Drohnenvideos (Mini 3) - Euer Workflow?

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    • Drohnenvideos (Mini 3) - Euer Workflow?

      Hallo Forum,

      wie ist denn euer Workflow, um Drohnenvideos überhaupt zu schneiden usw?
      Ich finde zb die DJI Fly App zum Video bearbeiten ganz gut, um auf die Schnelle etwas zu generieren, jedoch ist die Qualität des Ergebnisses bescheiden. <X
      Wie geht ihr denn vor?
      Das schlimmste ist ja eigentlich, den ganzen digitalen Content, den man beim Fliegen generiert, auch irgendwie zu verarbeiten.

      Das fällt mir tatsächlich nicht so leicht, daher die Frage, in der Hoffnung, dass ich hier in Zukunft einfach effektiver Inhalte kreieren kann. :rolleyes:

      Freue mich auf euer Feedback
    • Der Workflow ist oft was ganz individuelles und meist nicht auf andere zu übertragen.

      Bzgl. Datenflut: Da kommt es immer darauf an, in welcher Reihenfolge Du das alles angehst. Machst Du Dir vorher Gedanken was bzw. für was Du Aufnahmen möchtest, hält sich die Datenflut in Grenzen. Fliegst Du jedoch ohne weiteren Plan und machst dabei Aufnahmen kommt viel Material zusammen. Wie das jetzt in eine Story packen und ein Video daraus machen ist schwierig. Einfach irgendwelche, im ersten Augenblick interessante Shots aneinander reihen ist ein schlechter Ratgeber. Solche Videos ohne jegliche Story verlieren schnell die Aufmerksamkeit und das Video wird nur ein- zweimal angesehen und bei weiteren Male wird sich keiner mehr begeistern lassen.

      Daher habe ich vor langer Zeit mal eine Ausstellung interessanter Punkte für ein gelungenes Video zusammen getragen.
      drohnen-forum.de/index.php/Thr…?postID=173662#post173662
      Aber nicht nur dieser Beitrag sondern der ganze Thread ist interessant sich einmal zu Gemüte zu führen.

      Der Workflow für den Videoschnitt hängt letztendlich auch von Deinem Anspruch aber auch die Bereitschaft dafür Zeit zu investieren, zusammen. Die Möglichkeiten mit gutem Editor, der richtigen Idee, einer guten Hardware und eben etwas Mühe sind annähernd grenzenlos.

      Die Fly-App hat m.E. sehr begrenzte Möglichkeiten. Näheres kann ich dazu nicht sagen, da ich ihn noch nie verwendet habe und wohl auch nie verwenden werde. Jed nach Plattform gibt es mehrer gute Video-Editoren sowohl für den Anfänger- als auch für den Fortgeschrittenen-Bereich. Besonders hervor zu heben ist hier DaVinci Resolve von BlackMagic-Design aktuell in der Version 18. 2 kleiner oder gar auch größere Nachteile hat dieses Program, zum einen ist die Benutzerführung in Englisch zum anderen erfordert es eine ausgeprägte Einarbeitungszeit. Das gute, für DaVinci Resolve gibt es viele, bis sehr viele auch deutschsprachige Tutorials auf YouTube, damit dürften die Nachteile größtenteils eliminiert sein. Der weitere ganz große Vorteil, von DaVinci Resolve gibt es eine kostenlose Version die bereits mehr kann, als die meisten anderen seiner Mitbewerber. Hinzu kommt, DaVinci Resolve gibt es sowohl für Windows als auch für MacOS. Ich arbeite auf letzterem Betriebssystem jedoch verwende ich Vorwiegend Final Cut Pro X. Gefällt mir vom Editor her etwas besser. Ist jedoch Kostenpflichtig und läuft ausschließlich auf MacOS.

      Willst Du jedoch Mobil am iPad schneiden, kann ich Dir LumaFusion2 nahelegen. Das bietet für den rudimentären Schnitt schon schöne Möglichkeiten kommt aber an die Möglichkeiten der oben genannte Desktopversionen nicht heran.

      Aufnahmen mit der Mini 3 mache ich in D-Cinelike, erfordert jedoch immer noch etwas Nachbearbeitung bevor die Farben so richtig zu leuchten Beginnen. Willst Du direkt das Material ohne Grading verwenden, nimm am besten in HLG/HDR auf. Da bekommst Du bei geringer/null Nachbearbeitung die höchste Farbdynamik. Willst Du unter Windows schneiden, verwende am besten das .MP4
      -Format, schneidest Du später am Mac wähle besser das .MOV-Format. Beides sind sog. Container die vom Grundprinzip gleich sind und sowohl .h264 als auch .h265 speichern können. Letztendlich kommen auch beide Betriebssysteme mit beiden Containern zurecht. Aber eben das eine etwas Besser mit den jeweils oben genanten als das andere.

