TTRobotix Ghost + Erfahrungswerte

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    • Hallo Jürgen! Ich habe eine Ghost+ aus erster Produktion (12/14). Nach anfänglichen Schwierigkeiten beim Starten, habe ich den Sender neu kalibriert und alles war i.O. Der Ghost+ lässt sich sehr leicht manövrieren, weder beim Start noch bei der Landung gabs etwelche Probleme. In der Luft bleibt er wie angenagelt stehen. Für Foto- und Videoflüge kann ich mir kein besseres Gerät vorstellen. Auch für Anfänger geeignet. Ich kann dieses Gerät eigentlich nur weiter empfehlen. Habe inzwischen ein gutes dutzend Flüge mit der Ghost+ hinter mir. Gruss, Beni
    • So - ich habe am Anfang nach Erfahrungs-Flugdaten gesucht und wenig
      gefunden - deswegen mal ein paar aus allerdings nur ca. 10 Flügen
      bisher...

      Alle Flüge bei Ausgabgshöhe 11m NN - 1020 hPA - 0Grad Celcius

      Alle Flüge mit Standardprops, Akkus und FB - ohne Gimbal oder Kamera - Landgestell meist eingeklappt

      1. Die angegebenden Steiggeschwindigkeiten stimmen wohl ziemlich genau - 5m/s sind theoretisch 20sec bis 100m usw. und ich habe 21.6sec auf 100 und entsprechend weitere ca. 22 sec alle 100m bis auf 500m gebraucht. Logischerweise fällt die Steiggeschwindigkeit etwas ab je höher der Ghost fliegt - aber geringfügig. Auf 500m ist er in ca. 115sec.

      2. Die Sinkgeschwindigkeit ist
      langsamer - ich habe den Gasstick auch mal für Sekundenbruchteile auf
      NULL gehabt - da gehen die Motoren im Flug nicht gleich aus. An das
      Experiment auf großer Höhe den Stick mehrere Sekunden auf Null zu halten
      habe ich mich noch nicht getraut (mit genug Höhe für einen Not-Start im
      Motoren-aus-Sinkflug).

      3. Die Akkuanzeige auf der HandyApp ist sehr sensibel und sehr lastabhängig. Unter Vollgas geht sie schon recht schnell auf z.B.
      25% um dann im Schwebeflug wieder um mehrere Prozent anzusteigen und auf
      dem Boden nochmals deutlich. Nähert man sich den 10% unter Vollast,
      hatte ich zB. 16% im Schwebeflug und 33% am Boden. Bei 1% unter Vollast
      bleiben immernoch 8% beim Schweben und 13% am Boden. Die Ladeanzeige am
      Heli ist im Flug wirklich überflüssig, da man sie einfach von unten
      nicht sieht. Sie dient nur dazu am Start sicherzugehen, dass der Akku
      geladen ist.

      Um genauere Daten zu bekommen, habe ich einen
      Lipowarner/Anzeiger mitfliegen lassen: Erst, wenn die App 1% UNTER LAST
      anzeigt (also z.B. beim schnellen Fliegen oder beim Steigen) piepte der
      auf 3,6V eingestellte Warner. Dann bleibt auch nicht mehr viel Zeit zum
      Landen - soweit sollte man es also nicht treiben, wenn man weiter weg
      ist. Verallgemeinernd würde ich unter 35% Akkusatnd 10x soweit weg
      fliegen, wie der Akkustand in Volt im Schwebezustand anzeigt - also max. 150m bei
      15%. Das hat sich bislang bewährt - aus 30m konnte der Ghost bei nur
      noch 3% Akkustand locker noch zurückgeflogen werden (auch mit
      Autoreturn) und hatte dann - gelandet - immernoch genug Power für einen
      Flug in nächster Nähe. Weitere 1-4 Minuten waren drin, bis der Piepser
      losging. Ich bin den Ghost allerdings noch NICHT geflogen, bis er von
      selbst ausging...

      4. Die Flugzeit unter obigen, schlechten Flugbedingungen mit zunächst zimmerwarmem, dann natürlich abgekühltem Akku
      waren (ohne Nutzlast allerdings) sehr zufriedenstellend - 15 Minuten
      immer sicher - und ab dann habe ich rumgespielt. Wirklich fast am Ende
      war der Akku immer zwischen 19 und 21 Minuten.

      5. Der Akku und
      die Auslastung ist für Heliflieger ein Witz. Er wird gerade mal
      handwarm - was, verbunden mit der angeblichen Entladungsrate von 8C,
      auch kein Wunder ist. Das bedeutet, dass im Ghost noch ganz schöne
      Reserven schlummern - die dann allerdings zu Lasten der Flugzeit gingen.
      Mit einem höherwertigen Akku (20-50C), anderen Reglern und entsprechend
      umgestrickter Software, wäre der Ghost viel agiler. Ob das für so einen Fotoquad überhaupt sinnvoll wäre, steht auf einem anderen Blatt...

      Nahezu "zuende" geflogen und dann ohne Balancer geladen (an einem Xelaris X-UP 200) passten bei mir so ca. 5300maH in den Akku. Der Test mit Balancer folgt noch.

