anderer ein.

      Ein Fass haben wir deswegen ja nicht aufgemacht,die Frage hier ist eher für die Zukunft gedacht da ja immer mehr Drohnen"Piloten" unterwegs sind.

    • Vor einigen Jahren, als ich noch in der Ausbildung meiner ersten Lehre war hat jemand einen Störsender zu seinem Referat mitgebracht. Hat im Umkreis von 15 Meter, evtl auch mehr wirklich alles, vom WLan bis zum Handy, lahmgelegt.

      Ob das Ding legal ist bezweifle ich allerdings. Der Störsender kam aus China, hatte kein CE und ob meine Geheimratsecken von der Aktion kamen, sei mal dahingestellt.


      Aber rein in der Theorie halte ich es für möglich, dass es die Funkübertragung unterbricht und die Drohne wieder an den Besitzer (wegen dem Failsafe) zurückschickt. Wenn dann in deiner Umgebung ständig das Signal abbricht, würde ich mir zweimal überlegen dahinzufliegen.


      Wie gesagt, alles Theorie und man sollte das schon abwägen, aber es könnte in so einem Fall schnell helfen, ohne die Drohne zu beschädigen

    • Flockwhite wrote:

      Störsender [...] Ob das Ding legal ist bezweifle ich allerdings.
      Höchst illegal und auch gefährlich. Lasst solchen Quatsch lieber sein.

      Gespräch suchen. Wenns wie hier nicht funktioniert, dann halt Polizei dazu, wenn der Flug eindeutig und absichtlich die Persönlichkeitsrechte verletzt. Bei akuter "Gefahr" wie z.B. Drohne vor dem Fenster beim Duschen wirkt ein geworfenes Handtuch Wunder, wenn man es denn unbedingt drauf ankommen lassen will.
      So etwas sollte man immer stark abwägen, weil man mit solchen Aktionen sehr schnell auch eine entsprechende Gegenreaktion (und auch längere Behördengänge) auslösen kann. Ob es das am Ende wert ist?

    • Schwurbelmeister wrote:

      Flockwhite wrote:

      Störsender [...] Ob das Ding legal ist bezweifle ich allerdings.
      Höchst illegal und auch gefährlich. Lasst solchen Quatsch lieber sein.
      Gespräch suchen. Wenns wie hier nicht funktioniert, dann halt Polizei dazu, wenn der Flug eindeutig und absichtlich die Persönlichkeitsrechte verletzt. Bei akuter "Gefahr" wie z.B. Drohne vor dem Fenster beim Duschen wirkt ein geworfenes Handtuch Wunder, wenn man es denn unbedingt drauf ankommen lassen will.
      So etwas sollte man immer stark abwägen, weil man mit solchen Aktionen sehr schnell auch eine entsprechende Gegenreaktion (und auch längere Behördengänge) auslösen kann. Ob es das am Ende wert ist?
      Ich habe noch einmal nachgesehen, weil es mich selbst interessiert hat.

      Nein, es ist nicht illegal, so fern das gerät eine zulassung im jeweiligen Land hat. Ebenso wie das abschießen der Drohne, wenn kein milderes Mittel zur Wahl steht (zb. wenn der Eigentümer der Drohne nicht sichtbar ist, die POL zu lange benötigt etc.) Die Geräte kosten um die 500€ hier. Muss jeder selbst entscheiden.


      Einzig und allein würde ich von der Chinaware abraten.

      Es gibt Gerichtsurteile zugunsten des Hauseigentümers bzw. des Gefilmten, unter anderem in einem Fall wo die Drohne mit einem Luftgewehr abgeschossen wurde.

      -> 228 BGB

      Hierunter fällt auch das Persönlichkeitsrecht, eines Grundrechte.

      Wohlgemerkt alles auf Deutschland bezogen

    • Flockwhite wrote:

      Nein, es ist nicht illegal, so fern das gerät eine zulassung im jeweiligen Land hat.
      Es kann nicht legal sein, weil Störsender jeglicher Art in der gesamten EU verboten sind. Selbst der Verkauf ist in der gesamten EU verboten.
      Außerdem müsste der Störsender, um effektiv stören zu können, auch mit einer höheren Leistung senden können, als das zu störende Gerät. Da so eine Drohne aber schon an der oberen Grenze sendet, kann der Sender gar nicht legal sein.
      Soll hier aber nicht weiter Thema sein.

    • Flockwhite wrote:



      Es gibt Gerichtsurteile zugunsten des Hauseigentümers bzw. des Gefilmten, unter anderem in einem Fall wo die Drohne mit einem Luftgewehr abgeschossen wurde.
      Das ein(1) Fall. Und da wäre ich vorsichtig, hier was allgemeines ableiten zu wollen. Der Drohnenrowdie ist da sehr tief in das Grundstück rein geflogen, hat Bewohner regelrecht verfolgt und damit schon eine massive Beeinträchtigung des Gebrauchswertes geschaffen.
      Das man sich dagegen wehren darf ist eine Sache, aber daraus würde ich nicht das Recht ziehen, auf alle Drohnen zu schiessen, die irgendwie über das Wohngrundstück fliegen.