Flyaway Mavic Air 2

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    • Flyaway Mavic Air 2

      Meine Mavic Air 2 ist mir vorletzte Woche im Urlaub in einen See abgestürtzt.
      Start mit ca. 17 Minuten Restflugdauer, wollte nur ein paar Fotos machen. Beim Rückflug ca. 50 Meter vom RTH Punkt plötzlich nicht mehr kontrollierbar und gefühlt mit Vollgas seitlich an mir vorbei, noch einige Kreisel gedreht und bei 2% Akku verabschiedet.
      Zumindest war unter "Meine Drohne finden" noch ein Abschiedsvideo gespeichert.
      Gekauft vor fast vier Jahren und immer problemlos funktioniert.
      Kennt jemand ähnliches?
    • Hallo Ralf,

      nö, kenne ich nicht.

      Habe meine Air 2 mal mit 0 Prozent Akkustand noch etwa eine Minute lang über einem Moorgebiet zu mir zurückgeholt, indem ich ständig leichten Aufstieg eingestellt habe. Akku ließ sich danach wieder problemlos aufladen. War aber ein echter Notfall. Würde ich nicht nochmal anstreben, in dem Akkubereich zu fliegen.

      17 min Restflugdauer bei Start ist nicht ernst zu nehmen. Flieg kurz etwas gegen stärkeren Wind, sofort geht die Anzeige auf nur noch ein Fünftel davon. Dasselbe im Sportmodus, wenn Du einfach Speed gibst.

      Jetzt sag nicht, dass Du das Ding bei dem schon ausgelutschten Akku mit RTH zurückholen wolltest. Das wäre Dein Einverständnis zu einem absoluten Kontrollverlust.

      Gruß

      Ulrich

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    • Ulrich60b wrote:

      Jetzt sag nicht, dass Du das Ding bei dem schon ausgelutschten Akku mit RTH zurückholen wolltest. Das wäre Dein Einverständnis zu einem absoluten Kontrollverlust.
      Nein, natürlich nicht.
      Bin zuerst manuell zurück geflogen, aber nachdem sich der Vogel auf einmal selbständig gemacht hat, habe ich in meiner Verzweiflung die RTH-Taste auf der Rc gedrückt.
      Hat halt nichts geholfen.

      So eine Spur fliegt ja schliesslich kein normaler Mensch, vermute Jamming oder Defekt am Kompass.
    • Ja, sieht schrecklich aus.

      Bergbaufolgelandschaft, Dein See? Wirst ja nicht auf einer abbrechenden Eisscholle irgendwo hinter Patagonien gestanden haben.

      Bleibt aber dabei: Wenn die Drohne anfängt, Mist zu fliegen, ist es nicht zielführend zu glauben, der Liebe Gott RTH werde die einem schon wieder heile zu Füßen legen.

      Gibt hier so Cracks im Forum, die gucken sich Deine Flugdaten gerne in AirData UAV an, nachdem Du die da hochgeladen und den Link dazu veröffentlicht hast, und können Dir dann etwas mehr dazu sagen, wie DJI intern dieses "Fehlverhalten" registriert hat.
    • Ulrich60b wrote:

      Wirst ja nicht auf einer abbrechenden Eisscholle irgendwo hinter Patagonien gestanden haben.
      Naja, so ähnlich schon, aber ziemlich genau auf der anderen Seite dieser schönen Erde ;)
      Eisberge gabs da ganz viele, aber die sollten nicht das Problem gewesen sein.
      Wie geschrieben tippe ich eher auf einen Defekt am Kompass/GPS oder einen Jammer.

      Ulrich60b wrote:

      Gibt hier so Cracks im Forum, die gucken sich Deine Flugdaten gerne in AirData UAV an, nachdem Du die da hochgeladen und den Link dazu veröffentlicht hast, und können Dir dann etwas mehr dazu sagen, wie DJI intern dieses "Fehlverhalten" registriert hat.
      DJI wollte die Flugdaten (Flyaway-Case) gar nicht, da der Vogel bereits fast 4 Jahre alt ist, aber sie baten mir Ersatz zu einem "reduzierten" Preis an.
      Da ich viel Zubehör habe, nehme ich den, weil ich den Rest ja sonst wegschmeissen kann.

      Hier mal die, von persönlichen Daten bereinigten, Daten aus dem Speicher.
      Ich erkenne da zwar keine Problem, aber bin natürlich auch kein Profi.

      app.airdata.com/share/yLoPKT

      Ganz interessant fand ich das letzte "Goodbye"-Video vor dem wassern, welches sich bei Meine-Drohne-Suchen fand, welches es laut diversen Foren und ChatGBT gar nicht geben dürfte. Die Drohne spiegelt sich ganz klar in der Wasseroberfläche.
    • Also: ich flieg viel, aber ich guck nicht so oft in die Logs.