      6. Noch etwas zum Satelliten-Empfang:
      Zwischen nicht sehr weit auseinenander stehenden 4stöckigen Wohnhäusern
      habe ich, bei wolkigem Himmel, am Boden meist 5 Sat. auf der HandyApp
      angezeigt; bei einigen Wolken oder klarem Himmel 6-8. Selbst bei 5 oder
      weniger Sat. und damit ohne GPS-Sicherheit lässt sich der Ghost jedoch
      (mit (Heli)Flugerfahrung) leicht fliegen und steigen - ab 10-20 Metern hatte ich dann immer 6 oder mehr Sat., aber ca. 30 immer 8 bis 10.
      Was passiert, wenn ich mit 5 Sat. losfliege, dann 6 oder mehr habe und
      dann aber mit Autoreturn landen will, habe ich noch nicht ausgetestet.

      Auf freiem Feld hatte ich bislang unter jeder Wetterbedingung recht schnell 6-8 Sat.

      Das
      Koppeln an die FB dauert nur wenige Sekunden - das Finden der (ersten5)
      Sat. weniger als eine Minute. Bei meinem Blade QX2 350 habe ich schon
      mal 1-3 Minuten gewartet. Der Empfang damit war deutlich langsamer und
      deutlich schlechter.

      So - soweit also erstmal meine ersten Flugerfahrungen.

      Gruß - CAP
    • Als Strukturist und Statistiker konnte ich es nicht lassen und wollte
      es genau wissen - desswegen habe ich heute mal eine ganze Akkuladung im
      Schwebeflug auf Augenhöhe durchgeführt, um die Akkuanzeige am Ghost, am
      Handy und "in echt" zu vergleichen (Lipochecker).

      Bedingungen: Ghost/Akku im Werkszustand - Keine Nutzlast/Gimbal/Kamera - 1020hPA - 3Grad Celsius - Akku in Zimmertemperatur

      Folgende Werte konnte ich ermitteln:

      Grüne LEDs am Ghost: 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 0
      %-Angabe App 100 91 80 70 61 51 43 31 21 11 1 0
      Voltzahl Lipochecker: 25,2 24,8 24,3 23,8 23,6 23,2 22,9 22,6 22,3 22,0 21,8 21,6 kurz danach "Absturz" (nach 22 Minuten).

      Erkenntnis
      1: Die LEDs entsprechen genau der Software auf dem Handy IM
      SCHWEBEFLUG. Allerdings ist die Handy APP hilfreicher, denn sie gibt
      (z.B. nach intensivem Steigen und nachfolgendem Schwebeflug) auch eine
      Veränderung ins Positive exakt an (z.B. 54% auf 33% nach Steigen und
      dann wieder bei 37% beim Schweben auf neuer Höhe). Ob die LEDs dass auch tun, kann man natürlich von unten nicht beobachten.

      Erkenntnis
      2: Ganz grob bedeutet ein Abfall um 1 LED oder 10% ca. 0,3-0,5 Volt
      weniger "in echt". Da dieser Abfall nicht linear erfolgt, kann man bis
      10% noch locker fliegen (vielleicht nicht gerade in 300m Entfernung),
      sollte bei ca. 3% dann wirklich nachhause kommen. Landen ist angesagt
      nach dem Abfall von 1% auf 0% - obwohl dann noch etwas Notreserve
      vorhanden ist. Sollte man das nicht beherzigen, erfolgt irgendwann ein
      Motoren-Aus-Absturz - und kein sanftes Niedergehen...

      Leider
      konnte ich nicht parallel dazu noch die Zeit notieren, ABER der
      Zeit/Voltabfall war eher exponentiell - also nicht linear. Das heißt, die ersten LEDs gingen selbst im Schwebeflug recht schnell aus, die letzten dauerten viel länger.

      Ein Zeit-Mess-Flug folgt noch ;)

      Eine
      - finde ich - äußerst wichtige Anmerkung zum "Absturz". Augenscheinlich
      sind die Regler im Ghost NICHT (wie ich das von Helis und Flugzeugen
      kenne UND vom Blade 350QXII!!) auf "Soft-Landing" eingestellt - und das
      kann sehr übel ausgehen!!! Der Blade z.B. verlor gegen Ende seiner
      Aukkuladung langsam an Power und stieg zunächst träger, dann gar nicht
      mehr, dann sank er langsam zu Boden.

      DER GHOST flog bis zuletzt nahezu normal
      - dann gingen die Motoren schlagartig aus. Dieses Reglerverhalten finde
      ich gefährlich und würde es gerne verändern - aber das wird wohl nicht
      gehen....

      Eine Messung, wieviel mAH nach Entladung
      bis zum CutOff in den Akku zu laden waren UND ein Messflug, wo die
      Voltzahl relativ zur Flugdauer angegeben wird, folgt...

      Gruß an alle Ghostis

      CAP
    • Muss gestehen, dass du mich sehr beeindruckst mit deinen Beiträgen. Herzlichen Dank. Und damits klar ist - auch für andere "Ungläubige": man kann den Sender tatsächlich easy über die Software am PC kalibrieren (gleiches Verfahren wie über App)! Sry an Cap, dass ich das anfangs nicht geglaubt habe. Allerdings zickt die Software (update) auf meinem Windows 8 herum. Versuchs nun mal mit Windows 7. Gruss, Beni

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von scory ()