FPV-Noob - wie fängt man an? (am besten als RTF-Set)

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    • FPV-Noob - wie fängt man an? (am besten als RTF-Set)

      Moin zusammen!

      Nachdem mir normale DJI-Drohnen schnell zu langweilig wurden, habe ich Blut geleckt und möchte mich in Richtung FPV umorientieren. Ich habe mir schon etliche YT-Videos angeschaut und mache mich momentan im Simulator (Uncrashed) mit der Acro Mode-Steuerung vertraut. Macht da schon unfassbar Laune!

      Wie bei allen Themen steht man am Anfang wie die berühmte Kuh vor der Rakete - zuviel Input, zuviel Systeme, zuviele Möglichkeiten :S

      Mein Ziel ist es nicht, als Extrem Freestyler in Bandos durch die kleinsten Lücken zu fliegen, sondern eher schön über die Felder zu Cruise, um Bäume herum und auch mal den einen oder anderen Trick (Flips, Loops etc.) einzubauen. Das Ganze soll digital sein, beim System (DJI, Walksnail etc.) bin ich im Grunde offen, wobei ich zu Walksnail tendiere, weil die Kompatibilität langfristig wohl deutlich besser sein soll. Ist aber kein KO-Kriterium.

      Nur, wie geht's nun weiter?

      Am liebsten hätte ich erst einmal ein RTF-Set. Aber wenn ich z. B. bei FPV24 schaue, gibt es da gerade mal ein einziges ?(

      Und dann noch die Frage: was für eine Art FPV-Drohne? Cinewhoop klingt gut, verträgt sich mit dem Wind hier an der Nordseeküste aber wohl nicht so gut. Muss es deshalb gleich ein heftiger 5"-Copter sein? Kann ich kaum glauben...Budget sollte so max. 1.000€ sein. Hab' auch an die DJI Avata 2 gedacht, weil es ein schönes Komplettes ist. Aber die ist halt auch windempfindlich und nach diversen Videos komme ich zum Schluss, dass die auch recht schwach auf der Brust ist (selbst mit FCC-Hack, der aber ja eh illegal ist).

      Vielleicht kann mir der ein oder andere ein paar Tipps geben, wie ich mich dem Thema nähern kann...

      Vielen Dank im Voraus!
      Schöne Grüße von der Nordseeküste,

      Matze
    • Hi,
      ich habe noch nie verstanden woher dieses Mythos kommt, dass ein Cine Whoop eine gute Einsteigerdrohne, eine gute Wahl als Erstdrohne, oder überhaupt etwas für Hobbypiloten wäre. Das muss in einer Influencer Echokammer entstanden sein, in der Leute die selbst keinen Plan haben das nachplappern was sie von anderen ohne Plan gehört haben.
      Cine Whoops sind für eine einzige Aufgabe spezialisiert: Filmaufnahmen auf engem Raum, hauptsächlich indoor. Alles andere kann ein offener 5" Freestyle Quad um Welten besser. Das macht den Cine Whoop zu einer Zweitdrohne, die man nur aus dem Schrank holt, wenn es sein muss.

      Ein offener 5" Freestyler ist die beste Wahl. Das sind robuste Allrounder, die primär darauf ausgelegt sind crashes gut wegstecken zu können, was sie ideal zum lernen macht. Sie können zum Filmen jede beliebige Actioncam tragen. Man kann einen riesigen Akku drauf schnallen und long range oder endurance fliegen. Man kann mit ihnen ins racing einsteigen.
      Zu viel Leistung gibt es eigentlich nicht. Im Gegensatz zu Fahrzeugen wird die Leistung bei Drohnen auch zum Bremsen, bzw. zum Abfangen aus dem Fall gebraucht. Stärkere Drohnen verzeihen bei Power loops oder Dives mehr.

