Ihr seid die ersten, denen ich das Video zeige. Es geht weiter vom Spitzingsee, den Ihr schon aus dem letzten Video kennt, zum Brecherspitz mit einer klassischen Gratwanderung über die wunderschöne Freudenreichkapelle (Ein Geheimtipp für Wanderer und als Drohnenspot perfekt). Den Spitzingsee seht Ihr in dem Video auch, nur von ganz oben. Da vielleicht auch Anfänger hier mitlesen, möchte ich mal das ganze Projekt etwas beschreiben.
Zur Entstehung:
Das Video soll eine Geschichte erzählen. Ich bin nachts aufgestanden und an den Startpunkt gewandert. Das Wetter war mittelmäßig, manchmal bedeckt. Ich wanderte im Dunkeln (Einspieler mit der Osmo Pocket), bis auf die Ankelalm, flog dort in der Dämmerung 300m weiter nach oben am Kamm eines Gipfels, der nicht beklommen werden kann, um dort den Sonnenaufgang zu fotografieren. Für ein Video war es zu dunkel, daher folgen dann die Bilder. Im Anschluss dann ein Flug bei der Ankelalm (Auf dem Rückweg flog ich da wieder und der Besitzer kam schreiend aus dem Haus gelaufen und rief "Hau ab mit dem Scheißding", obwohl ich sein Haus nicht überflogen hatte. Mein Fehler, wahrscheinlich hatte ich ihn am Morgen schon aus dem Schlaf gerissen. Ich dachte, die Hütte sei unbewohnt, aber beim POI sah ich, dass an der Seite ein Auto steht. Danach landete ich auch sofort und ging weiter. Dazu kam wieder die Osmo Pocket zum Einsatz, an der Kapelle die Drohne. Den Weg zur Kapelle musste ich mir erkämpfen. Es handelt sich um eine schwarz gekennzeichnete Wanderung für Menschen mit alpiner Erfahrung. Ich hatte den Weg etwas unterschätzt, die Angstszene hatte ich auch gefilmt. Ab der Kapelle wanderte ich dann über den langen Grat, oberhalb des Kessels mit der Ankelalm. Das war ziemlich grandios. Erst am Ende begegneten mir eine Wandererin und meinte, am Gipfel sei es brechend voll. Außerdem erzählte sie mir, dass an genau dieser Stelle, wo ich mich befinde und die Drahtseilversicherung ist, am Muttertag ein 61 Jähriger Familienvater tödlich 200m in die Tiefe stürzte. Das hatte ich dann vorher noch im Smartphone recherchiert und erfahren, das wohl jedes Jahr mind. einer dort abstürzt, auch ein Hesse war schon zu Tode gekommen. Umkehren? Ich brauchte 20 Minuten, mich zu sammeln, die gefährliche Engstelle nach oben zu klettern.
Am Gipfel waren sehr viele Menschen, ich blieb beharrlich und wartete. Gegen 10 war nur noch das spanische Pärchen auf dem Gipfel. Da ich etwas Spanisch kann, fragte ich sie, ob sie die Drohne störte. Die Antwort war, das sie froh sind, das ich überhaupt frage und sie hätten nichts dagegen. "Stört es Euch, wenn man Euch in Klein später auf dem Video sieht, Picket sind nicht erkennbar, ich möchte es gern online stellen". Auch hier war die Antwort positiv, so dass ich beim Fliegen nicht darauf achten musste. Der Abstieg in die andere Richtung war gut besucht, ständig kamen mir Menschen entgegen. Das lag daran, das dieser Abstieg eine rote Wanderung ist und damit auch als Aufstieg ungefährlich. Unten kam dann noch einmal die Drohne zum Einsatz, um die gelaufene Strecke noch einmal im Flug und mit Schwenk zu präsentieren.
