Distanz zu Strommasten/Überlandleitungen

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    • Distanz zu Strommasten/Überlandleitungen

      Hi, da ich nun endlich meinen P3Adv bestellt habe, schaue ich mich ständig nach geeignetem Fluggelände um. Wir haben bei uns am Ortsrand viele Felder und Wiesen, wo ich (auch mit Erlaubnis der Eigentümer) ungestört üben könnte.
      Einziges Manko sind die Überlandleitungen, egal wo man hingeht, irgendwo ist immer eine. Wie weit sollte man denn mindesten weg sein damit es keine Kompassstörungen oder andere negative Effekte gibt.
      Reichen ca. 600 Meter oder ist das schon zu wenig?
      Danke und Gruß an alle.
    • @balloonix: Neben einer Hochspannungsleitung hast Du Dir ja gleich eine ganze Umspannanlage ausgesucht. Glück muss man haben.

      Es gibt mehrere Faktoren bei einer Hochspannungsleitung, welche die Funktion des Phantom beeinflussen können.
      • Das Metall der Hochspannungsmasten können den Kompass beeinflussen.
      • Die Höhe des Stromflusses in der Leitungen. Durch Strom in einem Leiter entsteht ein Magnetfeld um diesen herum. Je höher der Strom umso höher das magnetische Feld welches wiederum den Kompass beeinflussen kann.
      • Die Höhe der Spannung der Hochspannungs-Leitung sowie die vorherrschende Luftfeuchtigkeit. Es entstehen elektrische Felder, sowohl zwischen den Leitern (Drähten) als auch als kapazitiver Effekt zwischen den Leitern und dem galvanisch getrennten Erdpotential, welche sich nicht nur geradlinig sondern auch im Raum ausbreiten. Bei Gewitterneigung oder schwüler Luft kann man diese elektrischen Felder besonders unter 220- und 380-kV-Leitungen durch ein Knistern recht deutlich hören.
      Wie nah kann ich jetzt heran? Dafür gibt es, weil es durch verschiedene Faktoren abhängig ist, welche man von außen nicht bzw. schlecht zu beurteilen sind, eben keine pauschale Aussage. Während der eine direkt an einem solchen Mast keinerlei Probleme hat, hat ein anderer in weiterer Entfernung irrsinnige Beeinträchtigungen. Was man auf jeden fall meiden sollte, sind Umspannanlagen auch wenn diese ein imposantes Aufnahmeobjekt sind. Neben dem, dass sich an solchen Anlagen naturgemäß mehrere Hochspannungsleitungen treffen, befinden sich in solchen Anlagen wie der Name vermuten lässt auch Umspanner (Trafos) welche den Magnetismus nutzen und entsprechende magnetische Felder erzeugen. Von daher kann man im Bereich von Umspannanlagen davon Ausgehen, dass sich oben genannte Effekte potenzieren.
    • hi

      also ich starte teilweise noch keine 30 meter von überlandleitungen (12KV) weg und hatte noch nie ein Problem damit und das nach über 50 flügen von besagtem Start punkt...

      genauso bereiten Überflüge über Hochspannungsmaste kein Problem zumindest bei mir auch nicht wenn dort mehrere 100 KV drauf sind

      aber ich kann hier nur meine eigene Erfahrung mitteilen und für mich stellen Überlandleitungen nicht mehr Risiko da als ein Baum aber das ist meine Meinung/Erfahrung das musst du für dich entscheiden.
    • So weit die Theorie. Ich war zwischen den Drähten, dort ist die elektrisch Feldstärke am höchsten, es weden um 50kV/m sein. Nach außen hin nimmt das dann schnell ab. Freiwillig wäre ich da nicht rein geflogen, ich hätte angenommen, das die Elektronik das nicht überlebt. Das Experiment hat gezeigt, die Elektronik übersteht es schadlos.

      Über die Ströme in den Leitungen weiß ich nicht viel. Ich arbeite viel auf Solarparks in der Größe 1000 - 5000kW. Da haben wir auf der Niederspannung bei Vollast um 1000A. Das sind 50Hz Wechselfelder, die sollten den Kompaß kaum beeinflussen. Auf Parks mit Zentralwechselrichtern haben wir auch 1000 A Gleichstrom auf der Leitung. Auch da fliege ich in der Mittagspause schon mal eine Runde. Bisher ohne Störungen.

