Ich packe das mal ins Inspire-Board, da hier bestimmt eher professionelle Filmer unterwegs sind, es betrifft aber P3, P4 und Osmo ebenso.
Wie manche andere auch, filmte ich bisher meist in LOG-Gamma (jetzt D-Log genannt) mit den Style-Einstellungen -3 / -3 / -2 (für Schärfe / Kontrast / Sättigung). So war nach eigenen Tests aus dem Frühsommer 2015 die maximale Dynamik zu erzielen, und man hatte am wenigsten mit Kompressionsartefakten und Macroblocking zu kämpfen. Bekanntlich dreht DJI aber bei fast jedem Update an den Kameraparametern, daher war es mal Zeit, die Einstellungen zu prüfen - mit erstaunlichen Ergebnissen.
Da es ja gerade schon recht spät ist, gehe ich jetzt nicht so sehr ins Detail. Jedenfalls habe ich alle Einstellungen mal parallel mit 2 Monitoren mit Waveform- und Vectorscopes untersucht (am HDMI-Out der Inspire Funke, mit P3P und Inspire)
Zebra liegt bei 93%, nicht bei 100%.
Das ist etwas merkwürdig, denn es bedeutet, das man keinesfalls überbelichtet, nur weil in der DJI GO App das Zebra angezeigt wird. Man hat noch gut eine bis zwei Blendenstufen Spielraum, die man höher belichten kann, ohne dass man mit Clipping zu tun bekommt.
Niedrige Kontrasteinstellungen machen gar keinen Sinn mehr. Im Gegenteil, positive Kontrasteinstellungen können sinnvoll (bei Postproduktion) sein
Stellt man den Kontrast niedriger ein, werden nun nicht die Werte im Container komprimiert, um nach Oben und Unten mehr Spielraum für zusätzliche Helligkeitsinformationen zu schaffen, sondern der gesamte Container wird zusammengeschoben. Für die Profis: Bei Contrast auf -3 clippen die Highlights schon bei 95 IRE, dei Schwarzwerte bei über 7,5 IRE. Bei Kontrasteinstellung 0 nimmt man dann Broadcast-safe auf (Clipping bei 0 und 100 IRE), und interessanterweise ist man mit positiven Kontrasteinstellungen in der Lage, die Super-Whites und Deep-Blacks aufzunehmen. Man kann also mit bspw. Kontrast +2 einen Spielraum von - 5IRE bis 109 IRE nutzen. Auf dem Monitor/Tablet sieht es dann zwar so aus, als seien alle dunkleren Bereich völlig abgesoffen, und auf das Zebra kann man sich auch nicht verlassen, aber die zusätzlichen Information sind da, und können in der Postproduktion genutzt werden. (Wer ohne Waveform-Kontrollmonitor fliegt, sollte den Kontrast auf 0 lassen).
Schärfe reduzieren macht keinen Sinn mehr, jedenfalls nicht auf -3
Im Gegensatz zu früher gehen durch reduzierte Schärfeeinstellungen dadurch nun definitiv Details verloren, die auch durch Nachschärfung in der Postproduktion nicht zu rekonstruieren sind. Was das hinsichtlich der Kompressionsartefakte bedeutet, kann ich nicht sagen, da ich das heute nicht getestet habe.
Zwischen den Gamma-Einstellungen D-Log und normaler Rec.809-Gamma (None) besteht kein großer Unterschied mehr (nach Postproduktion).
D-Log bietet etwas mehr Dynamik, man erkauft sich diese aber durch mehr Rauschen. D-Cinelike ist völlig aussen vor, es legt nicht nur eine andere Gamma-Kurve an, sondern betrifft auch die Farben, und ist so definitiv nicht für die X3 oder die Phantoms geeignet (wahrscheinlich auch nicht für den OSMO)
Fazit: Kompliment an DJI, nun holen sie schon mit den Standardeinstellungen offenbar das maximale aus der Kamera raus, und das Fummeln in den Einstellungen entfällt. Jetzt fehlen nur noch Bitraten ab 100mbit/s.
Ich fliege jedenfalls morgen (gleich ) für eine gebuchte Aufnahme in D-Log, Kontrast 0, und Schärfe auf 0 (Testweise auf -1).