Flugplanung:
Mit Hilfe der DFS App und Map2Fly, sowie den Geodaten unter geodienste.bfn.de/schutzgebiete?lang=de
prüfte ich schon vor der Wanderung, ob ich an den jeweiligen Spots fliegen darf. Es gibt um den Spitzingsee auch Gipfel, die sich in einem Naturschutzgebiet befinden, wo das Fliegen nicht möglich ist. Hier ist das nicht der Fall. Außerdem habe ich mir vorher schon überlegt, wie ich fliege und mir an jedem Sport vorgenommen, nicht mehr als einen der 3 Akkus zu verwenden. Der 300m Flug war legal, denn die Höhe über Grund betrug immer weniger als 100m, da ich am Kamm nach oben geflogen bin und ich die Drohne noch gut erkennen konnte.
Musikauswahl und Schnitt:
Ich suche immer zuerst die Musik aus und lasse die im Hintergrund laufen, um zu sehen, ob sie passt. Da es 2 Höhepukte gab, Kapelle und Gipfel, musste der Song hier auch musikalisch eine gewisse Steigerung bieten und zudem sollte diese Steigerung zeitlich zum Schnitt passen. Ich habe gut 3 Tage und mehrere Stunden mit der Auswahl zugebracht bei soundstripe. Zwischenzeitlich war ich auch so verzweifelt, dass ich in den Charts gesucht hatte, aber rein zufällig war es dann dieser Song, den ich in meiner eigenen Playlist von einem anderen Projekt hatte und irgendwie von mir übersehen wurde. Dann selektierte ich das Material und baute mir das Video im Editor zusammen, im Anschluss das Color Grading.
Technisches:
Bei der M2P habe ich in Dlog-M in 30fps gefilmt, bei der OP mit 60fps und das Projekt mit 60fps bearbeitet. Nach langer Recherche, soll das wohl die gängige Praxis sein, wenn die fps-Raten nicht gleich sind. An einigen Stellen wollte ich die Geschwindigkeit anpassen, das führte aber zu Rucklern. Ich hatte das Video daher schon gestern auf YT hoch geladen und auf verschiedenen Geräten geschaut und war nicht zufrieden. Stattdessen wählte ich dann Schnitte. Bei der Szene mit der Kirche, kam nach Vorbearbeitung, die DJI LUT zur Anwendung. Auf dem Gipfel, warum auch immer, sah das Video mit der LUT schlecht aus und ich passte das Ganze manuell an mit Unterstützung eines Dehaze Filters. Bearbeitet wurde mit Davinci Resolve.
Beim Video von der Starkenburg, wurde das Wackeln beim Gehen kritisiert. Daher habe ich mir einen anderen Gang beim Filmen angewöhnt und die Knie angewinkelt. Das hilft schon sehr. Zusätzlich habe ich in Resolve die Stabilize Funktion verwendet. Die ist wirklich erstaunlich und je nach Video, ist die Z-Achse danach komplett stabilisiert. Das funktioniert auch in der kostenlosen Funktion! Die Nachtaufnahme mit der OP habe ich gut mit Resolve entrauschen können. Die sah sehr schlimm aus.
Ich habe vergessen, die Objektivkorrektur durchzuführen, was man aber nur am Gipfel wirklich bemerkt.
Was mir nicht gefällt, wozu ich keine Lösung habe:
Es gibt einige Dinge, die mir im Video nicht gefallen. An der Kapelle ist der Himmel leicht bewölkt gewesen, aber in Richtung Sonne trotz ND16 Filter überbelichtet. Das war nicht zu beseitigen (Bei einem Bild, hätte ich den Himmel einfach ausgetauscht ;-)). Vielleicht wäre das im Blendenmodus besser gewesen, denn die Belichtung wäre ja geblieben und die Kamera hätte dann vielleicht die Blende geschlossen. Mit einem ND32 wäre das Bild in anderen Bereichen zu dunkel gewesen. Auf dem Gipfel sind die Wolken auch etwas zu hell, haben aber wenigstens noch Struktur. Bei der Szene am Schluss, handelt es sich nicht um einen Schwenk, sondern um einen Flug mit Drehung. Stellenweise habe ich da, trotz langsamer Geschwindigkeit, auf manchen Wiedergabegeräten ein leichtes Ruckeln. Auch am Gipfel. Am TV und Smartphone kein Problem, aber am PC Monitor ruckelt es im Vollbild, sonst nicht.