      1000€ sind aber ein sehr knappes Budget für dieses Hobby. Vor allem mit einem digitalen Videosystem. Da würde ich empfehlen auf Kleinanzeigen nach Hobbyauflösungen zu suchen.
      Für neue Komponenten würde ich mit 1500€ für die Grundausstattung planen, und mich darauf gefasst machen, dass dann nochmal ein paar hundert Euro für Krempel drum herum dazu kommen kann, wie ein Rucksack, ein Campingstuhl, diverse Transportcases, Akkutaschen, Werkzeug, Ersatzteile, usw.

      Ich würde dir für den Anfang z.B. zu irgendeinem iFlight Nazgul raten. Welche Iteration ist relativ egal, Videosystem nach deiner Wahl, bzw. ohne oder analog und dann nach-/umrüsten. Dazu eine EdgeTX ELRS Funke, wenn du die nicht schon hast.
      Ich halte den Nazgul nicht für eine gute Drohne. Ich habe generell noch keinen guten RTF gesehen, den ich fliegen wollen würde. Aber man bekommt sie so günstig, dass es fast schon Sinn macht einen Nazgul zum Schlachten zu kaufen, um daraus was anderes zu bauen. Bzw. man kann anfangen ihn zu fliegen bis der frame kaputt geht, und dann zu einem anderen frame wechseln.

      The post was edited 2 times, last by gsezz ().

    • Danke für Dein Feedback!

      OK, ich hatte tatsächlich gedacht, dass Cinewhoops insgesamt einsteigerfreundlicher sind. Ich war nur skeptisch, weil die wg. der Propguards auch deutlich windanfälliger sind.

      Für einen kompletten Neueinsteiger mit null Erfahrung und wenig handwerklichen Geschick ist das ganze aber doch sehr undurchsichtig. Hab' eben nochmal etliche Videos geschaut, dieses oberhektische Freestyle-Bando-Fliegen ist definitiv nicht mein Ziel. Aber es wird ja (hoffentlich) auch einsteigerfreundliche 5"er geben, mit weniger Leistung.

      Noch eben eine Frage zur Kamera: das Walksnail Moonlight-Kit oder die DJI O4 haben doch schon einige Kamera dabei. Warum dann noch eine Actioncam aufschnallen?

      Gebrauchtkauf ist natürlich eine Option, aber man weiß ja auch nicht, was die Drohne schon alles mitgemacht hat. Hmmm...
      Schöne Grüße von der Nordseeküste,

      Matze

      The post was edited 1 time, last by matze_de ().

    • Wie gesagt, macht Leistung einen Quad nicht schwieriger zu fliegen, sondern einfacher. Je weniger Leistung man zur Verfügung hat, desto gezielter muss man sie einsetzen können.
      Freestyle wird nicht durch die Leistung hektisch, sondern nur dadurch wie nahe man an Hindernisse heran fliegt.

      Eine separate Actioncam hat einige Vorteile. Sie liefert besseres Video, alleine schon dadurch dass man ihre Einstellungen darauf hin optimieren kann, während man eine FPV Kamea immer auf beste Sicht für den Piloten optimieren muss. Du kannst z.b. mit einer FPV Kamera schlecht einen fixen ISO Wert benutzen, weil der dich in manchen Situationen blind werden lässt. Außerdem wird es in der Masse auch schnell günstiger nur eine Actioncam zu benutzen, die man auf mehrere Quads schnallen kann, als auf jedem einzelnen Quad eine Air Unit mit Aufnahmefunktion und 4K Kamera zu verbauen. Eine Actioncam ist auch bequemer in der Handhabung. Man kann sie einfach vom Quad runter nehmen, und die SD-Karte wechseln. Zeichnet man auf eine Air Unit auf, muss man dafür sorgen, dass man im verbauten Zustand an deren SD-Slot herankommt, oder bei denen die nur internen Speicher haben muss man ggf. den dreckigen Quad an den PC stöpseln.



      man weiß ja auch nicht, was die Drohne schon alles mitgemacht hat.
      Doch, weiß man. Sie wurde unzählige Male gecrasht. Genau das was man auch selbst damit tun wird. ;)
      Ich denke dabei aber auch in erster Linie an das ganze Zubehör, wie Brille, Funke, Ladegerät, usw. Die Drohne selbst macht eh nur einen relativ kleinen Teil der Kosten aus.

