Vorstellung und Frage zu Aufstieg von Boot

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    • Vorstellung und Frage zu Aufstieg von Boot

      Schönen guten Tag!

      Da ich seit wenigen Tagen stolzer Besitzer einer Phantom 3 professional bin, habe ich mich jetzt hier angemeldet, weil ich finde, dass es nie verkehrt sein kann, einen fachlichen Austausch zu pflegen.

      Zunächst mal muss ich sagen, dass ich von der Leistungsfähigkeit des Gerätes total beeindruckt bin. Ich habe jetzt schon ein wenig geübt und bekomme wunderbare Aufnahmen hin, die meine Kunden sicher sehr begeistern werden. Nebenbei kümmere ich mich auch um die Formalien, habe schon eine Versicherung und beantrage demnächst für einige Flächenländer die allgemeine Aufstiegserlaubnis, sobald ich meinen Sachkundenachweis habe.

      Jetzt eine Frage: Wenn ich das Gerät von einem Boot aus aufsteigen lasse, welches sich mit ca. 10 km/h bewegt - muss ich dabei irgendwas beachten? Klar ist, dass ich die Rückkehrfunktion nicht nutzen kann, weil sich das Boot ja in Fahrt befindet. Der Beginnermodus muss ausgeschaltet werden. Klar ist auch, dass ich vorher zwei Schwimmkufen ans Landegestell bauen muss, falls eine Wasserung nötig ist. Regulär gibt es sowas wohl noch nicht, also versuche ich es mit diesen schraubbaren Dokumentenrollen.

      Ich muss also wohl vor allem darauf achten, dass ich mich sofort der Geschwindigkeit des Bootes anpasse, weil das Gerät sonst zurückbleibt, während wir weiterfahren. Bei 10 km/h sollte das nicht das Problem sein.

      Ist sonst noch etwas zu beachten?

      Matthias
    • Hallo @Pianist und willkommen bei uns im Forum. Ja der Phantom 3 kann schon beeindrucken. Aber vorsicht, da kommt dann auch ganz schnell der Übermut auf.

      Die Thematik mit dem Boot wurde schon mehrmals diskutiert. Ein Augenmerk hast Du ja bereits erkannt, dass ein HomePoint von einem fahrenden Boot kein Sinn macht. Selbst ein stehendes Boot ist bei der GPS-Genauigkeit von 3-5m eine vage sache. Es wir empfohlen den Homepoint für den Ernstfall lieber vom sicheren Ufer aus zu nehmen. Du kann aber auch mit dem Umstand leben, eben keinen Rückkehrpunkt zu haben.

      Was anderes ist das Boot selbst. Vor allem das viele Metall kann beim Starten schnell einen Kompassfehler verursachen. In jedem Fall würde ich Dir nicht empfehlen, auf dem Boot eine Kompasskalibrierung durchzuführen. Mach das lieber falls erforderlich, vorher am sicheren Ufer ohne störende Einflüsse. Solltest Du auf dem Boot selbst so starke Einflüsse haben, dass er sich nicht starten lassen möchte, dann probiere es mit einem Handstart. Also eine 2. Person hebt Ihn mit gestreckten Armen in die Luft und Du startest das Ganze.
    • Keine Sorge, Übermut liegt mir nicht... :)

      Das mit dem Stahl und dem Kompass ist ein sehr guter Hinweis. Ich werde entsprechend wachsam sein. Im vergangenen Sommer habe ich mich gewundert, warum der Autopilot des Bootes mich plötzlich in eine vollkommen abwegige Richtung geschickt hat. Er war der Meinung, dass Norden dort ist, wo eindeutig Osten war. Des Rätsels Lösung: Einige Konservendosen waren so dicht neben dem Sensor (wo unter anderem auch ein Magnetkompass drin ist) gestapelt, dass sie ihn verwirrt haben. Dosen weg - und schon war Norden wieder im Norden.

      Weiß denn, ob es irgendwo reguläre Schwimmkufen gibt? Oder ist da immer Eigenbau gefragt?

      Matthias
    • Pianist schrieb:


      Weiß denn, ob es irgendwo reguläre Schwimmkufen gibt? Oder ist da immer Eigenbau gefragt?
      Ich weiß nicht genau, was du mit regulär meinst. Es gibt zumindest keine offiziellen Schwimmkufen von DJI.
      Das bedeutet, du bist auf andere (meist 1-Mann-Betriebe) angewiesen.
      Soweit ich aber den Markt bisher überblicken konnte, sind die bisherigen Lösungen und Kufen kein Garant, dass deine Drohne über Wasser bleibt.

      Ich selber bin schon oft von unserem Segel- und Motorboot gestartet und gefolgen. Das größte Problem hatte ich eigentlich immer nur bei der Landung. Insbesondere bei unsrem Segelboot sind einige verstrebungen, Seile, Draht usw. usw.
      Meist bei etwas stäreken Wind brauchte es einige Versuche, bis jemand die Drohne fangen konnte.

      Deswegen: Genug Zeit zur Landung einplanen!
    • Mein Steuerhaus hat eine freie Dachfläche von ca. 3 x 2,5 Meter, da sollte man wohl ganz gut landen können. Was halten die Mitlesenden denn von diesen verschraubbaren Dokumentenrollen als Schwimmkufen? Das hat doch hier mal jemand präsentiert und auch einen Film gezeigt, wo er sicher auf dem Wasser aufgesetzt hat. Bei größerer Welle wird das sicher nicht sehr stabil sein, aber es dient ja nur als kurzzeitige Rückfallebene. Bisher zeigt sich das Gerät so zuverlässig, dass eine Notwasserung eher unwahrscheinlich ist.