      Potential für Probleme ist da. Ich schätze die Gefahr, gegen einen Mast oder eine Leitung zu fliegen erheblich höher ein,alsdie Gefahr einer elekttrischen Störung.

      Bei Hochspannungsleitungen ist meine Meinung, wenn man so weit weg bleibt, wie der Mast hoch ist, sollte das reichen.

      Bei Sendeanlagen sollte man vorsichtiger sein. Aber da hat man das Problem, das viele Sendeanlagen sehr gut versteckt sind.
    • von meiner Fliegerei weiß ich folgendes zu berichten.
      Wir haben uns immer weit weg von den Kabeln gehalten.
      Das hat einen ganz einfachen, fast banalen, Grund.
      Ein Kabel ist in der Luft einfach ein nur Strich und man kann die Entfernung
      zu ihm nur sehr schwer einschätzen. Das heißt, hast du das Kabel
      mal deutlich im Blick bist du schon zu nah.
      Also bitten einen großen Bogen darum machen, die sonstigen physikalischen Eigenschaften
      sind dabei noch gar nicht berücksichtigt.
    • Beim Start fließen durchs Batteriekabel zwischen 50 und 100A Gleichstrom. Das erzeugt ein Magnetfeld. Und zwar ganz dicht am Kompass. Dann fließen von den ESC den Motoren Wechselströme in 2 stelliger Größe.Würden die elder Störungen verursachen, wären das verdrillte und geschirmte Leitungen.

      Wir bauen uns FPV Sender mit ein paar hundert mW dran. Und GPS Tracker mit Mobilfunk.Auch ein Tracker mit 2G. der per SMS abgefragt wird, kann zwischendurch auch mal ungefragt senden. Wenn der Kopter das verträgt, sollte er auch in wenigen Metern Abstand an einem Handymast vorbei fliegen können.
    • Mmh tja. Besitze nun noch kein Phantom, aber ich kam heute in das vergnügen mich mit cccompany zu treffen. Er hat mir seinen dreier vorgeführt. Ich bin begeistert und werde mir nächsten Monat einen holen. Von solchen Leitungen werde ich mich aber fern halten. Klar gibt es videos in denen man solche Leitungen in der nähe sieht, aber ehrlich gesagt sind mir 1400€ zu viel Geld um das mal auszutesten.
    • Physikalisch gesehen kann EIGENTLICH nichts passieren, egal ob 10kV oder 380kV. Potentialunterschied ist das Zauberwort, der Kopter schwebt in der Luft, perfekter Isolator... Wenn man mit den Props reinkommt hat man halt ein anderes Problem :whistling: :cursing:

      Aber der Elektronik tut das nichts, auch die Magnetfelder sind zwar tatsächlich vorhanden, aber verschwindend gering im Vergleich zum Erdmagnetfeld.

      Je höher die Spannung transformiert wurde, desto weniger Strom fließt.

      Das soll natürlich kein Freifahrtschein sein!!!!
      In der Elektrotechnik rechnet man mit 1cm pro 1000Volt, allerdings mit Potentialunterschied, sprich Verbindung zu Erde.

      Abstandsempfehlungen lt VDE kann man nachgooglen, ich kenn nur noch 380kV oder höher = 5m Abstand, bis 30kV ist es glaub 1m Abstand.

      Bleibt einfach weg von den Masten :thumbsup:
    • Ich habe mal einen Baukran Führerschein gemacht und da hiess es mindesten 10 Meter Abstand.
      Ich weiss ein Kopter ist kein Baukran aber ich halte mich immer noch an diese Regel.

      Gebe zu beim fliegen auch mit der Kamera kann ich sehr schlecht einschätzen wie nahe ich wirklich bin und warum soll ich einen teuren Kopter riskieren.

      Gruss Ronny
      Schweizer Multikopter Pilot.

      Yuneec Typhoon H

      Facebook Gruppe: Quadrokopter-Filme
      Videokanal: http://www.youtube.com/user/thanhoro/videos
    • Das mit diesen vorgegebenen Sicherheitsabständen trifft auf Kopter nicht zu, denn es geht ja um Überschlagsentladung zu einem geerdeten Objekt (Baukran, Körper). Der Kopter ist jedoch potentialfrei, da er fliegt und keine leitende Verbindung zum Boden hat. Daher gilt das was Bodo123 schon schrieb.