      Überspielen der Daten mach ich immer direkt von der Speicherkarte der Drohne in den Kartenleser am PC. Alle anderen Möglichkeiten wie der QuickTransfer sind zum Teil Nett oder wie direkt über das USB-Kabel von der Drohne belasten die Drohne wärmetechnisch zu sehr. Kommen für mich jedoch nicht in Frage.

      Alles weitere liegt in Deiner Hand. Vieles wurde hier im Forum schon beschrieben. Von daher lege ich Dir nochmals die oben genannte Aufstellung ans Herz. Auch zum Workflow direkt bei Editieren (Import, Verschlagworten, Grobschnitt, Feinschnitt, Vertexten, Vertonen, Graden, etc. p.p.) wurde hier schon viel geschrieben. Einfach auch mal Videoschnitt oder Workflow hier in der Unterforen-Suche bemühen.

      Noch einmal zur Datenmenge: Das Verhältnis zwischen aufgenommenen und verwendeten Videomaterial liegt bei guter Vorbereitung bei etwa 10:1 im Idealfall auch mal 5:1. Bei schlechterer Vorbereitung sogar deutlich darüber. Daher auch schon beim Import auf eine Festplatte schon mal großzügig aussortieren und nur das Importieren, für was Du später eine Verwendung findest oder finden könntest. Ist das Projekt irgend wann mal abgeschlossen. Sichere maximal das Rohmaterial, welches dort auch Verwendung gefunden hat. Aber auch nur dann, wenn Du evtl. danach noch einmal das Projekt bearbeiten möchtest. Verabschiede Dich von der Annahme, irgendwann könnte man das andere Material noch mal benötigen. I.a.R. schaut man sich das so oder so nicht mehr an und es werden nur Datenleichen konserviert zu. Anderen entwickelt man sich weiter und möcht dann mal das dann besser aufgenommene Material nicht mit olle Kamellen mischen. Und später irgend wann mal dass alte Material auf mützliches Content zu sichten tut sich i.a.R niemand mehr an!
    • quadle schrieb:

      Sichere maximal das Rohmaterial, welches dort auch Verwendung gefunden hat.
      Davor würde ich warnen.

      Zum einen tendiert man dann dazu, wirklich alles, was einem einigermassen gefällt, in ein erstes Projekt zu schneiden, statt die Filme nur mit 1+++ Material aufs wirklich wesentliche zu verdichten ("Kill your darlings", siehe unten). Und verdichtet man, bleibt eben noch genug brauchbares 1+ Material übrig, was man aber später mal verwenden könnte, und sei es nur, um andere Filme noch mal zu unterschneiden. Und ob man das wiederfindet, ist eine Frage der Organisation, bzw. der Metadaten, also letztlich der Verschlagwortung.

      Zum anderen sind die Datenmengen bei den Drohnen so gering, dass "Jagen & Sammeln" doch keine Rolle mehr spielt.
      Beispiel: Geschrieben werden bei der Mini 3 maximal 150 MBit/s, das sind 67,5 GB die Stunde. Auf eine 145 € teure externe 8 TB Festplatte passen also gute 118 Stunden Rohmaterial.
      Oder anders: Selbst wenn man 20 Minuten pro Flug dauerhaft aufnimmt, was hoffentlich niemand macht, müsste man über 350 Akkus verfliegen, um die voll zu machen.


      MavMavMini schrieb:

      Wie geht ihr denn vor?

      skyscope schrieb:

      Dann ein Tipp zur Filmmontage, oberster Grundsatz: "Kill your darlings!"

      Meint, komprimieren, komprimieren, komprimieren.
      Montiert man einen Film für andere Zuschauer, ist nur an diese zu denken, nicht an sich selbst (dafür gibt es den Directors Cut ).
      Alles rausschmeißen, was nicht für Kurzweiligkeit sorgt und/oder für Emotion, oder die Story nach vorne bringt - selbst, wenn es Aufnahmen sind, die man selbst für völlig unverzichtbar hält, eben die darlings.