So, genug geschrieben, ich bin gespannt auf Eure Kommentare und ob es noch Dinge gibt, die man überarbeitet könnte.
Zur Entstehung:
Das Video soll eine Geschichte erzählen. Ich bin nachts aufgestanden und an den Startpunkt gewandert. Das Wetter war mittelmäßig, manchmal bedeckt. Ich wanderte im Dunkeln (Einspieler mit der Osmo Pocket), bis auf die Ankelalm, flog dort in der Dämmerung 300m weiter nach oben am Kamm eines Gipfels, der nicht beklommen werden kann, um dort den Sonnenaufgang zu fotografieren. Für ein Video war es zu dunkel, daher folgen dann die Bilder. Im Anschluss dann ein Flug bei der Ankelalm (Auf dem Rückweg flog ich da wieder und der Besitzer kam schreiend aus dem Haus gelaufen und rief "Hau ab mit dem Scheißding", obwohl ich sein Haus nicht überflogen hatte. Mein Fehler, wahrscheinlich hatte ich ihn am Morgen schon aus dem Schlaf gerissen. Ich dachte, die Hütte sei unbewohnt, aber beim POI sah ich, dass an der Seite ein Auto steht. Danach landete ich auch sofort und ging weiter. Dazu kam wieder die Osmo Pocket zum Einsatz, an der Kapelle die Drohne. Den Weg zur Kapelle musste ich mir erkämpfen. Es handelt sich um eine schwarz gekennzeichnete Wanderung für Menschen mit alpiner Erfahrung. Ich hatte den Weg etwas unterschätzt, die Angstszene hatte ich auch gefilmt. Ab der Kapelle wanderte ich dann über den langen Grat, oberhalb des Kessels mit der Ankelalm. Das war ziemlich grandios. Erst am Ende begegneten mir eine Wandererin und meinte, am Gipfel sei es brechend voll. Außerdem erzählte sie mir, dass an genau dieser Stelle, wo ich mich befinde und die Drahtseilversicherung ist, am Muttertag ein 61 Jähriger Familienvater tödlich 200m in die Tiefe stürzte. Das hatte ich dann vorher noch im Smartphone recherchiert und erfahren, das wohl jedes Jahr mind. einer dort abstürzt, auch ein Hesse war schon zu Tode gekommen. Umkehren? Ich brauchte 20 Minuten, mich zu sammeln, die gefährliche Engstelle nach oben zu klettern.
Am Gipfel waren sehr viele Menschen, ich blieb beharrlich und wartete. Gegen 10 war nur noch das spanische Pärchen auf dem Gipfel. Da ich etwas Spanisch kann, fragte ich sie, ob sie die Drohne störte. Die Antwort war, das sie froh sind, das ich überhaupt frage und sie hätten nichts dagegen. "Stört es Euch, wenn man Euch in Klein später auf dem Video sieht, Picket sind nicht erkennbar, ich möchte es gern online stellen". Auch hier war die Antwort positiv, so dass ich beim Fliegen nicht darauf achten musste. Der Abstieg in die andere Richtung war gut besucht, ständig kamen mir Menschen entgegen. Das lag daran, das dieser Abstieg eine rote Wanderung ist und damit auch als Aufstieg ungefährlich. Unten kam dann noch einmal die Drohne zum Einsatz, um die gelaufene Strecke noch einmal im Flug und mit Schwenk zu präsentieren.
Flugplanung:
Mit Hilfe der DFS App und Map2Fly, sowie den Geodaten unter geodienste.bfn.de/schutzgebiete?lang=de
prüfte ich schon vor der Wanderung, ob ich an den jeweiligen Spots fliegen darf. Es gibt um den Spitzingsee auch Gipfel, die sich in einem Naturschutzgebiet befinden, wo das Fliegen nicht möglich ist. Hier ist das nicht der Fall. Außerdem habe ich mir vorher schon überlegt, wie ich fliege und mir an jedem Sport vorgenommen, nicht mehr als einen der 3 Akkus zu verwenden. Der 300m Flug war legal, denn die Höhe über Grund betrug immer weniger als 100m, da ich am Kamm nach oben geflogen bin und ich die Drohne noch gut erkennen konnte.