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    • Ich habe mich jetzt einfach mal exemplarisch an einem Hersteller orientiert und mich per ChatGPT aufgeschlaut - demnach müsste die GepRC MARK5-Serie für mich doch perfekt sein, oder?

      5" Copter, aber nicht als aggressive Racingdrohne (a la Vapor-Serien), sondern eher cineastisch aufgestellt. Die gibt's sowohl mit O3- als auch mit Walksnail. Lt. ChatGPT wäre allerdings die iFlight Nazgul Evoque F5 noch etwas einsteigerfreundlicher.

      Wäre das eine gute Wahl?
      Schöne Grüße von der Nordseeküste,

      Matze

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    • Was wäre denn Deine Empfehlung für einen kompletten Neueinsteiger wie mich (außerhalb kompletter Eigenbauten)?

      PS: Hab' nochmal weiter recherchiert - wäre die iFlight Nazgul DC5 ECO V1.1 nicht passend? Die hat das O4-System, so dass ich auch die DJI Goggles N3 dazu nehmen könnte. Die ist ja doch erheblich günstiger als die Goggles 3 und deren Features brauche ich nicht wirklich....
      Schöne Grüße von der Nordseeküste,

      Matze

      The post was edited 1 time, last by matze_de ().

    • Das Einzige was ich wirklich empfehlen kann ist ein kompletter Selbstbau. ;)

      Einen Nazgul würde ich vorzugsweise als X- und nicht als DC-Variante nehmen. Aber der Unterschied ist für einen ersten Quad auch vernachlässigbar. Du kannst auch einfach den nehmen der die kürzere Lieferzeit hat oder ein paar Euro günstiger ist.
      Bis du unterschiedliches Flugverhalten zwischen zwei Freestyle Quads beurteilen kannst vergeht bestimmt ein Jahr.
    • Eine fertige Drohne zu kaufen scheint am Anfang eine gute Idee zu sein. Aber durch diverse Reparaturen oder Austausch gegen höherwertige Komponenten, wird sie im laufe der Zeit sowieso zu einem Eigenbau.
      Warum also nicht alles von Grund auf lernen und direkt selber bauen.

      Welche Drohne wirklich zu dir passt, wirst du im laufe der Zeit herausfinden. Vielleicht fliegst du eher cinematisch und der Frame muss nicht so stabil sein. Vielleicht geht es aber auch Richtung Bando und du brauchst einen fliegenden Panzer.
    • Nochmal eine Frage zur Funke - was wäre Eure Empfehlung bei einem BNF-Set? DJI (FPV Controller 3) oder ELRS (hier tendiere ich zur Pocketmaster Zorro)...

      Ach, und - spricht was gegen Bestellung bei Banggood oder Aliexpress? Formal müsste ja weil' Zoll rauskommen, ich lese aber überall, dass das gar nicht passiert. Mir fehlt hier schlicht die Erfahrung.

      Vielen Dank!
      Schöne Grüße von der Nordseeküste,

      Matze
    • Ich würde zu ELRS raten. Wenn du eine DJI Funke nimmst, dann musst du automatisch auch das Videosystem von DJI nehmen.

      Rein technisch hast du bei ELRS den Vorteil, dass Video- und Steuersignal unabhängig voneinander laufen. Bei Abriss der Videoverbindung könntest du also noch einen RTH einleiten oder versuchen an Höhe zu gewinnen.

      Mit Radiomaster kannst du eigentlich nicht viel falsch machen. Welche es im einzelnen werden soll, musst du nach deinen Wünschen aussuchen.