      Eine Story, also eine Geschichte zu erzählen, ist ohne Sprecher (auch aus dem Off) mehr als herausfpordernd, fällt also weg. Dann wird es mit Filmlängen von mehr als ein paar Minuten sehr schwer.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von skyscope ()

    • Für das rumschnippeln am mobilen Endgerät kann man sich auch CapCut mal anschauen. Ist kostenlos und hat erstaunlicherweise sogar verschiedene Bibliotheken mit dabei. Zudem auch für eine mobile App ein richtig guten Funktionsumfang. Ist übrigens derselbe Entwickler, von dem auch TikTok stammt.
      Ob man damit selbst als ambitionierter Hobbyfilmer glücklich wird, steht auf einem anderen Blatt, ich definitiv nicht, aber als Schnittprogramm am Handy oder Tablet auf jeden Fall eine Empfehlung wert.
    • Die Datenmenge ist es eigentlich gar nicht. Speicherplatz ist inzwischen Massenware und deutlich günstiger geworden. Es ist vielmehr die Masse an Zeit die hinter all den Aufnahmen steckt. Wenn man das Material ohne weitere Verarbeitung einfach mal archiviert, geht das Material in der Masse unter. Wer sichtet das Material mal komplett durch auf den Gedanken hin, ich hatte da mal eine Aufnahme gemacht?

      Wenn man Archiviert, ist das auch schon mit Arbeit verbunden. Man sollte sein Material vor dem archivieren in jedem Fall ordentlich benennen und am besten gleich verschlagworten. Sonst findet man es nach 6 Monaten aktiven Fernpilotendasein niemals wieder.

      Klar, mache ich für ein Projekt gezielte Aufnahmen kommt auch bei mir alles auf den Server. Aber bei all den Aufnahmen, die man beim Rumfliegen so einsammelt, da wird großzügig aussortiert. Auch mal die Aufnahmen einer ganzen Flugsession. Wo man die Grenze zieht, was könnte was sein und was kann weg, diese Grenze ist am Anfang sehr niedrig und wird mit etwas Zeit und Erfahrung immer größer.

      Aber mal Ehrlich (bezogen auf mal so gesammeltes Material), welches Filmmaterial, was man nach einem Jahr noch nicht in ein Video einbezogen hat, kommt danach noch einmal in den Fokus? Bitte vergleiche es nicht mit Deinem Material welches Du als Auftragsarbeit für eine Firma machst und nur schwer wieder in dieselbe Situation kommst, solche Aufnahmen zu gewinnen.

      Hier geht es vorwiegend, um Landschafts-, Hobby- und Reisefilmchen. Was ich hier in diesem Urlaubsprojekt nicht eingebunden habe, kommt evtl. noch in einen Jahresrückblick. Aber selbst dort findet man meist nur Material welches auch bereits im Projekt gelandet ist. In kommenden Jahren Material aus den Vorjahren verwenden kommt eher selten vor.
    • quadle schrieb:

      Wenn man Archiviert, ist das auch schon mit Arbeit verbunden. Man sollte sein Material vor dem archivieren in jedem Fall ordentlich benennen und am besten gleich verschlagworten. Sonst findet man es nach 6 Monaten aktiven Fernpilotendasein niemals wieder.
      Klar, mache ich aber schon direkt nach dem Transfer auf den Rechner. Letztlich auch mit Fotos. Völlig Unbrauchbares wird weggeworfen, der Rest wird umbenannt und verschlagwortet und das Beste favorisiert. Vorher kommt bei mir erst gar nichts ins Schnittprogramm oder in Lightroom.
      Sonst hat man u.a. auch irgendwann zig verschiedene Dateien mit gleichem Namen auf den Platten oder in den Bibliotheken, bspw, "DJI_0110.mov". Und bennent man erst hinterher um, brechen die Dateiverknüpfungen...

      Und natürlich macht das etwas Arbeit, es wird aber zur Routine. Richtig Arbeit macht es eben dann, wenn man das nicht macht, einen Tod muss man sterben. Oder halt Dinge wegwerfen, aber wie gesagt, ich greife ständig auf Alt-Material zurück. Ich denke oft auch schon beim Filmen daran, was für die Zwischenschnitt-Konserve mit zu drehen (triviale Beispiele: Blätter im Wind, Closeup von Regen, Sonnenuntergänge, Closeups von Personen und Tätigkeiten, Fahrzeuge in jedem Zustand, usw. usw....)


      quadle schrieb:

      Aber mal Ehrlich (bezogen auf mal so gesammeltes Material), welches Filmmaterial, was man nach einem Jahr noch nicht in ein Video einbezogen hat, kommt danach noch einmal in den Fokus?
      Bei mir privat beispielsweise lustige "Outtakes" von Urlaubsfilmen aus mehreren Jahren. Oder bei der Erstellung einer längeren Schnittversion eines privaten Events irgendwann mal nach der ersten Short-Version. Manchmal soll aus einem Film auch mal jemand raus oder jemand Neues rein, oder irgendetwas anderes muss umgeschnitten werden. Schwierig, wenn man kein zusätzliches Futter mehr hat, da man alles abseits des ersten Projekts entsorgt hat. Wie gesagt, bei den verglw. geringen Datenmengen bei Drohnen oder Consumer-Kameras meiner Ansicht nach unnötigerweise.