Musikauswahl und Schnitt:
Ich suche immer zuerst die Musik aus und lasse die im Hintergrund laufen, um zu sehen, ob sie passt. Da es 2 Höhepukte gab, Kapelle und Gipfel, musste der Song hier auch musikalisch eine gewisse Steigerung bieten und zudem sollte diese Steigerung zeitlich zum Schnitt passen. Ich habe gut 3 Tage und mehrere Stunden mit der Auswahl zugebracht bei soundstripe. Zwischenzeitlich war ich auch so verzweifelt, dass ich in den Charts gesucht hatte, aber rein zufällig war es dann dieser Song, den ich in meiner eigenen Playlist von einem anderen Projekt hatte und irgendwie von mir übersehen wurde. Dann selektierte ich das Material und baute mir das Video im Editor zusammen, im Anschluss das Color Grading.
Technisches:
Bei der M2P habe ich in Dlog-M in 30fps gefilmt, bei der OP mit 60fps und das Projekt mit 60fps bearbeitet. Nach langer Recherche, soll das wohl die gängige Praxis sein, wenn die fps-Raten nicht gleich sind. An einigen Stellen wollte ich die Geschwindigkeit anpassen, das führte aber zu Rucklern. Ich hatte das Video daher schon gestern auf YT hoch geladen und auf verschiedenen Geräten geschaut und war nicht zufrieden. Stattdessen wählte ich dann Schnitte. Bei der Szene mit der Kirche, kam nach Vorbearbeitung, die DJI LUT zur Anwendung. Auf dem Gipfel, warum auch immer, sah das Video mit der LUT schlecht aus und ich passte das Ganze manuell an mit Unterstützung eines Dehaze Filters. Bearbeitet wurde mit Davinci Resolve.
Beim Video von der Starkenburg, wurde das Wackeln beim Gehen kritisiert. Daher habe ich mir einen anderen Gang beim Filmen angewöhnt und die Knie angewinkelt. Das hilft schon sehr. Zusätzlich habe ich in Resolve die Stabilize Funktion verwendet. Die ist wirklich erstaunlich und je nach Video, ist die Z-Achse danach komplett stabilisiert. Das funktioniert auch in der kostenlosen Funktion! Die Nachtaufnahme mit der OP habe ich gut mit Resolve entrauschen können. Die sah sehr schlimm aus.
Ich habe vergessen, die Objektivkorrektur durchzuführen, was man aber nur am Gipfel wirklich bemerkt.
Was mir nicht gefällt, wozu ich keine Lösung habe:
Es gibt einige Dinge, die mir im Video nicht gefallen. An der Kapelle ist der Himmel leicht bewölkt gewesen, aber in Richtung Sonne trotz ND16 Filter überbelichtet. Das war nicht zu beseitigen (Bei einem Bild, hätte ich den Himmel einfach ausgetauscht ;-)). Vielleicht wäre das im Blendenmodus besser gewesen, denn die Belichtung wäre ja geblieben und die Kamera hätte dann vielleicht die Blende geschlossen. Mit einem ND32 wäre das Bild in anderen Bereichen zu dunkel gewesen. Auf dem Gipfel sind die Wolken auch etwas zu hell, haben aber wenigstens noch Struktur. Bei der Szene am Schluss, handelt es sich nicht um einen Schwenk, sondern um einen Flug mit Drehung. Stellenweise habe ich da, trotz langsamer Geschwindigkeit, auf manchen Wiedergabegeräten ein leichtes Ruckeln. Auch am Gipfel. Am TV und Smartphone kein Problem, aber am PC Monitor ruckelt es im Vollbild, sonst nicht.
So, genug geschrieben, ich bin gespannt auf Eure Kommentare und ob es noch Dinge gibt, die man überarbeitet könnte.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Michael67 ()