      Gruß Gerd
    • Bodo123 schrieb:

      Physikalisch gesehen kann EIGENTLICH nichts passieren, egal ob 10kV oder 380kV. Potentialunterschied ist das Zauberwort, der Kopter schwebt in der Luft, perfekter Isolator... Wenn man mit den Props reinkommt hat man halt ein anderes Problem :whistling: :cursing:

      Aber der Elektronik tut das nichts, auch die Magnetfelder sind zwar tatsächlich vorhanden, aber verschwindend gering im Vergleich zum Erdmagnetfeld.

      Je höher die Spannung transformiert wurde, desto weniger Strom fließt.

      Das soll natürlich kein Freifahrtschein sein!!!!
      In der Elektrotechnik rechnet man mit 1cm pro 1000Volt, allerdings mit Potentialunterschied, sprich Verbindung zu Erde.

      Abstandsempfehlungen lt VDE kann man nachgooglen, ich kenn nur noch 380kV oder höher = 5m Abstand, bis 30kV ist es glaub 1m Abstand.

      Bleibt einfach weg von den Masten :thumbsup:
      Soweit, so Gut, wenn es um den Schutz vor der angelegten elektrischen Spannung geht. Hier sind die Schutzabstände in der DIN VDE 0105 Teil 100 geregelt. Und da sind dann wirklich die Potientialunterschiede von Entscheidender Bedeutung. Sonst könnten z.B. Vögel nicht gefahrlos auf unter Spannung stehenden Freileitungsseilen sitzen. Strom kommt nur zwischen zwei unterschiedlichen, galvanisch miteinander Verbundenen Potentialen zum fließen. In Frankreich z.B. werden Wartungsarbeiten an unter Spannung stehenden Hoch- und Höchstspannungsleitungen durchgeführt.

      Darin sehe ich auch nicht die maßgebende Gefahr. Nicht zu vernachlässigen sind aber auch die Magnetfelder nicht. Und ob die in Leitungsnähe so verschwindend gering im Vergleich zu dem an dieser stelle vorherrschenden Erdmagnetfeld ist, mag ich ganz stark bezweifeln. Sicher ist, dass je Höher die Spannung, desto geringer der Strom. Jedoch stimmt das auch nur bei gleicher übertragener Leistung. In Hoch- und Höchstspannungsleitungen werden aber dann auch sehr hohe Leistungen übertragen die dann auch Ströme in diesen Leitungen von bis zu 1.000 A fließen lassen. Im Zeitalter von EEG-Anlagen können solche Ströme auch an heißen windigen Sommertagen auftreten.

      Entscheidend sind aber auch die Effekte welche bei niederfrequenten Hochspannungsnetzen auftreten und die Sensorik des Phantom 3 beeinträchtigen können (nicht müssen) und nicht außer acht gelassen werden sollten. Zusammengefasst sind die als elektrische Felder zu bezeichnen. Zu nennen sind in diesem Fall
      Die Korona-Entladungen ist z.B. für die in meiner ersten Ausführung gemachten knisternden Geräusche, aber auch für Funkstörungen infolge von Landung der Staubteilchen in der Luft (welche den GPS-Empfang sowie die Funkverbindung beeinflussen können), verantwortlich.

      Führt es jetzt zu Beeinträchtigungen oder nicht? Da dies wie bereits in meinem ersten Post zu diesem Thema erwähnt von verschiedenen Faktoren wie der Höhe der Spannung, der Höhe des Stroms aber auch den Umgebungsbedingungen wie z.B. der Luftfeuchtigkeit, abhängig ist, kann dies nicht allgemein Beantwortet werden. Dem Phantom 3 droht mit Sicherheit nicht der "Stromtod". Wer aber glaubt das unter Hochspannungsleitungen keine elektrischen Felder auftreten können sieht sich bitte mal das folgende Video an.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von quadle ()

    • Ein elektrisches Feld bildet sich zwischen zwei Polen, in diesem Fall der Hochspannungsleitung und dem Erdboden. Was also ist neu bei diesem Video?
      Magnetfelder wirken nur auf relativ kurze Distanz. Ihr könnt ja mal mit dem Handkompass unter einer Starkstromleitung durch gehen und werdet keine merkliche Missweisung feststellen. Ich schätze mal, der Magnetfeldsensor eines Kopters wird maximal innerhalb einer Distanz von 3m von einer stromführenden Leitung so stark beeinflusst, dass dies Auswirkungen auf den Flug haben könnte.

      Gruß Gerd