Bin gespannt auf Eure Tests und Erfahrungen.
Wie manche andere auch, filmte ich bisher meist in LOG-Gamma (jetzt D-Log genannt) mit den Style-Einstellungen -3 / -3 / -2 (für Schärfe / Kontrast / Sättigung). So war nach eigenen Tests aus dem Frühsommer 2015 die maximale Dynamik zu erzielen, und man hatte am wenigsten mit Kompressionsartefakten und Macroblocking zu kämpfen. Bekanntlich dreht DJI aber bei fast jedem Update an den Kameraparametern, daher war es mal Zeit, die Einstellungen zu prüfen - mit erstaunlichen Ergebnissen.
Da es ja gerade schon recht spät ist, gehe ich jetzt nicht so sehr ins Detail. Jedenfalls habe ich alle Einstellungen mal parallel mit 2 Monitoren mit Waveform- und Vectorscopes untersucht (am HDMI-Out der Inspire Funke, mit P3P und Inspire)
Zebra liegt bei 93%, nicht bei 100%.
Das ist etwas merkwürdig, denn es bedeutet, das man keinesfalls überbelichtet, nur weil in der DJI GO App das Zebra angezeigt wird. Man hat noch gut eine bis zwei Blendenstufen Spielraum, die man höher belichten kann, ohne dass man mit Clipping zu tun bekommt.
Niedrige Kontrasteinstellungen machen gar keinen Sinn mehr. Im Gegenteil, positive Kontrasteinstellungen können sinnvoll (bei Postproduktion) sein
Stellt man den Kontrast niedriger ein, werden nun nicht die Werte im Container komprimiert, um nach Oben und Unten mehr Spielraum für zusätzliche Helligkeitsinformationen zu schaffen, sondern der gesamte Container wird zusammengeschoben. Für die Profis: Bei Contrast auf -3 clippen die Highlights schon bei 95 IRE, dei Schwarzwerte bei über 7,5 IRE. Bei Kontrasteinstellung 0 nimmt man dann Broadcast-safe auf (Clipping bei 0 und 100 IRE), und interessanterweise ist man mit positiven Kontrasteinstellungen in der Lage, die Super-Whites und Deep-Blacks aufzunehmen. Man kann also mit bspw. Kontrast +2 einen Spielraum von - 5IRE bis 109 IRE nutzen. Auf dem Monitor/Tablet sieht es dann zwar so aus, als seien alle dunkleren Bereich völlig abgesoffen, und auf das Zebra kann man sich auch nicht verlassen, aber die zusätzlichen Information sind da, und können in der Postproduktion genutzt werden. (Wer ohne Waveform-Kontrollmonitor fliegt, sollte den Kontrast auf 0 lassen).
Schärfe reduzieren macht keinen Sinn mehr, jedenfalls nicht auf -3
Im Gegensatz zu früher gehen durch reduzierte Schärfeeinstellungen dadurch nun definitiv Details verloren, die auch durch Nachschärfung in der Postproduktion nicht zu rekonstruieren sind. Was das hinsichtlich der Kompressionsartefakte bedeutet, kann ich nicht sagen, da ich das heute nicht getestet habe.
Zwischen den Gamma-Einstellungen D-Log und normaler Rec.809-Gamma (None) besteht kein großer Unterschied mehr (nach Postproduktion).
D-Log bietet etwas mehr Dynamik, man erkauft sich diese aber durch mehr Rauschen. D-Cinelike ist völlig aussen vor, es legt nicht nur eine andere Gamma-Kurve an, sondern betrifft auch die Farben, und ist so definitiv nicht für die X3 oder die Phantoms geeignet (wahrscheinlich auch nicht für den OSMO)
Fazit: Kompliment an DJI, nun holen sie schon mit den Standardeinstellungen offenbar das maximale aus der Kamera raus, und das Fummeln in den Einstellungen entfällt. Jetzt fehlen nur noch Bitraten ab 100mbit/s.
Ich fliege jedenfalls morgen (gleich ) für eine gebuchte Aufnahme in D-Log, Kontrast 0, und Schärfe auf 0 (Testweise auf -1).
Bin gespannt auf Eure Tests und Erfahrungen.
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