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von skyscope ()

    • skyscope schrieb:

      … was für die Konserve mit zu drehen (triviale Beispiele: Blätter im Wind, Closeup von Regen, Sonnenuntergänge, Closeups von Personen und Tätigkeiten, Fahrzeuge in jedem Zustand, usw. usw....)
      O.K.. Damit schaffst Du Dir dann aber auch Deinen eigenen Stock für B-Roll-Material. Sorry, aber das ist dann auch noch mal was anderes. Das wird bei mir dann auch in einem separaten „Behälter“ gesammelt und archiviert. Generell, gilt keine Regel ohne Ausnahme!
    • Es gibt keine Regel, jeder macht es anders, und das ist gut so.

      Mein Hinweis ist lediglich, dass man immer wegwerfen kann, zu jeder Zeit. Was aber einmal weg ist, ist nun mal weg.
      Kenne auch Leute, die haben früher ihre RAW-Aufnahmen weggeworfen, nachdem die Bilder einmal entwickelt und als High-Res JPG gesichert waren. Um sich dann geärgert zu haben, Einzigartiges nicht mehr zu haben, als es deutliche Sprünge und neue Möglichkeiten bei den RAW-Konvertern gab. Manchmal ist "Hab ich" halt besser als "Hätte ich mal", zumal zu recht vernachlässigbaren Kosten. So, ich denke das ist nun erschöpfend behandelt. :)
    • quadle schrieb:



      Aufnahmen mit der Mini 3 mache ich in D-Cinelike, erfordert jedoch immer noch etwas Nachbearbeitung bevor die Farben so richtig zu leuchten Beginnen. Willst Du direkt das Material ohne Grading verwenden, nimm am besten in HLG/HDR auf. Da bekommst Du bei geringer/null Nachbearbeitung die höchste Farbdynamik. Willst Du unter Windows schneiden, verwende am besten das .MP4
      -Format, schneidest Du später am Mac wähle besser das .MOV-Format. Beides sind sog. Container die vom Grundprinzip gleich sind und sowohl .h264 als auch .h265 speichern können. Letztendlich kommen auch beide Betriebssysteme mit beiden Containern zurecht. Aber eben das eine etwas Besser mit den jeweils oben genanten als das andere.
      Darf ich dich gerade zu diesem Workflowschritt fragen, wie du ihn angehst?
      Hast du ein LUT dafür um aus dem D-Cinelike in Rec 709 zu konvertieren? Und wenn ja, welches LUT nutzt du dafür? Ich arbeite in Final Cut, aber ich denke das sollte unerheblich sein.
    • D-Cinelike ist m.E. nur ein Farbprofil und ist, auch wenn es etwas flauer wirkt, nicht zu vergleichen mit Log-Gamma-Profilen wie Dlog-M. Ich verwende kein bei D-Cinelike keinen LUT. Letztendlich ist es ein Farbprofil welches sich innerhalb von Rec.709 bewegt. Hier Grade ich rein Manuell.

      Etwas die Lichter und die Schatten rauf. Hängt aber letztendlich vom Motiv und der Belichtung ab. Kann auch gut sein, dass die Lichter runter müssen. Gaaaaanz wichtig, die Regler immer nur ganz sachte führen. Mann ist generell immer etwas zu schnell mit den Reglern. Erst zum Schluss ziehe ich auch noch etwas die Sättigung der Farben hoch. Aber bitte, hier ist ebenfalls weniger oft mehr. Auch wenn kitschig Bunt vielen gefällt (CSI-Miami läßt grüßen), so hat das meist mit Realität nichts zu tun. Kann aber auch durchaus Kunst sein, über die sich bekanntlich nicht streiten lässt.

      Grading ist aber generell eine ganz individuelle Sache. Das kann man nicht einfach beschreiben. Zum einen ist jede Aufnahme anders, zum anderen jeder Geschmack. Letztendlich ist es wichtig, dass alle Aufnahmen in einem Projekt denselben Look haben, alles andere ist künstlerische Freiheit.