      Trotzdem fällt mir Folgendes auf (leider sind in Deinen privatisierten Daten die Wegpunkte zu reduziert. Man muss die Tabellen und die Kartenwerte geschätzt zusammenführen. Die Großbuchstaben enden früh):


      Du bist in den ersten etwa 3 Flugminuten maximal 109 m hoch und 440 m weg (knapp hinter Punkt X).

      Dann kommst Du auf 120 m wieder an den Startpunkt zurück (olivgrüner Punkt mit schwarzem Punkt).

      Der Akku war anfangs bei 40 % und bis hier jetzt auf knapp unter 20 % gefallen. Jeweils 10 % Verlust in 2:20 min.

      Dann wird RTH ausgelöst.

      Die Drohne steigt in 40 Sekunden von 110 auf 180 m höhe. Und sie bewegt sich von 120 m auf 230 m Startpunktentfernung. Gleichzeitig sinkt die Batterie in 1:20 min von 20 auf 10 %. Es wird also wahrscheinlich schneller Akkuenergie abgezogen.

      Dafür dass RTH läuft, laufen hier zwei Sachen falsch: Warum geht die Drohne auf 180 m? 50 m ist bei RTH eingestellt. Und warum wird sie weiter weggetrieben?

      Eine Hypothese: Da oben ist mehr Wind. Allerdings nicht so wahrscheinlich, dass 70 zusätzliche Meter den riesen Unterschied machen. Aber wenn Du da unten an Kap Horn bist?!

      Ab 7:07 Flugzeit dann Einleitung automatische Landung. In zwei Minuten sinkt die Drohne von 180 auf 0 m (zur Startpunkthöhe), also noch deutlich über dem Wasser. Du bist ja vom erhöhten Land gestartet. Dabei wird sie 400 weiter geflogen oder getrieben.

      Dann hält sie die Position, sinkt noch mal 5 m und ist dann im Wasser. Die will nicht aus irgendeiner Höhe abstürzen, also geht das doofe Ding lieber selbst ins Wasser.


      Mal ganz sachlich die Auswertung an den Daten lang:

      Da ist bis zum Auslösen des RTH noch kein wirkliches Problem erkennbar. Das beginnt erst mit RTH.

      Warum die ab RTH viel zu hoch steigt, ist aufklärungsbedürftig. Warum die ab dann in die falsche Richtung driftet auch.
      Frag mich nicht. Ich halte RTH für den dümmsten aller Knöpfe.
      Aber die GPS-Auswertung sagt bis zur Wasserung tolles GPS-Signal und korrekte Auswertung. Kein Hinweis auf GPS-Probleme. Auch für den Kompass gibt es keine Störungsmeldung.

      bei 7:45 kommt:
      Die Leistungsbegrenzung des Akkus reduziert die Mobilität des Fluggeräts, um Flugsicherheit zu garantieren (Code: 440052)
      Da ist der Akku dann auf etwa 7 % gefallen.

      Ab da kommt die Abtreibung von weiteren 400 m in die falsche Richtung. Wahrscheinlich kann man von einem Akku in dem unteren Seqment nicht mehr viel erwarten z.B. an Windwiderstand.


      Was noch auffällt: Es gibt etwa 35 % Abweichung zwischen Links- und Rechtsdrehung. Könnte ein ausgeschlagener Propeller der Grund dafür sein. Bei mir in meinen Logs gibst 0 bis 5 Prozent Abweichung.

      P.S.
      Das mit den letzten Abschiedsgrüßen von der Drohne finde ich ganz nachvollziehbar. Da wird vom übertragenen Bildsignal ständig ein Cache-Abbild in Fernbedienung und Handy gespeichert. Da ja Handy und Fernbedienung nicht gewässert wurden, ist es nur vernünftig, ein kleines Abschiedsvideo daraus herzustellen. Wer glaubt eigentlich ChatGBT, gerade bei existenziellen Fragen?

      The post was edited 1 time, last by Ulrich60b ().

    • Hallo Ulrich60b,

      also zuerst einmal besten Dank für Deinen langen Text, hat sicher viel Arbeit gemacht.

      Wenn ich mich richtig erinnere, habe nicht ich den ersten RTH ausgelöst, sondern ich war bereits am manuellen zurückfligen, als die Drohne sich nicht mehr kontrollieren ließ. Wäre das nicht passiert, wäre ich nach ca. 5-6 Minuten Flugzeit ja gleich wieder gelandet. Erst als dann der Akkustand in den kritischen Bereich kam, ging das Gepiepse am Handy los, aber sie kam nicht, sondern flog von mir weg. Ich glaube ich habe dann das RTH sogar abgebrochen und versucht sie manuell wieder zu holen, allerdings war die Panik so groß, dass ich das nicht mehr beschwören würde.

      Das mit den nicht vorhandenen Fehlermeldungen GPS und Kompass fiel mir ebenfalls auf, aber würde a) das immer korrekt geloggt, oder b) würde ein Jamming erfasst werden?