      Matthias
    • Da ich mir nicht vorstellen kann, dass der Kopter bei einer Notwasserung nicht umkippt und dann kopfüber von den Schwimmkörpern am Versinken gehindert wird, würde ich eine Boje (gibts ja für wenig Geld) und eine Vollkasko vorziehen.
      Weniger Ballast, billiger, besser sichtbar und findbar im Falle des Falles und man kann den ertrunkenen Kopter später der Versicherung präsentieren.
    • Ja Du kannst auch eine Begrezung auf Distanz einstellen. Diese Kontrolle kann aber entgegen der Höhenbegrezung, abgeschaltet werden (sein). Dann ist auch das Eingabefeld nicht sichtbar.
    • Wichtig wäre auch, den Kopter über die App so zu programmieren, dass er im Fall einer Störung in den Modus "Hoovern" und nicht in den Landemodus verfällt. Wenn Du selbst als Kapitän des Bootes fungierst, sollte es relativ unproblematisch sein, den Kopter bei relativem Stillstand des Bootes zum Wind (Geschwindigkeit und Richtung) wieder sicher zu landen. Am besten wäre es im Follow-Me-Modus mit dem Wind zu fahren, dann kann ein Phantom 3 durchaus auch einem schnelleren Boot i. d. R. gut folgen. Im Zweifelfall wäre eine zweite Person als Fänger (gut instruiert und ggf. mit entsprechender Schutzkleidung versehen), das kann ggf. auch das "Fender-Mariechen" sein, einzusetzen.
      Bezüglich Notwasserung ist noch entscheidend, ob es sich um Süß- oder Salzwasser handelt. In beiden Fällen ist es wichtig, blitzschnell nach Bergung den Akku zu entfernen. Im Fall von Salzwasser würde ich auf dem Deck eine Wanne mit Süßwasser bereitstellen, um den Kopter nach Entfernen des Akkus sofort ausgiebig zu spülen, und anschließend trocken zu föhnen, dass könnte ihn retten.
      Auf dem eigenen Boot sehe ich dann wenig Probleme. Anders wäre es bei einem Kreuzfahrtschiff, diese erreichen ja Geschwindigkeiten über 20 Knoten, bei widriger Windrichtung könnte das zu einem Problem werden. Ein Kreuzfahrschiffs-Kapitän wird auch kaum wegen eines gewasserten Kopters seine Maschinen stoppen, oder die Richtung ändern. Hier empfiehlt sich also für eine 10-Tageskreuzfahrt die Mitnahme von mindestens 3 Koptern, um gegen mögliche Totalverluste gewappnet zu sein. =O :evil:
    • docus schrieb:

      Wichtig wäre auch, den Kopter über die App so zu programmieren, dass er im Fall einer Störung in den Modus "Hoovern" und nicht in den Landemodus verfällt. Wenn Du selbst als Kapitän des Bootes fungierst, sollte es relativ unproblematisch sein, den Kopter bei relativem Stillstand des Bootes zum Wind (Geschwindigkeit und Richtung) wieder sicher zu landen.
      Das mit dem Hoovern werde ich mal prüfen, guter Hinweis. Und was das Führen des Bootes angeht: Da lasse ich dann meine Rudergängerin ran. Das kann durchaus überfordernd sein, wenn man einerseits Schiffsführer ist, und den restlichen Verkehr auf dem Wasser beobachten muss, und gleichzeitig Steuerer eines unbemannten Luftfahrzeuges ist. Das würde ich vielleicht sogar schon als fahrlässig bezeichnen. Nun gut, also wenn auf der Havel extrem wenig Verkehr ist und der Autopilot das Boot auf Geradeauskurs hält, dann könnte ich wohl gleichzeitig den Copter fliegen, aber da wir auf dem Boot eh immer zu zweit sind, würde ich das dann auch auf beide Personen verteilen.

      Wenn man darauf achtet, sich auf der Havel bzw. dem Jungfernsee nördlich der Glienicker Brücke jenseits der Berliner Landesgrenze zu halten, ist man auch zuverlässig außerhalb der ED-R 4. Da ist auch genug Platz für Boot und Copter.

      Matthias (beantragt Allgemeinerlaubnis für Brandenburg)
    • Der Kopter ansich schafft das Problemlos. Nur Deine Reaktion, vor Allem die Richtige im Falle des Falles ist wichtig.

      Dann wie schon gesagt, hat man Einfluss auf das Boot sollte es unproblematisch sein. Hat man keinen Einfluss darauf, muss jeder Handgriff sitzen.

      Failsaife auf Hoover stellen ist ja ganz einfach. In dem Fall wäre auch der Homepoint egal. Geht der Kopter in Hoover, weil z.B. die Steuerung ausfällt o.ä. und das Schiff entfernt sich immer weiter ist das sehr nervenaufreibend.

      Evtl. könnte man den Homepoint auch an Land setzen. Vor dem Beginn der Fahrt. Wenn das zeitlich irgendwie geht.
      Es gibt da eine Menge zu durchdenken.

      Vorher an Land einfach mal alles durchspielen was so passieren kann. Gute Planung ist hier alles.

      Aber sicher eine schöne Sache dem Boot zu folgen. Viel Erfolg dabei.

      MfG.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Kermit the Frog ()

    • Ich finde, dass Boot und Copter auf dem Wasser eine total interessante Kombination bilden. Man hat ein Objekt, welches sich mit mäßiger Geschwindigkeit bewegt, und kann mittels Drohne Aufnahmen von diesem Objekt aus allen möglichen Perspektiven und in allen möglichen Richtungen machen. Aufnahmen, die man sonst mit keinem anderen Mittel hinbekommt.

      Matthias