      Bei den beiden asiatischen Shops hatte ich noch nie Probleme mit Lieferungen oder dem Zoll. Allerdings findet man einen Großteil der Sachen auch in deutschen Shops zu ähnlichen Preisen. Aber hier und da kann man schon mal ein Schnäppchen machen
      Die Lieferung bei AliExpress ist relativ schnell. Bei Banggood kann es schon mal zwei bis vier Wochen dauern.
    • Ja, ELRS scheint die beste Wahl zu sein. Mit einem gewissen Erschrecken habe ich aber die Frickelei beim Einrichten in einem Video gesehen, allerdings nur am Rande gestreift. Flaschen, LUA-Scripts etc.

      Da wird die DJI-Variante vermutlich deutlich einfacher sein, oder?

      Beim Thema "China-Shop" bin ich für die größeren Positionen inzwischen durch. Preise, zumindest wenn noch Zoll anfällt, nicht mehr weit auseinander, aber bei Gewährleistungsansprüchen ist ein Shop a la FPV24 sicherlich der bessere Ansprechpartner.
      Schöne Grüße von der Nordseeküste,

      Matze

      The post was edited 1 time, last by matze_de ().

    • Beim einrichten nehmen sich dji Funke und funken aus dem RC Bereich eigentlich nichts.
      Vom Funktionsumfang ist eine edgetx Funke aber gegenüber dji wie ein Smartphone gegenüber einem Taschenrechner. Dji Funken sind in der Hinsicht lächerlich überteuert.
    • Ich bin sowas von gespannt! Morgen kommt alles an - wenn ich das richtig verstanden habe, muss ich dann ja

      a) Die Funke (ich habe mich für die Radiomaster Zorro/ELRS entschieden) mit der Nazgul verbinden
      b) die Googles mit der O4-Unit verbinden
      c) "irgendwelche" Konfigurationen in Betaflight vornehmen (also OSD-Optionen sind klar)

      Bin gespannt, ob ich das alles hinbekomme...und dann wenn möglich Sonntag bei bestem Wetter den Jungfernflug. Hab' jetzt 10 Stunden im Simulator hinter mir und bilde mir zumindest ein, zumindest grundlegend fliegen und hoffentlich auch landen zu können.

      We will see (zumindest wenn ich a-c schaffe).
      Schöne Grüße von der Nordseeküste,

      Matze
    • Sauber zu landen ist gar nicht so einfach und bei nur 4min Flugzeit reine Zeitverschwendung. Am Anfang solltest du sowieso nur über weichem Boden fliegen. Da schaltest du einfach einen Meter überm Boden die Motoren ab, und fertig ist die Landung.

      a) am Besten einem ELRS Tutorial folgen
      b) keine Ahnung
      c) Du musst zumindest noch die Schalter (Modes) belegen. Und ggf. deine Rates einstellen. Egal welches Ratemodell du im Sim benutzt hast, Betaflight kennt sie alle, kannst du also 1:1 übertragen. Langfristig würde ich empfehlen das Actual Rate Modell zu verwenden, weil das am einfachsten zu konfigurieren ist. Aber für den Anfang einfach mal genau so einstellen wie du es im Sim hattest, dann hast du ein halbwegs vertrautes Stick feeling.
    • Betaflight listet unter "Modes" ja alle schaltbaren Funktionen.
      Davon brauchst du auf jeden Fall das Arming und den Beeper. Der Turtle Mode (Flip over after crash) ist noch nice to have. Den Air Mode würde ich im Config-Tab dauerhaft aktivieren.
      Mit den eigentlichen Flugmodi halte ich es wie Bardwell: Von Anfang an nur Acro.
    • Ah, verstanden - ich bin noch in der gaaaaaaanz steilen Lernphase. Macht aber Laune und die Tutorials zur Einrichtung waren nachvollziehbar für mich - in der Theorie ;)

      Mal schauen, wie's nachher läuft. Danke noch für die Klarstellung mit Acro-Only :D
      Schöne Grüße von der Nordseeküste,

      Matze