      Übrigens Wind war so gut wie keiner, ich war auch nicht am Kap Horn, sonden an der Gletscherlagune in IS.
    • Meiner Meinung nach hast du die Akkuanzeige völlig außer acht gelassen. Das ist umso fataler als das du hättest wissen sollen, dass der Akku beim Start nicht voll geladen war (genau genommen war er bei ja bei lediglich 40 %.

      Der Akku selbst stand mit 94 % vorhandener Lebensdauer (66 Ladezyklen) noch in der Blüte seines Lebens



      Akkuwarnungen wurden allesamt ignoriert.

      Ja also knapp 10 Minuten Flugzeit bei 40 % Ladung und 10°C Außentemperatur. Ich würde sagen der Akku selbst war top aber du hast die Akkuanzeige nicht beachtet.
    • Hallo Ralf,

      wenn etwas beweglich ist, dann ist es der Umgang mit den eigenen Erinnerungen.

      Darum würde ich dafür plädieren, wenn Du verstehen willst, was da passiert ist, Dich an den Aufzeichnungen im Flug-Protokoll entlangzuhangeln.

      bis 5:09
      Du fliegst die Drohne bis auf 120 m zu Dir zurück. Sie ist etwa 108 m hoch. Soweit stimmen Deine Erinnerungen und das Log überein.

      ab 5:09
      Dann wird RTH ausgelöst, die Drohne steigt (bislang unerklärt) auf 180 m Höhe, ändert aber während dieses Steigflugs ihren Ort nicht.

      ab 6:00
      Du gehst bei 178 m Höhe und 116 m Abstand wieder in den Selbststeuerungsmodus (passt zu Deinen Erinnerungen und zum Log: "Mode changed to P-GPS")
      In den folgenden 57 Sekunden bleibst Du selbstgesteuert auf 178 m Höhe, Du entfernst Dich aber 43 m (von 116 auf 159 m Abstand) und dann nochmal von 159 m auf 229 m in 10 Sekunden (6:57 bis 7:07)

      ab 7:07
      Deine Batterie ist auf 10 % und Autolanding wird eingeleitet.

      bis 9:18
      Die Drohne steigt jetzt automatisch ab. Warum Sie in der Zeit weitere 400 m von Dir wegfliegt, ist aufklärungsbedürftig.

      Du schreibst über Deinen extremen Zustand ("allerdings war die Panik so groß"). Das wäre eine Erklärung. In Panik rennt man immer wieder gegen die sich nach innen öffnende Tür und kann nicht den Schritt zurücktreten, damit die Tür sich öffnen lässt.


      Du hast doch eine Lösung gefunden:

      "DJI [...] boten mir Ersatz zu einem "reduzierten" Preis an.
      Da ich viel Zubehör habe, nehme ich den, weil ich den Rest ja sonst wegschmeissen kann."

      Also solltest Du überlegen, ob Du das Kapitel nicht so abschließt. Irgendwas an der Technik hat fehlfunktioniert und vielleicht hätte man es retten können, aber dafür war die Aufregung in dem Moment zu groß.

      Gruß

      Ulrich

      P.S.
      Ich würde nochmal überlegen, ob ich bei der Air 2 bleiben würde. Ich fand das Ding zu laut. Die Propeller zu hart, spitz und gefährlich. Der Akku ist nicht lang genug geflogen. Das Ding ist vor 4 Jahren designt und produziert worden. Das ist eine Ewigkeit her in der Drohnenevolution. Was ist der Zubehör-Rest, den Du noch hast? Und lohnt es sich dafür, nochmal auf den alten Gaul zu setzen? Wobei ich meine Aufnahmen aus 2020/21 mit der Air 2 immer noch liebe.
    • Ulrich60b wrote:

      P.S.
      Ich würde nochmal überlegen, ob ich bei der Air 2 bleiben würde. Ich fand das Ding zu laut. Die Propeller zu hart, spitz und gefährlich. Der Akku ist nicht lang genug geflogen. Das Ding ist vor 4 Jahren designt und produziert worden. Das ist eine Ewigkeit her in der Drohnenevolution. Was ist der Zubehör-Rest, den Du noch hast? Und lohnt es sich dafür, nochmal auf den alten Gaul zu setzen? Wobei ich meine Aufnahmen aus 2020/21 mit der Air 2 immer noch liebe.
      Hallo Ulrich,

      besten Dank für Deine Gedanken.
      Sicherlich hast Du recht mit Deinen Überlegungen, aber da ich die letzten Jahre oft nur max. 1-2 mal im Monat geflogen bin, wollte ich jetzt nicht unbedingt in komplett neue Technik investieren. Für Island hatte ich aber jetzt nichts anderes. Habe da bestimmt 4 Leute mit einer DJI Mini beobachtet, die extrem leise waren.

      Ärgern tu ich mich jetzt eigentlich mehr wegen der verlorenen Bilder, als wegen dem Vogel.

      Und ja, aus Fehlern wird man klug.
      Ich hatte mein 3D-gedrucktes Wasserlanding-Gestell aus Platzgünden nicht mitgenommen, welches mir meim Bootfahren immer gute Dienste geleistet hatte, da ja RTH da gar nicht geht.